Die Deutschen betrachten sich gerne als selbsternannte Grillweltmeister. Nicht ganz zu Unrecht, da allein 2017 über 215.000 Tonnen Grillkohle importiert wurden. Nun befindet sich das archaische Vergnügen jedoch seit Jahren im Wandel und entfernt sich zunehmend vom offenen Feuer. Der Holzkohlegrill aus Keramik schickt sich indessen an, den Trend nachhaltig umzukehren.
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Grillen auf höchstem Niveau
Zu diesem Zweck führt er überzeugende Argumente ins Feld: Der Keramikgrill wird ausschließlich in der praktischen Kugelform gefertigt, in der sich die Hitze sehr gleichmäßig verteilt. Dann weist der Werkstoff etwa die doppelte Wärmekapazität von rostfreiem Stahl auf, was ihm eine besonders hohe Temperaturkonstanz ermöglicht. Ein Grill aus Keramik zeichnet sich darüber hinaus durch einen optimalen Feuchtigkeitshaushalt aus. Das Grillgut bleibt dadurch auch nach stundenlangem Garen noch saftig und zart.
Im Vergleich zum herkömmlichen Holzkohlegrill hält sich der Pflegebedarf in Grenzen, weil Keramik sehr robust und witterungsbeständig ist. So wird es u.a. auch in der Raumfahrt, für Gasturbinen und als Bremsscheibenmaterial in der Formel 1 eingesetzt.
In den Kreisen der Gastronomie wird der Grill aus Keramik hingegen aufgrund seiner Vielseitigkeit geschätzt. Schließlich eignet er sich nicht nur zum Grillen, sondern ebenso gut zum Räuchern und Schmoren der Speisen. Ganz ehrgeizige BBQ-Fans ersetzen damit gar den Gartenkamin backen hierin sogar ihre Pizza und Brotwaren.
Das Keramik-Duo von Justus
Dies schlägt sich letztlich im Verkaufspreis der Geräte nieder, der deutlich über dem für einen herkömmlichen Holzkohlegrill rangiert. Führende Hersteller wie Justus nehmen daher meist verschiedene Modellgrößen in ihr Sortiment auf.
Die Black-J`Egg-Reihe verfügt demnach zunächst über den kleineren Grill der S-Klasse für den Heimgebrauch. Seine dickwandige Keramik umfasst eine Grillfläche von 31 Zentimetern, worauf großzügig geschnittene Steaks aber auch Grillhähnchen Platz finden.
Die in den Deckel integrierte Temperaturanzeige weist dem Grillmeister den Weg. Wenn sie zu stark abfällt, genügt ein kurzer Griff ans Aschentürchen, um das Feuer mit frischer Luft wieder anzufachen. Erfahrene BBQ-Fans benötigen daher erheblich weniger Brennmaterial als beim klassischen Holzkohlegrill. So lässt sich der Keramikgrill schon mit 2 kg Kohle über 18 Stunden lang auf Betriebstemperatur halten.
Die XL-Variante toppt diese Qualitäten, indem sie über nützliche Seitentische zum Ausklappen verfügt. Der Holzkohlegrill aus Keramik mit der Nutzfläche von 47 Zentimetern verwandelt sich damit in eine mobile Kochstation. Allerdings auch nicht zu mobil: Der Grill-Koloss von Justus bringt stattliche 94 kg auf die Waage und ist damit trotz der eingebauten Rollen nur eingeschränkt handelbar.
Dafür verfügt er mit dem Chip-Supply über eine extra Rundöffnung, über die sich während des Grillens Räucherchips in die Brennkammer einfügen lassen. Damit das Duo allen Anforderungen gerecht werden kann, vertreibt der Hersteller auch dazu passendes Grillzubehör. Hierzu zählen unter anderem:
- Die Hitzeschutzplatte: Das massive Bauteil aus gehärteter Keramik wird direkt über der Feuerstelle eingesetzt, um indirektes Garen zu ermöglichen. Freunde der italienischen Küche werden an dieser Stelle dennoch den Pizzastein als Lieblings-Accessoire einsetzen.
- Gussroste: Die Eisenkonstruktion ist äußerst robust und gewährleistet die ideale Temperaturverteilung über der Kohle. Leichtere Grillroste aus Edelstahl komplettieren das Set und dienen zum Warmhalten der Speisen.
- Topfhalter: Sie sind unersetzlich beim langsamen Dünsten von Gemüse- und Fischgerichten. Die Auswahl reicht von simplen Kochtöpfen, über Woks bis zum vollständigen Set mit fest installierter Hitzeplatte. Hierbei sticht das Rib-Rack noch einmal deutlich heraus, das für größere Bratenstücke angefertigt wurde.
- Grillplanken: Die dünnen Bretter werden auf den Grillrost aufgelegt und sind mit ätherischen Ölen durchsetzt, die dem Grillgut einen exotischen Geschmack verleihen. Sie sind für den einmaligen Gebrauch gefertigt und kommen in Kombination mit der Smoke-Technik besonders gut zur Geltung.
