Inhaltsverzeichnis
« Alles über Aufbau und Funktionsprinzip »
Ein Wärmemengenzähler, kurz auch häufig „Wärmezähler“ genannt, ist ein Überwachungs-Messgerät, welches die verbrauchte Wärmeenergie in einem Haushalt misst. Es ist vor allem für Haushalte und andere Verbraucher sinnvoll, die sich eine gemeinsame Wärmequelle zum Herstellen von Heißwasser und Heizenergie teilen. Noch vor 20 Jahren waren die „Verdunstungsröhrchen“ zu diesem Zweck weit verbreitet. Diese recht primitive Technik wurde von wesentlich genaueren und effizienteren Methoden abgelöst. Erfahren Sie in diesem Text alles, was es über den Wärmemengenzähler zu wissen gibt.
Warum man Wärme zählen muss
Wärme zu zählen klingt erst einmal nach Unsinn. Wärme ist jedoch nichts anders als thermische Energie. Das erste Gesetz der Thermodynamik besagt, dass jede Form der Energie zur Wärme hinstrebt. Wärme wird also aus etwas anderem erzeugt, wobei eine Verbrauchssituation entsteht. Übliche Wärmeträger für Haushalte sind Erdgas, elektrischer Strom und Heizöl. Um festzustellen, wo im Wärmebereich wie viel Wärme hin geleitet wurde, sind die Wärmemengenzähler da. Sie messen nicht, wie viel von den Energieträgern verbraucht wurde, sondern wie viel Wärmestrahlung tatsächlich am gewünschten Ort frei gesetzt wurde. Das macht die Verteilung der Heizkosten gerecht und transparent.
Wie man Wärme zählen kann
Die früher verwendeten Verdunstungsröhrchen sind heute nicht mehr zur Wärmezählung zulässig. Ihr Prinzip war einfach aber sehr ungenau. Ein an ein Heizmodul gehängter Behälter war mit einer speziellen Flüssigkeit gefüllt. Diese verdunstete bei erhöhter Temperatur, also wenn der Heizvorgang angeschaltet ist. Bei normaler Raumtemperatur verdunstete die Flüssigkeit nicht bzw. so gering, dass der Normalverlust bei der Kontrolle heraus gerechnet werden konnte. In regelmäßigen Abständen war der Besuch durch einen Kontrolleur notwendig, der anhand des Pegels im Verdunstungsröhrchen feststellen konnte, wie viel in diesem Raum geheizt wurde. Woher die Wärme kommt, ist dem Wärmesensor allerdings egal. Und das gilt auch für die modernen, digitalen Varianten.
Die Tücken mit den Wärmesensoren
Das Problem mit dem Wärmemengenzähler ist, dass sie so empfindlich sein können, wie es technisch möglich sei – sie sind dennoch nicht in der Lage festzustellen, woher genau die eingestrahlte Wärme kommt. Wenn beispielsweise eine Heizung in einem Badezimmer mit einem Wärmesensor ausgestattet ist, wirken auch heiße Duschen oder ein laufender Wäschetrockner auf das Wärmezählmodul ein.
Die gemessene Ist-Menge der Wärmeenergie ist somit nicht an jedem Punkt exakt übereinstimmend mit den verbrauchten Energieträgern. Technisch sind die Verdunstungsröhrchen zwar heute hochpräzisen Bimetall-Temperaturfühlern und Widerstandsthermometern gewichen, doch eine kleine Restabweichung ist bei einem Wärmezähler bis heute unvermeidlich. Diese Restabweichung wird von einem korrekt arbeitenden Energieversorger aber statistisch heraus gerechnet.
Tricks beim Umgang mit einem Wärmezähler
Die Sensoren der Wärmemengenzähler sind heute unsichtbar an Heizkörpern verschweißt. Sie direkt zu manipulieren ist zudem strafbar und kann hohe Bußgelder nach sich ziehen. Man kann jedoch durchaus vermeiden, dass die Fehlmessungen provoziert werden. Die wirkungsvollsten Maßnahmen und den Wärmezähler korrekt arbeiten lassen zu können sind:
- Wärmestaus vermeiden
- Andere Wärmequellen vermeiden
- Messfehler ausschließen
Wie man Wärmestaus vermeidet
Die Funktion der Heizung ist es, eine Wärmestrahlung abzugeben und direkt oder indirekt den Raum zu erwärmen. Die direkte Wärme ist die Wärmestrahlung, die vom Heizkörper ausgeht. Die indirekte Wärme ist die Erwärmte Luft, die sich durch Konvektion durch den Raum zu bewegen beginnt. Beide Arten der Wärmeverteilung benötigen das Gleiche – freien Raum. Kleidungsstücke, Handtücher oder Zeitungen auf der Heizung sorgen für einen Wärmestau, welcher die ausgestrahlte Wärme direkt zum Wärmemengenzähler zurück reflektiert.
