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« Sanitärmaterial im Vergleich »
Nichts ist so schön, wie abends im heißen Wasser zu liegen und dem Stress des Tages entfliehen zu können. Die Badewanne ist ein Luxus, den wir dabei recht oft übersehen. Noch mehr übersehen werden nicht selten die „technische“ Seite einer Badewanne und die vielen unterschiedlichen Materialien, die dabei zum Einsatz kommen. Im Wesentlichen sind es heute zwei Materialien, die hier eine führende Rolle einnehmen: Acryl und Mineralguss. Wir vergleichen!
Materialien im Vergleich
Acryl
Acryl ist als Material durchaus sehr verbreitet – und das schon seit den 70er Jahren. Sanitäracryl ist ein Thermoplast, was bedeutet, dass es durch Hitzeeinwirkung formbar ist und sogar fast völlig schmelzen kann.
Das Material ist erkaltet dann sehr stabil und gegen Schläge und Stöße relativ resistent. Gegen Beschädigungen der Oberfläche, wie dies etwa beim Zerkratzen passiert, ist Sanitär allerdings etwas empfindlich und deutlich anfälliger als beispielsweise Mineralguss. Auch Verfärbungen treten bei Acryl eher auf als bei Mineralguss oder Stahl.
Sanitäracryl wird dennoch sehr häufig eingesetzt. Und dies ist so, weil seine guten Eigenschaften doch überwiegen:
- Die Acryl-Badewanne fühlt sich warm an.
- Acryl ist sehr hygienisch. Seine Oberfläche ist sehr glatt. So können sich keine Keime ansiedeln.
- Eine Acrylwanne ist dank ihrer Oberfläche leicht zu reinigen. Das erleichtert die Badpflege.
- Acryl ist leicht und doch stabil. Ein Nachgeben beim Betreten der Wanne oder komische Geräusche finden bei korrekter Montage nicht statt.
- Das Material ist gut isolierend.
Mineralguss Badewannen
Mineralguss ist ebenfalls schon ein sehr altbewährtes Material. Bei der Herstellung werden hier verschiedene mineralische Stoffe miteinander gemischt und so später zu einer homogenen Masse gemacht.
Die Mineralguss Badewanne ist wegen der hohen Einheitlichkeit Ihrer Materialstruktur sehr stark und robust. Es gehört auch zu den langlebigsten Materialien bei Badewannen. Da es sich gut formen lässt, kann man es in alle mögliche Formen bringen, und auch sehr dünnwandig gestalten.
Stahl-Emaille-Badewannen
Der Vollständigkeit halber erwähnen wir auch noch Stahl-Emaille-Badewannen. Fallweise gibt es sie noch, und sie sind auch bis heute noch in Gebrauch. Mit einer modernen Acryl- oder Mineralguss-Badewanne können sich diese Wannen aber nicht messen. Zu gering ist ihr Komfort – zu klein scheinen die Vorteile dieser Wannenart.
Badewannen aus Stahl-Emaille bringen ein hohes Gewicht mit und sind aufgrund dieser Robustheit nahezu unzerstörbar.
Das Material fühlt sich allerdings oft kalt an. Stahl-Emaille-Wannen machen außerdem den Einsatz eines Wannenträgers unverzichtbar. Stahl ist außerdem ein guter elektrischer Leiter. Durch Acryl kann das Unfallrisiko minimiert werden. Ein weiterer Punkt diesbezüglich ist die Rutschfestigkeit, bei der die neuen Materialen gegenüber dem Klassiker klar vorne liegen.
Vergleich der unterschiedlichen Materialien direkt
Schon beim Einbau der Wannen erkennt man die Unterschiede zwischen den Materialien sehr deutlich. Bei der Mineralguss Badewanne schlägt das überaus hohe Gewicht sofort merklich zu Buche. Das genaue Gegenteil davon ist die Einbauwanne aus Acryl. Es ist ein echtes Leichtgewicht und kann daher auch sehr leicht transportiert. Noch schwerer als die modernen Varianten ist der Stahl.
Wenn man sich den Verlust an Wärme ansieht, bemerkt man ebenfalls einen deutlichen Unterschied: Mineralguss hält das Badewasser besonders lange warm. Acryl und Stahl haben hier das Nachsehen. Auch dieser Unterschied kann beim Kauf ein Argument sein.
Aspekte wie der Umweltschutz und die Ökologie beim Herstellungsprozess sollten ebenso in die Betrachtung mit einbezogen werden. Mineralguss lässt sich wesentlich leichter und vollkommen ohne unverträgliche oder gefährliche Stoffe wieder recyceln. Auch Stahl ist einschmelz- und wiederverwendbar. Acryl ist hingegen nach seiner Zeit als Wanne Sondermüll.
Das richtige Modell aus dem richtigen Material zu finden, ist sehr wichtig dafür, dass Sie sich nachher auch wirklich wohlfühlen und zufrieden sind. Die Stärken und Schwächen jeden Materials sind dabei grundlegend und Sie sollten diese umfassend austesten. Viele haben beim Probeliegen klare Referenzen und finden, dass sich das ein oder andere Material besser oder schlechter „anfühlt“. Einen anderen Weg gibt es dafür nicht, denn das Erleben einzelner Modelle kann man nicht messen. Was Komfort ausmacht ist subjektiv.
Badewannen-Auswahl
Wenn Sie eine neue feste oder freistehende Badewanne kaufen möchten, machen Sie sich im Vorfeld bereits Gedanken, wo Ihre persönlichen Prioritäten liegen und welche Eigenschaften für Sie am wichtigsten sind.
Überlegen Sie beispielsweise, ob Sie eine fest eingebaute oder eine freistehende Badewanne wollen. Beides kann reizvoll sein und erfüllt seinen Zweck. Ob Sie eine Acryl Badewanne oder eine andere kaufen, entscheidet auch darüber, welches Gewicht Sie später bewegen müssen. Denken Sie bei der Auswahl auch daran.
Planen Sie die Größe richtig. Lassen Sie sich genug Freiraum rund um die Wanne und achten sie darauf, dass Sie das Badezimmer nicht zu sehr einengen. Freiräume sind wichtig, damit Sie sich wohlfühlen können. Planen Sie keinen Bade- oder Duschplatz unter einer Dachschräge.
Im Zweifelsfall setzen Sie lieber auf eine Übereck-Wanne oder eine Sitzbadewanne, um Platz zu sparen. Mit solchen Lösungen sind Sie in vielen Fällen deutlich besser dran als mit einer Badewanne, die eigentlich zu groß für Ihren Raum ist. Wenn Sie sich unsicher sind, ziehen Sie einen professionellen Badplaner zu Rate. Im Zweifelsfall lohnt das immer, da gerade im Bereich der Sanitärplanung sehr viel Erfahrung nötig ist, um Dinge fachgerecht und optisch ansprechend umzusetzen. Ob Sie dann eine freistehende Mineralguss Badewanne oder eine Einbauwanne aus Stahl-Emaille oder Acryl kaufen, bleibt dabei trotzdem Ihren Vorlieben überlassen.