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« Perfekt temperierte Räume mit einer optimal eingestellten Fußbodenheizung »
Die Heizung zählt mit zu den wichtigsten haustechnischen Anlagen eines jeden Wohngebäudes. Denn sie sorgt nicht nur für warme Räume, sondern gleichzeitig auch für warmes Wasser in Küche und Bad. Heute hat sich die Fußbodenheizung als sparsame und komfortable Variante vielerorts durchgesetzt. Zu Recht, denn sie bringt viele Vorteile mit sich, die sich mit klassischen Heizkörpern so kaum erreichen lassen. Allerdings gilt das nur, wenn das System optimal funktioniert. Daher erfahren Sie im Folgenden, wie Sie Ihre Fußbodenheizungsverteiler so einstellen, dass jeder Raum die gewünschte Wärme erhält.
Die Fußbodenheizung – Funktionsweise und Heizwärmeverteilung
Um den Fußbodenheizungsverteiler einstellen zu können, muss man zunächst die Funktionsweise einer Fußbodenheizung kennen. Sie arbeitet in der Wärmeerzeugung wie jede andere Heizung auch und nutzt Gasthermen, Wärmepumpen und andere Erzeugungsaggregate. Sie ist aber wegen ihrer besonders niedrigen Vorlauftemperatur bestens geeignet, mit den immer weiter verbreiteten Wärmepumpen effizient zu interagieren.
Die Wärme des Erzeugers gelangt zunächst zum so genannten Heizkreisverteiler einer Wohnung oder eines Geschosses. Von dort werden dann die einzelnen Heizkreise, meist je Zimmer, mit der nötigen Durchflussmenge an Warmwasser versorgt. Ein Raumthermostat steuert dabei die Regler an und sorgt für die optimale Wohlfühltemperatur. Da die Wärmeübergabe über die gesamte Fußbodenfläche erfolgt, sind deutlich niedrigere Heiztemperaturen erforderlich, um eine behagliche Raumwärme zu erlangen. Das führt zu einer höheren Energieeffizienz und damit bei hohem Komfort zu weniger Energieverbrauch und geringeren Heizkosten.
Die Heizkurve – richtige Voraussetzungen schaffen und dann den Fußbodenheizungsverteiler einstellen
Noch lange, bevor es an die Temperatur der einzelnen Räume geht, definiert die so genannte Heizkurve die grundlegende Tätigkeit des Heizsystems. Sie gibt vor, bei welcher Außentemperatur der Wärmeerzeuger arbeitet und damit überhaupt eine Möglichkeit bietet, die Temperatur in den Räumen technisch zu beeinflussen. Wegen der höheren und gleichmäßigeren Leistungsabgabe einer Fußbodentemperierung fällt die Heizkurze hier anders aus, als im traditionellen Heizkörpersystem. Ab welcher Außentemperatur die Raumtemperierung erforderlich ist, hängt aber auch von der Bauweises des Gebäudes und damit von der Wärmebilanz insgesamt ab. Schlecht gedämmte Gebäude müssen früher beheizt werden, da interne Wärmegewinne durch Elektrogeräte, Kochen, Duschen etc. schneller nach Außen verloren gehen.
Der Fußbodenheizungsverteiler – richtig eingestellt zur gewünschten Raumwärme
Nun geht es an den Ort, an dem Sie die wesentlichen Veränderungen vornehmen, um die einzelnen Räume optimal zu erwärmen – den Fußbodenheizungsverteiler oder auch Heizkreisverteiler. Hier wird die Durchflussmenge an Heizwasser in jeden Heizkreis und damit jeden Raum geregelt. Mehr Durchfluss bedeutet mehr Warmwasser und damit mehr Heizwärme. Nun erfahren Sie, wie Sie den Fußbodenheizungsverteiler so einstellen können, dass alle Räume ihre jeweilige Wohlfühlwärme erhalten.
Hydraulischer Abgleich – Voraussetzung für die gleichmäßige Wärmeverteilung in der Fußbodenheizung
Noch bevor Sie den Fußbodenheizungsverteiler mit dem Ziel der Raumjustierung regeln, ist ein hydraulischer Abgleich erforderlich. Der Heizungsbauer sorgt dabei dafür, dass alle Bereiche des Gebäudes gleichmäßig mit Heizwasser versorgt werden. Unterschiedliche Leitungslängen können im Leitungsnetz dazu führen, dass bestimmte Bereiche stärker durchströmt werden und damit mehr Wärme erhalten. Diese Effekte werden im Rahmen dieses Abgleichs erkannt und durch eine Art Grundeinstellung aller Komponenten ausgeglichen.
