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« Bei welchen Bauteilen kann ein Austausch erforderlich sein? »
Kaminöfen gelten als modern, da sie einerseits sehr flexibel Wärme in Wohnräume bringen, andererseits aber zugleich auf regenerative Energien setzen und sogar mitunter in der Lage sind, die Zentralheizung zusätzlich zu unterstützen. Dementsprechend weit entwickelt ist die letztlich bereits seit Jahrhunderten bekannte Technik heute. Eine durchdachte Konstruktion mit einem optimierten Verbrennungsprozess bedeutet jedoch nicht, dass ein Kaminofen völlig ohne Verschleißteile und erforderliches Zubehör auskommt.
Welche Bauteile müssen im Laufe der Zeit ersetzt werden?
Letztlich lässt sich keine universelle Aussage treffen, welche Ersatzteile für einen Kaminofen wohl als erstes anfallen. Denn jeder Typ unterscheidet sich zumindest geringfügig in Konstruktion und Ausführung der Bauteile. Allerdings sind es neben einigen individuellen Teilen immer wieder dieselben Ersatzteile am Kaminofen, die im Laufe seines Lebens früher oder später anfallen werden. Daher kann die folgende Übersicht zwar keine Angaben zur Wahrscheinlichkeit, zur Häufigkeit oder gar zum Zeitpunkt im Nutzungsverlauf machen, sie kann allerdings das Gespür für die neuralgischen Punkte aller Kaminöfen schärfen, um Schäden frühzeitig zu erkennen oder Verschleißteile sogar noch vor dem Schadenseintritt auszutauschen.
Das Ofenrohr
Eines der offensichtlichsten Verschleißteile am Ofen ist wohl das Ofenrohr. Logischerweise ist es damit auch eines der häufigsten Ersatzteile am Kaminofen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Am Ofenrohr treffen die enormen Temperaturen der Abgase auf die normalen Bedingungen der umgebenden Bereiche, so dass thermische Spannungen entstehen. Weiterhin ist jedes Anfeuern und Abbrennen mit Temperaturveränderungen verbunden, in deren Folge Schwitzwasser entstehen kann. Diese Feuchtigkeit belastet die Ofenrohre enorm und bringt Metall in Kombination mit hohen Temperaturen rasch zum Rosten. Übrigens stecken Oranier und andere Hersteller große Bemühungen in die Weiterentwicklung der Ofenrohre, um den Kamin auch an dieser Stelle immer dauerhafter anbieten zu können.
Der Kamin
Während das Ofenrohr die Verbindung von der Feuerstätte zum Kamin darstellt, leitet der Kamin die heißen Abgase ins Freie ab. Die Beanspruchungen durch Temperaturwechsel, Feuchtigkeit etc. sind daher in mindestens ebenso hohem Maße vorhanden, wie es beim Ofenrohr der Fall ist. Darüber hinaus wird der Schornstein aber auch direkt durch äußere Einflüsse beaufschlagt, die die schädigenden Faktoren sogar nochmals verstärken können. Eindringendes Niederschlagswasser und Frostphasen führen in kritischen Phasen der Temperaturwechsel zu erhöhten Belastungen. Besonders oft werden Ersatzteile für die Schwachstellen der Abgasleitung benötigt. Häufige Ersatzteile am Kaminofen sind etwa der Kondensatablauf, oder aber vor allem die Reinigungsöffnungen.
Der Ascherost
Unmittelbar mit Feuer beaufschlagt wird der Ascherost. Er trägt das Brennmaterial, also Holz oder Briketts und ist daher der größten Hitzeentwicklung durch die Glut unmittelbar ausgesetzt. Zwar dürften diese Verschleißteile kaum mit Schwitzwasser zu tun haben, allerdings bedeuten die hohen thermischen Beanspruchungen enorme Belastungen durch Ausdehnung und Schrumpfung im Temperaturwechsel. Ein Oranier Rost ist daher meist aus Gusseisen großer Dicke gefertigt oder aber zumindest aus anderen Metallprodukten vergleichbarer Belastbarkeit. Trotzdem werden immer wieder aus diesem Themenbereich Ersatzteile für Kaminofen bestellt und verbaut. Das zeigt, dass selbst nach bestem Wissen und Gewissen entwickelte Bauteile den wiederkehrenden Belastungen im Kaminofen auf Dauer nicht gewachsen sind.
Schamottsteine
Ein großes Thema bei jedem Ofen sind Schamottsteine. Stark porös sind diese Steine in der Lage, eine hocheffiziente thermische Isolation darzustellen. Sie werden entweder direkt im Ofen für die Auskleidung des Brennraums eingesetzt oder aber als wärmeabschirmender Puffer zwischen Brennraum und Außenhülle. Denn obwohl die Verbrennungswärme eigentlich erwünscht ist, wäre die direkte Abstrahlung der gesamten Energie aus dem Verbrennungsprozess deutlich nachteilig. Schamott ermöglicht durch seine abschirmende Wirkung zeitliche Verzögerung, sowie eine Umlenkung der Wärmeabgabe nach den Erfordernissen der Konstruktion. Bauteile aus Schamott stellen Verschleißteile dar, weil sie zwar die ihnen zugedachte Aufgabe sehr gut erfüllen können. Allerdings ist das poröse Material gegenüber mechanischen Beanspruchungen sehr anfällig. Ersatzteile werden daher besonders häufig für Schamottbauteile im Bereich der Brennkammer benötigt.
Ein zweiter großer Einsatzbereich abseits des eigentlichen Ofens ist der Schornstein. Hier dient der Schamott zur Abschirmung der Abgasleitung gegenüber dem restlichen Gebäude. Hier ist weniger die mechanische Beanspruchung problematisch, als vielmehr die möglicherweise temporär vorhandene Feuchtigkeit. Nimmt der poröse Dämmstein entstehendes Schwitzwasser auf, kann er auf Dauer weicher werden und in seiner Widerstandsfähigkeit nachlassen. Insbesondere die Ausdehnung von enthaltener Feuchtigkeit bei schlagartig ansteigender Temperatur während des Anfeuerns kann durch den entstehenden Wasserdampf zur Zerstörung des Schamottsteins führen.
Das Kaminzubehör
Zuletzt bleibt das weite Feld von Zubehör, aus dem sich immer wieder der Bedarf für Ersatzteile ergibt. Der Begriff „Kaminaccessoires“ beschreibt beispielsweise das Kaminbesteck, aber natürlich auch die feuerfeste Unterlage vor der Kamintür, die Brennholztrage und andere hilfreiche Gerätschaften. Obwohl natürlich jedes einzelne Zubehörteil ganz individuell beansprucht und mitunter auch beschädigt wird, lassen sich dennoch immer wieder Ersatzteile für Kamine dieser Sparte zuordnen. Schon allein durch den regelmäßigen Gebrauch von Werkzeugen, Tragen etc. unterliegen diese einer dauernden Beanspruchung und somit einer gewissen Abnutzung.
Oranier und andere Hersteller bieten zwar hochwertige Zubehörteile mit ihren Öfen an, die in ihrer Lebenserwartung den zugearbeiteten Feuerstätten sicherlich in nichts nachstehen. Gerade beim Zubehör tummeln sich auf dem Markt allerdings auch zahlreiche weit billigere Anbieter, die günstige Preise allein auf Grund von Materiellen oder konstruktiven Einsparungen erzielen. Hier dürfte ein Versagen zwar nicht zwangsläufig auf der Hand liegen, aber doch zumindest bei Auftreten nicht verwundern.