Dann misst der Zähler am Heizkörper eine viel höhere Wärmemenge, als tatsächlich verbraucht wurde. Auch falsch platzierte Gardinen können diesen Effekt haben. Der Wärmemengenzähler der Heizung muss „atmen“ können. So werden Messfehler durch Wärmestaus vermieden.
Andere Wärmequellen ausschließen
Backofen, Wäschetrockner, Kamine und Duschen sind Wärmequellen, die auf den Wärmemengenzähler am Heizkörper einwirken können. Der Effekt ist umso gravierender, je näher die Wärmequelle am Wärmemengenzähler der Heizung steht. So kann es passieren, dass der Zähler eine Wärmemenge erfasst, diese aber gar nicht vom Heizkörper stammt, an dem er befestigt ist. Kann die Wohnung nicht entsprechend eingerichtet werden, hilft hier genau das, was im vorigen Punkt für die Probleme gesorgt hat: Die Heizung abschirmen um sie gegen Fremdstrahlung zu schützen lässt den Wärmemengenzähler der Heizung wieder korrekt arbeiten. Aber bitte die Abschirmung wieder entfernen, sobald der Heizkörper angeschaltet wird – sonst erzeugt man wieder genau den Wärmestau, den man eigentlich vermeiden wollte.
Messfehler ausschließen
Um einigermaßen sicher zu gehen, dass der installierte Wärmezähler am Heizkörper auch korrekt arbeitet, muss man sich ein wenig mit der Heiztechnik auskennen. Beim Wärmemengenzähler Einbau können viele Fehler gemacht werden, welche die Messergebnisse verfälschen. Auch die moderne Heiztechnik ist nicht gegen laienhafte oder unqualifizierte Installateure geschützt. Darum sollte man sich die Wärmezähler der Heizkörper ruhig einmal genau anschauen:
Der Wärmezähler am Heizkörper sitzt im Volumenstrom der Leitung. Dies kann man besonders gut bei Fußbodenheizungen sehen. Die Position des Messmoduls und viele andere Faktoren spielen bei der korrekten Erfassung der Wärmemenge eine wichtige Rolle. Folgende Fehler können beim Wärmemengenzähler Einbau passieren:
1. Der Sensor passt nicht zum Durchfluss
Die Heiztechnik bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Baugrößen für ihre Wärmesensoren an. Die gewählten Module müssen genau zur jeweiligen Heizung passen.
2. Der Einbauort ist falsch
Der Wärmesensor gibt an, wo er eingebaut werden muss. Für den Ein- und den Rücklauf an einer Heizung gibt es unterschiedliche Sensoren, welche nicht vertauscht werden sollten. Die Messfehler sind zwar nicht gravierend, können sich aber über die Menge in den zweistelligen Prozentbereich aufsummieren.
3. Die Fließrichtung ist nicht berücksichtigt
Wird ein Sensor entgegen der Fließrichtung eingebaut, erzeugt er automatisch einen Wärmestau. Fehlmessungen sind dann unvermeidlich. Ein Sensor gehört senkrecht oder schräg mit der Fließrichtung des zulaufenden Warmwassers eingebaut. Das gilt auch für den Rücklauf.
4. Manipulierte Fühler
Was nicht passt wird passend gemacht – diese alte Bauweisheit ist bei den empfindlichen Sensoren der Heiztechnik fehl am Platz. Ein Fühler darf nicht gekürzt, verlängert, gebogen oder sonst wie auf die Einbausituation angepasst werden. Das gilt auch für die eingebauten Signalkabel: Ihre Mindest- und Maximallänge ist von den Herstellern vorgeschrieben. Verlässt man diese Vorgaben, sind Fehlmessungen unvermeidlich.
Markenqualität und neue Technologien geben Sicherheit
Die Heiztechnik rund um die Wärmesensoren hat enorme Fortschritte gemacht. Temperatur muss nicht mehr durch Bimetalle oder ausdehnende Flüssigkeiten gemessen werden. Heute gibt es Ansätze, welche zuverlässig und hoch präzise sind. Das Unternehmen ELSTER setzt bei seinen Wärmemengenzähler der Heizung auf die Ultraschall-Technologie. Diese von den thermischen Einflüssen abgekoppelten Messverfahren sind auch gegen Fremdeinflüsse sehr unempfindlich. Der Ultraschall misst die Dichte des im Heizkörper durchfließenden Wassers. Je niedriger die Dichte ist, desto wärmer ist das Wasser und umgekehrt. Fremdeinflüsse werden durch diesen Ansatz weitestgehend ignoriert.
Der Branchenprimus VIESSMANN bietet mit seinen hochwertigen Wärmesensoren ein Maximum an Sicherheit und Komfort an. Neben einer Vielzahl an Modulen für die herkömmlichen Heizungen hat das Unternehmen auch innovative Lösungen für solarthermische Anlagen entwickelt. Diese fallen beim Kaufpreis dieser ökologischen Systeme dann kaum noch ins Gewicht. Dafür geben sie dem Betreiber aber stets genau Auskunft darüber, wie viel nachhaltige Wärmeenergie erzeugt werden konnte.