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Heizungswasser entsalzen oder enthärten? Was ist die richtige Methode zur Heizungswasseraufbereitung? Wir geben Ihnen einen Überblick über Ihre Möglichkeiten. Außerdem stellen wir Ihnen hilfreiche Technik von renommierten Herstellern wie Buderus vor.
Warum Heizungswasseraufbereitung?
Weil es in der kalten Jahreszeit in seinen vier Wänden jeder wohlig warm haben möchte, gehört eine Heizung zu den grundlegenden Elementen der Haustechnik. Damit alles effizient funktioniert, ist eine ziemlich große Menge an Wasser als Wärmeträger erforderlich. Erwärmt wird das Wasser im Allgemeinen über Wärmetauscher. Somit sprechen wir in der Heizungsanlage von einem geschlossenen Wasserkreislauf, der im Haus und im Warmwasserspeicher zirkuliert. Hartes Wasser ist dabei nicht erwünscht, denn es birgt die Gefahr von Kalkablagerungen und Korrosion in der Heizung.
Diese Erscheinungen beeinflussen maßgeblich den Gesamtwirkungsgrad des gesamten Heizsystems. Schon eine Kalkschicht von 1 mm am Wärmetauscher steigert die Energiekosten um bis zu 10%. Zusätzlich reduziert unbehandeltes Wasser die Lebensdauer der gesamten Anlage. Es stellt sich die Frage, ob man das Heizungswasser entsalzen oder enthärten sollte.
Entsalzungsanlage oder Wasserenthärtung in der Heizung?
Ein wichtiger Entscheidungsfaktor dafür, welche Möglichkeit der Heizungswasseraufbereitung – ob Entsalzen oder Enthärten – in Frage kommt, ist die Leitfähigkeit des Heizungswassers. Diese gibt eine Aussage über den Gesamtsalzgehalt, also die gesamte Menge der Salze im Wasser.
Feststellen lässt sich die Wasserqualität des Heizungswassers ganz einfach über eine Messung der Leitfähigkeit. Hierbei wird festgestellt, wie gut die Flüssigkeit den elektrischen Strom leitet. Die Faustregel laute: Die Leitfähigkeit wird besser, je mehr Salze sind. Somit ergibt sich die Schlussfolgerung, das Wasser mit einem geringen Salzgehalt und somit geringer Leitfähigkeit eine geringe Gesamthärte aufweist. Man spricht in diesen Fall von weichem Wasser.
Als gelöste Salze bei hartem Heizungswasser kommen speziell Kalzium und Magnesium vor. Diese Mineralien sind im Heizungskreislauf unerwünscht. Bei der Wassererwärmung und dem Vorhandensein dieser Mineralien bildet sich der nicht gewünschte Kesselstein. Dieser bildet eine Isolationsschicht im Wärmeaustauscher. Somit muss mehr erwärmt werden, um das Wasser auf die gleiche Temperatur zu bringen. Der Unterschied kann dabei bis zu 10% betragen. Der Mehrverbrauch an Energie schlägt sich in ihren Heizkosten nachteilig wieder.
Wasserenthärtung für die Heizung bei gleicher Leitfähigkeit des Heizungswassers
Seit ungefähr 50 Jahren stellt die Wasserenthärtung die gebräuchlichste Variante zur Aufbereitung von Heizungswasser dar. Sie ist somit millionenfacher Standard für korrekt und effizient funktionierende Heizungsanlagen. Es hat sich ein Verfahren bewährt, welches Kalzium und Magnesium in Natrium umwandelt. Das Prinzip funktioniert, indem das Heizungswasser durch eine Kartusche mit Ionenaustauscherharz geleitet wird. Dabei werden das Kalzium und Magnesium vom Harz aufgenommen und es findet ein Austausch gegen Natriumionen statt.
Bei diesen Verfahren bleibt die Leitfähigkeit des Wassers unverändert. Die restlichen Inhaltsstoffe des Wassers bleiben erhalten. Das Harz wird von Zeit zu Zeit ausgetauscht, wenn die Aufnahmefähigkeit erschöpft ist. Ein großer Vorteil ist der geringe Aufwand dieses Verfahrens. Die Kosten sind niedrig und das Verfahren ist leicht handhabbar für den Nutzer. Der Austausch des Harzes lässt sich ohne Weiteres vor Ort durchführen.
Heizungswasser entsalzen als eine weitere Variante zur Wasseraufbereitung
Im Gegensatz zur Enthärtung, welche einen Ionenaustausch im Wasser vornimmt, entfernen die eingesetzten Patronen, die man verwendet, um Heizungswasser zu entsalzen, alle Salze, die im Wasser enthalten sind. Moderne Heizungssysteme profitieren vollauf von der Entsalzungsanlage in der Heizung. Gut durchgeführtes Entsalzen ermöglicht einen sicheren Anlagenbetriebes und einer langen Anlagennutzungsdauer ohne aufwendige Wartung und Reparatur. Im Gegensatz zum Enthärtungsprozess wird beim Entsalzen die Leitfähigkeit des Heizwassers tatsächlich verringert. Die Folge ist eine geringere Korrosion in der Anlage.
