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« Den Kaminofen auf seinen Einsatz vorbereiten »
Es gibt an kalten Wintertagen kaum etwas Schöneres, als es sich vor dem prasselnden Feuer eines Kaminofens bequem zu machen. Doch bevor die Feuerstätte seine wohlig wärmende Wirkung entfalten kann, gilt es, ein paar Vorbereitungen zu treffen. Wie Sie den Kamin in Betrieb nehmen, erfahren Sie hier.
Anfeuern und Einbrennen – zwei wichtige Begriffe bei der Inbetriebnahme
Wenn Sie einen Kamin in Betrieb nehmen möchten, dann ist einer der wichtigsten Schritte das erste Anfeuern – man spricht auch von Einbrennen. Dieser Begriff bezieht sich hauptsächlich auf spezielle Lacke, die sich bei Wärme in den Gusskörper des Kaminofens einbrennen und somit nachfolgend lange haltbar sind. Bekannt ist dieser Lack auch als Einbrennlack, der sich bei hohen Temperaturen perfekt gerade mit Stahlgussmaterialien verbindet und diese dauerhaft schützt. Beim anschließenden Abkühlen nach Betrieb des Ofens härtet der Lack aus. Der Einbrennvorgang hat aber noch viele andere Aspekte. Die Stahlhülle des Korpus und die Schamottsteine im Ofeninneren werden beim ersten Betrieb einem Belastungstest unterzogen. Geräusche wie Knacken und Knistern sind dabei vollkommen normal. Auch gewisse Gerüche, die durch das Einbrennen von Lack entstehen, sind nicht ungewöhnlich. Nach der Einbrennphase ist der Ofen voll nutzbar.
Bevor Sie den Kamin in Betrieb nehmen: vorbereitende Maßnahmen
Bevor Sie den neuen Standkamin erwerben und einbauen, sind die baulichen Gegebenheiten zu klären. Das betrifft vor allem die Standfläche und die Anschlussmöglichkeit an einen entsprechenden Schornstein. Erforderliche Feuerschutzmaßnahmen sind einzuhalten. Ein Termin vor Ort mit dem Schornsteinfeger bringt Klarheit, ob der Schornstein geeignet ist und was so noch zu beachten ist. So ein Ortstermin kann Ihnen vielerlei Probleme beim Betrieb des neuen Schwedenofens ersparen.
Perfekt gerüstet zum ersten Anfeuern des neuen Ofens
Ist der neue Heizofen aufgestellt und vom Schornsteinfeger abgenommen, kann er das erste Mal angefeuert werden. Achten Sie darauf eventuelle Zubehörteile und Unterlagen aus dem Aschekasten herauszunehmen. Eventuell vorhandene Aufkleber sind vorsichtig zu entfernen, ohne den Lack zu beschädigen. Beim ersten Betrieb öffnen Sie bitte alle Luftregler sowie die Drosselklappe. Legen Sie trockenes Holz ein. Gehen Sie behutsam vor, um keine Lackflächen oder anderes zu beschädigen. Die Lackflächen sind später nach dem Einbrennvorgang um vieles härter als im Auslieferungszustand. Etwas Holzwolle hat sich als Anzündhilfe bewährt. Es macht sich gut, wenn im unteren Bereich kleinere Holzstücke eingelegt werden. Dies vereinfacht das Anzünden, denn diese fangen schneller Feuer. Ist keine Holzwolle zur Hand, ist natürlich auch ein im Handel erhältlicher Kohlenanzünder geeignet. Brennt das Holz erst einmal gut, kann die Luftzufuhr etwas gedrosselt werden, damit nicht zu viel Hitze entsteht und der Einbrennvorgang langsam vonstattengeht.
Wie genau geht man beim Einbrennen des Kaminofens vor?
