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« Was kann ich selbst machen? »
Eine wichtige Rolle für zeitgemäß und komfortabel eingerichtete Wohnungen spielen das Bad und die Küche. Längst haben Badezimmer und Küche ihren Nimbus als reine Funktionsräume verloren. Besonders das Bad gewinnt zunehmend an Stellenwert als persönliche Wellnessoase mit entsprechenden Ansprüchen an die Badsanierung. Dazu gehört eine moderne und zugleich funktionale Sanitärinstallation. Wir wollen zeigen, was geübte Heimhandwerker bei der Badsanierung bezüglich der Sanitärinstallation selbst machen können, was ausgesprochene Profi-Arbeit ist und wovon Laien bei der Badsanierung lieber die Hände lassen sollten.
Ein paar Worte zur „Do it yourself“ Sanitärinstallation vorab
Grundsätzlich gibt es Arbeiten bei der Sanitärinstallation, die der handwerklich begabte Do it yourself Heimwerker selbst leisten kann aber auch solche, die dem professionellen Installateur vorbehalten sind. Der Hauswasseranschluss einschließlich des Hauptwasserzählers ist grundsätzlich eine Arbeit für den Fachbetrieb. Geeichte Wasserzähler werden meist von Fachleuten der Wasserversorgungsbetriebe installiert. Auch Wasserleitungen, die hinter der Wand geführt werden, sollten bevorzugt vom Fachinstallateur ausgeführt werden. Treten hier Probleme durch falsche oder undichte Verlegung auf, kommt es nicht selten zu schwerwiegenden Schäden an der Gebäudesubstanz, die dann die Versicherer nicht gern übernehmen, wenn durch Laien fehlerhaft gearbeitet wurde. Dasselbe trifft auf Abwasserleitungen zu, deren Verlegung lieber dem Profi überlassen werden sollte. Besonders in Mietwohnungen oder gemieteten Häusern verbietet es sich von selbst, Eingriffe in die Wasserleitungen und Abwasserleitungen vorzunehmen. Dafür ist dann ohnehin der Vermieter zuständig.
Was ambitionierte Do it yourself Handwerker selbst tun können
Bei entsprechendem handwerklichem Geschick und Sachverstand gibt es Arbeiten in der Sanitärinstallation, die der Heimwerker selbst bewältigen kann. Dazu zählen in der Badsanierung beispielsweise die Installation von Badewanne, Waschbecken, WC und Dusche, der Austausch von Armaturen und das Anschließen an die vorbereitete Abwasserführung. Dabei gibt es viele Arbeiten, die sich immer wieder sehr ähneln aber auch spezielle Abläufe, die sich voneinander unterscheiden und ein wenig mehr an handwerklichem Geschick erfordern. Alles, was der Heimwerker selbst leisten kann, spart nicht nur bare Münze, sondern erhöht auch das Gefühl des Wohlfühlens im eigenen Bad. Immerhin hat man selbst zur Entstehung beigetragen.
Badewanne, Dusche und Co.
Wer sein Badezimmer großzügig als Wellnessoase ausgestalten will, kommt an Badewanne und Dusche nicht vorbei. Dabei gibt es sowohl bei den Wannen als auch bei den Duschwannen verschiedene Modelle, die sich in Material, Form, Größe, Einbauart und Zubehör durchaus unterscheiden. Was allen Modellen gleich ist, ist das Vorhandensein eines Abflusses, der in der technischen Ausstattung aber ebenfalls abweichen kann.
Wir wollen hier nicht auf die baulichen Voraussetzungen für das Aufstellen einer Badewanne und die Sanitärinstallation einer Dusche eingehen, sondern vielmehr zeigen, welche Arbeitsschritte bei der Badsanierung wichtig sind. Sowohl bei Badewannen als auch bei Duschen gibt es Ausführungen aus Metall mit Beschichtung sowie moderne Modelle aus Acryl. Letztere haben den Vorteil, dass sie leichter sind, in der Nutzung wärmer wirken und wegen ihres geringen Gewichtes auch vom Hobbyhandwerker gut einzubauen sind. Nachteil der Kunststoffbecken ist die Empfindlichkeit gegenüber mechanischer Beschädigung, die bei unsachgemäßem Einbau und unvorsichtiger Nutzung schnell entstehen kann.
