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« Komfort in ansprechender Optik »
Die Bedeutung der heimischen Sanitärbereiche stehlt seit einiger Zeit stark im Wandel. An Stelle reiner Zweckmäßigkeit soll vor allem das Badezimmer darüber hinaus Komfort und Aufenthaltsqualitäten bieten, die den früheren Nebenraum zur Kurzzeit-Wohlfühloase werden lassen. Ein augenscheinlich kleiner, aber bedeutender Faktor ist hierbei die Qualität der Ausstattung. Was früher mangels Alternativen der Standard schlechthin war, gilt heute als besonders hochwertig und qualitätvoll: Stahlemaille.
Was ist Stahlemaille?
Unter Emaille versteht man ganz allgemein einen glasähnlichen Werkstoff, der aus Silikaten und Oxiden durch Schmelzen oder Sintern hergestellt wird. Das Material gilt als besonders dicht und geschlossenporig und weist daher für vielerlei Anwendungen geeignete Eigenschaften auf. Sowohl gegen mechanische Einflüsse, als auch gegen saure oder basische Stoffe zeigt sich das Material robust und widerstandsfähig.
Eine seit langem bewährte und vielfach eingesetzte Form der Emaillierung von Gegenständen ist die sogenannte Stahlemaille. Hier dient als Trägerschicht ein Stahlblech, das mit einer Schutzschicht aus dem besagten Stoffgemisch überzogen wird. Das Endprodukt ist eine Art Sandwichaufbau, bei dem die Zähigkeit und Formstabilität des Stahls mit der Härte und chemischen Beständigkeit der Emaillierung eine gewinnbringende, hygienische Kombination darstellt.
Die typische Verwendung von emaillierten Gegenständen rund um den privaten Haushalt ist überall dort zu finden, wo ein hoher Hygienestandard auf eine hohe mechanische Beanspruchung trifft. Noch Anfang des vergangenen Jahrhunderts waren das sowohl Küche als auch Sanitärbereiche, wohingegen das Material heute eine Art Renaissance ausschließlich im sanitären Umfeld erlebt.
Wo kommt Stahlemaille zum Einsatz?
Typische Verwendungen für Emaille in Privathaushalten beschränken sich gegenwärtig nahezu ausschließlich auf das Badezimmer. Und auch hier halten sich nur wenige Produkte, für die diese Herstellungsform echte Vorzüge bietet. Andere klassische Emailleprodukte werden aktuell dagegen wegen des technischen Fortschritts, veränderter Nutzungsgewohnheiten und nicht zuletzt auch aus optischen Gesichtspunkten heraus in anderer Form, meist keramisch, umgesetzt – etwa bei Pfannen und Töpfen.
Typische Emaille-Produkte
Doch welche Produkte sind das, die auch heute noch auf die bewährte Stahlemaille setzen? Ein kurzer Überblick verschafft Klarheit:
Duschwannen
Eine der häufigsten Verwendung für Emaille sind Duschwannen. Der Grund hierfür liegt auf der Hand. Kein anderer Sanitärgegenstand wird im wahrsten Sinne des Wortes so häufig oder sogar regelmäßig mit Füßen getreten, wie Duschwannen. Neben der Begehbarkeit zeigt sich die besonders hohe mechanische Belastung aber auch durch die Fallhöhe von Gegenständen, wie Bürsten, Shampooflaschen etc., die beim stehenden Einsatz problemlos einen bis eineinhalb Meter betragen kann. Hinzu kommt nicht zuletzt die enorme chemische Belastung durch Seife, Schmutz und Körperfett. Und nicht vergessen werden sollte natürlich auch der Kalk des verwendeten Leitungswassers, der trotz seiner harmlosen Erscheinung als weißer Belag selbst verchromten Armaturen zu Leibe rücken kann. Verbunden mit der Dusche als gängigste Form der täglichen Körperreinigung, also als hochfrequentiertem Bereich, ergibt sich ein geradezu zwingender Bedarf nach einer besonders robusten und widerstandsfähigen Lösung: Stahlemaille-Duschwannen.
