Fischer Silikon

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Erfahrenen Heimwerkern sind die Vorzüge chemischer Dichtstoffe aus Acryl und Silikon zum Ausbessern nur zu gut bekannt. Produkte mit speziellen Eigenschaften sind in der Bauchemie-Abteilung vieler Baumärkte dagegen nicht ganz so zahlreich vertreten. Der deutsche Marktführer Fischer hat aber so einige Silikone für Verbraucher mit individuellen Ansprüchen auf Lager.

Fischer Befestigungen für Heimwerker und Atomkraftwerke

Schließlich umfasst das Produktportfolio der Unternehmensgruppe Fischer nicht weniger als 15.000 Einzelartikel. Darunter befinden sich u.a. dynamische Anker für Bauwerke zum Einsatz in Erdbebengebieten, Fassadenelemente inklusive Befestigungssystem, Brandschutzeinrichtungen sowie Punkthalter für Fensterscheiben, bei dessen Lochbohrung das Glas nicht perforiert wird. Für Wärmeverbundsysteme wurde ein eigens darauf angepasstes Schraubenprogramm aufgelegt, um Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektromontagetätigkeiten zu vereinfachen. Demzufolge sind hier sowohl durchschnittliche Heimwerker auf der Suche nach passenden Hohlraum- oder Wanddübeln als auch professionelle Betriebe mit Spezialisierung auf Schwerlastbefestigungen im Kraftwerks-, Brücken- oder Tunnelbau am richtigen Platz.

Größter Unternehmensbereich des Familienunternehmens aus dem Schwarzwald ist aber von jeher die Bauchemie mit vielfältigen Klebern, Dichtstoffen und Befestigungssystemen. Aufgrund ihrer Fähigkeit, mechanische Energie in hohem Maße absorbieren zu können und ihrer abdichtenden Wirkung sind elastische Fugendichtstoffe indessen zunehmend gefragt. Dabei hat sich der Baustoff Silikon als besonders vorteilhaft erwiesen: Seine Eigenschaften bleiben in einem sehr weiten Temperaturbereich beinahe unverändert, weshalb er als äußerst hitzebeständig gilt und auch noch bei klirrender Kälte ausreichend flexibel daherkommt. Darüber hinaus verformt er sich unter hohen Druckverhältnissen nicht so stark wie vergleichbare Dichtstoffe, was ihn dazu prädestiniert, in der Luft- und Raumfahrt, im Maschinenbau, der Automobilindustrie und natürlich auch im heimischen Befestigungssystem als Dichtung zu fungieren. Der entscheidende Vorteil, der Silikon in der heutigen Bauchemie von Konkurrenzprodukten abhebt, ist deutlich unspektakulärer: Mit dem Gewicht von 1 – 1,2 Gramm pro Kubikzentimeter weist er eine ungewöhnlich niedrige Dichte auf. Silikone zählen nämlich zu den schnellsten vulkanisierenden Materialien überhaupt. Dass Fischer seinem Silikon-Sortiment besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden ließ, kann daher kaum verwundern. Vielmehr verdienen es die speziellen Dichtstoffe, mit denen Kunden Befestigungen zu fixieren gedenken, an dieser Stelle einmal kurz skizziert zu werden.

      

Sanitärsilikon „DSSA“

Dabei sticht zunächst das Premium Fischer Silikon für sanitäre Anwendungen ins Auge. Das DSSA ist dank seiner ausgezeichneten Feuchtraum-, Witterungs- und Alterungsbeständigkeit zum elastischen Abdichten von Anschluss- oder Dehnungsfugen und als zusätzliche Dichtung im Befestigungssystem im Bad oder der Küche ideal geeignet. Darüber hinaus ließ Fischer das Silikon entwickeln, um die folgenden Anwendungsbeispiele luft- und wasserdicht zu versiegeln:

• Fenster
• Vitrinen
• Glasbausteine
• Wärmeverbundsysteme

Heimwerker wie gewerbliche Betriebe schätzen das schimmelpilzhemmende Sanitärsilikon nicht zuletzt, weil es sich sehr leicht verarbeiten (die durchschnittliche Verarbeitungsdauer beträgt nur 6 Minuten) lässt und somit Zeit beim Glätten spart. Das DSSA zeichnet sich zudem durch hohe Abriebfestigkeit und überdurchschnittliche Haftungseigenschaften auf die folgenden Materialien aus:

• Chrom
• Edelstahl
• Fliesen
• Holz
• Kunststoffen
• Keramik
• Acryl

Somit fällt es sogar kaum noch ins Gewicht, dass Fischer das Silikon in elf verschiedenen Farbtönen produziert, um jedes Befestigungssystem und alle Fugen individuell abdichten zu können. Das herausragendste Verkaufsargument wurde dagegen mal wieder im Kleingedruckten „versteckt“: Das Temperaturspektrum von -50 bis +200 °C sucht in der heutigen Bauchemie-Branche bei den Dichtstoffen für Innenräume seinesgleichen. Neben seiner Anwendung im Handwerk hat sich das DSSA als industrieller Dichtstoff somit ein zweites Standbein geschaffen und zählt innerhalb der Unternehmensgruppe zu den Topsellern. Der nächste Kandidat steht der Qualität des Sanitärsilikons aber nur geringfügig nach.

