Das Beheizen unserer Gebäude steht seit geraumer Zeit als wesentlicher Faktor im häuslichen Energieverbrauch im Fokus. Im Rahmen einer immer ökologischeren Lebensweise spielt dabei das nachhaltige Heizen eine große Rolle. Neben Aspekten wie regenerativen Energieträgern und einer immer besser gedämmten Gebäudehülle wird jedoch ein Faktor immer wieder vernachlässigt: Auch leistungsstarke Heizkörper sind für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb unerlässlich. Denn erst wenn Ihr Heizsystem in der Lage ist, eine optimale Leistung zu erbringen, gehören aufwändige Überdimensionierungen und der unnötige Verbrauch von Brennstoffen der Vergangenheit an.
Inhaltsverzeichnis
Typische Funktionsweisen leistungsstarker Heizkörper
Unabhängig von ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit und dem individuellen Heizkörpertyp existieren für gebräuchliche Heizkörper einige wenige Funktionsweisen: Radiatoren bedienen sich zur Übertragung der erwünschten Heizwärme der Radiation, sprich der Wärmeleitung in Form langwelliger Infrarotstrahlung. Optimal funktioniert dieses Prinzip der Infrarotheizungen vor allem in direkter Strahlrichtung, also von der Heizfläche in den unbehinderten Raum hinein. Schwierig wird es dagegen bei Abschirmungen durch Blenden oder auch Mobiliar.
Die zweite Funktionsweise ist die Konvektion. Hierbei erfolgt ein Übertrag der Heizwärme von der Heizfläche an deren Oberfläche an die Luft. Den thermodynamischen Gesetzen folgend steigt die erwärmte Luft auf und von unten wird kühlere Raumluft in den Konvektor nachgezogen. Es entsteht eine Luftwalze, die zunächst zur Zimmerdecke und – mit zunehmendem Abstand – wieder zurück in die Tiefe des Raumes fällt. Diese Funktionsweise funktioniert bei gängigen Raumgrößen von Wohnungen problemlos und kann mit entsprechenden Spalten und Freiräumen auch hinter Blenden hervor agieren. Nachteilig ist hierbei die entstehende Luftwalze, die zu Zuglufterscheinungen führen kann und auch Staub stark im Raum verteilt und aufwirbelt. Meist nutzen typische Heizflächen beide Funktionsweisen, jedoch zu unterschiedlich großen Anteilen.
Doch was ist nun ein leistungsstarker Heizkörper genau?
Was leistungsstark bedeutet
Damit Heizflächen leistungsstark sind, bedürfen sie nicht zwingend einer besonders hohen Wärmekapazität im Hintergrund. Dieser Ansatz würde dem Ziel, nachhaltig zu heizen, elementar entgegenstehen. Stattdessen definiert sich die Leistungsstärke heute durch eine optimale Funktionalität, so dass letztlich in Abhängigkeit von der Größe des Heizkörpers der optimale Erfolg erzielt wird.
Leistungsstarke Heizkörper früher und heutzutage
Noch vor wenigen Jahrzehnten definierten sich leistungsstarke Heizkörper vor allem über ihre Größe und die Leistungsfähigkeit der Heizung selbst. Gemäß dem Motto „viel hilft viel“ wurde durch ein Überangebot an Heizwärme eine so intensive Abstrahlung erreicht, dass selbst die damals schlecht gedämmten Gebäude angenehm temperiert wurden.
Heute dagegen definiert sich die Leistungsstärke anders. Es geht darum, aus der eingesetzten Energiemenge das Optimum herauszuholen, also vor allem die Übertragung aus dem hocheffizienten Heizungssystem in den Raum hinein bestmöglich zu gestalten. Da Wohnraum immer teurer wird und dieses Vorgehen auch der bestmöglichen Effizienz entgegensteht, kann die Lösung nicht so aussehen, dass Heizflächen immer größer dimensioniert werden. Stattdessen werden Lage, Konstruktion und Zusammenspiel mit der sonstigen Heiztechnik immer weiter optimiert.
Der Heizkörpertyp und seine Anforderungen für optimale Leistung
Gebräuchlich sind vor allem leistungsstarke Flachheizkörper, Röhrenheizkörper und Konvektoren mit einer auf die höchstmögliche Oberfläche optimierten Bauweise. Unabhängig vom Heizkörpertyp hilft eine sehr feinfühlige, rasch reagierende Steuerung, die Effizienz zu steigern. Denn je rascher die Heizfläche angesteuert wird, umso rascher kann bei sinkenden Temperaturen gegengesteuert werden und umso eher erfolgt die Abregelung ohne Überheizung der Räume. Je geringer die Oberfläche der Heizkörper ausfällt, was vor allem bei Flach- und Röhrenheizkörper der Fall ist, umso stärker tritt die Wärmestrahlung in den Vordergrund. Wichtig ist nun eine optimale Positionierung, um die direkte Wärmestrahlung in den Raum hinein zu ermöglichen. Konvektoren dagegen sollten vor allem unten und oben freigehalten werden, um die Ausbildung der Warmluftwalze sicherzustellen. Vor allem die Abdeckung durch Fensterbänke, Vorhänge oder dichte Blenden sollten unbedingt vermieden werden.
Die leistungsstarke Heizung als Basis des Erfolgs
Damit jeder Heizkörpertyp für sich genommen möglichst stark agieren kann, ist er auf eine leistungsstarke Heizung angewiesen. Und auch hier spielt reine Leistungsfähigkeit in Form höchstmöglicher Kilowatt-Zahlen nicht mehr die wesentliche Rolle. Stattdessen sollte das System in der Lage sein, so viel Leistung zu erzeugen, um die Wärmeabgabefähigkeit der einzelnen Heizflächen vollständig zu bedienen. Allerdings sollte auch die Wärmeerzeugung so abgestimmt sein, dass weder eine Unter- noch eine Überversorgung erreicht wird. So wird der eingesetzte Brennstoff optimal verwertet und die Verluste im Gegenzug minimiert.
Leistungsstarke Heizkörper im Gesamtkonzept der Gebäudeerwärmung
Das A und O, damit ein System leistungsstark wird, ist daher eine optimale Dimensionierung und Abstimmung aller Komponenten im klaren Bezug auf die zu beheizenden Räume. Ein Flachheizkörper muss dabei größer ausfallen und dementsprechend anders versorgt werden als ein optimal konstruierter Konvektor. Idealerweise ist die Heizung zudem in der Lage, über Speicher und Steuerung so rasch Wärme bereitzustellen, wie es für die jeweiligen Räume nötig ist. Ein temporär genutztes Bade- oder Arbeitszimmer sollte kurzfristig mit größeren Heizwärmemengen versorgt werden können als etwa ein dauerhaft gleichförmig erwärmtes Wohnzimmer.
Fazit: Leistungsstarke Heizkörper bestimmen sich durch die Abstimmung an die Gegebenheiten
Leistungsstarke Heizkörper definieren sich schon lange nicht mehr nur über ihre Größe. Stattdessen sollten Funktionsweise und Größe auf die zu beheizenden Räume abgestimmt sein und zudem die Einbindung in die sonstige Heiztechnik perfektioniert sein. So können die vorhandenen Bauteile ihre Leistung bestmöglich abrufen und einsetzen, was weit mehr in Sachen Leistungsstärke aussagt als die reine Dimension. Die Verbindung von Nachhaltigkeit, Leistungsfähigkeit und Sparsamkeit ist somit gegeben. So gelingt das Heizen der Zukunft schon heute.