Inhaltsverzeichnis
« So schließt Ihre Tür richtig »
Egal, um welche Türen es sich handelt, eine korrekte Ausrichtung ist für deren Funktion und Optik wichtig. Doch was ist bei der Einstellung zu beachten? Wie Sie Türbänder einstellen, erfahren Sie hier.
Türbänder einstellen bei einer Haustür ist gar nicht schwer
Vielleicht kommt Ihnen die Situation bekannt vor. Die gerade neu eingebaute Haustür schleift und kratzt unangenehm über Fliesen oder Laminat. Ursache können kleine Steine sein, die beim Eintreten in die Wohnung mit hereingeschleppt wurden oder das Türblatt hat sich nach dem korrekten Einbau noch etwas gesenkt. Das ist alles nicht so schlimm, denn Haus- und Wohnungstüren lassen sich meist sehr einfach durch die Türbänder einstellen. Etwas handwerkliches Geschick und die erforderlichen Werkzeuge sind Grundvoraussetzung für die korrekte Einstellung. Als Werkzeuge sind meist Inbusschlüssel, Schraubenzieher, Maßband, Wasserwaage sowie eine kleine Arbeitsleiter oder ein Haushalttritt erforderlich.
Welche Art der Einstellung bei Haus- und Wohnungstüren ist notwendig?
Wenn Ihre Haus- oder Wohnungstür am Fußboden kratzt oder am oberen Rahmen klemmt, ist die Höhe zu justieren. Klemmt das Türblatt an den seitlichen Rahmenteilen, dann ist eine Seitenverstellung erforderlich. Tritt Zugluft ein oder lassen sich Türen zu schwer schließen, ist der Anpressdruck anzupassen. Eine neu eingebaute Haustür erfordert alle drei Arbeitsgänge, wenn Sie die Türbänder einstellen möchten.
Anpassung in der Höhe
Drei einfache Schritte sind für diese Arbeit erforderlich. Die Abdeckstücke der Vertikaleinstellschrauben an den Türbändern sind zu entfernen. Oft werden diese durch eine kleine Klemmschraube im Gehäuse festgehalten. Meist ist die Vertikaleinstellschraube im feststehenden Scharnierteil am Rahmen untergebracht. Danach können Sie mit einem Inbusschlüssel die Bänder in der Höhe korrigieren. Dabei gilt: Anheben im und Absenken gegen den Uhrzeigersinn. Am untersten Scharnier sollten Sie beginnen und danach die obersten Scharniere anpassen. Wichtig ist, dass nach der Einstellung der richtigen Höhe oben wieder so eingestellt wird, dass die Lastverteilung der Türen auf alle Scharniere wirkt. Meist geht es nur um wenige Millimeter, die justiert werden. Allerdings sollte auch die Schließfunktion überprüft werden. Manchmal müssen die Aussparungen im Schließblech nachgearbeitet werden.
Anpassungen an der Seite
Als Nächstes sehen wir uns die seitliche Einstellung der Bänder näher an. Im Prinzip ist die Verfahrensweise ähnlich. Seitlich an den Türbändern finden Sie wieder Abdeckstopfen, die manchmal mit einer kleinen Schraube gegen Herausfallen gesichert sind. Verstellen Sie die Bänder entsprechend so, dass diese seitlich am Türrahmen nicht kratzen oder schaben. Achten Sie auf eine gleichmäßige Einstellung. Das ist normalerweise leicht mit dem bloßen Auge erkennbar. Eine Wasserwaage ist dabei allerdings ebenfalls behilflich, wenn der Türrahmen korrekt eingebaut ist. Sollte das Problem weiterhin bestehen, sind die anderen Einstellungen nochmals zu prüfen.
Auf den Anpressdruck achten
Wenn Sie die Türbänder einstellen, dann sollte der Anpressdruck der Gummilippen bei den Türdichtungen so gegeben sein, das keinerlei Zugluft entstehen kann. Anpressdruckschrauben befinden sich meist entgegengesetzt zu den Höheneinstellschrauben. Eine kleine Klemmschraube sichert auch hier in der Regel das Abdeckstück. Mit einem Inbusschlüssel wird nun der Anpressdruck an den Scharnieren gleichmäßig eingestellt. Ein sanfter Druck beim Schließen der Wohnungstür ist korrekt. Ist der Druck zu stark eingestellt, lassen sich die Türen schwer schließen. Die Einstellung ist minimal und meist nicht mehr als 2 mm in die jeweilige Richtung erforderlich.
