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« Tipps zum Planen und Aufbauen »
Zäune sind nicht nur ein wichtiges Gestaltungselement für den Garten, sondern sichern das Grundstück auch vor ungebetenen Besuchern. Als Material für Gartenzäune ist Metall besonders beliebt, da es im Vergleich zu anderen Werkstoffen (z. B. Holz oder Plastik) viele Vorteile aufweist. Wir erklären, wie man den richtigen Metallzaun für sein Grundstück auswählt und wie bei der Errichtung vorzugehen ist.
Materialwahl beim Zaunbau
Grundsätzlich steht für die Errichtung eines Zauns eine Vielzahl von Materialien zur Verfügung. Der wohl älteste Werkstoff im Zaunbau dürfte Holz sein. Zäune aus diesem Material sind verhältnismäßig preiswert, verwittern aber mit der Zeit und können je nach Ausführung relativ altmodisch aussehen. Eine preislich vergleichbare und wetterbeständige Alternative sind Kunststoffzäune, die aber oft nicht besonders robust sind und leider nicht selten billig aussehen.
Einige Hausbauer setzen auf Betonzäune als Einfriedung. Deren Oberfläche kann so gestaltet werden, dass sie einem Holzzaun oder einer Steinmauer ähnelt. Allerdings sind Betonzäune de facto Mauern mit allen damit verbundenen Nachteilen, insbesondere dem Preis, dem aufwendigen Aufbau und der Tatsache, dass sie fast immer undurchsichtig sind (was nicht immer erwünscht ist).
Gartenzaun aus Metall – Eigenschaften und Vorteile
Durch Verwendung von Metall als Material lassen sich viele der oben genannten Nachteile vermeiden. Ein Metallzaun ist preislich erschwinglich, gleichzeitig aber viel langlebiger und wetterbeständiger als ein Holzzaun und stabiler als ein Kunststoffzaun. Insbesondere Stabmattenzäune sehen relativ modern und hochwertig aus. Metallzäune lassen sich in fast beliebiger Höhe errichten, wodurch sie auch zum Einbruchsschutz genutzt werden können. Je nach Anforderungen und Budget reicht die Auswahl von günstigem Maschendraht über die Einstabmatte bis hin zum besonders stabilen Doppelstabmattenzaun oder Zäunen aus Schmiedeeisen.
In diesem Artikel beschäftigen wir uns vorrangig mit Stabmattenzäunen, da diese einen guten Kompromiss zwischen Preis, ansprechendem Aussehen und Stabilität bieten. Sie sind außerdem auch für Heimwerker problemlos aufzubauen, was z. B. bei einem schmiedeeisernen Zaun mit Beton-Eckpfosten nicht mehr der Fall wäre.
Welche Arten von Metallzäunen gibt?
Wie fast jede Art von Zaun ist ein Gartenzaun aus Metall aus Pfosten und dem eigentlichen Zaunmaterial zusammengesetzt. Aber da hören die Gemeinsamkeiten der Metallzäune für den Garten auch schon auf. Folgende Varianten gibt es:
Der Maschendrahtzaun
Die einfachste Variante ist der Maschendrahtzaun. Er besteht aus einem flexiblen Drahtgeflecht, das mit einfachen Befestigungsschellen an (meist runden) Pfosten fixiert wird. Die Montage erfordert daher wenig Vorarbeiten. Maschendrahtzäune gehören zu den günstigsten Zaunarten, sind aber relativ empfindlich gegen Beschädigungen und sehr leicht zu durchtrennen.
Der Einstabmattenzaun
Deutlich robuster ist der Einstabmattenzaun, der aus Gittermatten aus verschweißten Stahlstäben besteht. Standardmäßig sind die senkrechten Stäbe 4 mm und die waagerechten Stäbe 6 mm stark, zusätzlich hat jede Stabmatte einen umlaufenden Rahmen aus 8 mm dicken Stäben. Jede Masche ist 5 cm breit und 25 cm hoch.
