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Je nach vorhandenem Leitungssystem tritt manchmal braunes Trink- und Brauchwasser aus dem Leitungssystem. Was kann man dagegen tun und ist Rost im Wasser gesundheitsschädigend? Wir zeigen Ihnen wie sich Rost im Wasser vermeiden lässt. Ebenso einige Erläuterungen zur Wasseraufbereitung mit Wasserfiltern und Wasserentkalkern.
Wie kommt eigentlich Rost im Wasser zustande?
Kommt ein brauner Wasserstrahl aus der Leitung, dann handelt es sich in den meisten Fällen um ein rostiges Leitungssystem. Rostiges Wasser entsteht durch Oxidation von Eisen. Viele der verlegten Trinkwasserrohre sind aus Eisen oder Stahl. Teilweise sind sie verzinkt, allerdings hat diese Beschichtung der Wasserleitung auch nicht ewiges Leben. Ist die Zinkschicht abgetragen, fangen die Rohre von innen her an zu rosten. Bei fortgeschrittener Rostbildung lösen sich Bestandteile und gelangen somit in die Wasserleitung. Ein gutes Zeichen dafür ist die braune, rostig aussehende Farbgebung. Neben dem Eisenoxid kann außerdem Mangan diese Wasserverfärbung bewirken. Durch entsprechende Wasseraufbereitung lässt sich dies verhindern.
Informationen über Wasserqualität und Grenzwerte in Deutschland!
Die Trinkwasserverordnung regelt die Qualität des Wassers für den direkten menschlichen Gebrauch. In dieser Verordnung sind chemische und mikrobiologische Eigenschaften des Wassers festgelegt. Die Grenzwerte sollten nicht überschritten werden. Laboratorien und Gesundheitsamt achten darauf, dass die Werte des Trinkwassers regelmäßig untersucht werden und den vorgeschriebenen Kriterien entsprechen. Rostiges Wasser entsteht oftmals, wenn eine Entnahmestelle lange nicht genutzt wurde. Veraltete verzinkte Wasserleitungen in der Hausinstallation sind meist die Ursache. Rechtlich sieht die Sache so aus: Jeder Inhaber einer Hausinstallation ist rechtlich verpflichtet, die Qualität des Trinkwassers bei nicht einwandfreier Qualität untersuchen zu lassen. Dies trifft vor allem dann zu, wenn die Qualität des Wassers ungewöhnlichen Geschmack oder Geruch aufweist. In diesem Fall ist eine Untersuchung auf Bestandteile von Eisen, Blei, Kadmium, Chrom und Nickel erforderlich. Bei Nichteinhaltung der Grenzwerte dieser Stoffe ist der Hauseigentümer verpflichtet, dieses Problem zu beseitigen. Weitere Informationen und Hinweise gibt gerne jedes Gesundheitsamt.
Ist Rost im Wasser schädlich für die Gesundheit?
Das Trinken von eisenhaltigem Trinkwasser ist generell nicht gefährlich, denn der Körper scheidet Eisen problemlos wieder aus. Allerdings ist eine braune Farbgebung ein Indikator für beschädigte Wasserleitungen oder Lötstellen. Trinkwasserleitungen sind regelmäßig zu überprüfen. Nur so ist eine gleichbleibende Qualität gewährleistet. Langfristig gesehen kann Rost in den Leitungen zu Rohrbrüchen führen. Ebenso ist regelmäßig zu überprüfen, dass nicht andere Schwermetalle freigesetzt werden. Allerdings hat rostiges Wasser eine Reihe anderer Nachteile. In der Wäsche entstehen hässliche rotbraune Flecken. Dichtungen werden durch die Rostpartikel beschädigt und undicht. Feinsiebe von Wasch- und Spülmaschinen verstopfen schneller. Viele Bakterien benötigen für den Stoffwechsel Eisen, was sie somit in den Leitungen vorfinden. Diese Bakterien sind dann ein stetiger Wachstumsort für Krankheitserreger. Somit ist neben der Belastung mit Schwermetallen auch die Anwesenheit von biologischen Keimen zu untersuchen.
Was kann man bei Rost im Trinkwasser selbst tun?
Am häufigsten tritt Rost im Wasser bei lange nicht benutzten Leitungen auf. Daher sollte bei Wiederinbetriebnahme dieser Zapfstellen das Wasser einige Minuten unbenutzt ablaufen können. Oftmals hilft das, und die rostigen Bestandteile werden herausgespült und anschließend wird alles klar. Die allerbeste Möglichkeit, leider ebenso die teuerste ist, die Hauswasserleitungen zu erneuern. Hier sollten korrosionsbeständige Materialien zum Einsatz kommen. Edelstahl ist da sicher am besten, scheidet allerdings oftmals aus Kostengründen aus. Alternativ kommen chemische Mittel zum Einsatz. Diese bilden in den Wasserleitungen eine Schutzschicht und verhindern Rost im Wasser. Infrage kommen hier Inhibitoren aus Phosphaten und Silikaten.
