© sdecoret stock.adobe.com

Einbruchschutz für mehr Sicherheit

Ganz gleich, ob es die allgemeine gesellschaftliche Lage ist oder auch individuelle Geschehnisse im Ort, in der Nachbarschaft oder sogar im eigenen Haus – das Schutzbedürfnis der Menschen steigt derzeit wieder beständig an. Das A und O für die eigenen vier Wände ist ein effektiver Einbruchschutz. Doch nicht alle propagierten Maßnahmen erfüllen tatsächlich ihren Zweck. Häufig kommt es außerdem nicht nur auf die Einzelmaßnahme an, sondern auf das Zusammenwirken der Komponenten zu einem Gesamtkonzept rund um die Haussicherheit.

Was bedeutet Einbruchschutz?

Auch wenn tatsächlich in wenigen seltenen Fällen ein Einbruch das Ziel einer Geiselnahme oder des Kidnappings verfolgt, gehören diese Szenarien doch in aller Regel der Fiktion an. Beinahe nahezu jedem Einbruch ist der Einbrecher auf finanzielle Aspekte aus. Er möchte mit möglichst geringem Aufwand und idealerweise ohne Risiko Bargeld oder aber Wertgegenstände, die sich veräußern lassen. Die große Zahl der Einbrüche dauert daher nur wenige Minuten und erfolgt üblicherweise dann, wenn die Bewohner nicht anwesend sind.

Einbrüche gehen schnell und passieren häufiger, als man erwartet
© Sergey – stock.adobe.com

Ein effektiver Einbruchschutz hat daher auch nichts mit der von Hollywood häufig propagierten Waffe unter dem Kopfkissen zu tun, sondern bedeutet viel mehr, dem Einbrecher die Lust am geplanten Einbruch zu nehmen, bevor er sein Ziel erreicht hat.

Die Gedanken hinter funktionierenden Einbruchschutzkonzepten

Doch was heißt das nun? Wie hindert man einen Einbrecher am Einbrechen und wie kann man sein Haus effektiv sichern? Hierzu gibt es verschiedene Lösungsansätze. Der heute gängige, wichtigste Ansatz beim echten Einbruchschutz ist der, den Zugang so weit zu erschweren, dass die erforderliche Zeit für den Gebäudezutritt deutlich in die Länge gezogen wird. Da Sicherheit von Einbrechern in erster Linie mit Geschwindigkeit gleichgesetzt wird, führen Maßnahmen zur zeitlichen Verzögerung meist dazu, dass der Versuch abgebrochen und aufgegeben wird. Das zweite Element zur Erhöhung der Sicherheit ist die Sichtbarkeit. Natürlich werden dunkle Bereiche bevorzugt, in denen der Einbruchsversuch, so kurz er auch sein mag, unentdeckt bleibt. Werden dunkle Bereiche am Haus dagegen vermieden, ist die Attraktivität des Objekts für Einbrechende sofort deutlich geringer. Zuletzt sollte aber selbstverständlich auch die Abschreckung nicht außen vor bleiben. Hier zählt zwar nicht unbedingt die Angst vor einem erfolglosen Zutrittsversuch, dafür kann die Angst vor einer Aufzeichnung, Entdeckung oder späteren Aufklärung des Falles dazu führen, dass sich die Täter bereits von vorn herein für ein anderes Objekt mit geringerem Risiko entscheiden.

Eine Alarmanlage und spezielle Sicherungen können bereits Schutz bieten
© papi8888 – stock.adobe.com

Entgegen den genannten Leitgedanken beim Einbruchschutz spielt ein unmöglich machen dagegen keine wesentliche Rolle. Wird ein Einbruchversuch nicht bereits nach kurzer Zeit abgebrochen, ist der Zugang zum Gebäude kaum zu verhindern. Je „stabiler“ der Zugangsort ausgeführt ist, umso größer wird auch die verursachte Zerstörung. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Sicherheitsniveau nicht das Schutzbedürfnis, also auch auf die vorhandenen oder auch nur zu vermutenden Werte im Haus, angepasst werden sollte!

Wirkungsvolle Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit

Um die drei Leitgedanken Verzögern, Erkennen und Abschrecken umzusetzen, gibt es heute einen vielfältigen Werkzeugkasten unterschiedlichster Methoden. Diese konzentrieren sich auf die wesentlichen Aspekte, bieten aber meist unzählige Varianten, um die erhoffte Sicherheit zu erlangen.

Kameras und die Überwachung des Außenbereiches sind weitere Schutzmaßnahmen
© Andrey Popov – stock.adobe.com

