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Sauberkeit im Haus und im Garten
Die Temperaturen steigen, die Vögel zwitschern und die Insekten brummen auch schon herum. Jetzt wird es Zeit, den Garten und die Terrasse auf Vordermann zu bringen. Dank moderner Technik, Reinigungs- und Pflegemittel sowie ausgereiften Werkzeugen ist dies heute nur noch eine Sache von wenigen Handgriffen. Lesen Sie in diesem Text, wie Sie Ihre Terrasse gründlich, aber auf schonende Art für Material und Mensch umweltfreundlich reinigen können.
Richtige Reihenfolge für das beste Ergebnis
Wer an das Projekt „Terrasse reinigen“ mit System herangeht, der kommt mit den richtigen Mitteln schnell und effizient zum besten Ergebnis. Gereinigt wird stets von „Grob nach Fein“. Das bedeutet: Nicht wild mit dem Hochdruckreiniger drauflos spritzen und erst hinterher die Fugen sauber machen. Je punktgenauer und systematischer man vorgeht, desto besser wird das Ergebnis und desto schneller wird man fertig. Die richtige Reihenfolge zum Reinigen der Terrasse ist:
- Terrassenfläche vollständig frei räumen
- Groben Schmutz durch Fegen oder Absaugen beseitigen
- Punktverschmutzungen wie Vogelkot oder Unkrautbefall zwischen den Platten beseitigen
- Terrassenplatten gründlich sauber machen
- Fugen neu einsanden
- Farbschäden an den Terrassenplatten beseitigen
Terrasse reinigen mit Hochdruckgerät
Beim Stichwort „Terrasse reinigen“ denken die meisten an den Hochdruckreiniger. Eine viertel Stunde Spaß mit dem harten Wasser-Strahl und sauber ist die Terrassefläche – leider stimmt das so nur in den seltensten Fällen. Denn so effizient der Reiniger bei Fläche und Punktverschmutzung auch ist, so gefährlich ist er für die Fugen.
Die Fuge ist die Schwachstelle der Terrassenfläche. Sie ist der Punkt, in dem die Sporen und Samen von Gräsern und Unkraut zwischen dem Stein der Platten gedeihen können. Der Hochdruckreiniger ist zum Unkraut entfernen nicht geeignet: Hält man den harten Wasser-Strahl einfach auf die Fuge und hofft, damit die Pflanze heraus zu spülen, passiert folgendes:
- Die Pflanze reißt ab
- Die Wurzeln bleiben im Erdreich
- Die Wurzeln sprießen neues Unkraut aus
- Außerdem wird die Fuge ausgespült
- Wasser kann eindringen und die Terrasse immer weiter auflockern
So kann man mit einem Hochdruckreiniger schnell mehr Schaden anrichten als man an Arbeit gespart hat.
Unkraut entfernen zwischen den Terrassenplatten – aber richtig
Wenn Gras und Löwenzahn zwischen den Platten hervorlugen, hilft nach wie vor manuelles Herauskratzen, um der Plage Herr zu werden. Bei kleinem Befall gibt es dazu handliche Bürsten oder Bürstenaufsätze für den Gartenschlauch. Muss aber eine große Terrassenfläche gereinigt werden, bietet der Handel sehr praktische Fugenbürsten mit Teleskopgriff an. Mit diesen preiswerten, aber effizienten Werkzeugen gelingt die Fugenreinigung schnell und ohne Rückenschmerzen. Besonders hartnäckiges Wurzelwerk wird mit dem Hand-Fugenkratzer entfernt. Dieser dringt tief ins Erdreich ein und hebt die Pflanze samt Wurzeln aus der Fuge. Bei besonders starkem Befall kann ein Gasbrenner die Arbeit erleichtern. Doch Vorsicht: Die Asche der Pflanzen muss unbedingt entfernt werden. Sie geben sonst den besten Dünger für die nächste Unkraut-Generation.
Zum Fugen reinigen gehört zum Abschluss immer das Einsanden mit frischem Quarzsand.
Richtige Reinigung für jeden Bodenbelag
So unterschiedlich wie die Terrassenbeläge sein mögen, so verschieden sind auch die Reinigungsmethoden. Es eignet sich keinesfalls jede Art der Reinigung für jeden Terrassentyp. Tatsächlich kann man mit einer falschen Reinigung seine schöne Gartenterrasse nachhaltig ruinieren. Damit Ihnen das nicht passiert, schauen Sie sich Ihren Terrassenbelag einmal genau an. Es gibt
- Holzterrassen
- Naturstein-Terrassen
- Kunststein-Terrassen
- Geflieste Terrassen
Jeder Terrassentyp – ob Holz oder Stein – hat seine ganz eigenen Vor- und Nachteile. Auch im Punkt Pflege unterscheiden sie sich deutlich voneinander.