Sind Wasserfilter und Wasserentkalker eine sinnvolle Anschaffung?
Die Ausführungen der Wasserfilter und Entkalker sind vielfältig. Es gibt die Wasserkanne, in der Armatur integrierte Kartuschen oder Modelle mit Membran. Tatsächlich ist es möglich mit entsprechenden Technologien, wie beim Umkehrosmose-Filter, verunreinigtes Wasser von Schadstoffen zu befreien und weicher zu machen. Kombinationen von Aktivkohlefiltern mit Ionenaustauschern in der Wasserleitung ermöglichen das entziehen von Kalk. Für Kaffee und Tee ist besonders eine weiche Wasserqualität gut geeignet. Hier helfen Wasserentkalker bei der Wasseraufbereitung.
Viele der einfachen Tischwasserfilter bringen nur wenig befriedigende Ergebnisse. Außerdem lagerten sich wie in Tests erwiesen bei vielen Tischfiltern nach kurzer Zeit Keime ab. Somit ist oftmals das frisch gezapfte Leitungswasser aus der Wasserleitung qualitativ besser als der Einsatz von Tischfiltern. Generell muss Trinkwasser in Deutschland nicht nachbehandelt werden, wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft angibt. Trinkwasser ist in Deutschland von sehr guter Qualität. In älteren Häusern mit bleihaltigen Wasserleitungen lässt sich allerdings mit Wasserfiltern einiges bewirken. Bei Blei wurde zuletzt der Grenzwert im Jahr 2013 abgesenkt, denn Blei ist durchaus gesundheitsschädigend.
Mechanisches Filtern
Da Rost nicht giftig ist, geht es eigentlich mehr darum, die unangenehme Verfärbung und den metallischen Geschmack mit Filtern in der Wasserleitung zu beseitigen. Bei rostiger Wasserqualität stellt sich wahrhaftig kein Trinkgenuss mit Kaffee und Tee ein. Hochwertige Wasserfiltersysteme zur Wasseraufbereitung können hier Abhilfe schaffen. Filter mit verschiedenen Schichten aus Quarzsand sind dann sehr effektiv einsetzbar. Leistungsstarke Aktivkohle-Blockfilter in der Wasserleitung können Rostpartikel mechanisch entfernen.
Ebenfalls werden Schwermetalle wie Blei und Kupfer sowie Bakterien herausgefiltert.
Sind chemische Mittel zur Wasserreinigung sinnvoll?
Um das Trinkwasser zu reinigen, gibt es je nach installiertem Leitungssystem eine ganze Reihe von chemischen Mitteln, um die Wasserqualität entscheidend zu verbessern. Es lässt sich somit die Korrosionsneigung verringern und ebenso die Verkalkung des Wassers positiv beeinflussen. Verschiedene chemische Mittel ermöglichen ebenso die Beeinflussung von aggressivem Mischwasser. Die Wasserhärte lässt sich gezielt mittels der chemischen Mittel beeinflussen. Es gibt unterschiedliche Substanzen, um die unterschiedlichsten Härtegrade einzustellen. Unter Zuhilfenahme der Filtertechnik und chemischen Mitteln lassen sich bestimmte Verunreinigungen im Trinkwasser ebenfalls wirksam beseitigen und die Wasserhärte einstellen.
Fazit zu Rost im Trinkwasser und möglichen Varianten der Beeinflussung!
Grundsätzlich ist Rost im Trinkwasser nicht gesundheitsschädigend. Allerdings lösen sich manchmal auch Schwermetalle, die wiederum problematisch sind. Weniger schön ist die braune Farbe des Trinkwassers bei rostigen Rohren. Auch der Geschmack leidet, und eisenhaltiges Wasser für die Kaffee- und Teezubereitung ist wirklich nicht schön. Normalerweise hilft hier ein kompletter Austausch des befallenen Leitungssystems. Dies ist leider nicht immer möglich. Somit kommen Filtersysteme, die in der Hauptleitung installiert sind, am wirkungsvollsten zum Einsatz. Die Wasserhärte lässt sich sehr gut mit chemischen Mitteln einstellen, die bei bestimmten Filtersystemen mit beigefügt werden. Grundsätzlich hat außerdem das in Deutschland angebotene Leitungswasser eine sehr gute Qualität aufzuweisen. Bei Unklarheiten fragen Sie einfach ihren Wasserversorger, der zu regelmäßigen Überprüfungen der Wasserqualität vom Gesetzgeber verpflichtet ist. Ist das Leitungsnetz nach dem Wasserzähler zu alt, dann sollte über einen Austausch nachgedacht werden. Hauseigentümer stehen in der Pflicht, wenn Messwerte des Wassers nicht mehr der Norm entsprechen.