Inhaltsverzeichnis
« Kompressoren für industrielle und private Anwendungen »
Der Einsatz von Druckluft mit Hilfe von entsprechenden Druckluftkompressoren ist sowohl im privaten Bereich als auch in der Industrie weit verbreitet. Erfahren Sie mehr über verschiedene Einsatzgebiete der Pneumatik, die Funktionsweise von Kompressoren und welche Modellarten es gibt.
Bei Druckluft handelt es sich um angesaugte Umgebungsluft, die mittels eines Kompressors auf einen bestimmten Druck verdichtet und in diesem Zustand gespeichert wird. Dabei wird Energie in die Luft eingebracht, die sich mit einem Druckluftschlauch zum Antrieb von Werkzeugen nutzen lässt. Neben Spritzpistolen können auch mechanische Geräte (z. B. Schlagschrauber) mit einem Druckluftkompressor angetrieben werden. Der große Vorteil des Antriebes mit Druckluft gegenüber einem Elektromotor ist, dass erstere Motoren viel kleiner und leichter sind, wodurch das Werkzeug besser in der Hand liegt. Außerdem sind sie praktisch wartungsfrei und lassen sich ohne Schaden bis zum Stillstand belasten, während Elektromotoren überhitzen können und bei Bürstenmotoren ab und zu ein Wechsel der Kohlebürsten nötig wird. Zu guter Letzt besteht aufgrund fehlender Funkenbildung keine Brandgefahr in Umgebungen mit flammbaren Substanzen. Dieser Faktor in Verbindung mit dem geringen Gewicht macht Pneumatik ideal für Werkzeuge in Kfz-Werkstätten. Auch für die Hobbywerkstatt ist die Anschaffung eines Kompressors sinnvoll, falls man viel mit handgeführten Werkzeugen arbeitet.
Wie funktioniert ein Druckluftkompressor?
Druckluftkompressoren im Hobbybereich arbeiten meist nach dem Kolbenverdichterprinzip, ähnlich bei einer Luftpumpe. Dazu enthalten sie eine einfache Kolbenpumpe, die mit einer Kurbelwelle vom Motor angetrieben wird. Die Druckluft wird nicht direkt abgegeben, sondern zunächst in einem Druckbehälter, den sogenannten Kessel, zwischengespeichert. Von dort wird sie dann durch den Druckluftschlauch weitergegeben. Dies hat mehrere Vorteile: Zum einen muss der Motor nicht ständig laufen, zum anderen kann zeitweise mehr Luft abgenommen werden als von der Pumpe nachgeliefert wird. Die Kesselgröße ist deshalb entscheidend für die Ausdauer des Kompressors. Ist der Kessel zu klein, müssen häufiger Pausen eingelegt werden, bis er wieder voll ist.
Mit oder ohne Ölanreicherung?
Zu beachten ist, dass manche Druckluftkompressoren die Druckluft vor der Abgabe mit Öl anreichern (dies kann auch unabsichtlich geschehen, z. B. durch das intern verwendete Schmieröl). Dieses dient zur Schmierung der Motoren von pneumatisch angetriebenen Werkzeugen. Bei einigen Anwendungen wie Lackier- oder Reinigungsarbeiten ist das zugesetzte Öl jedoch störend und muss mit einem Ölabscheider entfernt werden. Er wird häufig in Kombination mit einem Druckminderer angeboten, mit dem der Arbeitsdruck für das jeweilige Werkzeug passend eingestellt werden kann. Alternativ bietet sich die Option eines ölfrei arbeitenden Kompressors oder solch eines Modelles mit ölfreiem Ausgang. Bei ersterem muss die Luft für den Antrieb von Druckluftwerkzeugen mit einem Öler geölt werden, falls eine Schmieranreicherung notwendig ist. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass das Zubehör, das für den Anschluss der Werkzeuge benötigt wird – zum Beispiel der Druckluftschlauch – ölfrei bleibt. Hierfür macht es Sinn, verschiedenfarbige Schläuche zu verwenden, um zu unterscheiden, welcher Schlauch mit Öl benetzt ist und welcher nicht.
