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Lüftungsanlage nachrüsten

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Wärmedämmung ist seit knapp 20 Jahren das Gebot der Stunde beim Hausbau. Die Idee dahinter war, die Heizkosten flächendeckend zu senken und den CO² Ausstoß zu verringern. Aber jede gute Idee wird meistens von mindestens einer schlechten Folge begleitet: Mit den zugedämmten Fassaden wurde die vorher mögliche Wandatmung praktisch gekappt. Die Raumfeuchte kann bei modern gedämmten Häusern nur noch schlecht entweichen, so dass es schnell zu Schimmelbildung und anderen unangenehmen Begleiterscheinungen kommt. Lesen Sie in diesem Text, wie sie Wärmedämmung und ein trockenes Raumklima optimal vereinen können – selbst im Altbau.

Woher kommt die Feuchtigkeit?

Menschen brauchen Wasser. Längst nicht nur zum Trinken, sondern ebenso zum Waschen, Kochen, Duschen, Baden und um die Zimmerpflanzen zu gießen. Der größte Teil des Brauchwassers verschwindet zwar wieder über die Kanalisation. Doch Bad, Toilette und Küche sind wahre Dampfmaschinen, wenn es um das Raumklima geht. Ebenso ist jeder Mensch ein permanent aktiver Emitter von Luftfeuchtigkeit. Eine vierköpfige Familie produziert so pro Tag ca. 12-15 Liter Wasser, der als Wasserdampf in die Umgebungsluft abgegeben wird.

Vierköpfige Familien produzieren pro Tag ca. 12-15 Liter Wasserdampf
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Bei alten, zugigen Fachwerkhäusern war das auch kein Problem. Unsere modern gedämmten Wohnungen lassen jedoch nicht nur keine Wärme mehr nach außen entweichen – die Luftfeuchtigkeit wird ebenso eingesperrt.

Luftfeuchtigkeit sucht sich immer den kältesten Punkt zum Kondensieren. Da braucht es noch nicht einmal mehr eine Wärmebrücke in der Fassade. Es genügt bereits ein kleiner Temperaturunterschied, um eine Feuchtstelle an der Wand entstehen zu lassen. Die Luft gibt ihre Feuchtigkeit dort ab und der Schimmel kann seinen Angriff beginnen.

Reicht einfaches Lüften um Kondenswasser zu vermeiden oder ist die Montage einer Lüftung eine bessere Lösung?
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Lüften reicht nicht

Vor der Dämmoffensive war Lüften relativ problemlos. Aus dieser Zeit stammen die heute noch gebräuchlichen Kippfenster, die für eine angenehme, permanente Lüftung gesorgt haben. Bei den hochgedämmten Fassaden von heute sind die Kippfenster aber nicht mehr optimal. Sie lassen nicht nur die Luft nach außen entweichen, sie verschwenden auch die kostbare Heizwärme.

Die Empfehlung der Fachleute ist ein zwei- bis dreimaliges Stoßlüften pro Tag. Doch welcher Berufstätige hat dazu die Gelegenheit, alle vier Stunden alle Fenster aufzureißen?

Der einzige Ausweg aus dem Dilemma heißt daher: Lüftungsanlage nachrüsten. Am einfachsten und nachhaltigsten geht dies zwar bei der Planung von einem Neubau. Doch auch für den Altbau hat die Industrie sehr interessante Lösungen entwickelt. Der Fortschritt der Technik geht jedoch in diesem Punkt noch weiter. Die Technologien rund um die Wohnungslüftung wird auch in Zukunft für Überraschungen sorgen.

Leistungen einer Lüftungsanlage

Eine Lüftungsanlage ist kein Ventilator. Ventilatoren an Decke oder als Standgerät wälzen lediglich die vorhandene Luft im Raum um. Das Raumklima ändert sich dadurch nicht: Luftfeuchtigkeit und verbrauchter Sauerstoff werden nicht verändert. Darum heißt die eigentliche Mission einer Lüftungsanlage: Raumluft austauschen. Nur wenn permanent die verbrauchte Innenluft nach außen geblasen und dafür frische Außenluft nach innen geleitet wird, kann man von einer echten Wohnungslüftung sprechen.

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Wirklich effizient wird eine Wohnraumlüftung aber erst dann, wenn sie noch einen weiteren, ganz entscheidenden Trick beherrscht: Die Rückhaltung der Raumwärme. Nur wenn mit der Altluft die Luftfeuchtigkeit nach außen abgeführt, von außen frische Luft eingeführt aber gleichzeitig die Raumwärme erhalten bleibt, hat man alle Vorteile, die eine moderne Wohnraumlüftung bieten kann. Das klingt zwar widersprüchlich – die Konzepte der bekannten Hersteller wie Viessmann, Dimplex oder Soler & Palau beherrschen diese Technik aber bereits.

