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« So gelingt der Umgang mit Bauschaum im Handumdrehen »
PU-Schaum ist rund um Baustellen allseits bekannt. Ob Profi oder Heimwerker, der beliebte Schaum von Fischer oder anderen namhaften Herstellern erfreut sich großer Beliebtheit. Fugen füllen, Risse schließen und oft sogar Bauteile sichern und fixieren – dem Tausendsassa unter den bauchemischen Produkten wird so einiges abverlangt. Allerdings ist nicht jeder Schaum gleich. Nicht jede Dose mit Polyurethan enthält auch PU-Schaum Dämmung. Und nicht jeder Einsatz erfüllt langfristig die in ihn gesetzten Hoffnungen. Denn auch bei dem „Allheilmittel“ gilt es einiges zu beachten und Fehler zu vermeiden.
Was ist PU-Schaum?
PU steht für den vielfach verwendeten Kunststoff Polyurethan. Eigentlich wäre die Kennung PUR korrekt, aber letztlich beschreiben beide Stoffe denselben Kunststoff. Dieser wird durch Weichmacher und andere Zusätze in einer Dose flüssig gehalten. Beim Austritt aus der Sprühkartusche treibt ein zugesetztes Treibmittel den Kunststoff auf, es entsteht ein Kunststoff-Schaum. Fischer als namhafter Hersteller versieht das enthaltene Polyurethan darüber hinaus mit verschiedenen Zusätzen, um Schäume bestimmter Charakteristika zu erzielen. So ermöglicht beispielsweise PU-Schaum Dämmung Arbeiten rund um den isolierenden Bereich, wohingegen andere Schäume vor allem klebend oder hohlraumfüllend funktionieren.
PU-Schaum und seine Eigenschaften
PU-Schaumstoffe bringen als Bauchemie viele Besonderheiten mit sich. Fischer Bauschaum steht als Vorzeigeprodukt für eine ganze Reihe an Schaumprodukten. Wie jeder Schaum auf Polyurethan-Basis vereint das Erzeugnis gleich mehrere Eigenschaften auf sich, aus denen sich dann die Verwendungsmöglichkeiten ergeben. Zuallererst ist der Schaum expandierend. Das bedeutet, er nimmt nach Austritt aus der Kartusche an Volumen zu. Es bilden sich die charakteristischen Poren. Durch die Volumenzunahme ist der Schaum raumfüllend. Er kann in Ritzen, Fugen und Hohlräume eingespritzt werden und entfaltet sich dort, bis der Raum ausgefüllt oder sein Expansionsvermögen erschöpft ist. Durch den geschlossenen Porenverbund ergibt sich eine weitere Eigenschaft: Der solide Schaum wirkt abdichtend. Das gilt sowohl für Wasser, als auch für Luft. Durch die eingeschlossene Luft innerhalb der Poren entsteht außerdem – damit verbunden – eine Dämmwirkung gegen thermische Konvektion und Transmission. Zuletzt weist der noch nicht ausgehärtete Schaum gute Hafteigenschaften auf.
PU-Schaum für Dämmung und Co.: typische Einsatzbereiche
Was PUR-Schaum am Bau leisten kann, führt auch gleich zu seinen typischen Verwendungen. Regelmäßig findet er sich wieder, um Türzargen und Fensterprofile an die umgebende Wand anzubinden. Dabei dient er als Klebstoff, Luftdichtung als Dämmung gleichermaßen. Aber auch sonst kommt er immer wieder zum Einsatz, um Fugen zu füllen und Risse zu verschließen. Sei es zwischen Dämmplatten oder in massiven Bauteilen. Als Kleber für Dämmplatten kombiniert er beide Aufgaben und füllt Hohlräume während des Klebens dämmend aus. Hinzu kommt die vielfältige Verwendung als Lagesicherung für Leitungen, zum Verschließen von Durchbrüchen und Löchern oder zur Abdichtung von Rohrdurchführungen.
Möglichkeiten und Grenzen für PU-Schaum als Dämmung
Vor allem PU-Schaum als Dämmung ist ein heiß diskutiertes Thema. Denn was ist verlockender, als die Dämmung einfach aus der Dose in alle nicht ebenen und somit nicht durch Plattendämmstoffe bearbeitbaren Bereiche einzubringen? Allerdings weist Polyurethanschaum auch Grenzen auf, die die Verwendung als Dämmmittel einschränken. Zum einen expandiert der Schaum zwar und bildet die isolierenden Poren. Allerdings ist die Expansion durch das Platzangebot beschränkt, so dass Porenanteil und -größe je Verwendung individuell ausfallen. Damit schwankt auch die Dämmwirkung. Idealerweise wird der Schaum daher nur verwendet, um Fehlstellen zu ergänzen, Lücken zu schließen und Fugen auszufüllen. Hinzu kommt die Tatsache, dass das Produkt in ausgehärtetem Zustand keine wesentliche Flexibilität mehr aufweist. Es ist damit nicht geeignet, um beispielsweise Anschlüsse von Dämmbereichen an andere Bauteile abzudichten. Und auch Bewegungsfugen und vergleichbare Details lassen sich somit nicht zuverlässig isolieren und abdichten.