Beim Einstabmattenzaun werden die Stabmatten mit speziellen Schellen an meist runden Pfosten (Standarddurchmesser: 34 mm) angebracht.
Der Doppelstabmattenzaun
Eine besonders stabile Art vom Gitterzaun ist der Doppelstabmattenzaun. Die meisten Doppelstabmattenzäune bestehen aus verzinktem Stahl, der oft zusätzlich pulverbeschichtet ist, um Korrosionsbeständigkeit und eine ansprechende Optik zu gewährleisten. Jede Matte besteht aus senkrechten Drähten, die durch zwei parallele horizontale Drähte verbunden sind. Dies erhöht die Stabilität und Festigkeit der Matten im Vergleich zu einfachen Drahtzäunen. Der Begriff „Doppelstabmatte“ bezieht sich auf die Konstruktion der Zaunmatten, die aus zwei horizontalen Drähten und einem vertikalen Draht bestehen.
Seine Doppelstabmatten sind also ähnlich wie beim Einstabmattenzaun aufgebaut, allerdings werden jeweils 2 waagerechte Drähte an beiden Seiten eines senkrechten Drahts angeschweißt.
Die Stabmatten sind in der Stärke 6/5/6 (waagerechte Stäbe: 6 mm, senkrechte Stäbe: 5 mm) und 8/6/8 (waagerechte Stäbe: 8 mm, senkrechte Stäbe: 6 mm) erhältlich und standardmäßig 2 oder 2,5 m lang. Jede Masche ist 5 mal 20 cm groß, ein umlaufender Rahmen wie beim Einstabmattenzaun ist nicht erforderlich.
Beim Doppelstabmattenzaun werden spezielle Rechteckpfosten verwendet, wobei sich das Zaunelement je nach Ausführung des Pfostens unterscheidet. Meist werden Kunststoff-Lagerböcke, Klemmhalter oder Stahlbügel verwendet.
Fast alle Bauteile verfügen über eine Rostschutzbeschichtung. Sie sind entweder feuerverzinkt oder verzinkt und pulverbeschichtet. Letztere Ausführung bietet etwas mehr Schutz und ist in verschiedenen Farben erhältlich, wobei grün, anthrazit und schwarz als Standardfarben gelten.
Rechtliche Grundlagen zum Gartenzaun: unbedingt vor der Montage klären
Die Vorschriften für die Errichtung einer Einfriedung unterscheiden sich regional. Die meisten Gebiete in Deutschland sind durch Bebauungspläne abgedeckt, die Vorschriften zur Höhe und Gestaltung von Zäunen enthalten. Auch in kommunalen Satzungen können hierzu Regelungen bestehen. Zusätzlich gilt, dass Einfriedungen ortsüblich sein müssen. Hat sich also in einer bestimmten Gegend ein einheitliches Erscheinungsbild bezüglich ihres Typs, Höhe und Gestaltung herausgebildet, sind keine erheblichen Abweichungen zulässig. Lässt sich die Ortsüblichkeit aufgrund fehlender Einheitlichkeit nicht ermitteln, können Nachbarrechtsgesetze der Bundesländer Vorschriften für solche Fälle enthalten.
Gesetzliche Regelungen bestehen auch bezüglich eventueller Einfriedungspflichten. Je nach Bundesland sind Grundstückseigentümer entweder von Gesetzes wegen, auf Verlangen der Nachbarn oder überhaupt nicht zur Einfriedung verpflichtet. Auch Gemeinden und Baubehörden haben in einigen Fällen das Recht, die Errichtung einer Einfriedung zu verlangen. Die Kostenaufteilung zwischen Nachbarn für Bau und Unterhalt des Zauns kann ebenfalls gesetzlich festgelegt sein, genauso wie Mindestabstände zur Grundstücksgrenze. Für einen Gartenzaun direkt auf der Grundstücksgrenze gilt im Normalfall, dass er nur mit Zustimmung beider Nachbarn errichtet, verändert und entfernt werden darf und sich beide Nachbarn die Kosten für Bau und Unterhalt teilen.
