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Beim Setzen von Dübeln in Mauerwerk stellt sich immer die Frage, wie der Baustoff beschaffen ist und welcher Dübeltyp dort verwendet werden muss. Dies gilt insbesondere bei Altbauten, in denen das Mauerwerk häufig sehr porös ist. Eine universelle Lösung bieten in diesem Fall Injektionsmörtel von Fischer. Wir erklären, wo sie sich einsetzen lassen und worauf man bei der Verarbeitung achten muss.
Befestigungen von Fischer – Spezial-Dübel, Injektionsmörtel und mehr
Die Geschichte des Unternehmens Fischer lässt sich ins Jahr 1948 zurückverfolgen. Es wurde von Artur Fischer gegründet und stellte zunächst Gebrauchsgegenstände und elektronische Komponenten (z. B. elektrische Feuerzeuge, Webstuhlschalter und Blitzlichtgeräte) her.
Der Durchbruch auf dem Befestigungsmarkt kam 1958 mit dem „S-Dübel“. Dieser Nylon-Spreizdübel verdrängte innerhalb kürzester Zeit fast alle bisherigen Arten von Dübeln und machte Fischer zum Marktführer in der Befestigungstechnik-Branche. Durch ständige Weiterentwicklung und die Erfindung immer neuer spezieller Dübeltypen behielt das Familienunternehmen diese führende Rolle bis heute bei.
Chemische Befestigungssysteme trugen erheblich zum Wachstum von Fischer bei. Zu den wichtigsten Produkten in diesem Bereich gehört Injektionsmörtel. Es handelt sich dabei um 2-Komponenten-Verbundmörtel auf Polymerbasis, der in Bohrlöcher im Mauerwerk gepresst wird und dort aushärtet. Fischer stellt davon mehrere Produktlinien für unterschiedliche Einsatzgebiete her. Zu den bekanntesten unter ihnen zählt die Linie „FIS V“ (mit den Varianten FIS VW und FIS VS) sowie die „Greenline“ des Unternehmens.
Die Wahl des optimalen Injektionsmörtels
Für größere Projekte mit unterschiedlichen Befestigungsarten kommt z. B. der Montagemörtel „Greenline GREEN 300 T“ infrage. Wie alle Greenline-Produkte enthält dieser 2-Komponenten Injektionsmörtel einen hohen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen. Er lässt sich mit verschiedenen Arten von Gewindestangen und Ankern kombinieren, wobei auf handelsübliche Standardteile zurückgegriffen werden kann. Dadurch lassen sich die Kosten pro Befestigung gering halten.
Die Kartusche ist wieder verschließbar und mehrfach verwendbar, allerdings muss der Statikmischer (die Düse der Kartusche) wegen des in ihm aushärtenden Mörtels vor jedem Einsatz ausgetauscht werden.
Sollen einige wenige Objekte verankert werden, bietet sich ein Befestigungs-Set an. Besonders für Arbeiten im Sommer eignet sich das Set „FIS VS 300 T SBS“. Der darin enthaltene Verbundmörtel härtet besonders langsam aus.
Da chemische Reaktionen bei höheren Temperaturen stets schneller ablaufen, verhindert diese Eigenschaft eine vorzeitige Aushärtung auch an warmen Tagen. Die im Set enthaltene Siebhülse ermöglicht die Verwendung für Befestigungen in Lochziegeln.
Die Produktreihe „FIS VS“ enthält übrigens auch andere Mörteltypen und Gebindegrößen, wodurch eine Vielzahl von Anwendungsbereichen abgedeckt wird.
Injektionsmörtel – Vorteile und Einsatzbereiche
Im Gegensatz zu herkömmlichen Dübeln, die durch Reibung (Kraftschluss) oder Verformung (Formschluss) im Mauerwerk verankert werden, funktioniert Verbundmörtel nach dem Prinzip des „Einklebens“ (Stoffschluss). Da er beim Einbringen in das Mauerwerk auch Poren und Löcher ausfüllt, lässt sich in fast jeder Art von Baustoff eine sehr tragfähige Befestigung realisieren. Dieser Vorteil kommt vor allem dann zum Tragen, wenn in Mauerwerk unbekannter Art und Festigkeit (z. B. in einem Altbau) gearbeitet wird.