Die richtige Planung
Für jede Wanne und für fast jedes Duschbecken werden zur Sanitärinstallation passende Füße oder Fußgestelle benötigt, die meist separat zugekauft werden müssen. Hier kommt es auf das konkrete Modell an, damit Wanne und Füße auch wirklich zusammenpassen. Eine praktikable und günstige Lösung sind Wannenträger und Duschwannenträger aus aufgeschäumtem Kunststoff. Diese lassen sich einfach verarbeiten und die Wannen und Becken können passgenau einfach hineingestellt werden. Grundsätzlich muss immer darauf geachtet werden, dass in Richtung Abfluss immer ein leichtes Gefälle einzuplanen ist.
Ist der Standort für Wanne und Duschbecken bestimmt, muss geprüft werden, ob die Abflussgarnitur zum Anschluss passt. Dazu wird die Abflussgarnitur zunächst ohne Wanne oder Becken am Anschluss getestet. Passt hier alles, dann ist dies gut, wenn nicht sind eventuell noch Adapter zur Verringerung oder Erweiterung des Rohrdurchmessers zu beschaffen und in der Größe anzupassen. Oftmals sind auch Rohrbögen in unterschiedlichen Winkeln einzuarbeiten, so dass der Anschluss spannungsfrei aber fest am Abflussrohr installiert werden kann.
Das Installieren selbst
Passt die Abflussgarnitur einwandfrei zum Abflussanschluss, wird die Garnitur in der Wanne oder im Duschbecken installiert. Zu achten ist bei jeder Sanitärinstallation auf den korrekten Sitz der Dichtringe. Anschlussverschraubungen sollten grundsätzlich nur handfest erfolgen, um Dichtungen nicht aus der Führung zu quetschen. Als Werkzeuge empfehlen sich bei der Abflussmontage in erster Linie die Wasserpumpenzange oder besser noch eine spezielle Syphonzange oder ein Bandschlüssel. Damit können die Schraubverbindungen der Abflusssets gut angezogen werden.
Ist die Abflussgarnitur am Becken montiert wird die Wanne oder die Duschtasse so über dem Abflussanschluss positioniert, dass die Verrohrung spannungsfrei und ausreichend fest erfolgen kann. Oftmals müssen die Wannen dazu leicht angehoben werden, damit das Abflussrohr sicher in den Anschluss gleitet. Hier hat sich insbesondere bei Badewannen die helfende Hand eines Freundes oder Bekannten bewährt. Bevor an Badewannen oder Duschtassen die Verblendung angebracht wird ist zu prüfen, ob der Abfluss dicht ist. Dazu wird erst nur wenig Wasser in die Wanne gegeben, anschließend etwas mehr und zur Endprüfung eine komplette Befüllung. Zu überwachen ist, ob das Wasser restlos und ohne zu tropfen ablaufen kann. Gegebenenfalls ist ein Nachjustieren unvermeidlich.
Waschbecken und WC sicher montiert
Bei der Sanitärinstallation von Waschplatz und WC-Becken kommt es in der Badsanierung immer auf die Ausführung der Becken an. Bei Toilettenbecken wird unterschieden zwischen bodenstehenden und wandhängenden Modellen. Bodenstehende WC-Becken sind meist einfacher installiert, da diese relativ einfach mit Spezialschrauben am Boden zu verschrauben sind. Dazu werden die bodenstehenden Toilettenschüsseln mit dem Abfluss direkt auf das Abflussrohr gesetzt, das in der Regel etwas über Bodenniveau herausragen sollte. Bei Toilettenbecken mit hohem Ablauf muss eine entsprechende Rohrverbindung zum Abflussanschluss hergestellt werden. Die Nennweite beträgt hier zumeist 100 mm. Ist das Toilettenbecken korrekt positioniert und dicht mit dem Abfluss verbunden, kann es am Boden verschraubt werden. Wandhängende WC-Becken werden ebenfalls auf den Abflussflansch aufgesteckt und dann an der vorbereiteten Wandhalterung justiert und verschraubt.