Aufgrund der Vielfalt von Vorschriften über unterschiedliche Aspekte des Zaunbaus ist eine gründliche Recherche zu Beginn der Planung unerlässlich. Zusätzlich zum Blick in das jeweilige Nachbarrechtsgesetz, die Landesbauordnung und etwaige Gemeindesatzungen und Bebauungspläne empfiehlt sich die Einholung von Auskünften bei der zuständigen Baubehörde.
Gartenzaun planen und montieren
Nach Klärung aller rechtlichen Fragen kann es an die Realisierung des Zauns gehen. Dazu wird zunächst als erste Schritt der Zaunverlauf unter Berücksichtigung der Grundstücksgrenze, der Pfostenabstände und nötiger weiterer Elemente (z. B. Türen und Tore) geplant und mittels Richtschnur und Erdankern markiert.
Für jeden Pfosten wird ein quadratisches Fundamentloch mit einer Seitenlänge von 40 cm und einer Tiefe von i. d. R. 80 cm ausgehoben (zur Gewährleistung der Frostfreiheit kann die Tiefe in einigen Regionen größer sein) und dann ca. 10 cm hoch mit Kies gefüllt. Anschließend wird das erste Element (entweder ein Tor oder zwei Pfosten und eine Stabmatte) zusammengebaut, in die Fundamentlöcher gestellt, mit Kanthölzern untergelegt und fixiert und mit einer Wasserwaage und der vorher gezogenen Richtschnur ausgerichtet.
Dann füllt man die beiden Fundamentlöcher mit Beton und wartet ab, bis dieser aushärtet. Der Rest des Zauns wird analog aufgebaut, wobei bei sorgfältiger Abstützung und Ausrichtung auch mehrere Elemente hintereinander aufgestellt und erst danach einbetoniert werden können. Eckverbindungen bei einem Doppelstabmattenzaun werden mit speziellen Eckpfosten realisiert. Alternativ kann man die beiden zusammentreffenden Stabmatten auch mit Überstand an je einem normalen Pfosten fixieren und mit einem Eckverbinder verbinden. Werden die Elemente des Gartenzauns zugeschnitten, lackieren Sie die Schnittkanten mit spezieller Farbe, um den Rostschutz zu erhalten.
Sichtschutz für das eigene Grundstück
Einige Grundstückseigentümer wünschen sich von ihrer Einfriedung nicht nur Schutz vor ungebetenen Gästen, sondern auch vor neugierigen Blicken der Nachbarn. In solchen Fällen kann man statt einem Gartenzaun eine Hecke anpflanzen. Diese hat jedoch den Nachteil, dass sie erst nach einiger Zeit ausgewachsen ist und regelmäßig gepflegt werden muss.
Wer einen sofortigen und wartungsfreien Sichtschutz haben möchte, kann stattdessen Sichtschutzelemente am Metallzaun montieren. Für Doppelstabmattenzäune sind zu diesem Zweck spezielle Sichtschutzstreifen erhältlich, die in den Zaun eingeflochten werden und ihm ein sehr ansprechendes Aussehen verleihen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Kletterpflanzen oder Stauden am Gartenzaun anzupflanzen. Zumindest im Sommer hat man dann einen Sichtschutz, der im Gegensatz zu Sichtschutzelementen auch relativ natürlich aussieht.
Für Einfriedungen mit Sichtschutzcharakter können strengere Vorschriften gelten als für gewöhnliche Zäune. Vor dem Anbringen eines Sichtschutzes am Zaun sollte man sich diesbezüglich informieren. Falls die Anbringung nicht zulässig sein sollte, besteht immer noch die Möglichkeit, nur die kritischen Bereiche des Grundstücks (z. B. die Terrasse) mit einem Sichtschutz abzugrenzen. Das ist praktisch immer erlaubt.