Inhaltsverzeichnis
«Flächenheizung im Rahmen der Hausautomation»
Die digitale Welt greift um sich und schließt immer weiter Bereiche unseres täglichen Lebens mit ein. Seit langem existiert bereits das Bestreben, Funktionalität und Komfort der Haustechnik unserer Wohnhäuser durch eine steigende Automatisierung zu steigern. Aber erst seit die digitale Welt, unterstützt von moderner Funk-Technik, Einzug gehalten hat, nimmt dieses Bestreben zusehends Fahrt auf. Die Funkregelung der Fußbodenheizung gehört heute sogar zum flächendeckend verbreiteten Standard.
Eigenheiten und Stärken einer Fußbodenheizung
Die Beheizung des Fußbodens gilt seit geraumer Zeit als sinnvolle Alternative zu den bekannten Heizkörpern. Die Flächenheizung bietet zahlreiche Vorzüge, aber auch Eigenheiten, die es zu bewältigen gilt: Durch die in Relation zu einem Heizkörper enorme Oberfläche, ist die Leistungsfähigkeit von Fußbodenheizungen enorm und in anderen Systemen kaum wieder zu finden. Zugleich erlaubt die Nutzung einer stark gesteigerten Heizfläche die Reduzierung der Heiztemperatur, um denselben Effekt zu erlangen. Die Folge ist ein deutlich gesteigerter Wirkungsgrad, sowie ein verbesserter Komfort. Dieser rührt daher, dass die Temperaturen von Raumluft und Umfassungsflächen näher beieinanderliegen und daher als angenehmer empfunden werden.
Die Kehrseite der Medaille ist dagegen die Heizungsregelung des beheizten Fußbodens. Da keine punktuelle Heizfläche mehr vorhanden ist, ist die Regelung mittels Handthermostat kaum machbar. Stattdessen sind elektronische Steuereinrichtungen, meist über einen Thermostat, heute der Standard. Diese Art der Regelung erfordert natürlich die Anbindung an ein stimmiges System von Erfassung, Auswertung und Umsetzung der Raumtemperatur in einen Steuerbefehl an die Heizung. So sehr sich Fußbodenheizungen also für die digitale Steuerung durch eine spezielle Funkregelung anbieten, so sehr sind sie auch zur Ausspielung all ihrer Stärken darauf angewiesen.
Die Flächenheizung im Wandel der Zeit
Die Anfänge der flächigen Beheizung der Fu0böden muten aus heutiger Sicht geradezu provisorisch an. Zunächst wurde lediglich Vor- oder Rücklaufleitung eines Heizkörpers in Schlangen über den Boden geführt, um neben der eigentlichen Heizfläche einen zusätzlichen Gewinn über einen teilweise temperierten Boden zu erhalten. Als nächstes wuchsen elektrische Beheizungen vor allem in Bädern und anderen Nassräumen. Erst sehr spät gelang der Schritt zur echten Fußbodenbeheizung über ein eigenes System mit separater Regelung. Dafür gelang der Schritt zur elektronischen Steuerung nahezu gleichzeitig mit der flächigen Ausbreitung dieses Heizungstypus. Als logischer Schritt folgte daraufhin nur noch die konsequente Weiterentwicklung über eine Funkregelung der Fußbodenheizung.
Die optimale Regelung für einen wirkungsvollen Einsatz der Fußbodenheizung
Fußbodenheizungen gelten als träge. Betrachtet man ihre grundlegende Funktionsweise ist diese Annahme auch zumindest in Teilen richtig. Denn bis ein Fußbodenaufbau von den Heizleitungen erwärmt ist und die Wärme an den Raum abgibt, vergeht eine gewisse Zeit. Umgekehrt lässt sich die Erwärmung über die in Estrich, Bodenbelag etc. gespeicherte Wärme nicht kurzfristig abstellen. Stattdessen reagiert dieser Heiztypus verzögert. Daher kommt es auf die richtige Regelung an. Wichtig ist, dass Temperaturveränderungen möglichst rasch und bereits in geringen Maßen registriert und in Regelimpulse umgesetzt werden. Denn nur so kann ein Gegensteuern erreicht werden, bevor die Temperatur über das gewünschte Ziel hinausschießt. Die Folge wären andernfalls beständige Wellenbewegungen der Temperatur, was weder den Komfort noch der Gesundheit der Bewohner dienlich ist. Eine Funkregelung der Fußbodenheizung schafft genau das: Sie erfasst Veränderungen des Ist-Werts sofort und übermittelt die Signale ohne Verzögerung an die Stelleinrichtungen im Heizkreisverteiler.
Die Funkregelung der Fußbodenheizung – wie funktioniert das?