Das Raumthermostat – Steuereinheit für den Fußbodenheizungsverteiler
Ein weiteres Bauteil, das zwar noch nicht den eigentlichen Fußbodenheizungsverteiler darstellt, aber unmittelbar mit ihm interagiert, ist das Raumthermostat. In jedem Raum installiert, misst es die Raumtemperatur und bietet die Möglichkeit, einen Sollwert für die Raumwärme einzustellen. Elektronisch werden nun Steuersignale an den Fußbodenheizungsverteiler gesendet und die elektrischen Ventile angesteuert, die die Durchflussmenge einstellen. Je nach Thermostat kann entweder eine Temperatur oder „nur“, analog zu früheren Drehreglern an Heizkörpern, ein Zahlenwert von 1 bis 5 eingestellt werden, um die Heizintensität zu bestimmen. Allerdings sind auch konkrete Temperaturangaben nicht immer aussagekräftig, da eine unterschiedliche Voreinstellung am Fußbodenheizungsverteiler dazu führen kann, dass ein und dieselbe Thermostateinstellung zu unterschiedlichen Raumtemperaturen führen kann.
Der Flowmeter – Das Kernelement im Fußbodenheizungsverteiler
Nun gedanklich beim Fußbodenheizungsverteiler Einstellen angekommen, ist der Flowmeter oder auch Topmeter das Element, mit dem die Durchflussmenge ermittelt und beeinflusst wird. Je nach technischer Ausführung können Sie über einen Drehring, ein Handrad oder eine Stellschraube die Durchflussmenge einstellen, die in jeden einzelnen Heizkreis gelangen soll. Wenn Sie bei der Fußbodenheizung das Ventil aufdrehen, wird die Fläche erwärmt – genauso, wie beim klassischen Heizkörper. In letztlich identischer Art und Weise können Sie mit dem Topmeter Durchflussmengen über Rück- und Vorlauftemperatur anpassen. Lediglich der Ort des Einstellens wandert vom früheren Heizkörper im Raum selbst zum zentral gelegenen Verteiler.
Thermostat, Durchflussmesser und Vorlauftemperatur in Einklang bringen
Die Hauptaufgabe ist es nun nicht, bei der Fußbodenheizung das Ventil einstellen zu können. Wichtig ist die Abstimmung aller einflussnehmenden Faktoren, Also Heizkurze, Vorlauftemperatur und Durchflussmenge im Verteiler. Bei einer höheren Vorlauftemperatur müssen Sie eine geringere Durchflussmenge einstellen, da das Heizwasser wärmer am Fußboden ankommt. Schaltet die Heizanlage dagegen erst später ein, ist das Gebäude bereits stärker ausgekühlt und Sie müssen mit höheren Anfangstemperaturen gegensteuern, die nach Erwärmung später möglicherweise für einen reinen Temperaturerhalt zu hoch angesetzt sind.
Fazit – So können Sie die Fußbodenheizungsverteilen einstellen und Ihre Fußbodenheizung zu optimaler Leistung bringen
Den Fußbodenheizungsverteiler einstellen zu wollen, ist keine ganz einfache Aufgabe. Trotzdem ist das Einstellen der Fußbodenheizung durch die Ventile gut machbar, so dass Sie die gewünschte Wohlfühltemperatur selbst erreichen und dabei die erwünschte Energieeffizienz des Systems erhalten. Lassen Sie sich idealerweise Vorlauftemperatur und Heizkurze vom Fachmann festlegen und justieren Sie im Folgenden nur noch im Verteiler den Zulauf zu den einzelnen Heizkreisen. So bleibt das Gesamtsystem stabil und Sie können trotzdem jederzeit Räume nachsteuern und an Veränderungen aus Ihrem Nutzungsalltag heraus anpassen. So gelingt die Einstellung im Zusammenspiel von Profi und Nutzer und Ihr Haus ist jederzeit optimal temperiert.