Inhaltsverzeichnis
« So funktioniert die Demontage »
Aus unterschiedlichen Gründen kann es dazu kommen, dass man einen oder auch gleich mehrere Heizkörper abbauen möchte oder muss. Sei es die Modernisierung der Heizung, der Umbau der Wohnung oder eine gewünschte Veränderung der Optik der Heizflächen. Entgegen irreführender Behauptungen müssen Sie dafür nicht Ihre ganze Heizung demontieren. Stattdessen kommen Sie mit einigen leicht überschaubaren Schritten rasch zum Ziel.
Wie sind die Heizelemente installiert?
Um beim Abbauen keine Fehler zu machen, sollten Sie sich zunächst vergegenwärtigen, wie ein Heizkörper funktional in die Heizanlage eingebunden ist. Damit er als Heizfläche funktioniert, muss er logischerweise in den Heizwasserkreislauf eingebunden sein. Dafür sind zwei Leitungsanschlüsse notwendig. Ein Zulauf führt das heiße Wasser in das Heizelement. Ein Rücklauf führt es mit etwas geringerer Temperatur zurück ins System. Dabei erfolgt die Einbindung eines Heizkörpers so, dass eine Ringleitung häufig mehrere Elemente je Geschoss versorgt.
Alternativ kann auch eine durchgehende Steigleitung mehrere Objekte in übereinanderliegenden Geschossen versorgen. Gerade alte, schwerere Heizelemente werden darüber hinaus oft von Konsolen, die aus der Wand ragen, getragen. Neue leichtgewichtige Elemente dagegen werden im Einzelfall auch nur von den Leitungsanschlüssen gehalten. Je nach Ausführung erreichen die Leitungen den Wärmekörper entweder von unten, von der Seite oder von hinten aus der Wand heraus. Entweder erfolgen Zu- und Ablauf an entgegengesetzten Enden oder beide Anschlüsse liegen an einem Punkt eng beieinander.
Das Abbauen in einfachen Schritten
Nun geht es darum, dieses Wissen dahingehend anzuwenden, dass Sie Ihren Heizkörper abbauen und ersetzen, reparieren, lackieren oder anderweitig weiterverwenden können. Dazu gehen Sie Schritt für Schritt vor und gelangen in umgekehrter Reihenfolge der Montage zum gewünschten Ergebnis:
Die Vorbereitungen
Für den Anfang sollten Sie mit einigen vorbereitenden Tätigkeiten beginnen. So stellen Sie sicher, dass alles glatt läuft und keine anderen Oberflächen, Bauteile und sonstige Dinge in Mitleidenschaft gezogen werden. Denn auch wenn es recht simpel erscheint, beim Heizkörper abbauen lauern einige gravierende Risiken, die bei falscher Handhabung weitreichende Folgen haben. Sie sollten daher auch nur mit dem Abbauen beginnen, wenn Sie alle Zusammenhänge verstanden haben und sich die nötigen Arbeitsschritte problemlos zutrauen.
Wasser ablassen
Der größte Problempunkt beim Heizkörper demontieren liegt wohl unbestritten in dem Wasser, das die Heizenergie von der Heizung zur Heizfläche befördert. Würden Sie die Verschraubungen einfach so lösen, ergösse sich die gesamte Heizwassermenge aus dem Heizelement, sowie aus dem gesamten oberhalb der geöffneten Verschraubung befindlichen Heizkreislauf auf den Fußboden. Sie brauchen wenig Fantasie, um sich das enorme Ausmaß möglicher Schäden vorzustellen. Denn hierbei reden wir je nach Gebäudegröße und Heizkörperstandort von Unmengen an Wasser. Im Mehrfamilienhaus können hier problemlos 100 und mehr Liter Wasser zusammenkommen.
Nur wenige Heizelemente verfügen über Eckventile zwischen Leitung und Körper. Daher müssen Sie in den allermeisten Fällen den gesamten Heizkreislauf mitsamt allen angebundenen Heizkörpern komplett ablassen. Dazu identifizieren Sie im Heizraum das zugehörige Ventil und verbinden es mit einem Schlauch mit einem naheliegenden Waschbecken oder Bodenablauf. Dann öffnen Sie das Ventil und lassen das gesamte Wasser ablaufen. Wenn sichergestellt ist, dass die Schlauchverbindung sich nicht lösen kann, können Sie die Wartezeit getrost mit anderen Dingen verbringen. Denn mitunter kann hier tatsächlich eine halbe Stunde oder mehr Zeit ins Land gehen.