Einbruchschutz am Fenster

Üblicherweise sind Wände und Dächer so stabil, dass es keinen Sinn macht, diese zusätzlich zu sichern. Stattdessen gilt das Hauptaugenmerk beim Einbruchschutz dem Fenster als gängigem Zutrittsort für Einbruchsversuche. Um das Fenster zu sichern, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Althergebracht verhindern Fenstergitter den Zugriff auf das Fenster, oder machen den Zugang zu einem doch zerstörten oder geöffneten Fenster unmöglich. Wer aber Fenstergitter kennt, kennt auch die meist wuchtige Optik und die gerade bei Wohnräumen als störend empfundenen Gitterstäbe. Daher wurden Fenstergitter vielfach von anderen, unsichtbaren Methoden in Sachen Einbruchschutz am Fenster abgelöst. Aktueller Stand der Technik ist beispielsweise eine erhöhte Zahl an Schließzapfen, so dass der Fensterflügel neben den Scharnieren nicht mehr nur an einem, sondern an drei, fünf oder noch mehr Punkten am Rahmen verankert ist. Dieses zusätzliche Sichern erschwert Versuche des Aufhebelns ungemein und führen meist nach wenigen Versuchen zum Abbruch des Einbruchversuchs. In die gleiche Richtung zielen Verstärkungen des Rahmens ab. Moderne Kunststoffrahmen haben einen hohen Dämmwert, verlieren dadurch aber so stark an Steifigkeit, dass sie in ungesicherter Form meist sogar zerstörungsfrei aufgehebelt werden können. Zuletzt lässt sich natürlich auch die Glasfläche durch widerstandsfähigere Gläser sichern. Allerdings spielt dieser Aspekt meist eine lediglich untergeordnete Rolle, da moderne Dreischeibenverglasungen mit wärmereflektierenden Folierungen etc. bereits ohne zusätzlichen Schutz extrem widerstandsfähig sind.

Ungeschützte Fenster können leicht aufgehebelt werden
© Rainer Fuhrmann – stock.adobe.com

Natürlich steht eine Tür einem Fenster in Sachen Sicherheitsniveau sehr nahe. Allerdings spielen Türen bei den Einbruchversuchen kaum eine Rolle. Denn im Gegensatz zu Fenstern sind Türen meist in gut einsehbaren und leicht zugänglichen Bereichen angesiedelt, so dass ihre Attraktivität auf Einbrecher sehr gering ist.

Beleuchtung

Kommen wir nun zum Aspekt des Erkennens. Hier ist die Hausbeleuchtung das A und O. Da eine dauerhafte Beleuchtung nicht nur teuer, sondern gerade im privaten Bereich auch vielfach unerwünscht ist, stellen Bewegungsmelder eine gute Alternative dar. Sobald ein dunkler Bereich begangen wird, erstrahlt er durch die Auslösung des Bewegungsmelders taghell und der unsichtbare Zutritt ist dahin. Neben dem tatsächlichen Sichtbarsein spielt hier auch das Thema der Aufmerksamkeit eine große Rolle. Wer schrickt nicht hoch, wenn beim Nachbarn plötzlich mitten in der Nacht die Gartenleuchten angehen? Eine meldergesteuerte Beleuchtung sorgt also durch das Erregen von Aufmerksamkeit zu einem zusätzlichen Schutz durch die abschreckende Wirkung einer im Raum stehenden Entdeckung.

BRENNENSTUHL 1170910 NFRAROT-BEWEGUNGSMELDER PIR 240 IP 44 - 240° MAX. 12M

An dieser Stelle sei angemerkt, dass natürlich nicht immer zusätzliches Licht nötig ist. Manchmal kann es bereits ausreichend sein, einen verschattenden Busch zu entfernen oder auch nur zurück zu schneiden.

Bewegungsmelder LBC 16880 180°, schwarz

Videoüberwachung

Ein großes Maß an abschreckender Wirkung lässt sich durch Videoüberwachung erreichen. Zwar sichert eine Videokamera im eigentlichen Sinne überhaupt nichts. Sie vermittelt aber das Gefühl der Sichtbarkeit und schürt Befürchtungen zu einer möglichen Entdeckung oder gar eines im Augenblick des Einbruchs durch die Videokamera vorhandenen Zuschauers. Denn der Eindringling nimmt zwar die Kamera wahr, kann aber nicht beurteilen, ob, wie und was sie tatsächlich in welcher Form aufzeichnet.

Zusatz Funk-Überwachungskamera passend zu DW700

Natürlich kann die Videoüberwachung auch nach einem Einbruch einen wertvollen Dienst leisten, indem sie zur Aufklärung erfolgter Einbrüche beitragen kann oder – im Falle missglückter Versuche – Ansätze zur Verbesserung beim Einbruchschutz liefert. Als alleiniges Mittel zur Abwehr von Einbrüchen ist sie dagegen ungeeignet, da moderne Einbrüche meist erst nach längerer Beobachtung des Objekts erfolgen. Damit lässt sich recht leicht feststellen, ob die Kamera aktiv ist bzw. ob im Haus jemand anwesend ist, der die Aufzeichnungen überwacht.

Fazit – sinnvoller Einbruchschutz durch die richtige Maßnahmenkombination

Jeder einzelne Aspekt des Einbruchschutzes lässt sich umgehen oder überwinden. Bin ich schnell, stört mich Licht recht wenig. Bin ich bei Erkennen des Einbruchs auf Video bereits über alle Berge, stört mich die Aufzeichnung per Kamera wenig. Erst, wenn der Erfolg des Zugangs zum Gebäude unsicher ist, oder zu lange braucht, wirken auch diese bereits genannten Maßnahmen und ich lasse vom Objekt meiner Begierde ab. So wird recht gut ersichtlich, dass tatsächlich erst die Kombination von „Werkzeugen“ der Haussicherheit zu einer gesamtheitlichen Abwehr von Einbrüchen führen kann, so dass sich ein Haus mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen gängige Einbruchversuche sichern lässt.