Holzterrasse reinigen
Holz ist ein Naturstoff. Er gibt der Holzterrasse eine besonders warme und angenehme Oberfläche und dem ganze Anbau einen umweltbewussten Touch. Die Natur möchte jedoch alles organische Material in ihre Kreisläufe zurückführen. Auch das Material einer Holzterrasse ist für Mikroben, Pilze und Flechten nichts anderes als ein umgefallener Baumstamm im Wald, der zersetzt werden darf. Damit das nicht passiert, muss die Holzterrasse regelmäßig versiegelt werden, um das Eindringen von Schmutz, Wasser und Feuchtigkeit zu verhindern. Dazu eignen sich wiederum natürliche Materialien am besten: Öle, Wachs oder Beize. Alle drei Versiegelungsmittel halten jedoch ebenfalls nicht ewig und müssen jährlich erneuert werden. Dazu ist aber zunächst die gründliche Reinigung der Terrassendielen notwendig.
Hochdruckreiniger – ja, aber!
Es ist durchaus möglich, den Hochdruckreiniger für die Entfernung von Schmutz- und Staubschichten oder für die Entfernung der alten Beschichtungen einer Holzterrasse zu verwenden. Jedoch ist hier größte Vorsicht angezeigt: Den harten Strahl zu nah auf die weichen Terrassendielen oder Platten zu halten kann fatale Folgen haben: Die Holzfasern stellen sich beim Trocknen auf und vergrößern so die Angriffsfläche für die zersetzenden Pilze und Mikroorganismen. Darum sollte man beim Säubern mit dem Hochdruckreiniger auf Terrassendielen
Ideal ist der Einsatz vom Hochdruckreiniger mit einem Bürstenaufsatz. Dieser Aufsatz bricht und dämpft den Strahl so weit ab, dass er die Holzoberfläche nicht mehr schädigt. Dennoch hat der Wasser-Strahl noch genügend Kraft, um die Oberfläche nachhaltig zu reinigen.
Der Vorteil einer Holzterrasse ist, dass sie nicht direkt auf dem Erdreich aufgebaut wird. Mit lästigem Unkraut, welches zwischen den Fugen hoch wuchert, hat man beim Holzterrasse reinigen weniger Probleme.
Naturstein-Terrasse reinigen
Natursteine sind die edelste Variante für Stein-Terrassen. Die Bodenbeläge werden mit oder ohne Mörtelfuge verlegt. Eine unverfugte Natursteinterrasse ist recht anfällig für Unkrautbefall. Dieses sprießt zwischen den Platten hervor. Der Vorteil der Natursteinterrasse ist, dass sie recht temperaturstabil ist. Um das Unkraut abzutöten, ist der Brenner auf der Natursteinterrasse besonders unproblematisch.
Grundsätzlich sind Naturstein-Terrassen auch für den Einsatz von Hochdruckreinigern am besten geeignet. Basalt, Granit oder Quarzit sind über Jahrmillionen gewachsen. Da kann so ein Hochdruckreiniger kaum ernsthaften Schaden anrichten. Sandstein, Schiefer oder Travertin sind hingegen sehr weiche Natursteine, die sich unter einem harten Wasserstrahl aufzulösen beginnen. Damit auch diese effizient mit einem Reinigungsgerät bearbeitet werden können, wurde die Terrassenbürste entwickelt. Diese wird auf dem Hochdruckreiniger aufgesteckt. Ein rotierender Wasserstrahl und eine Bürste reinigen so nachhaltig und effizient den Boden. Das Besondere an diesem System ist, dass es keinen zu großen Druck zu lange auf einen Punkt richtet. Das schont den Belag und erzeugt ein besonders gleichmäßiges Reinigungsergebnis.
Kunststein-Terrasse reinigen
Kunststeine sind Kalksand-Vollsteine, Ziegel und Betonsteine. Für Terrassen werden besonders gerne die warmen Ziegel oder die dauerhaften, preiswerten und sehr präzise gefertigten Betonsteine verwendet. Kalksand-Vollstein neigt leider sehr zur Moosbildung, darum wird er in der freien Natur nicht gerne eingesetzt.
Seitens der Reinigung sind die Kunststeine wie die weichen Natursteine zu behandeln. Auch wenn ein Betonstein praktisch unzerstörbar aussieht, kann ein harter Wasserstrahl durchaus den feinen Sand aus seinen Ritzen heraus spülen. Dort haben es Moose und Flechten dann wieder einfacher um sich festzusetzen. Darum auch hier: Kunststeinterrassen nur mit dem Terrassenreiniger-Aufsatz reinigen.
Geflieste Terrasse reinigen
Geflieste Terrassenflächen sind in der Herstellung zwar besonders aufwändig. Sie sind dafür aber auch besonders dauerhaft. Die Fliesenfläche wird auf einen vorhandenen Betonboden aufgeklebt. Das ergibt einen Belag, der praktisch immun gegen Unkrautbefall ist. Das Fugen Reinigen kann man sich bei diesem Terrassentyp sparen. Die Fliesenterrasse wird außerdem mit einem besonders witterungsstabilen Mörtel verlegt. Die Oberfläche der gebrannten und lasierten Fliesen ist besonders widerstandsfähig. Hier kann auch ein harter Strahl von einem Hochdruckreiniger wenig Schaden anrichten. Auch die Fugen vertragen eine kräftige Behandlung. Jedoch sollte man schadhafte Fugen schnell ausbessern, damit kein Wasser eindringt.