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Gründe dafür, eine Gartenmauer zu bauen, kann es viele geben – kleine Mäuerchen können zahlreiche nützliche Funktionen im Garten erfüllen. Ein kleines Mäuerchen zu errichten ist auch nicht schwierig – mit ein wenig Geschick und der richtigen Anleitung gelingt es fast jedem, eine Gartenmauer selbst zu bauen. Die Anleitung finden Sie in unserem Beitrag – und dazu noch einige Dinge, auf die Sie beim Bau unbedingt achten sollten.
Gartenmauer selber bauen – wozu?
Gartenmauern können vielfältige Zwecke erfüllen: Sie können einzelne Gartenbereiche optisch wirksam voneinander trennen, sie können aber auch Sicht- oder Windschutz sein. Eine kleine Umfassungsmauer kann Beete umgrenzen oder einen Hang bzw. eine Böschung abfangen.
Daneben können Sie auch ganz einfach eine Gartenmauer bauen als Zierelement im Garten, das den Garten verschönert und optisch ein wenig auflockert. Wofür immer Sie ihr Mäuerchen später verwenden wollen, für den Bau gelten immer die gleichen Regeln.
Lediglich wer eine Gartenmauer oder einen puren Gartenzaun an seinen Grundstückgrenzen bauen möchte, muss einige zusätzliche Dinge beachten. Dann kommt es vor allem auf die Höhe und die Bauweise an.
Braucht man eine Baugenehmigung zum Gartenmauer bauen?
In weitaus den meisten Fällen werden Sie für Ihr Mauerwerk keine Baugenehmigung beantragen müssen. Das Baurecht in den einzelnen Bundesländern ist jedoch immer etwas unterschiedlich, sodass nicht immer alles in jedem Garten erlaubt ist. Zusätzlich zu den geltenden Landesbauordnungen können auch noch kommunale Einschränkungen aus dem Bebauungsplan kommen. Erkundigen Sie sich also in jedem Fall immer sicherheitshalber zuerst beim örtlichen Bauamt, ob Sie Ihre Gartenmauer so bauen dürfen, und auf welche Punkte Sie dabei achten müssen.
Wollen Sie eine Eingrenzungsmauer für Ihr Grundstück errichten, müssen Sie vor allem auf das in Ihrem Bundesland geltende Nachbarrecht achten. Das Nachbarrecht (außer in Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern – dort gibt es keines) regelt alle Bestimmungen für Umfassungsmauern, wie Mindesthöhe, maximale Höhe und das Mitspracherecht des Nachbarn. Halten Sie sich immer unbedingt an geltende Bestimmungen – ansonsten kann es vorkommen, dass Sie eine teure Nachgenehmigung beantragen müssen oder im schlimmsten Fall sogar die Gartenmauer wieder abreißen müssen.
Das Fundament für die Gartenmauer
Jede Mauer braucht ein Fundament – und zwar eines, das frostfrei gründet. Das Fundament trägt das Gewicht der Mauer, und verteilt es gleichmäßig. Damit wird verhindert, dass das Mauerwerk sich an einzelnen Stellen setzen kann oder absackt. Bei gemörteltem Mauerwerk würde das zum Auseinanderbrechen der Mauer führen.
Frostfrei bedeutet, dass die Schotterschicht des Fundaments (Schotter immer verdichten!) bis in mindestens 80 cm Tiefe reicht. Das verhindert ein „Auffrieren“ des Fundaments: durch das Fundament sickerndes Wasser könnte sonst unterhalb des Fundaments gefrieren und es an einzelnen Stellen nach oben drücken. Auch dadurch würde das Mauerwerk auseinanderbrechen.
Bei Trockenmauern (siehe im nächsten Punkt) müssen Sie nicht zwangsläufig ein so stabiles betoniertes Fundament errichten wie bei einer Mörtelmauer. In vielen Fällen genügt hier ein verdichtetes Kiesbett von ausreichender Tiefe und Tragkraft. Die sollten Sie jedoch nicht unterschätzen: Je nach gewählter Steinart kann bei einer Trockenmauer bereits ein Meter Mauerwerk beinahe eine Tonne wiegen. Bei Steinmauern ist außerdem das Zuschneiden der Steine nötig. Leichtere Steine lassen sich mit einem Steinknacker bearbeiten. Bei massiveren Steinen empfehlen wir einen Trenn- und Winkelschleifer mit passender Trennscheibe.
Auch Gabionenmauern brauchen ein passendes Fundament – in der Regel müssen Sie auch hier betonieren. Ist eine Gabionenmauer schmäler als 30 cm und höher als rund 1 m brauchen Sie auf jeden Fall ein sehr stabil betoniertes Fundament.
Achten Sie auch auf die Tragkraft des Betons – Betonklasse C25 ist mindestens gefordert.
Die Arbeitsschritte sind einfach:
- Fundamentgraben ausheben
- Boden des Fundamentgrabens ausreichend verdichten (am besten mit einer Rüttelplatte)
- Schotter Lage für Lage einfüllen und jede Lage einzeln verdichten
- Beton einfüllen, verdichten (in diesem Fall händisch)
- Beton aushärten lassen (dauert in den meisten Fällen rund 20 – 30 Tage, je nach Witterung)
Mauer unten abdichten
Über der ausgehärteten Betonschicht müssen Sie zwingend noch eine Abdichtung anbringen. In der Regel genügt eine Lage (Bitumen-)Schweißbahn, Sie können aber auch Bitumendickbeschichtungen dafür verwenden. Wichtig ist, dass zwischen Fundament und Mauerwerk keine Feuchtigkeit eindringen kann, die sonst über die Mauersteine hochziehen würde (Kapillarwirkung) und die Mauer so mit der Zeit komplett durchfeuchten würde.
