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« Tipps und Tricks für die Pflege des Sonnenschutzes »
So schattenspendend, wie Markisen und Sonnensegel im Hochsommer daherkommen, so umfangreich gestaltet sich meist die notwendige Grundreinigung im Frühling. Doch das muss nicht sein. Die folgenden Tipps sind leicht und zeitsparend umzusetzen und lassen den Markisenstoff auch langfristig wie neu erscheinen.
Die Wahl der richtigen Reinigungsmittel – weniger ist mehr
Obwohl Sonnensegel und Markisen den größten Teil des Jahres der Witterung ausgesetzt werden, sind nur wenige Mittel vonnöten, um sie zu reinigen.
Mit dem folgenden Sortiment ist man für alle Eventualitäten gerüstet:
- Feinwaschmittel
- Putzhandschuhe, Einmalhandschuhe
- Gartenschlauch
- Essig bzw. Gallseife (bei hartnäckigen Verschmutzungen)
- Schwamm
- Imprägnier-Spray
- Handfeger
Nachdem all diese Dinge zusammengetragen wurden, erfolgt der erste Schritt, den selbst Putzmuffel mühelos bewältigt bekommen: Groben Schmutz (wie alten Blütenstaub oder Sand) mithilfe des Handfegers und des Schlauches entfernen. Bei größeren Staubansammlungen empfiehlt sich auch der Einsatz eines Handstaubsaugers.
Wie reinigt man eine Markise – Schritt für Schritt
1. Gestänge und Befestigungen
Um die Markise zu reinigen, benötigt man zunächst einen Eimer mit warmem Wasser, das mit Feinwaschmittel versetzt wurde (wir empfehlen ein Verhältnis von etwa 20:1). Anschließend wischt man einmal ordentlich mit dem Schwamm das Gehäuse der Markise ab. Dabei gilt es grundsätzlich Handschuhe zu tragen, um sich vor der ätzenden Lauge zu schützen.
2. Markisenstoff bzw. Sonnensegel abwischen
Im direkten Anschluss erfolgt die Reinigung der Plane, die sowohl an der Ober- als auch der Unterseite abzuwischen ist. Nach dem Abwischen sollte der Markisenstoff noch mit dem Gartenschlauch abgespült werden, da die längerfristige Einwirkung der Lauge den Stoff erheblich ausbleichen würde.
3. Flecken und hartnäckige Verschmutzungen
Derartige Verunreinigungen können durch eingetrockneten Vogelkot oder Fallobst verursacht werden und lassen sich meist mit Gallseife restlos entfernen.
Nach einer Einwirkzeit von 20 Minuten sollten sich alle Verschmutzungen gelöst haben, die dann einfach abgespült werden können. Falls dies noch nicht den gewünschten Erfolg brachte, ist der Vorgang mitunter zu wiederholen.
4. Schimmelflecken
Wenn die Markise oder das Sonnensegel längere Zeit nicht gereinigt wurden, können Ansammlungen biologischen Materials, wie Blütenstaub oder Laub, zu schimmeln beginnen, was sich durch einen großflächigen Grünbelag auf der Plane bemerkbar macht. Doch selbst solche Flecken sind mithilfe von Essigwasser (Wasser und Essig im Verhältnis 1:1 gemischt) leicht in den Griff zu bekommen.
5. Bräunliche oder gelbliche Verfärbungen
An dieser Stelle wird es etwas komplizierter, da sich derartige Verfärbungen meist tief im Markisenstoff befinden. Dennoch ist es einen Versuch wert, einen dickflüssigen Brei aus Natron oder Backpulver und Wasser zu verwenden, um damit die Markise zu reinigen. Die Mischung sollte mit dem Schwamm vorsichtig auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden und dort 20 Minuten einwirken, um anschließend abgespült zu werden.
Leider lassen sich mit dieser Methode nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse erzielen, weshalb häufig auf chemische Spezialreiniger für Markisenstoffe zurückgegriffen werden muss. Ein entscheidender Nachteil spezieller Reinigungsmittel für Markisen ist allerdings, dass deren Hersteller häufig die Empfehlung aussprechen, das Mittel nach der Einwirkzeit per Hochdruckreiniger zu entfernen. Der Einsatz dieser Geräte beinhaltet jedoch die Gefahr einer erheblichen Schädigung des Stoffes. Wir empfehlen dies ausdrücklich nicht.
6. Markisenstoff imprägnieren
Der abschließende Schritt bei der Reinigung von Markisen oder Sonnensegeln betrifft die langfristige Pflege der entsprechenden Stoffe. Mit dieser Maßnahme erhöht man die Lebensdauer des Stoffes erheblich, da Imprägnier-Sprays wasserabweisende Eigenschaften aufweisen und so die Neubildung von Flecken deutlich reduzieren.