Die Entlüftung öffnen
Damit der Wasserabfluss aus der Heizung vollständig gelingt, sollten Sie an einem Heizelement die Entlüftungsschraube öffnen. So kann Luft nachströmen und ein möglicher durch den Wasserabfluss entstehender Unterdruck wird abgebaut. Am einfachsten ist es, wenn Sie das Ventil am abzubauenden Element wählen. Dann vermeiden Sie, die geöffnete Schraube zu vergessen. Andernfalls tritt auch hier beim Wiederbefüllen unkontrolliert Wasser aus.
Unterbauen und sichern
Zuletzt sollten Sie dafür Sorge tragen, dass Ihnen das Heizelement bei der Demontage nicht unkontrolliert von der Wand stürzt. Denn selbst moderne leichtgewichtige Varianten können in Abhängigkeit von der Größe immer noch stattliche Gewichte auf die Waage bringen. Optimal ist es, wenn Sie das Heizelement so lange auf den Konsolen belassen, bis sie es endgültig abnehmen. Und auch möglicherweise vorhandene Sicherungsverschraubungen sollten Sie erst ganz zum Schluss lösen. Vor allem nur über die Leitungen gehaltene Elemente dagegen sollten Sie mit Holz soweit unterbauen, dass die Wärmekörper beim Lösen der Anschlüsse trotzdem noch einen sicheren Stand haben.
Schutzmaßnahmen
Vergessen Sie nicht, den Boden zu schützen, bevor Sie die Heizfläche abbauen. Denn selbst aus vollständig entleerten Leitungen und Heizkörpern treten aller Voraussicht nach einige Tropfen Wasser aus. Zwar dürften die zu erwartenden Mengen kaum zu ernsthaften Schäden führen. Aber es wäre schade, wenn der Teppich Flecken bekommt oder die Tapete leidet. Außerdem können Sie davon ausgehen, dass Sie das Heizelement wohl kaum ohne Absetzen abtransportieren. Daher sollten Sie Sorge tragen, dass Sie Parkett, Laminat oder auch Fliesenbeläge nicht zerkratzen. Ein Malervlies oder eine alte Decke reichen aus, um den Arbeitsbereich zuverlässig abzudecken.
Die Demontage
Nun geht es an die eigentliche Demontage des Heizkörpers. Die Heizung ist an dieser Stelle nicht mehr involviert, da das Wasser ja bereits im Vorfeld abgelassen wurde. Sie werden überrascht sein, wie wenig Aufwand das Abbauen selbst im Vergleich zu den Vorarbeiten bedeutet:
Verschraubungen lösen
Die Hauptaufgabe beim Abbau besteht darin, die vorhandenen Verschraubungen zu lösen. Das bezieht sich vor allem auf die Leitungsanschlüsse. Wählen Sie einen zu den vorhandenen Muttern passenden Schlüssel und versuchen Sie, die Anschlüsse mit mäßigem Kraftaufwand zu lösen. Vermeiden Sie bei schwergängigen Gewinden ein Schlagen oder den Einsatz roher Gewalt. Denn die heute vielfach eingesetzten Leistungsmaterialien sind vergleichsweise spröde und können reißen oder sogar brechen. Nutzen Sie bei Bedarf Kriechöl, um korrodierte Bereiche zu lösen und das Öffnen zu erleichtern.
Sicherungen entfernen
Bevor Sie den Heizkörper demontieren, sind nun noch vorhandene Sicherungen an der Reihe. Lösen Sie auch hier die Muttern und nehmen Sie Haken, Deckbleche oder andere Sicherungsformen ab. Am besten legen Sie diese Teile so zur Seite, dass Sie sie später wiederfinden, ohne dass diese beim Abtransport des Heizkörpers stören.
Den Heizkörper abnehmen
Zuletzt können Sie nun das Heizelement selbst abbauen. Üblicherweise können Sie den Heizkörper nach oben aus den Halterungen heben. Idealerweise stopfen Sie die offenen Anschlüsse mit einem Lappen zu. Damit gewährleisten Sie, dass Sie bei Lageveränderungen keine Restwassermengen in Ihrer Wohnung verteilen. Damit haben Sie Ihre Heizfläche erfolgreich demontiert und können mit den nächsten anstehenden Arbeiten beginnen.
Heizelement ausbauen? – Do it yourself
Wie Sie sehen, gelingt das Heizkörper Abbauen mit einfachen und gut reproduzierbaren Schritten. Legen Sie große Sorgfalt in das Entleeren der Heizung. Anschließend können Sie die eigentliche Demontage durchführen und mit geringem Aufwand den Rückbau abschließen. Hätten Sie gedacht, dass es so leicht ist, eine Heizung zu demontieren?