© Wellnhofer Designs / Fotolia.com

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

« Kontrollierte Wohnraumlüftung mit minimalem Energieverlust »

Regelmäßiges und richtiges Lüften ist gerade in modernen Gebäuden unverzichtbar, um Feuchtigkeitsschäden und Schimmel vorzubeugen. Dazu wird auch das Raumklima durch das richtige Lüftungsverhalten wesentlich verbessert – was zu deutlich mehr Wohnkomfort führt. In vielen Fällen verursacht das Durchlüften in regelmäßigen Abständen nicht nur Aufwand, sondern auch beträchtliche Verluste an Heizenergie. Vermeiden lässt sich beides durch den Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sie ist bei weitem nicht nur für Passivhäuser sinnvoll.

Anforderungen an richtiges Lüften

Bei der Wohnraumlüftung gilt: möglichst häufig und möglichst kurz belüften. Ständig gekippte Fenster bringen in der Regel nichts – so wird Raumfeuchtigkeit nicht wirksam abgelüftet, und auch der tatsächliche Luftaustausch in den Wohnräumen hält sich in Grenzen.

AirControl 5000 CO2 Melder und Logger

Richtiges Lüften ist immer „Stoßlüften“. Das bedeutet, kurz alle Fenster weit aufmachen, dabei muss „Durchzug“ entstehen. Es müssen also immer gegenüberliegende Fenster und Türen weit geöffnet werden, um für eine gute Wohnraumlüftung zu sorgen. Alles andere ist relativ wirkungslos.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Ein wenig sollte man dabei auch auf die Temperatur und Luftfeuchtigkeit achten: an Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit sollte man auch in den Wohnräumen, nicht nur in den Kellerräumen, das Lüften etwas einschränken – genauso wenn es draußen wärmer ist als drinnen. Im Sommer bedeutet das: lieber abends kurz lüften, wenn es kühler ist, tagsüber eher abdunkeln. Gerade im Winter sollten Sie unbedingt frische Luft in die Wohnung lassen!

Wolf Comfort-Wohnungs-Lüftung Excellent CWL-180, Typ: 4/0 L, Revisionstür links

Speziell in modernen, gedämmten Gebäuden ist eine kontrollierte Lüftung Ihrer vier Wände unerlässlich, da die sogenannte Gebäudehülle (alle Außenwände, Türen und Fenster) völlig luftdicht ausgeführt sind. Wird die in den Wohnräumen entstehende Feuchtigkeit nicht regelmäßig abgelüftet, kann es sehr schnell zu Feuchteschäden und nachfolgender Schimmelbildung in den Räumen kommen.

Die moderne Lüftungsanlage

Wie sich bereits zeigt, ist der Aufwand für richtiges Lüften sehr hoch. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung wird dabei beinahe unmöglich, wenn man tagsüber nicht zu Hause ist. Eine gute Möglichkeit für alle Wohnbereiche ist deshalb eine Lüftungsanlage.

Um Wärmeverluste durch den Austausch der Luft zu begrenzen, kann man auch auf eine Wärmerückgewinnung zusätzlich zum Lüftungsgerät zurückgreifen.

Unterscheiden muss man dabei zwischen zwei Arten von Systemen bei der Lüftungsanlage: eine zentrale Wohnraumlüftung und eine dezentrale Lüftung. Beide Systeme gibt es auch als Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

ZENTRALES LÜFTUNGSGERÄT MIT WRG TYP HRV

Die zentrale Wohnraumlüftung sammelt die Abluft aller Räume über ein Rohrsystem und entsorgt sie über ein zentrales Lüftungsgerät nach draußen. Frische Luft wird dann wieder zugeführt, im Falle einer vorhandenen Wärmerückgewinnung angewärmt, und wieder in die Räume verteilt. Eine solche Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist technisch nur wenig aufwändiger als eine Anlage ohne Rückgewinnung.

Eine dezentrale Wohnraumlüftung ist oft auf dem Fensterrahmen montiert und lässt den Luftaustausch bei geschlossenen Fenstern stattfinden.

Hier ergibt sich ein weiterer Vorteil von Lüftungsanlagen: Die Fenster bleiben immer geschlossen, damit ist auch der Einbruchsschutz gewährleistet, und es kann nicht vergessen werden, Dachfenster rechtzeitig vor Unwettern zu schließen. Trotzdem werden die Räume dauerhaft und ständig ausreichend belüftet – ob man nun zu Hause ist oder nicht.

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Wenn gerade in der Winterzeit die warme Raumluft nach draußen geführt, und kalte Außenluft stattdessen in den Raum gelangt, wird viel Heizenergie verbraucht, um die Räume nach dem Lüften wieder anzuwärmen.