Doch die erfreulichste Nachricht, im Zusammenhang mit den Imprägnier-Sprays, ist deren simple Anwendung: Das Mittel wird einfach nur aufgesprüht und zieht dann selbstständig ein.
Um den Effekt auch dauerhaft genießen zu können, empfiehlt es sich, spätestens nach drei Jahren erneut zu imprägnieren. Besonders ältere Stoffe dürfen aber auch gerne häufiger behandelt werden.
Unterschiedliche Materialien und deren spezielle Bedürfnisse
Die vorangegangenen Hinweise, um eine Markise zu reinigen, sind eher allgemein gehalten worden. Allerdings können Markisenstoffe und Sonnensegel aus Materialien bestehen, die zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen verlangen.
Baumwolle
Um eine Markise zu imprägnieren bzw. zu reinigen, die überwiegend aus Baumwolle besteht, sollte man etwas mehr Zeit einplanen. Schließlich ist Baumwolle äußerst anfällig für fast jede Art von Flecken und bedarf somit einer besonders gründlichen Reinigung.
Es ist jedoch keinesfalls ratsam, eine Waschmaschine zu verwenden, um die Markise zu reinigen. Diese Stoffe sind nämlich nicht waschmaschinenfest und würden dadurch erheblichen Schaden nehmen.
HDPE (Polyethylen)
Das Material zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr wasserdurchlässig ist. So können sich Schmutzpartikel meist gar nicht erst festsetzen, sondern werden direkt weggespült. Dies erleichtert den Vorgang, die Markise zu reinigen und zu imprägnieren ungemein. So genügt es meist, den Stoff mit einer weichen Bürste gründlich zu bearbeiten, um alle Verschmutzungen zu beseitigen.
Kunstfasern (Acrylfasern, PVC und Polyester)
Da Baumwolle schwer von Hand zu reinigen und darüber hinaus nicht sehr wetterbeständig ist, haben sich zuletzt Produkte aus synthetischen Materialien durchgesetzt. Und wie reinigt man eine Markise, die aufgrund ihrer Nano-Beschichtung sowohl Feuchtigkeit als auch Schmutzpartikel eigenständig abweist? Ist es da überhaupt noch notwendig, die Markise zu reinigen oder reicht es aus, sie zu imprägnieren? Die Fragen sind nicht gänzlich unbegründet, da diese Stoffe durch herabfallenden Regen weitgehend selbstreinigend daherkommen. Bei stärkeren Verschmutzungen muss man allerdings noch selbst Hand anlegen.
Weiterführende Tipps zur Markisenreinigung
Vorsicht bei dem Gebrauch von Essigwasser
Der aggressive Reinigungseffekt dieses Mittels, der bei der Beseitigung von Schimmelflecken sehr vorteilhaft ist, erweist sich bei Kontakt mit Gummi und Plastik als Nachteil. So ist bei der Verwendung von Essigwasser darauf zu achten, dass entsprechende Bestandteile der Markise geschützt werden, beispielsweise indem man diese Stellen abklebt.
Halterung und Fahrwerk: Getriebeöl verursacht mehr Schaden als es nützt
Wenn das Fahrwerk ungewohnte Geräusche macht oder verzögert ausfährt, erfolgt meist der Griff zum Öl-Spray. Damit lässt sich aber nur vorübergehend Linderung erzielen, da sich Öl schnell verflüchtigt, wenn es der Witterung ausgesetzt wird. Außerdem besteht die Gefahr, den Markisenstoff nachhaltig zu verschmutzen.
Falls Probleme mit dem Fahrwerk auftreten, sollte die Unterstützung des Kundendienstes bzw. eines Monteurs zu Rate gezogen werden.
Markisenstoff mit Hochdruckreiniger säubern: Deutlich zu hoher Druck
Hochdruckreiniger werden gerne als Allroundgerät angepriesen und sollen sich, nach Herstellerangaben, auch zur Reinigung von Markisen eignen. Dafür sind diese Geräte allerdings viel zu kraftvoll. Sie sind zweifellos hervorragend geeignet, um widerstandsfähige Materialien (Holz, Stein oder Metalloberflächen) gründlich und schnell zu säubern, verursachen bei flexiblen Stoffen jedoch Schäden von erheblichem Ausmaß.
Markisen nicht im nassen oder feuchten Zustand einfahren
Um Schimmelbefall und Wasserflecken vorzubeugen, ist darauf zu achten, den Markisenstoff nach der Reinigung ordentlich trocknen zu lassen, bevor er wieder eingefahren wird. Außerdem sollte man den Stoff regelmäßig von herabgefallenem Laub und Staub befreien, da diese bei längerer Liegedauer abfärben können.