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« So funktioniert die Montage »
Bei Laminat oder PVC als Bodenbelag sind Sockelleisten praktisch unverzichtbar, um einen sauberen Übergang zwischen Wand- und Boden zu schaffen. Auch bei anderen Bodenbelägen wie Parkett oder Dielen sind sie häufig zu empfehlen, um die Dehnungsfugen beim Verlegen zu verdecken. Für die Montage der Fußleisten gibt es unterschiedliche Methoden, die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben.
Funktion von Fußleisten
Sockelleisten, auch Fußleisten genannt, sorgen für einen sauberen Übergang zwischen Bodenbelag und Wandfläche. Das ist nötig, weil bei vielen Bodenbelägen im Randbereich zur Wand sogenannte Dehnungsfugen vorgeschrieben sind. Das Material muss sich bei Temperaturänderungen ausreichend ausdehnen können, damit es sich später nicht aufwölbt. Bei Laminat muss die Wandfuge beispielsweise mindestens 12-15 mm groß sein, bei Räumen mit mehr als 8 m Kantenlänge oder bei durchgehender Verlegung in mehreren Räumen sogar mindestens 20 mm. Das sieht sehr unschön aus. Um die ästhetische Beeinträchtigung zu kaschieren, braucht man eine geeignete Abdeckleiste.
Daneben haben Leisten auch viele nützliche Zusatzfunktionen: Man kann Kabel oder Leitungen (etwa das Verbindungskabel zum Router) darunter verstecken, Heizungsrohre abdecken oder sie sogar als Kabelkanal mit Steckdosen und Anschlüssen versehen.
Sockelleisten können allerdings auch als reine Zierleisten geplant werden, die man entweder im Design des Bodenbelags oder bewusst kontrastierend auswählt. Gerade bei Fliesenböden bietet es sich an, dass Sie Fußleisten in abgestimmten Design anbringen.
Möglichkeiten zum Anbringen
Im Großen und Ganzen haben Sie mehrere Möglichkeiten, um Sockelleisten zu befestigen:
- Montieren mit Stahlstiften
- Montieren mit Schrauben und Dübeln
- Montieren mit einem Klick-System aus dem Baumarkt
- Sockelleisten kleben
Jede dieser Methoden hat dabei ihre eigenen Vor- und Nachteile und nicht alle Optionen eignen sich für jeden Einsatzort.
Fußleisten mit Stahlstiften anbringen
In den meisten Fällen wird man auf diese Möglichkeit nur dann zurückgreifen, wenn man die Fußleisten an einer mit Holzpaneelen verkleideten Wand anbringen will. Stahlstifte sind bei harten Untergründen eher problematisch, auch die Sockelleisten müssen entsprechend vorgebohrt werden, damit sie nicht reißen. Das Unterfangen ist dann meist eher mühsam und aufwändig. Bei Holzverkleidungen an der Wand sind Stahlstifte aber immer die Methode der Wahl.
Fußleisten mit Schrauben und Dübeln anbringen
Man kann die Leisten natürlich auch ganz einfach an die Wand dübeln. Das setzt aber einen hohen Arbeitsaufwand voraus – alle Löcher müssen gebohrt und mit Dübeln versehen werden. Zudem muss dabei sehr genau gearbeitet und gemessen werden.
Wenn einzelne Löcher nur geringfügig nicht passen, lässt sich die Leiste nicht mehr befestigen. Das ist häufig recht problematisch.
Vorteil der Methode ist, dass die Leisten durch das Verdübeln sehr fest und auch sehr sicher halten. Beim Entfernen müssen Sie später aber die Löcher entweder zuspachteln oder eine neue Leiste entsprechend genau wiederum mit Löchern versehen. Die Schraubenköpfe lassen sich problemlos mit entsprechenden Abdeckungen versehen, sodass sie nicht mehr auffallen.
Sockelleisten kleben
„Kleben statt Schrauben“ hat in vielen Bereichen bereits Einzug gehalten. Der Kleber muss hier immer passend zum jeweils vorhandenen Untergrund ausgewählt werden. In Frage kommen etwa
- Montagekleber
- Heißluftkleber
- Kontaktkleber
- spezielle Klebebänder
Zierleisten bei Fliesen werden in der Regel ganz einfach mit Fliesenkleber an die Wand geklebt – allerdings ist hier in manchen Fällen ein Haftvermittler (vor allem auf Putz) notwendig, damit der Fliesenkleber selbst auch hält. Viele Montagekleber halten sehr gut und sicher, dennoch lassen sich befestigte Objekte später leicht wieder entfernen. Der Untergrund wird bei den meisten Klebern nicht beschädigt. Wenn Leisten später weiterverwendet werden sollen, muss aber auf einen entsprechenden Kleber geachtet werden, der zulässt, dass diese später spurlos wieder abgelöst werden können.