Moderne technisch ausgereifte Holzöfen sind besonders ausgestattet. So verfügen sie über eine hermetisch abdichtende Ofentür, die mit einen sicheren Schließmechanismus versehen ist. Auf diese Weise ist es möglich, dass der Brennraum raumluftunabhängig arbeitet. Wenn Sie den Kamin in Betrieb nehmen und das erste Mal anfeuern, ist es allerdings erforderlich, die Ofentür etwas offen zu lassen. Meist reicht es, diese mit geschlossenem Griff anzulehnen. Wird das nicht beachtet, kann die Türdichtung im Lack einbrennen und die Ofentür lässt sich danach nicht mehr korrekt öffnen. Wenn Sie das erste Mal angefeuert haben, dann sollten Sie ruhig den Heizraum zwei bis drei Stunden abkühlen lassen. Anschließend sollte der Vorgang wiederholt werden. Bis der Lack vollständig eingebrannt ist sollten Sie vermeiden, die Lackflächen mit den Fingern zu berühren. Die Fingerabdrücke brennen sich ansonsten mit in den Lack ein und gehen anschließend nicht mehr weg.
Herstellerempfehlungen legen nahe, diesen Einbrennvorgang zwei bis drei Mal mit ungefähr drei Kilogramm Brennmaterial je Vorgang durchzuführen. Ein Praxistipp sagt, dass die Brenntemperatur auch von Vorgang zu Vorgang etwas gesteigert werden kann. Erst nach fünf bis sieben Bränden ist die Lackschicht vollständig eingebrannt und ausgehärtet. Gehen Sie trotzdem bei den ersten Einbrennvorgängen vorsichtig vor und muten Sie den neuen Materialien nicht zu viel Hitze auf einmal zu. Somit vermeiden Sie Risse in den Isoliersteinen und ein Verziehen des Ofenkörpers.
Entstehender Lackgeruch ist vollkommen normal
Der für den Ofen verwendete Einbrennlack dient nicht nur dem Aussehen, sondern er ist ebenso für eine lange Lebensdauer mit verantwortlich. Einbrennlack ist oftmals nicht nur am Kaminofen vorzufinden. Ebenso ist das Ofenrohr vielmals mit Einbrennlack beschichtet. Die Lackausgasungen beim Einbrennvorgang müssen Sie leider in Kauf nehmen, wenn der Brenneinsatz und die Verkleidung lange haltbar sein sollen. Im Sommer kann man den Kamin in Betrieb nehmen, wenn man die Fenster offenlässt. Somit sind eventuelle Rauch- und Geruchsbelästigungen schnell ins Freie abgeleitet.
Inbetriebnahme des Kamins nach der Sommerpause
Das richtige Anfeuern nach der Sommerpause ist abhängig von der korrekten Funktion des Schornsteins. Daher sollte dieser sauber und gereinigt sein und am tiefsten Punkt von der gekehrten Asche gereinigt werden. Üblich ist dabei eine spezielle Reinigungsklappe oder ein Reinigungsverschluss, der sich auch oft in Kellerräumen befindet.
Ein paar Worte zur korrekten Wirkungsweise eines Schornsteins: Grundvoraussetzung ist, dass die Luft im Schlot wärmer ist als die Außenluft. Ist es umgekehrt, entsteht kein Kamineffekt und es drückt die verbrannten Gase im Haus oder Keller aus dem Schornstein heraus. Wenn Sie nach dem Anzünden die Ofentür einen Spalt weit geöffnet haben sollte ein leichter Luftzug nach innen vorhanden sein. Ist das nicht der Fall, dann ist die Luft im Rauchfang zu kalt. Hier ist es möglich, im Keller ein kleines Feuer im Revisionsschacht des zu machen. Unter Umständen reicht da schon ein Würfel Feueranzünder aus. Etwas Papier oder Holzwolle macht es auch. Somit bekommt der Schlot etwas Wärme und nach erneutem Anzünden des Kaminfeuers bei angelehnter Ofentür entweichen die Verbrennungsgase korrekt in den Schornstein.
Ist die Luftsäule durch das sogenannte Lockfeuer erwärmt, stellt sich der gewünschte Kamineffekt oder Zug ganz alleine ein. Es kann natürlich auch sein, dass sich eine Vogelfamilie samt Nest im eingenistet hat. Daher ist vor der Heizsaison, bevor Sie den Kamin in Betrieb nehmen, der Schlot gründlich durch den Schornsteinfeger zu reinigen.