Während man bei Verwendung regulärer Dübel erst die passende Art finden müsste, kann Injektionsmörtel sofort verwendet werden. Dadurch lässt sich eine erhebliche Zeitersparnis erzielen, ohne Kompromisse bei der Belastbarkeit eingehen zu müssen. Besonders bei der Arbeit in Altbauten besteht außerdem oft das Problem, dass Bohrlöcher zu groß und unregelmäßig geraten. Anders als mechanische Dübel kommt Montagemörtel auch mit solchen Löchern zurecht, da er sie vollständig ausfüllt.
Auch wenn der Baustoff bekannt ist, ist Injektionsmörtel in bestimmten Fällen Dübeln überlegen. Dies gilt zum Beispiel dann, wenn Dübel sehr nah beieinander oder in einem geringen Abstand zum Rand des Bauteils (z. B. zur Zimmerecke) gesetzt werden müssen.
Da Montagemörtel keinen Spreizdruck ausübt, besteht hier nicht die Gefahr, dass der Baustoff reißt. Außerdem ist die maximale Tragfähigkeit einer Befestigung sehr hoch, was sich vor allem bei porösen Baustoffen bemerkbar macht. Mit Verbundmörtel lässt sich hier eine Belastbarkeit erzielen, die mit mechanischen Dübeln unerreichbar wäre.
Wie wird Injektionsmörtel verarbeitet?
Genau wie bei herkömmlichen Dübeln muss zunächst ein Bohrloch gesetzt werden. Anschließend wird dieses gründlich gereinigt. Dies kann mechanisch (z. B. mit einer Rohrbürste oder einem Pfeifenreiniger) oder durch Aussaugen bzw. Ausblasen erfolgen. Für optimalen Halt empfiehlt es sich, zuerst mit einer speziellen Bohrloch-Reinigungsbürste für die Bohrmaschine das grobe Geröll zu entfernen und das Loch anschließend auszublasen.
In das gesäuberte Bohrloch wird der Montagemörtel eingespritzt. Bei erstmaliger Anwendung und nach einem Wechsel des Mischers sollten die ersten paar Zentimeter entsorgt werden, da diese oft noch nicht richtig gemischt sind. Das Bohrloch wird von hinten nach vorne gefüllt, um Luftblasenbildung zu vermeiden. Es empfiehlt sich, das Loch nicht vollständig zu füllen, da die Verankerung einen Teil des Mörtels verdrängen wird.
In Lochziegeln und ähnlichen Arten von Mauerwerk kann der Mörtel nicht direkt eingespritzt werden, da er in die Hohlräume abfließen würde. Stattdessen wird zuerst eine Siebhülse eingesetzt, die den gleichmäßigen Austritt des Mörtels über die gesamte Bohrlochtiefe hinweg sicherstellt.
Bei Befestigungs-Sets ist diese oft dabei, sie ist aber auch einzeln oder als Meterware zum Abschneiden erhältlich.
Ist das Bohrloch ausreichend gefüllt, wird die Gewindestange eingesetzt. Sie muss eingedreht und nicht nur eingeschoben werden, da der Injektionsmörtel das Gewinde sonst nicht richtig umschließt. Besonders für hoch belastbare Befestigungen sollten dabei keine Standard-Gewindestangen verwendet werden, sondern spezielle Fischer-Ankerstangen. Nach der auf dem Mörtel angegebenen Aushärtezeit kann die Verankerung belastet werden.
Je nach Einsatzgebiet ist es möglich, statt Gewindestangen auch herkömmliche Dübel oder Schrauben in den Mörtel einzusetzen. Dabei kann man die Schraube oder den Dübel direkt in den feuchten Montagemörtel setzen (vor Aushärtung nicht belasten / nicht verschrauben!), oder nach dem Aushärten ein Dübelloch in den Mörtel bohren. Diese Befestigungsvarianten bieten sich vor allem dann an, wenn ein herkömmlicher Dübel gesetzt werden sollte und es dabei zu Problemen (z. B. einem ausgeschlagenen Bohrloch) kam.