Mauerbauweisen
Mauern kann man auf ganz unterschiedliche Weise Bauern. Vom Gießen aus Beton wollen wir in diesem Fall einmal absehen, dann bleiben noch: Verschiedene Arten von Mauersteinen, die mit Mörtel miteinander fest verbunden werden (Klinker, verschiedene Natursteine, Ziegel, etc.), Mauern ohne Mörtelbindung (sogenannte Trockenmauern) und die in den letzten Jahren modern gewordenen Gabionenmauern. Bei allen diesen Mauerarten gibt es Besonderheiten, die man beachten muss, und das Mauererrichten funktioniert jeweils leicht unterschiedlich. Die wichtigsten Punkte haben wir nachfolgend kurz für Sie zusammengestellt.
Mauern mit Mörtel
Sie können, wie schon erwähnt, unterschiedlichste Steinarten verwenden. Beliebt sind Natursteinmauern, für die Sie aber einen speziellen Mörtel (unbedingt zementfrei!) benötigen. Auch bei Klinkersteinen sollten Sie auf den passenden Mauermörtel achten. Am besten verwenden Sie dafür Kalkmörtelarten.
Seien Sie beim Mauern sehr exakt, prüfen Sie immer wieder während dem Bauen mit der Wasserwaage und dem Senklot nach und achten Sie auf die gängigen Regeln (besonders viele gibt es für Ziegelmauerwerke).
Nach dem Bauen müssen Sie die Mauer verfugen. Die Fugen der Mauer können Sie mit speziellen Fugen-Mörtel füllen, Sie können aber auch sogenannte Schattenfugen herstellen. Sie müssen dann nicht mehr die Mauer verfugen, allerdings während dem Mauern recht sorgfältig arbeiten und den Mörtel immer sauber innerhalb der Fugen glattstreichen. Empfehlenswert sind Schattenfugen beispielsweise bei Klinkermauerwerk im Garten. Für das Glattstreichen des Mörtels in der Fuge verwenden Sie am besten spezielle Fugeisen.
Wenn Sie das Mauer verfugen noch nie gemacht haben, lassen Sie sich am besten das richtige Verfugen von einem Fachmann zeigen, und auch, wie die Fuge später aussehen soll. Richtiges Verfugen ist nicht schwer – es kommt nur darauf an, die richtige Vorgehensweise beim Verfugen zu beachten. Das lernt man am besten durch Zusehen.
Trockenmauern
Trockenmauern errichtet man einfach durch (geschicktes) Aufeinanderschichten der Mauersteine. Dafür braucht man erst etwas Übung, nach einer Weile gelingt es aber immer besser. Für eine Trockenmauer können Sie Natursteine verwenden, die völlig unterschiedlich groß sind, oder Steine kaufen, die eine gleiche Tiefe aufweisen. Sie sind deutlich teurer als gewöhnlicher, ungleich großer Bruchstein, erleichtern das Trockenmauern aber erheblich.
Beginnen Sie Ihre Gartenmauer am besten mit langen und flachen Steinen unten, schichten Sie immer zuerst die größeren Steine aufeinander und füllen Sie erst danach die verbleibenden Zwischenräume mit kleineren Steinen, die Sie eventuell auch aus dem Garten nehmen können.
Je besser sich die Steine ineinander verkeilen, desto stabiler wird die Mauer am Ende.
Noch mehr Stabilität erhält sie durch das Bepflanzen. Dafür müssen Sie aber Muttererde bereits zwischen die einzelnen Steinschichten während dem Bauen einbringen. Trockenmauern sind stabiler als sie aussehen und sehr reizvoll und natürlich. Manche dieser Mauerwerke haben viele Jahrtausende unbeschadet überdauert – das zeigt, dass es nicht immer klassisches Mauern braucht, wenn man Stabilität haben möchte.
Gabionenmauern als Alternative
Gabionenmauern sind sehr einfache und praktische Alternativen. Sie haben die mit Steinen gefüllten Steinkörbe bestimmt schon einmal gesehen. Sie stellen eine einfache und auch relativ kostengünstige Alternative zu klassischem Mauerwerk dar – und wirken dabei dennoch sehr natürlich und fügen sich harmonisch in viele Gartengestaltungen ein, da man die Art der Füllsteine oder Füllmaterialien immer frei wählen kann.
Neben dem klassischen Naturstein kann man Gabionen auch mit Abschnitten von Holzstämmen, mit bunten Glasbrocken oder mit Rindenstücken füllen – je nachdem, was für den eigenen Garten passend erscheint.
Mauerkrone richtig abdichten
Zumindest bei klassischem gemörteltem Mauerwerk muss man nach dem Bauen unbedingt die Mauerkrone passend abdichten. Das kann mit einer dünnen Betonschicht geschehen, einfacher geht es in der Regel aber mit wasserdicht miteinander verschweißten Blechen. Sie müssen unbedingt mit ausreichendem Gefälle (> 2 %) und mit ausreichendem Überstand angebracht werden.
Eine andere, sehr klassische Möglichkeit wäre noch die Abdeckung mit sogenannten Mönch-und-Nonne-Dachziegeln, die der Mauerkante dann ein interessantes südländisches Flair geben. Diese schon sehr alten Dachziegel sind auch heute noch problemlos erhältlich. Sie müssen ebenfalls im Gefälle verlegt und untereinander vermörtelt werden.