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« Die richtige Installation einer Regenrinne »
Ohne Dachrinne ist ein Haus extrem anfällig für Wasserschäden. Auf jeder Dachfläche sammeln sich nämlich bei Regen rasch große Wassermengen an, die ohne Rinne ungehindert auf die Fläche neben dem Gebäude fallen und Erdreich sowie Mauerwerk durchnässen würden. Motivierte Heimwerker wagen die Montage einer Dachrinne in Eigenregie. Wir zeigen Schritt für Schritt auf, was man dabei beachten muss.
Eine Dachrinne ist immer sinnvoll
Nicht nur die Dachentwässerung ist die Aufgabe von Dachrinnen, auch einen anderen wichtigen Zweck erfüllen sie. Dabei spielt der Spar- und Umweltgedanke eine wichtige Rolle. Wasser ist kostbar. Es für die Bewässerung des Gartens zu nutzen, kommt in trockenen Gegenden einer Verschwendung gleich. Warum also nicht das Regenwasser sammeln, um es als Brauchwasser für WC-Spülung und Gartenbewässerung zu verwenden? Dazu wird die Regenrinne einfach in einen Auffangbehälter oder eine Zisterne geleitet, wo das Wasser gesammelt wird.
Materialien für Dachrinnen: Vor- und Nachteile
Die bevorzugtesten Materialien, aus denen Regenrinnen und Dachrinnenschutz gefertigt werden, sind Zink, Kupfer und Kunststoff. In unseren Breitengraden finden wir am häufigsten Zink in der Form von Titanzink vor. Ein günstiger Preis und eine extrem lange Lebensdauer zeichnen dieses Material aus. Ein weiterer Vorteil: Nach einer Zeit der Bewitterung kann man die Rinnen in beliebiger Farbe streichen. Außerdem weisen sie eine Recyclingrate von über 95 % auf.
Etwas teurer in der Anschaffung sind Kupferrinnen. Auch sie punkten mit einer langen Lebensdauer. Was manche stört, ist die typische grüne Patina, die Kupfer nach einer gewissen Zeit ausbildet. Geschmacksache – andere finden diese Optik nämlich sogar reizvoll.
Der Hauptvorteil von Kunststoffrinnen ist die relativ einfache Montage, welche auch von Hobbyheimwerkern zu bewältigen ist. Diese Modelle können nämlich gesteckt werden. Allerdings haben sie optisch nicht ganz so viel zu bieten wie eine Dachrinne aus Zink oder aus Kupfer. Außerdem ist PVC nicht so witterungsbeständig. Nach einer gewissen Zeit wird das Material spröde.
Dachrinne montieren: Schritt für Schritt zum Erfolg
Wenn man sich für das Rinnenmaterial entschieden hat, geht es an die Montage. Abhängig davon, ob es sich um eine Metall- oder eine Kunststoffrinne handelt, benötigen wir dazu das entsprechende Werkzeug.
- Dachziegel entfernen
Rund ein Drittel der Regenrinne befindet sich unter der Dachbedeckung. Deshalb müssen wir die unterste Reihe der Dachziegel entfernen – vorher messen wir aber den genauen Abstand zwischen Dachrand und Ziegelrand. Für die Befestigung der Rinne benötigt es eine Dachlatte. Ist eine solche Längslatte nicht vorhanden, ist sie vorher zu installieren.
- Die Rinneneisen anbringen und ausrichten
Bei diesem Vorgang müssen wir besonders sorgfältig arbeiten. Die Rinneneisen oder Rinnenhalter werden mit einer Kneifzange so gebogen, dass sie dem zuvor gemessenen Abstand zwischen Dachrand und Ziegelrand entsprechen.
Auf der Höhe des Firststeines wird das erste Rinneneisen mit den passenden Nägeln oder Schrauben befestigt. Am niedrigsten und höchsten Punkt des ersten Rinnenhalters bringen wir die Richtschnur an und spannen sie zum anderen Dachende. Dabei müssen wir das Gefälle berücksichtigen. Faustregel für die Neigung: zwischen 2 und 3 cm auf einer Länge von 10 m. Das zweite Rinneneisen montieren wir am gegenüberliegenden Firststein und spannen die Richtschnur zwischen diesen beiden Haltern. Das Gefälle prüfen wir am besten noch einmal mit einer Wasserwaage. Der Richtschnur folgend befestigen wir alle 0,5 bis 1,5 m die anderen Rinneneisen an der Dachsparre.
- Einsetzen der Dachrinne
Nun sägen wir die Rinnenelemente in die passenden Größen zu und legen sie ein. Dabei müssen wir die Herstellerangaben zur richtigen Verbindungstechnik berücksichtigen. Wir beginnen mit einem Eckstück und hören mit einem Eckstück und dem Auslass für das Fallrohr auf. Ein Laubgitter verhindert das Verschmutzen und Verstopfen der Rinne. Dieses Element wird einfach auf die fertig aufgebaute Regenrinne montiert. Auch einen Dachrinnenschutz gegen Tauben und andere Vögel können wir jetzt anbringen.
- Ortgangblech montieren
Wenn die Unterkonstruktion fertiggestellt ist, schrauben wir schließlich das Dachblech auf. Dabei müssen wir auf die passende Länge achten.
- Fallrohr montieren
Nachdem das letzte Rinnenelement mit dem Abflussauslass eingelegt wurde, können wir das Fallrohr setzen. Dazu messen wir mit Richtschnur und Wasserwaage die genaue Mitte des Abflusses aus und markieren diese Position an der Fassade. Der erste Fallrohr-Bogen wird in den Abfluss gesteckt, und zwar in Richtung Hauswand. Der zweite Bogen hält dagegen, so dass der weitere Verlauf des Fallrohres parallel zur Wand in Richtung Boden führt. Natürlich müssen die Elemente vorab ausgemessen und zugeschnitten werden.
Ca. 5 bis 10 cm unter dem zweiten Bogen befestigen wir die erste Rohrschelle. Alle 2 Meter muss eine Schelle montiert sein, wobei es ganz unten und ganz oben Festschellen braucht – in der Mitte genügen Losschellen. Nun können wir das Fallrohr mit den entsprechenden Schrauben befestigen.
Dachrinne montieren: Sicherheit ist oberstes Gebot
Wie bei allen Arbeiten, die in luftiger Höhe erledigt werden, sollte man auch beim Regenrinne montieren niemals ungesichert unterwegs sein. Selbst der Sturz in den Sicherheitsgurt kann schwere Verletzungen nach sich ziehen. Zusätzlichen Schutz bietet deshalb ein sogenannter Fallbegrenzer, wie es zum Beispiel das Modell Scorpion Typ 1008695 ist. Ein integrierter Falldämpfer federt den Sturz ab und minimiert dadurch die Belastung für den menschlichen Körper. Der kompakte Fallbegrenzer wiegt nur 2,2 kg und eignet sich perfekt für die Sicherung am Gerüst.