Unterschiede zwischen einer Aluminiumhaustür und einer Kunststoffhaustür
Die Aluminiumhaustür verfügt häufig über zwei Aufhängevorrichtungen, wobei meist nur die untere relevant ist. Üblich ist die horizontale und vertikale Verstellbarkeit bei Aluminiumtüren. Die Kunststofftür bietet Ihnen für gewöhnlich drei Möglichkeiten für die richtige Einstellung: Höhenverstellung, Seitenverstellung und Andruckverstellung.
Einige allgemeine Bemerkungen zu Haustüren oder Wohnungstüren
Generell sind Wohnungs- und Haustüren nicht gerade leicht, denn sie sollen einen gewissen Schutz vor Einbrechern bieten. Diese Last haben die Türbänder zu tragen. Wichtig ist dabei, dass die feststehenden Teile der Türbänder solide im Türrahmen befestigt sind. Die Bänder müssen ihr ganzes Leben lang den Türflügel korrekt in Position halten und Verschleiß, Belastung sowie Feuchtigkeit, Wind und Sturm standhalten. Fehlstellungen des Türblatts lassen sich zum Glück leicht nachbessern. Einfache Mittel bei Knarren und Quietschen sind oftmals Ölen mit ein paar Tropfen Maschinenöl, wie es beispielsweise auch für Nähmaschinen oder Fahrräder zum Einsatz kommt. Hier bieten sich ebenso spezielle Sprays an.
Angebracht ist das Ölen ebenfalls bei den Teilen, die einen Türenverschleiß bewirken. Diese beweglichen Teile des Schlosses gehen mit einem leichten Schmierfilm viel leichter zu bedienen. Alte Türen besitzen für diesen Zweck an den Türbändern oftmals ein kleines Ölloch. Neuere Modelle müssen Sie aushängen und oben auf den Haltebolzen etwas ölen. Gemeint ist der Drehbolzen des unteren Bandteils. Wichtig ist, das Öl sehr gering zu dosieren. Somit ist ein Tropfen eigentlich wörtlich gemeint, denn bei mehr Öl hinterlässt dieses hässliche Laufspuren verbunden mit Schmutz aus dem Scharnier. Klappernde Beschläge an den Türen lassen sich durch ein Nachziehen der Befestigungsschrauben schnell beheben.
Bei einer Zimmertür die Türbänder einstellen
Die Zimmertüren lassen sich bei einem schief hängenden Türblatt ganz leicht justieren. Feststellen lässt sich die korrekte Lage mit einer Wasserwaage an der senkrechten Seite der Türen. Treten bei der Überprüfung Abweichungen auf, dann hilft es, die Türen auszuhängen und dann eines der Bänder im oder gegen den Uhrzeigersinn zu drehen. Sollte danach die Zimmertür zu schwer schließen, dann ist das verstellte Band zurückzudrehen und am anderen Band die Einstellung vorzunehmen.
Schaben solche Zimmertüren auf dem Fußboden, lässt sich mit Distanzringen abhelfen, welche die Türen in eine höhere Position bringen. Einfach die Tür aushängen und einen Distanzring oder mehrere auf die Drehbolzen schieben. In der Fachsprache heißen diese Ringe Fitschenringe. Wichtig bei der Auswahl der Ringe ist der Durchmesser des Drehbolzens. Achten Sie darauf, auf alle Türbänder gleiche und gleich viele Ringe zu schieben, um die korrekte Lastverteilung zu gewährleisten. Heben Sie die Tür zu weit an, dann lässt sie sich nicht mehr schließen und klemmt in der oberen Zarge. Ebenso kann das Schließblech unter Umständen nicht mehr passen.
Holztüren, speziell Vollholztüren ermöglichen noch eine andere Möglichkeit
Funktionieren die genannten Möglichkeiten, mit denen Sie die Türbänder einstellen können, nicht, dann gibt es noch die Variante, das Türblatt unten abzusägen oder abzuschleifen. Hierbei sollten Sie allerdings schon genaue Kenntnis des Türaufbaus haben. Achten Sie darauf, dass bestimmte Elektrowerkzeuge gerne das Furnier des Türblattes ablösen. Daher ist sehr vorsichtig vorzugehen und das genaue Maß, was abgetragen werden soll, vorher anzuzeichnen. Ist eine Vollholztür seitlich aufgequollen, hilft nur ein Hobel.