Das Thema Fußbodenheizungsregelung mit Funk klingt zunächst sehr hochtrabend und anspruchsvoll. Und tatsächlich steckt hinter der eingesetzten Funktechnik einiges an Know-How. Denn einerseits muss das Funksignal in der Lage sein, seinen Weg sicher und auch durch konstruktive Bauteile hinweg zu finden. Andererseits soll unter der Prämisse eines möglichst geringen Elektrosmogs die Menge an Signalen auf ein nötiges Minimum reduziert werden.
Aber der Reihe nach: Mittels Funk erfolgt bei diesem System die Weiterleitung der vom Thermostat ermittelten Ist-Werte sowie der daraus errechneten Soll-Werte für die Steuerung, an den Heizkreisverteiler. Alle sonstigen Signale innerhalb der einzelnen Bauteile werden weiterhin über direkte Drahtverbindungen übermittelt. Der Vorteil liegt auf der Hand. Lange Leitungswege vom Thermostat in einem Raum hin zum Heizkreisverteiler im Flur oder sogar in einem anderen Geschoss, werden vermieden. Aufwand für Leitungsschlitze, Kabel und Nacharbeiten entfallen. Und auch im Störungsfall ist kein Eingriff mehr in die geschaffene Bausubstanz nötig. Die Funkregelung sorgt somit nicht zwingend für ein Mehr an Leistung, sondern viel häufiger für ein „einfacher“ und mitunter „schneller“ derselben Funktion.
Vorteile der Funkregelung
Die Vorteile einer Funkregelung für die Heizungsregelung liegen auf der Hand. Einerseits wird baulicher Aufwand, wie bereits angerissen, deutlich minimiert. Das wirkt sich sowohl sofort beim Bau als auch bei der Unterhaltung auf Dauer finanziell positiv für den Betreiber aus. Darüber hinaus erlaubt die Funkübertragung aber auch eine einfachere Anpassung des Systems an technische Veränderungen, einfach weil überhaupt keine physischen Übertragungswege mehr vorhanden sind. So lassen sich Heizsysteme einfach und mit überschaubarem Aufwand modernisieren, verändern und immer den aktuellen Anforderungen anpassen.
Die Funkregelung der Fußbodenheizung im Kontext des digitalen Lebens
Neben den rein technischen Aspekten geht die Fußbodenheizungsregelung mit Funk Hand in Hand mit dem modernen Lebensgefühl. Nahezu alle Aspekte unseres Lebens werden zunehmend technisiert und digitalisiert. Dem gegenübergestellt erscheint die Funkregelung einer profanen Heizfläche geradezu vernachlässigbar und antiquiert. Dennoch trägt sie dem Trend nach immer weniger physischen Leitungs- und Übertragungswegen Rechnung. Somit integriert sich diese mittlerweile schon als Standard anzusehende Technik nahtlos in die großen Entwicklungsschritte unserer Gesellschaft in Zeiten der Informationstechnologie.
Was bringt die digitale Steuerung eines Gebäudes über Funk?
Die Funkregelung einer Flächenheizung kann nicht nur isoliert betrachtet werden, sondern auch wunderbar im Kontext einer gesamtheitlich automatisierten Wohnumgebung begriffen werden. In diesem Zusammenhang kann auch die Heizungssteuerung über Funk unter dem Ziel eingeordnet werden, immer mehr Gebäudefunktionen in zentralen Steuer- und Regeleinrichtungen zusammenzufassen. Die Vorteile liegen auf der Hand und sind hinlänglich bekannt: Vernetzte Systeme können noch besser interagieren und bieten die Möglichkeit einer Ansteuerung und Überwachung mittels Computer, Tablet oder Smartphone. So sind alle Gebäudefunktionen jederzeit greifbar und die Gestaltung des eigenen Lebensumfelds ist für jeden Menschen leicht, schnell und ohne aufwändige Fachkenntnisse möglich. Im Zuge solcher Konzepte werden übrigens auch automatisierte Lüftungssteuerungen immer bedeutsamer.
Gefahren der Funkregelung für die Heizungsanlage
Zuletzt sollte aber auch kurz auf die Gefahren einer Heizungsregelung über Funk hingewiesen werden. Auf Grund der geringen Sendeleistung dürfte das Thema Elektrosmog bei der Flächenheizung wohl kaum relevant erscheinen. Allerdings kann die Funkregelung der Fußbodenheizung durch fremde Signale anderer Steuerkreise gestört und mitunter verfälscht werden. So besteht zumindest immer die gewisse Gefahr von Fehlfunktionen oder fehlgeleiteten Steuerbefehlen. Umso wichtiger ist die Harmonisierung aller über Funk gesteuerten Funktionen im Gebäude, um diese unerwünschten Interaktionen möglichst auszuschließen.