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« Heizungswasser kontrollieren und aufbereiten »
Die Heizung gilt als Herzstück der Haustechnik – sei es im Einfamilienhaus oder im komplexen Wohn- und Geschäftshaus. Etabliert ist heute die Wärmeverteilung über Wasser als effizientem Energieträger. Allerdings kommt es trotz moderner Technik immer wieder zu Ausfällen und Schäden. Schuld ist häufig eine ungünstige Wasserqualität. Ob das tatsächlich der Grund ist, zeigt eine Wasseranalyse. Aber wie lässt sich ungeeignetes Heizungswasser enthärten oder aufbereiten? Und wie sieht wirkungsvoller Heizungsschutz aus?
Was bedeutet Heizungsschutz?
Unter Heizungsschutz versteht man Maßnahmen, die die sowohl die Lebenserwartung des technischen Gesamtkomplexes „Heizung“ verlängern, als auch seine Funktionsfähigkeit erhalten. Dabei umfasst der Terminus kein fixes Paket feststehender Maßnahmen. Stattdessen können sowohl Aufwand als auch konkrete Maßnahmen je nach Heizsystem, seinem Zustand und auch seinem Alter variieren. Klassische Ansatzpunkte eines Heizungsschutzes sind die Heizleitungen und hier insbesondere das darin fließende Heizwasser. Denn gerade der permanente Wasserdurchfluss durch die meist aus Metall erstellten Leitungen führt durch verschiedene physikalische und elektrochemische Vorgänge zu einer besonderen Belastung und einer hohen Anfälligkeit für Korrosion und weiterführende Schäden.
Was genau ist das Heizungswasser?
Nüchtern betrachtet handelt es sich bei der im Heizsystem zirkulierenden Flüssigkeit um ganz normales Leitungswasser. Als optimaler Energiespeicher übernimmt es die „Lagerung“ im Pufferspeicher und vor allem den Transport zu den einzelnen Heizflächen. Die Besonderheit dieses Heizungswassers liegt nicht in chemischen Zusätzen oder anderen Beimengungen, sondern viel mehr in seinem Energiegehalt in Form von Wärme. Denn wie bei jeder chemischen Reaktion steigt die Reaktivität mit zunehmender Temperatur. Gleichzeitig führt die Fließbewegung innerhalb der Leitungen zu einer statischen Aufladung, so dass besonders hohe Energien auftreten und Prozesse zwischen Energieträger und Leitungsmaterial in Gang setzen.
Die Wasseranalyse als Basis für den Heizungsschutz
Ob, mit welchen Maßnahmen und in welchem Maß ein Heizungsschutz für ein Heizsystem erforderlich ist, lässt sich nicht pauschal oder an Hand der Heiztechnik beurteilen. Stattdessen ist die Qualität des Wassers von ausschlaggebender Bedeutung. Um diese zu ermitteln, ist eine Wasseranalyse unumgänglich. Die Wasseranalyse sollte sich vor allem auf den Kalkgehalt und die Salzkonzentration des Wasser beziehen. Denn Kalk und Salz führen zu den verbreitetsten Schadensbildern rund um die heimische Warmwasserheizung.
Schadensbilder ohne Aufbereiten des Wassers
Dass man weit häufiger als angenommen Heizungswasser aufbereiten muss, ist vielen Heizungseigentümern überhaupt nicht bekannt. Ohne den damit verbundenen Heizungsschutz ist die Anlage mitsamt allen zugehörigen Komponenten einer ganzen Palette verschiedener Schadensbilder ausgesetzt:
Verminderte Heizleistung
Zuallererst äußern sich die allermeisten Schadensfälle durch mangelhaften Heizungsschutz durch eine reduzierte Heizleistung. Die Ursache kann entweder ein verminderter Leitungsdurchfluss durch Kalkablagerungen sein. Hier ist der Leitungsquerschnitt eingeschränkt, so dass schlicht weniger Wasser an den Heizflächen ankommt. Weit fataler wäre dagegen eine verringerte Wärmeleistung, weil schlicht zu wenig Transportmedium zur Verfügung steht. Die Ursache wäre in diesem Fall ganz klar eine undichte Stelle im Leitungssystem.