Richtiger Umgang = erfolgreicher Einsatz
Fischer Bauschaum ist zuverlässig und leistungsstark. Das gilt aber nur dann uneingeschränkt, wenn er richtig verwendet wird. Denn nur dann kann er Stärken zeigen.
Fugen füllen, Dämmung ergänzen
Durch seine expandierenden Fähigkeiten ist Fischer PU-Schaum in der Lage, selbst kleinste, nicht gerade und sogar hinterschnittene Hohlräume zuverlässig zu füllen. Einmal eingesprüht, dehnt sich der Stoff aus, bis er durch die Hohlraumwandungen begrenzt wird. Damit lassen sich jegliche Fugen ideal schließen. Das gilt vor allem für Plattenstöße oder Hohlräume zwischen Untergrund und Dämmung. Denn auch ohne nachgewiesene Dämmqualität sind die Dämmeigenschaften trotzdem jedem anderen Klebstoff oder Füllmaterial überlegen.
Kleben und abdichten – nicht jede Bauchemie kann alles
Ähnlich verhält es sich mit den abdichtenden Eigenschaften. PU quillt bis zu den flankierenden Bauteilen und verklebt dort zuverlässig. Wichtig ist, dabei die begrenzte Flexibilität im einmal ausgehärteten Zustand zu beachten. Das heißt, vor allem Bauteile gleicher Wärmeausdehnung und ohne mechanische Bewegung lassen sich verkleben und abdichten. Andernfalls ist auf Dauer mit einem Abriss vom Flankenbauteil zu rechnen, die gewünschte Funktion erlischt.
Drückender versus nicht-drückender Bauschaum
Nicht jeder Bauschaum ist gleich. Das sollte bei seiner Verwendung bedacht werden. Fischer und andere Hersteller unterscheiden ihre Produkte in zwei Kategorien: drückende und nicht-drückende Schäume. Drückende Schäume bauen – wie die Beschreibung vermuten lässt – Druck auf. Das bedeutet, sie können beispielsweise die Lage von Türzargen beim Einschäumen verändern oder andere zu fixierende Bauteile verformen. Nicht-drückende Schäume dagegen expandieren bis zum angrenzenden Bauteil, bauen aber beim Erreichen der Begrenzung keinen nennenswerten Druck auf. Das limitiert zwar das Ausdehnungsverhalten, reduziert aber die Gefahr von ungewollten negativen Auswirkungen.
Welcher PU-Schaum taugt als Dämmung? Missverständnisse und Fehler
Grundsätzlich eignet sich jeder PU-Schaum als Dämmung. Die Dämmung entsteht durch die Expansion und die damit verbundene Bildung von eingeschlossenen Luftblasen – Poren. Damit ist jeder PUR-Schaumstoff in der Lage, sowohl Konvektion als auch Transmission zu verringern. Allerdings weisen hochfeste Schäume einen geringeren Porenanteil auf, die Dämmwirkung sinkt. Obwohl grundsätzliche alle Bauschäume dämmend wirken, bieten die Hersteller bestimmte Produkte an, die speziell auf eine zuverlässige Sicherstellung der Dämmeigenschaft hin entwickelt sind. Hier fallen Porenbildung und Raumabschluss der einzelnen Luftkammern optimal aus.
Fazit zum PUR-Bauschaum: richtig eingesetzt die perfekte Bauchemie
PUR-Schaum wie der Bauschaum aus den Fischer Befestigungssystemen ist ein vielseitiger Werkstoff. Er kann kleben, abdichten und nicht zuletzt eignet sich PU-Schaum zur Dämmung. Die Bauchemie kann Risse schließen, Fugen abdichten und die Platten zuverlässig untereinander und mit dem Untergrund verbinden. Aber natürlich eignet sich der Schaumstoff auch für viele andere Einsatzbereiche, vom klassischen Einschäumen von Türzargen und Fenstern bis hin zum Abdichten von Rohrdurchführungen durch Wände, sofern es keine zusätzlichen Anforderungen an den Brandschutz gibt.