Pneumatik im Zuhause und in der Industrie – Kompressoren für verschiedene Einsatzzwecke
Bei der Wahl eines Luftdruckkompressors können Sie sich je nach Anwendungszwecke für kleinere mobile Varianten und Modelle mit mittlerer Leistung, etwa von Aerotec, entscheiden, welche im Hobbybereich und größere Heimwerkertätigkeiten geeignet sind. Für den industriellen Einsatz von Druckluft kommen besonders leistungsstarke stationäre Ausführungen in Frage wie die von Kaeser.
Kompakte Druckluftkompressoren für den mobilen Einsatz
Wer Werkzeuge auf Betriebsbasis von Druckluft nur gelegentlich nutzt, kommt mit einem kleinen Kompressor problemlos aus. Auch als Ergänzung zu größeren und stationären Geräten ist eine kompakte Variante ideal und kann z. B. für Malerarbeiten im Haus oder zum Aufpumpen von Reifen eingesetzt werden. Eine gute Wahl für anspruchsvolle Anwender ist das Modell Zenith Eco 10 von Aerotec. Dank der Kesselgröße von 24 Litern und der Liefermenge von 125 l/min können mit diesem Druckluftkompressor auch größere Tätigkeiten ohne Zwangspausen durchgeführt werden. Dies ist bei Zimmerarbeiten im Rahmen einer Sanierung wichtig, da hier oft im Akkord mit pneumatischen Tackern gearbeitet wird. Ein weiterer Vorteil: Das Gerät arbeitet dank eines Teflonkolbens ölfrei und eignet sich somit ideal für Maler- und Lackierarbeiten. Das Gewicht ist mit 14kg erfreulich niedrig und ermöglicht ein problemloses Bewegen per Hand. Im Gegensatz zu anderen Modellen ist zudem der Transport im Liegen möglich, da kein Öl auslaufen kann. Besonders für das Transportieren in Autos mit kleinen Kofferräumen ist dies von großer Bedeutung.
Modelle mit mittlerer Leistung
Für größere Aufgaben reicht ein kompakter Druckluftkompressor oft nicht aus. Da Druckluftwerkzeuge viel Luft verbrauchen, benötigt man für umfangreiche Arbeiten, etwa am eigenen Auto in der Garage, ein größeres Modell. In solchen Fällen kommt das Aerotec-Gerät Power Pack 34-230 V infrage. Zwar ist der Kessel mit 24 Litern nicht größer als bei seinem kompakten Gegenstück, dafür ist aber die Liefermenge mit 265 l/min mehr als doppelt so hoch. Somit können selbst sehr leistungsstarke Druckluftwerkzeuge (z. B. Schlagschrauber) betrieben werden, ohne Arbeitspausen einlegen zu müssen. Trotz des Gewichts von 40 kg lässt sich der Druckluftkompressor bequem bewegen und transportieren, da er auf einem karrenförmigen Gestell montiert ist. Wegen der Auslegung des Motors auf eine lange Laufzeit ist auch ein stationärer Werkstatteinsatz möglich.
Stationäre Geräte
Wenn Druckluft gewerblich eingesetzt werden soll, reichen selbst die größten unter den mobilen Modellen meist nicht aus. Da in Werkstätten oft mehrere Mitarbeiter mit Druckluftwerkzeugen arbeiten, muss stattdessen eine leistungsfähige stationäre Pneumatik-Anlage installiert werden. Meist werden die Werkzeuge dann nicht direkt an den Kompressor angeschlossen. Stattdessen leitet man die Druckluft über fest verlegte Leitungen zu mehreren Zapfstellen in der Werkstatt, mit denen der Druckluftschlauch verbunden wird. Für die Erstausstattung einer kleinen bis mittelgroßen Kfz-Werkstatt oder Lackiererei ist das Modell EPC 840 – 100 von Kaeser interessant. Die Kesselgröße von 90 Litern und die effektive Liefermenge von 590 l/min bei 6 bar stellen sicher, dass auch mehrere Mitarbeiter gleichzeitig Druckluft nutzen können. Trotz der hohen Leistung ist das Gerät mit einem Schalldruckpegel von 76dB(A) nicht allzu laut. Dank der doppelten Schwingisolierung werden zudem kaum störende Vibrationen auf den Boden übertragen.