VIESSMANN Z015395 Vitovent 050-D, Typ H20E A43

Eine zentrale Lüftung in Passivhäusern zeigt den hohen Wirksamkeitseffekt von Wärmerückgewinnung recht deutlich: durch diese Anlagen gehen über das Lüftungssystem nur rund 5 % der Wärmeenergie verloren – obwohl in diesen Häusern keine Heizenergie eingesetzt wird. 95 % der Raumtemperatur bleiben also konstant, und das, obwohl diese Häuser wegen der hohen Dämmung dauergelüftet werden. Die Technologie zur Rückgewinnung von Wärme kann man so auch selbst einsetzen, vor allem um Heizkosten zu sparen.

Wenn man Räume ohne Heizwärmeverlust lüften kann, senkt das die Energiekosten natürlich spürbar.

Wie funktioniert die Rückgewinnung von Wärme?

Das Prinzip der Wärmerückgewinnung ist effizient und einfach: Ein Wärmetauscher entzieht der Abluft aus dem Raum die Wärmeenergie und überträgt sie mit minimalen Verlusten auf die Zuluft, die von außen einströmt. Dadurch gelangt die frische Luft nahezu auf Raumtemperatur vorgewärmt in die Wohnräume.

Wärmetauscher sind kompakte Bauteile, die in zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen verwendet werden. Auch kleine dezentrale Systeme, etwa in Fensterrahmen, können sie problemlos integrieren und so eine hohe Energieeffizienz gewährleisten.

Ein zentrales Lüftungsgerät kann zusätzlich mit einer Wärmepumpe ausgestattet sein. Diese entzieht der Umgebung (z. B. der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich) weitere Wärme über ein Kältemittel und überträgt diese auf die Zuluft. Dieses Prinzip ist umgekehrt vergleichbar mit dem eines Kühlschranks.

Funktionsweise einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Die Abluft wird über ein Rohrsystem (zentral) oder direkt aus einzelnen Räumen (dezentral) abgesaugt und im Wärmetauscher verarbeitet. In zentralen Systemen fließt die Abluft aller Räume in ein zentrales Lüftungsgerät, wo die Wärme zurückgewonnen wird. Dezentrale Systeme, die meist an Fenstern oder in Wänden montiert sind, arbeiten nach demselben Prinzip, jedoch in kleinerem Maßstab.

Diese Technik ermöglicht es, die Raumtemperatur zu erhalten und gleichzeitig für frische Luft zu sorgen – ohne unnötige Energieverluste. Damit ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowohl energieeffizient als auch komfortabel.

KWL dezentral e² 60 Einschub für Wohnräume

Warmwasser-Wärmepumpen

Eine interessante Möglichkeit, die Abwärme aus Räumen zu nutzen, die nicht beheizt werden sollen, ist eine Warmwasser-Wärmepumpe. Gerade Keller- oder Nebenräume werden oft passiv beheizt oder erwärmen sich geringfügig von selbst (etwa durch die abgestrahlte Wärme eines Heizkessels).

Diese eigentlich unnötige und unerwünschte Wärme kann von einer Warmwasser-Wärmepumpe genutzt werden, um Wasser zu erwärmen. So spart man wiederum Energie für die Warmwasserbereitung. Der Effekt beim Einsatz solcher Wärmepumpen-Systeme ist häufig deutlich spürbar. Im Bereich geheizter Wohnräume ist der Einsatz natürlich nicht sinnvoll.

Was kostet eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung?

Die Kosten für eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung hängen von mehreren Faktoren ab, wie der Größe des Gebäudes, dem gewählten System und den baulichen Gegebenheiten. Im Durchschnitt sollten Sie mit folgenden Kosten rechnen:

  • Anschaffungskosten: Die Preise für zentrale Lüftungsanlagen beginnen bei etwa 4.000 bis 6.000 Euro für kleine bis mittelgroße Wohnungen oder Häuser. Größere Gebäude können Kosten von 10.000 Euro und mehr verursachen.
  • Installationskosten: Je nach Komplexität der Installation (z. B. Rohrleitungen, Durchbrüche) entstehen zusätzliche Kosten von 2.000 bis 5.000 Euro.
  • Betriebskosten: Der Energieverbrauch moderner Anlagen ist in der Regel gering und beträgt im Durchschnitt 50 bis 150 Euro pro Jahr, abhängig von der Größe und Effizienz des Systems.

In vielen Fälle gibt es Förderprogramme für die Installation von Anlagen mit Wärmerückgewinnung. Diese können die Anschaffungskosten deutlich senken. Prüfen Sie regionale oder nationale Fördermöglichkeiten, die speziell für energieeffiziente Bauprojekte angeboten werden.