Ausfall von Heizkörpern
Einen Schritt weiter als eine Minderung der Heizleistung geht der vollständige Ausfall von Heizflächen. Die Ursachen sind hierbei dieselben, nur in gesteigerter Form. Hinzu kommt die Möglichkeit, dass Kalkablagerungen Ventile blockieren und eine Regelung des Systems nicht mehr möglich ist.
Leckagen – Totalausfall und Wasserschaden
Eine ungeliebte Begleiterscheinung einer Leckage ist häufig ein Wasserschaden. Denn ein Wasseraustritt mindert nicht nur die Effektivität des Heizsystems, sondern kann selbstverständlich enorme Folgeschäden am Gebäude verursachen. Somit wirkt sich Heizungsschutz gleich in mehrfacher Hinsicht aus. Ist zu viel Heizwasser ausgetreten, fällt die Heizungsanlage außerdem vollständig aus und die Wärmeversorgung der Räume kommt zum Erliegen.
Maßnahmen zum Heizungsschutz
Umsetzen lässt sich ein wirksamer Heizungsschutz auf mehreren Wegen. Je nach Ursache kommen verschiedene Wege beim Heizungswasser aufbereiten in Frage:
Der Filter – Fremdstoffe entziehen
Einen grundlegenden Heizungsschutz erreichen Sie durch einen Filter im Wasserkreislauf bzw. in erster Linie für das Be- und Nachfüllen des Heizungswassers. Durch das Filtern entziehen Sie dem Wasser Fremdstoffe, allen anderen voran Kalk und aus den Leitungen gelöste Partikel von Ablagerungen. Diese können sich nun nichtmehr absetzen und den Leitungsquerschnitt verjüngen.
Heizungswasser entsalzen
Im Heizwasser enthaltene Salze steigern die elektrische Leitfähigkeit des Mediums deutlich. Die Folge ist ein erhöhter Ionenstrom zwischen verschiedenen Materialien für Leitungen, Ventile etc. Das Ergebnis ist eine rasche Korrosion der unedleren Metalle, also vor allem der aus Rotguss und ähnlichen Legierungen erstellten Verbinder und Formteile. Durch das gezielte Entsalzen lässt sich das Heizwasser so aufbereiten, dass das Maß dieser elektrochemischen Korrosion auf ein vertretbares Maß reduziert wird.
Heizungswasser enthärten mit Salz
Obwohl der Entzug von Salzen aus dem Heizwasser dazu dient, den Schutz vor Korrosion zu verbessern, werden Salze an anderer Stelle gezielt zugegeben. Nämlich beim Heizungswasser enthärten. Hartes Wasser weist einen hohen Kalkgehalt auf. Dieser Kalk setzt sich in den Leitungen ab und verschließt den Durchfluss Zug um Zug. Verschiedene Techniken setzen auf den Kalkentzug mittels Ultrafiltration oder – weit verbreiteter – kalkbindenden Katalysatoren. Diese erreichen regelmäßig die Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit. Automatisierte Enthärtungsanlagen führen gezielt Salz zu, um den Kalk aus dem Medium zu lösen und in die Kanalisation auszuspülen. Eine gut geregelte Anlage ist in der Lage, die Entkalkung bei ausreichender Salzbevorratung vollständig automatisch durchzuführen und einen dauerhaften wie wirkungsvollen Schutz vor dem größten „Heizungskiller“ überhaupt aufzubauen.
Heizungswasser aufbereiten – Leistung und Lebensdauer der Heizung durch wirkungsvollen Heizungsschutz verlängern
Die Heizung ist gerade in den Übergangs- und Wintermonaten von elementarer Bedeutung für den Komfort einer Wohnung. Ohne Schutz bedrohen aber verschiedene Schadensbilder die sichere Funktionalität und damit Wärmeversorgung. Den besten Schutz erzielen Sie, in dem Sie Ihr Heizungswasser aufbereiten. Neben der Entsalzung spielt hier der Entzug von Kalk aus dem Heizungswasser eine bedeutende Rolle. So werden die Grundlagen für entstehende Schäden beseitigt und die Lebensdauer und Funktionssicherheit des Systems deutlich gesteigert.