Moderner Kamin - Warmluftverteilung in andere Räume
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Warmluftverteilung in andere Räume

« Einzelraumfeuerstätten clever nutzen »

Räume effektiv zu heizen, zählt zu den grundlegendsten Anforderungen an den Wohnkomfort. Lange vor der Zeit moderner Zentralheizungen wurden Wohnräume erwärmt, indem ein Kachel- oder Kaminofen an zentraler Stelle positioniert wurde. Moderne Holzheizungen, die gegenwärtig immer beliebter werden, knüpfen an dieses althergebrachte Heizverfahren an. Sie bieten die Möglichkeit, die gesamte Wohnung wirkungsvoll heizen, wenn die clevere Warmluftverteilung in andere Räume gewährleistet ist. Wie dieses Verfahren funktioniert und wie es sich realisieren lässt, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Effektive Warmluftverteilung in allen Wohnräumen – Warum überhaupt?

Warum eine gezielte Warmluftverteilung in andere Räume oft notwendig ist, ergibt sich bei einem näheren Blick auf die grundlegenden Abläufe beim Heizen. Moderne Zentralheizungen erzeugen Wärme im Heizraum oder an einem anderen, geeigneten Standort. Von dort wird sie mittels Wasser zu den Heizflächen in die einzelnen Wohnräume transportiert und an die Raumluft abgegeben. Der technische Aufwand, der betrieben werden muss, um wasserführenden Leitungen zu verlegen und die eigentlichen Heizkörper zu installieren, ist groß. Zudem mindern die Heizflächen die nutzbaren Wände und sorgen – gerade im Bestand – häufig für recht ungleich verteilte Wärme.

Junge Frau lehnt an Heizkörper und liest
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Erwärmt man die Luft dagegen zentral an einem einzelnen Ofen, entfällt dieser gesamte Aufwand. Zudem fällt die Warmluftverteilung deutlich einfacher, da Luftströme mit geringeren Maßnahmen gelenkt werden können, als es beim Heizungswasser der Fall wäre. Vor allem für kleiner Wohnungen verspricht ein Pelletofen mit regulierter Luftverteilung einen vergleichbaren Komfort, wie ihn eine Zentralheizung bietet. Der große Vorteil ist aber, das der technische Aufwand viel geringer ist.

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Ein Blick zurück – der Kachelofen als traditionelles Heizsystem der Wohnung

Lange bevor moderne Heizsysteme entwickelt wurden, war es dennoch möglich, mehrere unterschiedliche Räume mit einem zentralen Heizelement zu heizen. Typisch war ein einziger Kachelofen, der meist im Hauptwohnraum an einer innenliegenden Wand aufgestellt war. Über die gemeinsame Wand war es möglich, auch den Nachbarraum mit zu temperieren. Außerdem wurden ausgeklügelte Kacheln, Luftzüge oder Röhren verbaut, die eine rudimentäre Warmluftverteilung in andere Räume ermöglichten. Erreicht wurde vor allem die unmittelbare Lufttemperierung. Der Antrieb für die Verteilung der warmen Luft war dagegen die normale Zugluft, die früher in jedem Gebäude anzutreffen war. Mit einfachsten Mitteln war es so möglich, alle Aufenthaltsräume durch eine ausgeklügelte Positionierung der Heizquelle zu temperieren.

Kachelofen - Warmluftverteilung in andere Räume
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Alte Konzepte neu interpretiert – Warum der Heizkamin wieder ganz vorne mitspielt

Der Kaminofen erlebte in den letzten Jahren eine Renaissance. Das eigentlich sehr simple Heizsystem erfuhr durch die Kombination mit moderner Technik eine enorme Aufwertung seiner Leistungsfähigkeit. Dies trug einerseits dem deutlich gestiegenen Komfortwunsch Rechnung. Andererseits galt es aber auch, die Warmluftverteilung in modernen Wohngebäuden ohne Zuglufterscheinungen weiterhin zu gewährleisten. Außerdem werden die Räume immer zahlreicher und größer, sodass deren Versorgung über die Einzelraumfeuerstätte immer anspruchsvoller wird. Rechnung tragen diesem Umstand modernste Systeme – vom klassischen Schwedenofen bis hin zum teilautomatisierten Kaminofen für Pellets.