Die Badewanne
Ähnlich wie bei der Dusche sieht es auch bei der Badewanne aus. Hier war Stahlemaille lange Zeit unangefochtener Standard, da die Stahlgrundlage die einzige Möglichkeit darstellte, den langgezogenen Wannenkörper stabil herzustellen. Heutzutage bieten sich zwar mit Acryl andere, weit günstigere und leichtgewichtigere Möglichkeiten. Aber trotzdem ist die Badewanne mit Emaillebeschichtung immer noch an Beständigkeit und Dauerhaftigkeit kaum zu schlagen. Auch wenn die Frequentierung sicherlich stark nachgelassen hat, da die tägliche Hygiene meist von der Dusche abgedeckt wird, zählt Wertigkeit und Qualität bei der Wanne zum Gefühl von Komfort und anspruchsvollem Wohnen einfach dazu. Doch ganz verschwunden ist die Stahlemaille Badewanne nie und dies hat auch gute Gründe.
Sonstige Badausstattung
Tatsächlich gibt es kaum noch andere Badausstattung, die heute aus Stahlemaille gefertigt wird. Hin und wieder finden sich Ausgussbecken aus diesem Material. Allerdings sind sie nur noch selten im Badezimmer zu finden, sondern werden immer häufiger im Hauswirtschaftsraum oder im Keller positioniert. Dort folgt dann meist der Griff zum weit günstigeren Kunststoff, da Optik und Qualität in diesen weniger hochwertigen Bereichen der Wohnung oder des Wohnhauses nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.
Welche Vorteile bringt das Material dem Badezimmer?
Nachdem die typischen Verwendungen nun bekannt sind, stellt sich die Frage, warum Stahlemaille gerade im Badezimmer immer noch oder sogar wieder eingesetzt wird. Anstelle eines Universalgrunds zeigen mehrere Aspekte die deutlichen Vorteile dieser Beschichtungsform:
Belastbarkeit und Dauerhaftigkeit
Die glasähnliche Struktur der Emaille erzeugt eine extrem harte und dichte Schicht auf der Basis aus Stahlblech. Kombiniert mit der Zähigkeit des Stahls ergibt sich eine Kombination, die allen typischen Beanspruchungen im heimischen Bad widersteht. Dazu zählen mechanische Belastungen durch die Nutzer, als auch chemische Beanspruchungen durch Seife, Fett und Schmutz. Die hochdichte Oberfläche verhindert das Eindringen der Stoffe, sodass weder Verfärbungen noch echte Beeinträchtigungen der Oberfläche zu befürchten sind.
Pflege und Reinigung
Was für die täglichen Beanspruchungen durch Seife und Shampoo gilt, lässt sich natürlich auch auf die regelmäßig eingesetzten Reinigungs- und Putzmittel übertragen. Während Stahlemaille den Reinigern keine Angriffsfläche bietet, können die Mittel auf der Oberfläche wunderbar gegen Schmutz, Kalk und Seife agieren und diese von der glatten Fläche ablösen. Dazu kommt die weitere positive Eigenschaft, dass eine mechanische Reinigung mit Lappen, Schwamm oder auch Bürste zwar möglich ist, wegen der schlechten Anhaftungsmöglichkeiten für Verunreinigungen jedoch weit weniger erforderlich ist, als bei unzähligen anderen Oberflächen.
Reparatur und Instandsetzung
Ein nicht zu verachtender, aber häufig vergessener Aspekt neben der Reinigung und Nutzung ist auch die Reparatur der Emaille. Die heute wegen ihrer geringeren Preise immer wieder eingesetzten Acrylwannen zeigen rasch Kratzer und andere Abnutzungsspuren, die sich in dem vergleichsweise weichen Kunststoffmaterial kaum ausbessern lassen. Eine Emaillierung dagegen kann mit ähnlich strukturierten Reparatursubstanzen nahezu unsichtbar ausgebessert werden. So zeigt auch in Sachen Nachhaltigkeit und Langlebigkeit eindeutig ein klares Plus bei der bewährten Bauweise.
Fazit – Mit Stahlemaille im Badezimmer vielfach punkten
Nicht jedes Badezimmer besitzt aktuell noch Ausstattungsobjekte aus Emaille. Wo sie verbaut sind, zeigen sie aber sowohl täglich als auch auf lange Sicht hin klare Vorteile. Angefangen bei der geringen Verschmutzung über die guten Reinigungsmöglichkeiten bis hin zu der Tatsache, dass sich die Emaillierung auf Stahlgrund gut ausbessern lässt, sprechen zahllose gute Gründe für die bewährte, beinahe traditionelle Bauart für Duschen und Badewannen. Ob Renovierung oder Neubau – wägen auch Sie bei Veränderungen Ihres Badezimmers ab und setzen Sie ein klares Zeichen für mehr Beständigkeit und Nachhaltigkeit im Bad.