Fußleisten anbringen mit Klicksystem aus dem Baumarkt
Diese Variante stellt eine gute Kombination aus dem Verdübeln und einer unsichtbaren Befestigung dar und ist daher oft die Methode der Wahl. Da es sich um eine sehr häufig angewendete Befestigungsmethode handelt, wird die Vorgehensweise beim Anbringen nachfolgend in einzelnen Schritten beschrieben.
Sockelleisten anbringen mit Befestigungssystem – Schritt für Schritt-Anleitung
Notwendig sind neben Leisten in ausreichender Länge ein Befestigungssystem, Schrauben, Dübel, Eckelemente und Montagekleber. Als Werkzeug halten Sie eine Schneidlade sowie Bohrmaschine, Akkuschrauber und Schraubendreher bereit. Ebenso wenig fehlen dürfen Cutter, Wasserwaage und Richtlatte.
Räume ausmessen und benötigte Längen ermitteln
Zuallererst muss ermittelt werden, welche Längen nötig sind. Hierbei macht es einen Unterschied, ob man mit Eckverbindern arbeitet, in die gerade abgesägte Leisten einfach eingeschoben werden oder ob man selbst auf Gehrung schneiden möchte. Eckverbinder sind in der Regel die einfachere Möglichkeit, da Sie die Leisten nur abschneiden müssen. Sie brauchen dann nur die einzelnen Längen der Raumseiten ermitteln. Wenn beim Anbringen der Sockelleisten auf Gehrung geschnitten werden soll, müssen die entsprechenden Gehrungslängen mit berücksichtigt werden.
Beim Ablängen sollte darauf geachtet werden, möglichst lange Stücke zu verwenden, damit die Zahl der Nahtstellen gering bleibt. Gehrungen schneidet man am besten in der Schneidlade mit der Gehrungssäge zu. Die Längen muss man aber sehr genau ermitteln, da sonst die Leiste schon bei wenigen Millimetern Längenabweichung gar nicht mehr passt und man eine neue zuschneiden muss. Deshalb sind Eckverbinder gerade für Ungeübte die sicherere Lösung.
Befestigungselemente für die Sockelleisten anbringen
Die Montageclips werden einfach in passender Höhe an die Wand geschraubt. Dafür muss zunächst an entsprechender Stelle ein Loch gebohrt werden, das mit einem Dübel versehen wird. Der Montageclip kann dann einfach angeschraubt werden.
Um eine gleichbleibende Höhe zu erreichen, lohnt es sich, mit der Wasserwaage, Bleistift und Richtlatte eine Linie durch die geplanten Bohrlöcher zu ziehen.
Sollte allerdings der Boden uneben sein, ergibt das später Ritzen unter dem Boden. Hier muss dann vorsichtig soweit abgestimmt werden, dass eine Montage noch möglich ist, die Ritzen unterhalb der Leisten aber auch nicht zu groß ausfallen.
Leisten auf die Befestigungselemente klicken
Bei der Befestigung mit Montageclips wird später die zugeschnittene Leiste einfach auf die Clips geschoben. Eckverbinder sollten dabei schon vorher auf sie geschoben werden, nachträglich lassen sie sich sonst oft schwer anbringen.
Unterlegfolie
Bei manchen Böden, bei denen eine Unterlegfolie zum Einsatz kommt (wie etwa bei Laminat) lohnt es sich, diese an der Wand hochzuziehen und die Leisten dort zu befestigen. Der Überstand kann dann einfach mit einem Cutter abgeschnitten werden.
Sockelleisten für Heizungsrohre anbringen
In manchen Altbauten verlaufen in Bodennähe noch unverkleidete Heizungsrohre an der Wand. Das sieht nicht besonders schön aus und wirkt oft störend. Es gibt spezielle Sockelleisten für Heizungsrohre, die die laufenden Rohre unsichtbar werden lassen.
Üblicherweise haben die Verlegabstände zwischen den Rohren ein Standardmaß, auch die Rohrdurchmesser sind genormt. Entsprechende Leisten sollten in den meisten Fällen also passen.
Ein Problem, das sich stellen kann, ist, wenn die Tiefe der Sockelleisten kleiner ist als die Dehnungsfuge im Randbereich des Bodenbelags (zum Beispiel bei sehr großen Räumen in denen Laminat verlegt wurde und die Randfuge daher 20 mm beträgt).
In diesem Fall bleibt nur eine Blende, die sowohl die Heizungsrohre als auch die Dehnfuge am Rand ausreichend überdeckt. Optisch ist das nicht immer besonders schön, in solchen Fällen dann aber unvermeidbar. Theoretisch könnte man eine solche Blende auch selbst aus passendem Material anfertigen. Das erfordert aber einiges an Geschick und in der Regel auch professionelle Werkzeuge, da hier sehr exakt gearbeitet werden muss.