Spülkästen für Toilettenbecken sind ebenfalls in großer Auswahl erhältlich, vom hochhängenden Klassiker mit Kette über die flachen Spülkästen mit Drücker bis hin zu verdeckten Spülkasten für wandhängende WCs mit oder ohne Sensorsteuerung gibt es unterschiedlichste Modelle. Beim Anschluss des Spülkastens an das Toiletten-Becken kann der Montageanleitung der Hersteller gefolgt werden. Eine gute Portion handwerkliches Geschick ist auch hier empfehlenswert, damit es später nicht zu kleinen oder großen Ärgernissen kommt.
Mineralguss- oder Keramikwaschbecken und andere Modelle werden in aller Regel mittig oberhalb des vorgesehenen Wand- oder Bodenabflusses montiert. Empfohlenes Maß für die Montagehöhe sind nach DIN 85 bis 95 Zentimeter Oberkante Waschbecken. Kleinere oder größere Menschen können ihr Waschbecken höher oder tiefer installieren. Auch höhenverstellbare Waschplätze für barrierefreie Bäder sind mittlerweile zu haben. Bei der Wandbefestigung ist auf tragfähige Wände und das passende Montagezubehör zu achten. Dazu gibt es spezielle Waschtischschrauben, die eine sichere Befestigung in massiven Wänden ermöglichen. Bei Trockenbauwänden sind spezielle Vorrichtungen zur Aufnahme des Waschtisches in die Konstruktion einzubeziehen. Ist das Waschbecken einmal fest und waagerecht an der Wand, kann der Abfluss mit dem Anschluss verbunden werden. Hier wird ähnlich wie bei der Abflussinstallation der Badewanne vorgegangen. Achten Sie bei Abflüssen immer auf den korrekten Sitz des Syphons, um Geruchsbelästigungen auszuschließen.
Wasserhähne und Armaturen richtig installiert
Eine große Hürde in der Sanitärinstallation stellen oftmals die Armaturen und Wasserhähne dar. Dabei unterscheiden wir zwischen Eck- und Durchgangsventilen, die zumeist versteckt installiert werden, und den sichtbaren Armaturen an Waschplätzen, über der Badewanne oder in der Dusche. Sind die Leitungen zur Wasserversorgung korrekt verlegt, passen die Wandarmaturen in aller Regel einfach auf die Anschlüsse und können hier ohne große Probleme verschraubt werden. Nicht zu vergessen sind die passenden Dichtungen, sofern die Armaturen nicht mit selbstdichtenden Rohrverschraubungen ausgestattet sind. Die Überwurfmuttern der Anschlüsse sind lediglich leicht über handfest anzuziehen. Für nicht geübte Laien empfiehlt es sich, die Sanitärinstallation von Armaturen dem Fachmann zu überlassen. Zumal hier auch einiges Spezialwerkzeug benötigt wird. Zu nennen ist hier beispielsweise der Standschlüssel, der für die Montage von Standarmaturen an Waschbecken benötigt wird. Ansonsten lässt sich zumeist problemlos nach den Einbauanleitungen der Hersteller verfahren, wobei des Öfteren ein gutes Verständnis für die Zeichnungen zur Einbauanleitung verlangt wird.
Für geübte Heimhandwerker stellen viele Schritte in der Sanitärinstallation bei der Badsanierung nicht die ganz großen Hürden dar, bedürfen aber doch einer guten Portion Sachkenntnis, handwerklichen Geschicks und einer gut vorbereiteten Sanitärinstallation von Zuleitungen und den Anschlüssen für die Abflussleitungen.