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« Gefahren nicht unterschätzen, Risiken durch Staubbelastung vermeiden »
Ganz gleich, welche Arbeiten rund um Bau, sowie allgemein Haus und Garten ausgeführt werden, häufig entstehen durch unterschiedlichste Arbeitsprozesse Stäube und andere Kleinstpartikel, die auf die Arbeiter, aber auch die sonstigen Personen in der Umgebung wirken. Selbst Tätigkeiten, bei denen man eigentlich nicht damit rechnet, können zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. Eine sehr gut funktionierende, aber häufig als unnötig oder überzogen abgetane Lösung sind Atemschutzmasken. Mit einer breiten Spanne unterschiedlicher Ausrichtungen decken sie nahezu alle Bereiche möglicher Staub- und Partikelbelastungen ab und sorgen so dafür, dass die geliebten Heimwerkertätigkeiten nicht zur Gefahr für die eigene Gesundheit werden.
Mögliche Quellen von Staub und Aerosolen
Die offensichtlichen Quellen von Staub bei Arbeiten am Bau liegen auf der Hand. Ob Stein, Beton oder Holz gebohrt, gesägt oder anderweitig bearbeitet wird, die in der Luft schwebenden Fragmente sind mit bloßem Auge als Dunst oder sogar dichte Wolke zu erkennen. Darüber hinaus entstehen aber auch häufig Stäube, die eben gerade nicht mit dem Auge zu erkennen sind. So kann es schon ausreichen, Metall zu schleifen, um die Partikel erst im Laufe der Zeit an ihrem Niederschlag auf Haut, Werkzeug oder Schutzbrille zu erkennen.
Vielen Menschen unbekannt ist die Tatsache, dass auch bei der Bearbeitung von meist als unkritisch angesehenen Materialien problematische Mikropartikel entstehen können. Denn wie sollen denn etwa beim Streichen oder Lackieren von Gegenständen Farbpartikel in die Luft gelangen? Einerseits kommt es bei der Anwendung von Spritzverfahren tatsächlich zu einer feinen Zerstäubung der Farbe, die bei Sprühdosen beispielsweise in Form des Sprühnebels erkennbar ist.
Unsichtbar, aber deshalb nicht minder problematisch sind aber auch Ausdünstungen, die beim schlichten Trocknen der Farben und sonstigen Beschichtungen oder Behandlungsmittel entstehen. Beim Verdunsten der aus den ursprünglich flüssigen Farben etc. entstehen kleinste und somit unsichtbare Wassermoleküle, die unter Umständen Stoffe aus der Farbe mit sich tragen und so in der Luft anreichern.
Da es sich dabei nicht um Feststoffe, sondern um Flüssigkeiten handelt, spricht man nicht mehr von Stäuben, sondern von so genannten Aerosolen.
Warum Staub so gefährlich ist
Doch warum sind diese feinsten Feststoff- oder Flüssigkeitsteilchen in der Luft so kritisch? Selbstredend sind sie lästig, wenn sie sich auf allen möglichen Dingen niederschlagen und diese aufwändig gereinigt werden müssen. Aber unsere Lunge verfügt doch über natürliche Schutzmechanismen. Oder etwa nicht? In der Tat ist der menschliche Körper in der Lage, sich gegen schädliche Bestandteile der Luft zur Wehr zu setzen. Das geschieht in den Atemwegen, so dass die feinen Partikel nicht in die Lunge gelangen und dort die feinen Verästelungen der Atemwege zusetzen und für die Atmung außer Funktion setzen. Doch nun kommt das große „Aber“: Diese Schutzmechanismen sind auf die Partikel und Partikelmengen ausgelegt, die natürlicherweise in der Luft auftreten.
Bei den verschiedenen Arbeiten rund um Haus und Garten treten jedoch Stäube und Aerosole auf, die hinsichtlich ihrer Partikelgrößen, der Partikelmengen und natürlich auch der Art der Partikel so von Natur aus nie auftreten. Dementsprechend sind die menschlichen Schutzmechanismen darauf nicht ausgelegt und der Körper ist den Stoffen über Kurz oder Lang schutzlos ausgeliefert. Hinzu kommt die große Schwierigkeit, dass einmal durch Staub verschlossene oder durch giftige Aerosole geschädigte Lungenverästelungen nicht mehr „repariert“ werden können und die Schäden an den Atemorganen somit dauerhaft und irreversibel sind.
Deshalb kommt dem Atemschutz eine so große Bedeutung zu und wird in Form von Staubmasken unterschiedlichster Art beständig weiterentwickelt.
Ganz natürlich tragen wir auf Baustellen Gehörschutz, Schutzhelme oder Schutzbrillen. Atemschutz wird dabei noch zu häufig außer Acht gelassen, da die Masken nicht selten als störend oder unangenehm empfunden werden. Dabei gibt es inzwischen gute Lösungen, um diese Bedenken zu relativieren.
Wirksamer Schutz durch Atemschutzmasken
So vielfältig wie die möglichen Arten von Aerosolen und Stäuben sind heute auch die davor schützenden Atemschutzmasken.
