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« Effektive Lösungen für intelligente Häuser »
Wohnen war über Jahrtausende hinweg gleich. Man hatte ein Haus, in dem man lebte, wohnte, kochte und schlief. Erst die technische Revolution der letzten Jahre macht auch vor unserem klassischen Wohnen nicht Halt: Häuser werden plötzlich intelligent, passen sich uns und unseren Bedürfnissen an, anstatt wir ihnen. Möglich wird dies durch neu entwickelte Smart Home Lösungen – so wird aus dem klassischen Wohnhaus, praktisch ein „intelligentes Haus, das für seine Bewohner mitdenkt und ihnen das Leben so angenehm wie möglich macht. Welche Lösungen es in diesem Bereich gibt und wo die Grenzen der Smart Home Technologie derzeit noch liegen, beleuchten wir umfassend in unserem Beitrag.
Möglichkeiten und Grenzen der Hausautomatisierung
Ein Haus „intelligenter“ zu machen, und automatische Steuerungen einzubauen, lässt sich auch nachträglich machen. Tatsächlich wurde bei fast allen Häusern, die heute automatisiert oder „smart“ sind, die Hausautomation auch erst nachträglich eingebaut – das liegt daran, dass es die technischen Möglichkeiten für ein intelligentes Haus noch gar nicht so lange gibt.
Da sehr viele Systeme für Hausautomation im Prinzip modular aufgebaut sind, lässt sich eine Steuerung auch immer wieder um einzelne Module oder Smart Home Geräte erweitern.
Damit schließt man technische Möglichkeiten und Neuerungen aus der Zukunft mit ein, und kann den Grad der Hausautomation immer wieder stufenweise erhöhen. Was zunächst nur mit einer Heizungssteuerung beginnt, kann dann später problemlos um eine Alarmanlage, die Lüftungssteuerung und die Beleuchtungssteuerung in der Hausautomation erweitert werden. Kommt beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage dazu, kann diese gleich an die Haussteuerung mit angeschlossen und der Ertrag überwacht werden.
Die Grenzen der Smart Home Technologie liegen (derzeit) noch in dem Fakt, dass auch die intelligentesten Systeme die Bedürfnisse ihrer Bewohner nicht automatisch „erkennen“, sondern nur Voreingestelltes planmäßig abrufen können.
Man muss also immer zunächst in der Haussteuerung programmieren, was man wann wie haben möchte – oder eben über eine Fernsteuerung (zum Beispiel am Handy oder Tablet) veranlassen. Eine Ausnahme bilden hier höchstens Regen- und Temperatursensoren, die auch selbsttätig einzelne Aktionen veranlassen können (etwa das automatische Schließen der Dachfenster). In Zukunft werden wohl noch mehr Sensoren die Haussteuerung tätig werden lassen. Aktuell gibt es hier allerdings noch Grenzen.
Gängige Systeme bei der Hausautomation im Überblick
Heizungssteuerung und Klimasteuerung
Wenn niemand im Haus ist, kann die Temperatur im Haus gesenkt werden. Das spart Energie und schont die Umwelt. Der Einspar-Effekt durch Hausautomation wird dabei oft weit unterschätzt.
Damit man sich ein frostiges Heimkommen erspart, kann die Heizung so programmiert werden, dass sie kurz vor der geplanten Ankunftszeit wieder hochfährt und die Räume angenehm erwärmt. Kommt man früher als geplant nach Hause, schaltet man (wenn das System über eine solche Funktion verfügt) die Heizung einfach über das Handy oder das Tablet auf eine höhere Temperatur. Damit können automatisch programmierte Zeiten in der Heizungssteuerung auch überschrieben werden. Fast alle Smart Home Geräte lassen sich sowohl über Zeitprogramme in der Hausautomation als auch über mobile Endgeräte schalten.
Zahlreiche Systeme und Hersteller
Viessmann Vitocomfort
Ein Beispiel für eine sehr ausgefeilte Heizungssteuerung für die Hausautomatisierung ist die Viessmann Vitocomfort 200. Diese Hauszentrale von Viessmann macht möglich, auch einzelne Räume bedarfsgerecht zu regeln, und jeden Raum mit einem eigenen Zeitprogramm zu versehen. Heizung, Kühlung und Photovoltaik werden hier mit einer einzigen Zentrale komplett gesteuert werden, das System ist dazu selbstlernend.
Danfoss Living Connect
Dem gegenüber stehen einfach zu bedienende, durchdacht gestaltete Systeme wie etwa die Zentrale Steuereinheit aus dem Danfoss Living Connect Smarthome Programm. Einfache Bedienung steht hier im Vordergrund. Die Erweiterbarkeit solcher Systeme um bis zu 30 Komponenten (im Fall der Danfoss Steuereinheit) für das Smart Home macht aber auch solche einfachen Systeme sehr brauchbar – und sogar noch mehr individuell anpassbar.
Mehr Smarthome-Lösungen
Funktionierende Smarthome Lösungen für kleine und große Ansprüche finden sich heute vielfach. Systeme wie das Max! Smarthome, heatapp! Smarthome oder die Watts Vision machen das Zuhause smart und kommen mit Vor- sowie Nachteilen.
Eine ausgefeilte Klimasteuerung macht häufig Sinn in Wintergärten, vor allem wenn dort Pflanzen blühen. Über gezieltes Lüften und Entfeuchten kann, wie etwa über die Zila Klimasteuerung KST-10, das Klima sehr gezielt beeinflusst und konstant gehalten werden. Das kann automatisch über Sensoren geschehen, aber auch über eine gezielte manuelle Nachsteuerung aus der Ferne. Bei Geräten wie der ZILA KST-10 funktioniert die Regulierung entweder CO²- oder Klimagesteuert. Geschaltet werden sowohl motorbetriebene Fensteröffner als auch Fensterventilatoren.
