Inhaltsverzeichnis
« Wann ist die Anschaffung eines unabhängigen Stromerzeugers sinnvoll? »
In Anbetracht des Anstiegs von Krisen und Unsicherheiten in der Welt haben immer mehr Menschen das Bedürfnis, sich auf eine mögliche Notsituation vorzubereiten. Ein Notstromaggregat ist ein Stromerzeuger bestehend aus Motor und Generator, mit dessen Hilfe sich durch den Einsatz von Kraftstoff elektrischer Strom erzeugen lässt und somit eine gewisse Unabhängigkeit vom Stromnetz bietet. Seine Einsatzmöglichkeiten sind aber sehr vielfältig und gehen über das Bereitstellen von elektrischer Energie in Notfällen hinaus. Erfahren Sie alles, was Sie über das Notstromaggregat im Einfamilienhaus wissen müssen.
Bestandteile von einem Stromaggregat
Ein Stromaggregat besteht aus einem kleinen Benzinmotor und einem angeschlossenem Generator. Manchmal ist zur Erzeugung höherer Drehzahlen im Generator auch ein kleines Getriebe eingebaut. Die Bandbreite von Stromerzeugern reicht von kleinen, tragbaren Notstromaggregaten bis zu Stromerzeugern, die auf Anhängern montiert sind oder per Container angeliefert werden. Diese großen Kraftwerke sind dann auch technisch etwas komplexer. Meist sind sie mit einer Wasserkühlung ausgestattet.
Bauarten von Stromerzeugern
Stromerzeuger unterscheiden sich in ihrer Antriebsart und in ihrer Art, wie sie den erzeugten Strom abgeben.
Die Motortypen für Stromaggregate sind:
- Zweitaktmotor
- Viertaktmotor mit Benzinantrieb
- Viertaktmotor mit Gasantrieb
- Viertaktmotor mit Dieselantrieb
Zweitakt-Stromaggregate werden immer seltener angeboten. Sie sind bis heute vorwiegend für sehr kleine Notstromaggregate bestimmt. Diese sind tragbar und können bei Bedarf für Licht oder für den Betrieb kleinerer Elektrogeräte sorgen. Ihre Leistung ist stark begrenzt und sie sind nicht dauerfest. Bei ihrem Betrieb muss darauf geachtet werden, den Kraftstoff im richtigen Verhältnis mit Öl zu mischen. Genau das ist auch das Problem mit Zweitakt-Stromaggregaten: Sie sind extrem laut und produzieren sehr schädliche Abgase.
Viertakt-Stromaggregate mit Benzinantrieb sind die am weitesten verbreiteten Typen von Stromerzeugern. Sie werden von kleinen bis mittelgroßen Kleinkraftwerken angetrieben. Benzin-Stromaggregate sind, sofern sie von einer vernünftigen Markenqualität sind, recht standfest. Mit ihnen lässt sich auch dezentral über einen längeren Zeitraum Strom erzeugen.
Viertakt-Stromaggregate mit Gasantrieb sind praktisch identisch mit den Benzin-Pendants. Sie sind nur wesentlich sparsamer und erzeugen weniger giftige Abgase.
Diesel betriebene Stromerzeuger sind vorwiegend für große Leistungsklassen vorbehalten. Mit ihnen lassen sich auch schwere Geräte, viele Verbraucher oder Anwendungen im 400-Volt-Bereich dauerhaft mit Strom versorgen. Sie sind recht teuer und als Notstromaggregat für ein Einfamilienhaus nur unter bestimmten Umständen geeignet.
Neben der Größe und der Antriebsart unterscheiden sich die Notstromaggregate für ein Einfamilienhaus auch in der Qualität ihrer Stromabgabe. Empfindliche Geräte benötigen mitunter eine besonders stabile Stromversorgung mit gleich bleibender Spannung. Dafür ist das „Inverter“-Stromaggregat am besten geeignet. Diese Geräte sind ideal für den Betrieb von Musik- oder EDV-Anlagen.
Wofür braucht man ein Notstromaggregat im Einfamilienhaus?
Die Stromversorgung ist in Europa weitestgehend flächendeckend gesichert. Stromausfälle sind sehr selten. Nur für diesen Fall in ein teures Gerät zu investieren ist eigentlich unnötig. Jedoch gibt es gute Gründe für ein separates Stromaggregat für Hobbyzwecke. Notstromaggregate bieten
- Dezentrale Stromversorgung
- Bereitstellung hoher Spannungen
- Anschluss vieler Verbraucher mit hoher Stromaufnahme
Je nach Größe des Grundstücks kann eine dezentrale Stromversorgung sinnvoll sein. Ist es extrem weitläufig und man möchte auch an der äußersten Spitze eine Stromversorgung haben, ist eine lange Verlängerungsleitung nicht sinnvoll. Koppelt man zu viele Kabeltrommeln hintereinander, kann der Leitungswiderstand die Hausabsicherung überfordern. In der Regel lösen dann entweder die Sicherungen oder der FI-Schalter ständig aus. Hat man aber Pech, riskiert man einen Kabelbrand.