„DNS“: Spezialist für Naturstein- und Marmorflächen

Hierbei handelt es sich um das Natursteinsilikon DNS, mit dessen exakt abgestimmter Rezeptur die bei Marmor- und Steinflächen übliche Randzonenverschmutzung unterbunden wird. Sein dauerhaft sauberes Fugenbild fügt sich somit nahtlos in bestehende Installationen im Sanitärbereich und Fassadenbau ein. Neben den Untergründen, auf denen das DSSA eingesetzt werden kann, haftet der DNS daher zusätzlich auf Kupfer, blankem Mauerwerk und Zink. Dabei kommt dem Natursteinsilikon seine hohe Flexibilität zugute. So werden zum Beispiel im Treppenbau Natursteine häufig mit Metallkonstruktionen verklebt und benötigen dafür ausgleichende Dichtstoffe. Schließlich dehnen sich Metalle bei hohen Temperaturen aus und ziehen sich bei Kälte wieder zusammen. Das Fischer Silikon DNS ist daher auch dadurch gekennzeichnet, dass es selbst im verarbeiteten Zustand noch dauerelastisch bleibt. Dass es darüber hinaus den klassischen Haushaltschemikalien sowie den mitteleuropäischen Witterungsbedingungen trotzt und ebenso wie das DSSA mit einem hochwirksamen Fungizid versetzt wurde, rundet das Bild schließlich ab. Um die hohe Flexibilität beim DNS zu gewährleisten, mussten aber leider an einer anderen Stelle Eingeständnisse gemacht werden: Seine Temperaturbeständigkeit erreicht nicht völlig die Spitzenwerte des DSSA. Mögen die Einschnitte im Minusbereich mit dem Minimalwert von -40 °C noch moderat ausfallen, wirken sie sich am anderen Ende des Spektrums mit Maximal +120 Grad schon deutlicher aus. Der Einsatzbereich des Natursilikons verbleibt damit in den Außenbereichen des Baugewerbes und erstreckt sich nicht bis in die Industrie.

„DBSA“: Bausilikon mit fortgeschrittenem Haftspektrum

Ähnliche, wenngleich nicht identische, Aufgaben obliegen dem DBSA. So erzielt das Bausilikon bei den Kenngrößen der Temperaturbeständigkeit, der zulässigen Verformung im verarbeiteten Zustand (25 Prozent des Gesamtvolumens) und der Lebensdauer dieselben Werte wie der DNS. Zusätzlich erfüllt es aber die Voraussetzungen für die DIN EN ISO 11600, in der die folgenden Eigenschaften aufgeführt werden:

• der Brandschutz
• die Nutzungssicherheit
• die mechanische Festigkeit
• der Schallschutz
• die Nachhaltigkeit
• die Energieeinsparung bzw. der Wärmeschutz
• und die hygienischen Vorschriften

Das Bausilikon punktet im innerbetrieblichen Wettbewerb somit durch seine niedrige Geruchsentwicklung und dem auffallend geringen Volumenschwund während des Aushärtungsprozesses. Neben den klassischen Anforderungen der Baubranche eignet es sich daher auch für sehr anspruchsvolle Anwendungen:

• Verfugen von wärmeisolierten Fenstern, Türen und Fassaden
• Verkleben von Fensterscheiben und Spiegeln
• Abdichten von sicherheitsrelevanten Apparaten und Behältern im industriellen Maschinen- und Anlagenbau

Bei der Vielzahl der Anwendungsgebiete war es daher unumgänglich, die Haftungseigenschaften des DBSA im Vergleich zu den Naturstein- und Sanitärsilikonen noch einmal deutlich zu erhöhen, sodass sich damit sogar schwer zu bearbeitende Materialien wie thermoplastische Kunststoffe und Messing miteinander verkleben lassen. Der deutsche Marktführer für komplexe Befestigungssysteme und Dichtstoffe hat somit schon einige hochwertige Bauchemie-Produkte in seiner Angebotspalette versammelt, wenngleich deren Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist.

Zukunftsmusik: Zellulare Silikone und Oberflächenmodifikation

Was uns in den nächsten Jahren auf diesem Gebiet erwartet, verrät uns zunächst das Bundesumweltamt: Für den menschlichen Organismus galten Silikone über Jahrzehnte als toxikologisch unbedenklich. Aktuelle Forschungen deuten jedoch darauf hin, dass sie in hoher Konzentration in der Lunge und der Leber zu Gewebeschäden bis zu Krebserkrankungen führen könnten. Dies ist insbesondere daher von Belang, weil Silikon sehr langlebig ist und sich in biologischem Gewebe gefährlich anreichern kann. So konnte es inzwischen in gefangenem Kabeljau in hohem Maße nachgewiesen werden. Die Erkenntnisse lassen zwar noch keine allgemeingültigen Aussagen zu, da noch nicht genügend Vergleichsdaten vorliegen. Zukünftige Silikonprodukte werden aber zweifelsfrei höhere gesundheits- und umweltbezogene Standards erfüllen müssen.

Auf der technischen Seite machte zuletzt das Fraunhofer-Institut Fortschritte, dessen Experten aus der Abteilung Plasmatechnik mithilfe von VUV-Lampen den Oberflächenabrieb von Silikonen noch einmal nachhaltig minimieren konnten. Falls sich das Prinzip auf die Praxis übertragen lässt, werden Silikonbauteile zukünftig völlig schmutzabweisend daherkommen und verstärkt in der Medizin eingesetzt werden. Darüber hinaus wird zurzeit an zellularen Silikonen gearbeitet, die deutlich schonender und widerstandsfähiger auf starke Vibrationen reagieren sollen. Ihr Verwendungszweck dürfte demnach in Fahrzeugen und Fluggeräten, nicht zuletzt aber auch in Bauwerken in erdbebengefährdeten Gebieten liegen. Je nachdem, welche dieser Innovationen sich mittelfristig bewähren werden, werden sie uns dann natürlich auch in den silikonhaltigen Produkten der Unternehmensgruppe Fischer wiederbegegnen. Schließlich kann man nur dann als Marktführer firmieren, wenn man der Konkurrenz immer einen Schritt voraus ist.