Lüftungssteuerung in der Hausautomation
Um ein angenehmes Raumklima zu behalten und auch Feuchtigkeitsschäden im Haus wirkungsvoll zu vermeiden, muss man regelmäßig lüften. Daran immer zu denken ist schon schwierig, wenn man im Haus ist – wenn man unterwegs ist, ist dies meist völlig unmöglich.
Eine intelligente Lüftungssteuerung wie im modernen Smart Home schafft hier Abhilfe. Sie vergisst nie, zu lüften, und kann auch die Lüftungszeit und die Geschwindigkeit des Luftaustauschs auf die Tageszeit, die Außentemperatur, die Luftfeuchtigkeit und andere Daten aus den Sensoren abstimmen. Das bleibt allerdings den höherwertigen Geräten und Systemen zur Haussteuerung vorbehalten. Ein intelligentes Haus lüftet sich quasi immer selbst.
Intelligente, automatisierte Lüftungssteuerungen in der Hausautomation lösen dabei noch ein Problem: Gekippte Fenster.
Schon aus versicherungstechnischen Gründen (Einbruchsschutz) sollten unbedingt alle Fenster immer geschlossen sein, wenn man nicht zu Hause ist. Damit wird ein Lüften der Räume während der Abwesenheit auf klassischem Weg unmöglich. Eine Lüftungssteuerung kann auch über Lüfterelemente bei geschlossenen Fenstern arbeiten und für einen gleichmäßigen und dauerhaften Luftaustausch beim Smart Home sorgen. Das leidige Problem „Fenster auf Kipp oder nicht“ gehört damit endgültig der Vergangenheit an.
Dachfenster können bei Bedarf geöffnet oder geschlossen werden, ein Regensensor (Regenwächter) in der Haussteuerung sorgt dafür, dass bei den ersten Tropfen das Fenster automatisch zugeht. Ganz so weit hergeholt ist der Begriff „intelligentes Haus“ damit nicht: Menschliche Bewohner vergessen nämlich des Öfteren, Dachfenster zu schließen.
Automatische Beleuchtung in der Haussteuerung
Im Innenbereich, abseits von Heizungs- und Lüftungssystemen ist es vor allem die Beleuchtung, die von der Hausautomation profitiert. Es können verschiedene „Beleuchtungskonzepte“ programmiert werden – das erspart, die Beleuchtung in Räumen immer händisch ein- und ausschalten oder dimmen zu müssen. Auch hier sorgt die Hausautomation mit für eine deutliche Senkung des Energiebedarfs.
Ein solches Konzept kann beispielsweise sein: „Fernsehen abends“: die Hauptbeleuchtung im Wohnzimmer wird gedimmt, am Flur und in der Küche bleibt das Licht an, in den übrigen Räumen geht es automatisch aus. Zusätzlich lassen sich andere Vorgänge an solche Programme in der Hausautomation koppeln: der Smart-TV im Wohnzimmer geht abends aus und in Schlafzimmer und Bad das Licht an!
Sicherheits- und Überwachungslösungen
Einen wichtigen Bereich bei der gesamten Hausautomatisierung nehmen auch Sicherheits- und Überwachungslösungen ein:
- Alarmanlagen
- Zutrittskontrolle und Personenerkennung
- Fernüberwachung der Räumlichkeiten und eventuell auch des Grundstücks
- selbsttätig agierende Rauchmelder, die auch eine Warnung auf dem Smartphone anzeigen
- automatisches Öffnen und Schließen von Garagentoren und Rollläden
- gezielte Simulation von Anwesenheit durch bestimmte Zeitsteuerungen, um die Einbruchsgefahr zu verringern (TV, Rollladenbewegungen, Beleuchtung im Haus)
Solche Sicherungs- und Überwachungseinrichtungen können an die meisten bestehenden Smart Home Lösungen ganz einfach mit angeschlossen werden. Sie können die Sicherheit gerade bei Einfamilienhäusern deutlich erhöhen, und das Haus zu einem kaum mehr lohnenden Ziel für Einbrecher werden lassen.
Smart Home Lösungen und Hacking
Eine Befürchtung, die immer wieder sehr häufig geäußert wird ist, dass Home Control Lösungen anfällig für Hacking sind. Es könnte also jemand ganz einfach durch Hacken die Kontrolle über das Haus übernehmen und sich – im Fall von Zutrittskontrollsystemen – völlig problemlos innerhalb von Sekunden Zutritt verschaffen.
Ganz zerstreuen werden sich solche Bedenken bei Home Control Lösungen niemals – ein gewisses Restrisiko besteht immer. Moderne Systeme sind allerdings in den meisten Fällen so gut geschützt, dass auch Profis oft eine beträchtliche Zeit brauchen, um ein solches System zu knacken. Solche Ausbildung, Fähigkeiten und vor allem einen solchen Einsatzwillen einem gewöhnlichen Einbrecher zuzutrauen, erscheint in der Praxis wohl eher wenig plausibel. Man sollte dem Thema also durchaus Beachtung schenken, wenn man ein solches System installiert – übertriebene Befürchtungen sind aber auch nicht angebracht.
Smart Home Systeme sind in jedem Fall eine Möglichkeit, Wohnen angenehmer, komfortabler aber auch energiesparender und besser geschützt zu machen. In Zukunft werden uns wahrscheinlich noch weitaus mehr Smart Home Lösungen und Smart Home Geräte über den Weg laufen.