Welche Voraussetzungen erfüllt eine gute Lüftungsanlage?
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Ideal realisieren sich Planung und Einbau einer Lüftungsanlage beim Neubau. Doch auch für den Altbau gibt es Lösungen, mit denen man eine Lüftungsanlage nachrüsten kann. Die verfügbaren Lösungen für ältere Häuser sind jedoch vorwiegend für die Zeit außerhalb der Heizperiode verfügbar.

Zwei Ansätze für ein Ziel

Man muss bei der Wohnraumlüftung zwischen zwei technischen Ansätzen unterscheiden:

  • Zentrale Lüftung
  • Dezentrale Lüftung

Die zentrale Lüftung ist ein fest installiertes Rohrsystem, welches sowohl die Luft aus den Räumen absaugt als auch frische Luft zuführt. Die zentrale Lüftung lässt sich noch am Besten mit einer Wärmerückgewinnung ausstatten. Ihr Einbau ist sehr aufwändig und auch nicht gerade preiswert. Die Kosten für die zentrale Wohnraumlüftung lassen sich eigentlich nur für Neubauten rechtfertigen. Beim Nachrüsten in bestehende Gebäude muss mit schweren Baumaßnahmen gerechnet werden: Wände werden aufgestemmt, Schlitze geklopft und eine sehr aufwändige elektrische Steuerung installiert.

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Die dezentrale Lüftung versorgt jedes Zimmer separat mit Frischluft. Sie besteht im Wesentlichen aus einem kleinen Loch in der Wand, in das ein Ventilator eingelassen wurde. Dieser saugt über eine Timer-Steuerung in regelmäßigen Abständen die verbrauchte Luft aus dem Raum ab. Über kleine, zusätzliche Öffnungen strömt dann über den Druckausgleich Frischluft von außen ein. Diese Lösung ist im Moment noch „State of the Art“ beim Thema Lüftungsanlage nachrüsten.

Lüftungsanlage nachrüsten in Altbauten

Eine grundlegende Wohnungslüftung in Altbauten nachrüsten ist selbst für Heimwerker relativ problemlos umsetzbar. Alles, was man braucht, ist ein leistungsstarkes Kernbohrgerät oder Stemmbohrer mit Bohrkrone – und geeignete Ventilatoren. Die Crux beim Lüftungsanlage nachrüsten besteht aber vor allem auch bei Altbauten in der Planung. Einfach drauflos gestemmt wird nicht funktionieren. Eine effiziente Belüftung braucht Sachverstand und ein klares Konzept. Hierzu kann man sich beispielsweise an einen Energieberater wenden. Dieser kann über eine genaue Messung die Punkte für die Ventilatoren und Zuströmöffnungen exakt bestimmen. Wenn die Öffnung einmal in der Wand ist, ist der Einbau des Ventilators zur kontinuierlichen Lüftung nicht mehr sehr schwer. So lassen sich die Handwerker- und Beratungskosten beim Lüftungsanlage nachrüsten auf den Energieberater und den Elektriker reduzieren, der den Ventilator dann noch ans Stromnetz anschließt.

Hier sollte man wirklich den Fachmann ranlassen – was nützt die tollste Wohnraumlüftung, wenn man sich einen Kabelbrand ins Haus geholt hat?

Interessante Konzepte zur Wohnraumlüftung

Soler & Palau

Die einfachsten und preiswertesten Lösungen für eine Wohnraumlüftung liefert beispielsweise das Unternehmen Soler & Palau. Die Wandventilatoren überzeugen durch einen niedrigen Stromverbrauch, eine hohe Leistung und vor allem durch einen sehr leisen Lauf.

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Viessmann

Viessmann bietet für das Thema „Lüftungsanlage nachrüsten“ interessante Konzepte mit integrierter Wärmerückgewinnung. Viessmann Geräte garantieren ein hohes Maß an Gleichmäßigkeit im Raumklima. Das macht die Anlagen vor allem für Asthmatiker und Allergiker sehr interessant. Eine gleich bleibend trockene Raumluft kann die eigene Wohnung durchaus in einen kleinen, privaten Luftkurort verwandeln. Viessmann Geräte sind recht teuer. Für eine dezentrale Lüftung sind sie zwar durchaus einsetzbar, jedoch ist dies eine Kostenfrage.

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Dimplex

Dimplex ist hingegen ein Technologielieferant für besonders anspruchsvolle Anwender. Die Lösungen rund um die Wohnraumlüftung sind umfassend, nachhaltig und an Effizienz kaum noch zu überbieten. Dimplex bietet dezentral platzierbare Sensoren, Aktoren, Lüftungsklappen und Kanäle, Feuchtemesser und viele Komponenten mehr, mit denen sich das Thema Wohnraumlüftung auf ein neues Niveau heben lässt. Allerdings hat dies nichts mehr mit Nachrüsten im eigentlichen Sinne zu tun. Im Gegensatz zu den Produkten von Soler & Palau oder Viessmann eignet sich Dimplex damit  eher für die geplante Wohnungslüftung beim Neubau.

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