Neben dem Atemschutz am Bau, bei dem vor allem vor Stäuben und den mechanischen Beeinträchtigungen der Lunge geschützt werden muss, gibt es beispielsweise speziellen Atemschutz gegen Aerosole oder auch gegen besondere Belastungen durch nicht zur kleinste, sondern auch giftige Stoffe.
Klassische Staubmasken
Staubmasken sind der Klassiker in Sachen Atemschutz am Bau, sowie bei zahlreichen Heimwerkertätigkeiten. Meist handelt es sich bei ihnen um Einwegprodukte, bei denen die gesamte Maske in Form eines filternden Vlieses wirksam ist.
Um den Komfort und die Nutzbarkeit zu erhöhen, können spezielle Ventile die ungefilterte und ungebremste Abgabe der ausgeatmeten Luft erleichtern.
Halbmasken mit Wechselfiltern
Die nächste Stufe beim Atemschutz sind Halbmasken. Entgegen den normalen Staubmasken verfügen sie über einen dauerhaft nutzbaren Teil, der üblicherweise Mund und Nase überdeckt.
Das Filterelement dagegen ist austauschbar, und lässt sich so bei Verschluss des Filters austauschen und ebenso einfach an individuelle Anforderungen anpassen. So kann dieser Atemschutz am Bau genauso eingesetzt werden, wie in der Lackiererei oder der Metallverarbeitung.
Vollmasken mit Wechselfiltern
Die größte grundsätzliche Schutzwirkung entwickeln Vollmasken. Diese Atemschutzmasken umschließen das gesamte Gesicht und beziehen dabei neben den Atmungsorganen auch die Augen mit ein.
Wie bei der Halbmaske werden die Filtereinsätze separat aufgeschraubt und ermöglichen die dauerhafte und flexible Nutzung dieser Atemschutzmasken.
FFP – mit System zum richtigen Atemschutz
Die große Schwierigkeit liegt heute sicherlich nicht mehr in der Verfügbarkeit von geeignetem Atemschutz für die geplanten Arbeiten. Das Problem ist vielmehr die Auswahl der richtigen Filter für die voraussichtlich anfallenden Aerosole oder Stäube. Denn nur mit dem richtigen Filter können Atemschutzmasken überhaupt wirksam arbeiten.
Weicht die Ausrichtung des Filtersystems dagegen von den Gegebenheiten ab, kann selbst eine Vollmaske unter Umständen keinen Schutz garantieren, da der verwendete Filter gar nicht geeignet ist, um die vorhandenen Partikel aus der Luft zu filtern. Um hier eine einfache Orientierung zu bieten, wurde das FFP-System aufgestellt. FFP steht für „filtering face piece“, also zu deutsch Atemschutzmasken.
Unterteilt ist das System in drei Klassen:
FFP1:
- Schützt vor ungiftigen Stäuben
- Beim Einatmen keine Erkrankung, sondern lediglich Reizung der Atemwege zu erwarten
- Gesamtleckage der Maske maximal 25%
- Überschreitung der Staubbelastung um das maximal 4-fache der zulässigen Arbeitsplatzbelastung
FFP2:
- Schutz vor festen und flüssigen, gesundheitsschädlichen Stäuben, Rauch und Aerosolen
- Gesundheitliche Schäden bei Einatmen möglich, vor allem Abnahme der Elastizität des Lungengewebes
- Gesamtleckage der Maske maximal 11%
- Überschreibung des Arbeitsplatzgrenzwertes maximal 10-fach
FFP3:
- Schutz vor giftigen und gesundheitsschädlichen Stäuben, Rauch und Aerosolen
- Filterleistung umfasst krebserregende und radioaktive Stoffe, sowie Viren, Bakterien und Pilzsporen
- Maximal 5% Leckage der Maske zulässig
- Arbeitsplatzgrenzwert darf maximal 30-fach überschritten werden.
Betrachtet man die einzelnen Aspekte der FFP-Klassifizierung, dann wird deutlich, dass mit zunehmender Leistungsfähigkeit der Filter einerseits die Maske immer dichter sein muss, andererseits darf aber auch die Belastung der Luft immer höher ausfallen.
Fazit – Die Wichtigkeit von Atemschutzmasken
Das Thema Atemschutzmasken ist heute in der professionellen Arbeitswelt, am Bau, sowie in Handwerk und Industrie, überall präsent und dementsprechend weit entwickelt und auch stark überwacht. Das geschieht nicht ohne Grund, denn die Folgen bei fehlendem Schutz der Atemwege können fatal und unumkehrbar sein. Daher verwundert es, wie viele Heimwerker immer noch gänzlich darauf verzichten.
„Das Bisschen Staub…“. Genau dieses „Bisschen Staub“ ist es nämlich, das den Einstieg in eine zunehmende Belastung und Zerstörung der Lunge darstellen kann. In der Folge geht dem betroffenen Menschen über Kurz oder Lang im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus. Beachten Sie daher selbst bei gering erscheinenden Arbeiten zu Gunsten Ihrer Gesundheit die Aspekte des Atemschutzes und sorgen Sie für geeignete und funktionstüchtige Atemschutzmasken.