Gleiches gilt, wenn man Geräte an das Hausnetz anschließen möchte, für die es eigentlich nicht ausgelegt ist. Schweißgeräte oder Metallverarbeitungsmaschinen wie Fräsen oder Drehmaschinen verlangen in der Regel einen 400 Volt Anschluss. Es gibt zwar Transformatoren, welche den 240 Volt Hausstrom auf die gewünschte Spannung umwandeln können. Empfohlen ist dies jedoch ebenfalls nicht. Sofern keine vom Elektriker freigegebene 400 Volt Stromversorgung im Haus oder Garage angeschlossen ist, kann nur das Notstromaggregat die gewünschte Leistung erzeugen. Allerdings sollte der Stromerzeuger auch entsprechend groß dimensioniert sein.
Doch auch wenn normale Geräte mit 240 Volt Betrieb in zu großer Zahl an das Hausnetz angeschlossen werden, kann dies die vorhandene Installation überlasten. Dieser Anwendungsfall tritt beispielsweise bei Baumaßnahmen auf: Soll eine Garage an ein Einfamilienhaus angebaut werden, sind dazu viele Werkzeuge notwendig. Werden Stemmhammer, Kreissäge, Betonmischer und Flutlicher dann gleichzeitig über den Hausstrom betrieben, wird es mit Sicherheit wieder zu einer Überlastung kommen. Hier können ebenfalls entsprechend dimensionierte Stromerzeuger für die notwendige Betriebssicherheit sorgen.
Notstromaggregat für ein Einfamilienhaus – diese Möglichkeiten gibt es
Liegt aber tatsächlich ein Bedarf vor, ein Eigenheim mit einem Notstromaggregat auszustatten, gibt es dazu verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste, aber auch die teuerste Möglichkeit ist, sich ein Stromaggregat an einer geeigneten Stelle aufzustellen. Hier bieten sich Keller oder Garage wegen ihres Platzangebots an. Ein Notstromaggregat sollte von einer Elektrofachkraft an das Hausnetz angeschlossen werden. Wirklich sinnvoll wird der Betrieb dieser Notstromversorgung erst dann, wenn sie im Fall eines Stromausfalls automatisch anspringt. Dies elektrotechnisch umzusetzen, ist Sache der Fachkraft.
Notstromaggregate werden sowohl für die dezentrale wie für die Notstromversorgung eingesetzt. Die Geräte zeichnen sich in der Regel durch eine hohe Zuverlässigkeit, Dauerbelastung und gleich bleibender Qualität in der Stromabgabe aus. Man sollte aber auf hochwertige Produkte Wertlegen, ansonsten droht in dem Fall, wo man ein Notstromaggregat wirklich mal braucht, eine große Enttäuschung, weil das Gerät nicht so funktioniert wie erhofft.
Autarke Energieversorgung durch Blockheizkraftwerke
Installiert man sich ein Blockheizkraftwerk im Haus, hat man alle Vorteile der unabhängigen Stromversorgung bereits vor Ort. Ein Blockheizkraftwerk ist im Grunde ebenfalls nichts anderes als ein Energieerzeuger. Es ist ein konventioneller Generator, der durch einen Dieselmotor angetrieben wird. Der Dieselmotor wird durch das reguläre Heizöl befeuert. Seine Abwärme wird für die Beheizung des Gebäudes genutzt – so hat man auch ohne Notstromaggregat im Einfamilienhaus eine zuverlässige, dauerhafte Stromversorgung. Blockheizkraftwerke sind damit die ideale Lösung für abgelegene Häuser wie auf Inseln oder fernab vom Stromnetz. Doch auch ein ans reguläre Stromnetz angeschlossene Einfamilienhaus kann durch ein Blockheizkraftwerk deutliche Einsparungen bei den Heizkosten und den Stromkosten erzielen. Die chemisch gebundene Energie des Diesels bzw. Heizöls wird durch das Blockheizkraftwerk schließlich doppelt und damit vollständig genutzt. Damit haben Blockheizkraftwerke einen besonders hohen Wirkungsgrad. Ergänzt durch eine gute Isolierung und Solar- oder Windkraft-Unterstützung kann der Bedarf von öffentlichen Strom damit fast auf null gesenkt werden. Ein Notstromaggregat für das Einfamilienhaus wird nicht mehr notwendig.