Schlämme aus Korrosion entstehen erst gar nicht. Eine salzarme Wasserbefüllung verhindert die elektrische Korrosion. Chemische Zusätze sind für den Prozess beim Entsalzen nicht erforderlich. Speziell wenn Aluminiumteile in der Anlage enthalten sind, wird oftmals das Entsalzen als Möglichkeit der Wasseraufbereitung von den Herstellern gefordert. Allerdings liegen die Kosten beim Entsalzen höher als beim Enthärten. Der Korrosionsschutz ist allerdings vorzüglich bei einer Entsalzungsanlage.
Heizungswasseraufbereitung durch Vollentsalzung von Buderus
Vom Hersteller Buderus ist alles Erforderliche zur Vollentsalzung in einzelnen Komponenten verfügbar. Spezielle Analysekoffer und in den Wasserkreislauf integrierbare Messgeräte zeigen Ihnen, wann Handlungsbedarf besteht. Neben den einzeln erhältlichen Komponenten werden komplette Sets angeboten. Diese enthalten alles Erforderliche bis hin zu Halterungen. Ebenso sind Pufferlösungen und Nachfüllharz einzeln lieferbar. Somit können Sie den Austausch selbst vornehmen. Spezielle Füllkoffer zur Vollentsalzung des neu aufzufüllenden Heizungswassers enthalten alles Erforderliche.
Das Angebot reicht bis hin zum mobilen Füllgerät für Heizungsanlagen. Spezielle Leitfähigkeitsmessgeräte und Systemtrenner sind im Rahmen der Buderus Entsalzung erhältlich. Magnetventile, in die sich die Entsalzungspatronen einsetzen lassen ergänzen das reichhaltige Sortiment. Details wie Füllschläuche sind auch einzeln erhältlich.
Vollentsalzungspatrone BUDERUS mobiles VES-Bypassentsalzungsmodul in 2 Sortimokoffern
Dieses umfangreiche Set zum Entsalzen von Heizungswasser besteht aus der Bypassstation mit einstellbarer Umwälzpumpe, Umschaltventil, Kugelhähnen, Leitfähigkeitsmessung für das Anlagenwasser und für entsalztes Wasser sowie Volumenstromsensor und einem Entlüftungsventil. Es sind zwei Betriebszustände möglich.
Die Entsalzung kann mit oder ohne Intervall erfolgen. Ein integriertes Entlüftungsprogramm gestaltet die Inbetriebnahme bei Befüllung oder Nachfüllung von Heizungswasser besonders einfach. Zur Entnahme einer Wasserprobe aus dem Heizsystem ist eine Möglichkeit vorgesehen. Der Einbau erfolgt dabei in den Rücklauf der Heizungsanlage.
Vier Schläuche mit Edelstahlgeflecht werden zum Anschließen im Set mit ausgeliefert. Der Standard-Kunststofffilter mit 10 Zoll Filterkerzen im Zulauf gehört zum Modul. Im Paket ist eine Ersatzfilterkerze enthalten. Dichtungen sowie Schlüssel zum Austausch der Kunststofffilter sind vorhanden.
Buderus VES-Bypassentsalzungsmodul zum Entsalzen
Dieses Komplettset, mit dem Sie das Heizungswasser entsalzen können, besteht aus der Bypassstation, welche zur Intervallbypassentsalzung in ihrer Heizungsanlage bei Eignung einsetzbar ist. Die Schaltelektronik ist in der Anzeige mit einer Hintergrundbeleuchtung versehen. Die Umwälzpumpe lässt sich einstellen. Umschaltventil und Kugelhähne sind vorhanden. Die Leitfähigkeitsmessung für das Füllwasser sowie das Anlagenwasser ist möglich. Ein Volumenstromsensor sowie ein Entlüftungsventil sind vorhanden. Der Intervallbetrieb lässt sich abschalten.
Ein Entlüftungsprogramm ist integriert, eine Probenentnahmestelle für Wasser vorgesehen. Der Einbau erfolgt in den Heizungsrücklauf. Die zwei mitgelieferten Schläuche mit Edelstahlgeflecht sowie ein Standardkunststofffilter und eine Ersatzfilterkerze gehören zum Lieferumfang. Passende Dichtungen und ein Schlüssel zum Wechseln der Filterkerzen liegen dem Set bei. Die Vorlaufleitung wird mit automatischem Entlüfter, Rückschlagklappe und KFE-Hahn versehen. Geeignet ist dieses Set für Heizungsanlagen bis zu 10 Kubikmeter Wasservolumen. Eine MOD-Bus Kommunikation ist möglich.