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Technische Lösungen für die Warmluftverteilung in andere Räume

Um die Warmluftverteilung in andere Räume modern und trotzdem mit möglichst einfachen Mitteln sicherzustellen, setzen die meisten Hersteller nach wie vor auf eines der wirksamsten Mittel – nämlich kurze Wege zwischen Heizquelle und zu beheizendem Raum. Das bedeutet, dass Öfen mit Warmluftverteilung nach wie vor möglichst zentral in der Wohnung platziert werden sollten. Allerdings werden sie heute nicht mehr zwingend eingemauert und so über die notwendigerweise resultierende Kontaktfläche mit den Räumen verbunden. Stattdessen erfolgt eine technisch optimierte Lenkung der Luftströme, die zum Heizen genutzt werden. Hierzu dienen meist Luftkanäle, die sich über Klappen gezielt zur Regulierung der Heizwärme ansteuern lassen. Je nach Konzipierung der Öfen stellt außerdem eine thermische Verteilung der Wärme über entstehende Luftwalzen eine Option dar. Diese Walzen können über die Ausgestaltung der wärmeabgebenden Hüllfläche der einzelnen Konstruktionen gezielt beeinflusst werden.

Pelletofen Musa Comfort-Air Maestro Grundgerät+Verkleidung Schwarz Metall, 11,9KW

Der Kaminofen – Die Einzelraumfeuerstätte mit Mehrwert

Das wohl nach wie vor am weitesten verbreitete Heizsystem zur Einzelraumheizung mit der Option auf die Warmlufttemperierung weiterer Räume ist der Kachel-, Boller- oder auch Schwedenofen. Mit Holz oder auch Briketts befeuert, wird er vornehmlich von Hand ganz nach Bedarf entzündet. Raumluftunabhängig bietet er hohe Leistungsdaten, angenehmen Komfort und ein hohes Maß an Sicherheit. Je nach Bedarf lassen sich verschiedene Modelle mehr oder weniger stark erweitern und beispielsweise mit Wassertaschen an die Zentralheizung anbinden. Andererseits können weitere Räume über die gezielte Warmluftlenkung erwärmt und so vom sofortigen Bedarf der zentralen Erwärmung befreit werden.

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Ein Pelletofen mit Warmluftverteilung – der Kaminofen neu interpretiert

Pelletöfen entsprechen von ihrer Grundfunktionalität in weiten Teilen den bereits beschriebenen Kaminöfen. Allerdings bietet dieser Brennstoff eine weit größere Chance zur Automatisierung. Deshalb ist ein Pelletofen im Mittel meist deutlich technisierter und damit gleichzeitig auch stärker steuerbar unterwegs. Für die Warmluftverteilung in andere Räume macht die Art der Wärmeerzeugung zunächst wenig Unterschied. Allerdings lässt sich mit einem Pelletofen gerade wegen des teilweise automatisierten Betriebs weit umfassender heizen. Denn erst durch die eigenständige Funktionsweise über längere Zeitspannen, können Raumverbünde oder ganze Wohnungen komfortabel temperiert werden. Ein Pelletofen mit Warmluftverteilung bietet dabei mehr Eigenständigkeit, mehr Komfort und eine gleichförmigere Funktionsweise als sein Pendant mit Stückholzfeuerung. Wie es geht, zeigen zahlreiche Hersteller mit einer breiten Produktpalette, beispielsweise die Comfort-Air Serie von Ego. Diese Modelle kombinieren bewährte Technik mit modernsten Entwicklungen für ein zukunftsweisendes dezentrales Heizsystem.

Pelletofen Ego Comfort-Air Maestro Grundgerät+Verkleidung Schwarz Metall, 10KW

Fazit – Wie die Verteilung von Heizwärme über die Raumluft mit moderner Technik gelingt

Die Warmluftverteilung in andere Räume ist einer der Schlüssel zum Erfolg von dezentralen Pelletöfen. Trotz des Betriebs als Einzelraumfeuerstätte ermöglichen Sie einen zeitweiligen Ersatz der echten Zentralheizung und können heute mehrere Räume heizen, ohne dabei den gewohnten Komfort vermissen zu lassen. Das Heizen geht somit einerseits einen Schritt zurück in die Vergangenheit. Gleichzeitig gelingt damit aber ein großer Sprung in die Zukunft der Gebäudetemperierung, die nun noch gezielter und ohne den Griff zu technischen aufwändigen Zentralsystemen mit ausreichender Sicherheit gelingt.