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« Mit unseren Tipps gelingt die Fenstermontage »
In Zeiten steigender Heizkosten planen viele Hausbesitzer die thermische Sanierung ihres Eigenheimes. Neben der Isolierung der Fassade tragen auch neue Fenster zu besseren Dämmwerten bei. Wie Sie Fenster selber einbauen und worauf Sie achten müssen, erfahren Sie in der Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Fenster einbauen: gute Planung als Basis für den handwerklichen Erfolg
Ob Neubau oder Altbau – die Fenstermontage gehört zu den Arbeiten, die passionierte Heimwerker zwar selber bewältigen können, wofür aber einiges an Sorgfalt und Geschick benötigt wird. Fensterrahmen müssen nämlich exakt in die Öffnungen eingepasst werden. Besonderes Augenmerk liegt auch auf den der Abdichtung der Anschlüsse ans Mauerwerk. Wird hier ungenau gearbeitet, entstehen Wärmebrücken.
Der Energieeinspareffekt neuer Fenster schwindet dahin, im Extremfall kann es zu Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbefall kommen.
Deshalb ist es unbedingt erforderlich, sämtliche Öffnungen vorab genau auszumessen. Auch die Planung des zeitlichen Ablaufes hat eine große Bedeutung. Der Fenstertausch bei bestehenden Gebäuden muss nämlich Zug um Zug erfolgen.
Welches Werkzeug wird zum Einbauen der Fenster benötigt?
Es macht einen Unterschied, ob man bestehende Fenster austauschen oder bei einem Rohbau neue Fenster einbauen möchte. Müssen alte Fensterrahmen entfernt werden, sollte einiges an Werkzeug bereitgestellt werden.
Fuchsschwanz, Hammer und Meißel werden ebenso benötigt wie ein Winkelschleifer.
Zur Lasierung von Holzfenstern ist ein Pinsel notwendig. Selbstverständlich darf auch eine Wasserwaage nicht fehlen. Auspresspistole, Fugenglätter und Cuttermesser helfen bei den Abdichtungen.
Schraubendreher und Schlagbohrer für die verschiedenen Materialien haben versierte Heimwerker sowieso immer in Griffweite. Liegt alles bereit, dann kann es losgehen.
1. Die alten Fensterflügel aushängen
Wer ein neues Fenster einbauen möchte, beginnt das Projekt damit, die alten Flügel auszuhängen. Danach werden die Rahmendübel herausgeschraubt. Bei Bedarf ist es auch erforderlich, vorher innere und äußere Fensterbänke zu entfernen. Beim Aushängen sollte man vorsichtig sein, damit das Glas nicht zerbricht.
2. Die bestehenden Fensterrahmen zersägen
Im zweiten Schritt werden die alten Rahmen an verschiedenen Stellen angesägt. Das funktioniert am besten mit einem Fuchsschwanz oder einer Elektrosäge. Mit einem Hammer werden die einzelnen Rahmenteile vorsichtig aus der Laibung geschlagen, um dabei die Ecken zu brechen.
3. Laibung reinigen und für die neuen Rahmen vorbereiten
Jetzt gilt es, die eventuell vorhandenen Rahmendübel heraus zu schrauben. Früher wurden statt diesen auch Laschen verwendet. Alternativ dazu eignet sich ein Winkelschleifer zum Abtrennen, wobei hierbei eine Schutzbrille Pflicht ist. Die Fensterlaibung wird nun gründlich von haftendem Putz befreit. Entstehen dabei Schäden, können diese mit Reparaturmörtel ausgebessert werden. Jetzt zeigt sich, ob die Abmessung der Maueröffnung genau war. Als Faustregel gilt: Zwischen Mauer und Fensterrahmen muss beim Einbauen eine 10 bis 20 Millimeter breite Arbeitsfuge zum Ausschäumen bleiben.
4. Neue Fenster vorbereiten
Nach der Montage des Griffs wird der neue Fensterflügel ausgehängt. Handelt es sich um Holzfenster, sind alle Flächen, die später nicht mehr erreichbar sind und mit Mörtel oder Mauerwerk in Berührung kommen, mit einer Lasur zu streichen – das am besten zwei Mal. An der Außenseite des Rahmens wird ein Dekompressionsdichtband angebracht
5. Einsetzen, fixieren und exakt ausrichten
Im nächsten Schritt setzt man den Fensterrahmen in die Maueröffnung, wobei Tragklötze untergelegt werden. An allen Seiten sollte man den Rahmen mit Distanzklötzen und Keilen fixieren. Der Abstand zum Mauerwerk sollte möglichst überall gleich sein – und zwar zwischen 10 und 20 Millimeter. Natürlich ist dabei die Höhe der Fensterbretter zu berücksichtigen. Schließlich gilt es, den Rahmen mit Hilfe einer Wasserwaage waagrecht und im Lot auszurichten.
6. Fensterrahmen stabil verschrauben
Im Rahmen befinden sich normalerweise Befestigungslöcher, durch die Rahmendübel gesetzt und im Mauerwerk verschraubt werden. Dazu verwendet man am besten einen langen Stein- oder Metallbohrer. Danach hängen wir die Flügel ein und überprüfen deren Funktion. Bei Bedarf ist eine Nachjustierung nötig, damit sich die Flügel reibungslos öffnen und schließen lassen.
7. Ausschäumen, Fensterbänke einbauen und verputzen
Die Fenstermontage nähert sich mit dem Einbringen der Fensterabdichtungen dem Abschluss. Dazu muss man die Fugen zwischen Mauer und Rahmen mit einem Zwei-Komponenten-Montageschaum vollflächig ausschäumen – und zwar immer von unten nach oben. Gleich danach reinigt man den Rahmen von der überquellenden Masse. Nach dem Aushärten wird der überschießende Montageschaum mit einem Cuttermesser schräg nach innen zurückgeschnitten.
Nun ist es Zeit, die verwendeten Abstandskeile und Tragklötze zu entfernen und die Lücken auszuschäumen.
Die Fensterbank wird mit einer Säge genau zurückgeschnitten. Dann bringt man Klebemörtel auf die Mauerbrüstung und schiebt die Bank bis unter den Rahmen. Nun können die Laibungen an der Innenseite sowie an der Außenseite neu verputzt werden.
8. Abdichtung der Anschlussfugen
Um die Fenstermontage abzuschließen, muss man die Anschlussfugen sowohl im Außen- als auch im Innenbereich mit Acryl oder Silikon abdichten. Zum Glattstreichen eignet sich am besten ein Fugenglätter mit Spülmittel. Schließlich zieht man noch die Schutzfolien vom Glas ab. Fertig ist der Fenstereinbau.
Fenster selber einbauen: Keine Arbeit, die man alleine macht
Die Fenstermontage ist für geübte Heimwerker durchaus selber zu bewältigen. Allerdings empfehlen wir, diese Arbeit nur zu zweit zu beginnen. Die einzelnen Elemente sind ziemlich schwer, das Einbauen und Ausrichten der Fenster erfordert viel Kraft und Geschick. Doch Übung macht den Meister. Vielleicht versucht man sich zuerst mit der Montage von kleineren Fenstern in eher untergeordneten Räumen wie Keller oder Garage.