Ein völlig neues Grillerlebnis
Der Grill aus Keramik weiß bis hierhin zu überzeugen. Nun folgt jedoch die Königsdisziplin: Was lässt sich damit alles zubereiten? Hier steht zunächst das Grillen von Hähnchen oder Rinderbraten im Fokus. Für ein saftiges Mahl werden dabei besonders niedrige und konstante Temperaturen (70-120 Grad) benötigt. So kommt nun die Hitzeschutzplatte zum Einsatz, worauf dann der Rost mit dem Grillgut aufgesetzt wird.
Den Rest erledigt der Grill aus Keramik fast im Alleingang, da regelmäßiges Wenden aufgrund der niedrigen Temperaturen entfällt und der geringe Holzkohlebedarf das Nachfüllen unnötig werden lässt.
Profi-Tipp: Um eine knusprige Kruste zu erhalten, muss der Grill zum Abschluss noch mal richtig angeheizt werden. So kommt die Hitzeschutzplatte nun heraus, damit die Glut ihre Kraft bei geöffnetem Deckel voll entfalten kann.
Für die Zubereitung von Steaks und Grillwurst werden indessen durchgehend hohe Temperaturen benötigt. Dies erreicht man, indem die Grillkohle bei geschlossenem Deckel etwa 15 Minuten lang auf 270 Grad aufgeheizt wird. Dann einfach den Rost aufsetzen und das Fleisch 2-4 Minuten lang scharf anbraten. Anschließend lässt es sich über der Hitzeschutzplatte bei 130-150 Grad schonend fertig garen.
Erstaunlich: Der Keramikgrill kann backen
Wer die üblichen Pfade verlassen möchte, wird den Holzkohlegrill aus Keramik auch als Backofen verwenden. Dank der Ei-Form und dem hitzebeständigen Material ist er geradezu prädestiniert für diese Aufgabe. Es ist auch nur wenig Grillzubehör und Hintergrundwissen vonnöten, um sich seinen eigenen Pizzaofen im Garten zu erschaffen. Hierfür muss die Temperatur im Brennkessel auf 400 Grad geheizt werden. Nun werden die Hitzeschutzplatte inklusive Pizzastein aufgelegt und bei geschlossenem Deckel 30 Minuten lang vorgeheizt.
Profi-Tipp: Verstreuen Sie eine dünne Schicht Mehl auf dem Pizzastein. Sobald sie sich braun verfärbt, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um die Pizza aufzulegen. Je nach Dicke des Teiges genügen nun 5-10 Minuten, um die Pizza fertig zu backen.
Die nächste Entwicklungsstufe wird mit Brotbacken erzielt, wofür die Hitzeschutzplatte und der Pizzastein nur auf 180 Grad vorgeheizt werden müssen. Der Teig wird nun in einen gusseisernen Topf (inklusive Deckel) gefüllt und auf den Pizzastein gestellt. In den ersten 30 Minuten muss das Backgefäß mit dem Deckel verschlossen werden, damit der Teig aufgehen kann, ohne Flüssigkeit zu verlieren. Daraufhin wird das Brot 20 Minuten lang im geöffneten Topf fertig gebacken. Zum Abschluss kann man es auch noch einmal kurz auf den Pizzastein legen, um eine besonders knusprige Kruste zu erhalten.
Guten Appetit
In der Gesamtbetrachtung präsentiert sich der Keramikgrill demnach als Spezialist für kulinarisch anspruchsvolle Grillpartys. Die ideale Pizza oder den perfekten Braten bekommt schließlich nicht jeder Hobbykoch im eigenen Garten gezaubert. Die optimale Wärmeverteilung macht ihn außerdem zu einem festen Bestandteil der deutschen Erlebnisgastronomie. Er eignet sich zwar prinzipiell auch für den herkömmlichen Grillabend mit Wurst und Bier, doch kann er dort seine Stärken nur unzureichend ausspielen.
Das betrifft nicht zuletzt den niedrigen Brennstoffbedarf, der sich bei regelmäßigem Gebrauch deutlich im Geldbeutel bemerkbar macht. Der Grill aus Keramik erfindet das archaische Ritual im Garten also nicht neu, fügt ihm aber frische Komponenten hinzu. Der Trend zu Gas- und Elektroantrieben wird damit auch nicht umgekehrt.
Die Holzkohle ist aber keinesfalls ein Auslaufmodell und noch immer unverzichtbar für traditionsbewusste BBQ-Fans. Abgesehen davon, gilt es zu berücksichtigen, dass der Titel des Grillweltmeisters Jahr für Jahr verteidigt werden will. Und da muss man sich schon in jeder Disziplin hervortun. Produkte von Justus sowie alles zum Grillen entdecken Sie im MeinHausShop!