Das Gewächshaus ist weit mehr als ein überdachtes Beet. Es bietet ein ganz eigenes Mikroklima, in dem Pflanzen früher als im Freiland oder überhaupt erst gedeihen. Damit das genauso auch funktioniert, müssen Sie Ihr Gewächshaus so einrichten, dass es seine Funktion voll und ganz erfüllen kann. Dabei geht es um weit mehr als das allgegenwärtige Thema zu Gärten und zur Pflanzenaufzucht: die Bewässerung.
Inhaltsverzeichnis
Warum sollte man sich beim Gewächshaus einrichten überhaupt Gedanken machen?
Bevor Sie Ihr Gewächshaus einrichten, sollten Sie sich einige Gedanken dazu machen, was und wie Sie diese Einrichtung vornehmen wollen. Denn zur Einrichtung zählt weit mehr als der obligatorische Wasserschlauch für die Versorgung der Pflanzen. Doch ganz gleich, welches Thema Sie sich anschauen, Dreh- und Angelpunkt jeglicher Planung ist das, was in Ihrem Gewächshaus zukünftig stattfinden soll. Denn jede Pflanze und jede Form der Pflanzenhaltung hat ganz eigene Bedürfnisse. Und genau diese Bedürfnisse stecken den Rahmen für die Einrichtung Ihres Gewächshauses. Noch schwieriger wird es, wenn mehrere Nutzungen unterschiedlicher Ausprägung dazu führen, dass Sie verschiedene Anforderungen unter einen Hut bringen müssen. Genau hier hilft eine solide Planung, gegensätzliche Anforderungen so zu planen, dass trotzdem alle Ziele bestmöglich erreicht werden.
Was gehört zum Gewächshaus einrichten dazu?
Nun stellen Sie zu Recht die Frage, was denn genau beim Einrichten Ihres Gewächshauses zu beachten ist. Definitiv gilt es mehr zu beachten als lediglich die bereits angesprochene Wasserversorgung und die Wahl einer geeigneten Pflanzenerde:
Der Sonnenschutz – für das richtige Maß an Licht
Noch bevor Sie Ihr Pflanzenhaus überhaupt betreten, steht bereits das erste Thema an: der Sonnenschutz. Wenn Sie Ihr Gewächshaus einrichten, legen Sie Bereiche für verschiedene Pflanzen fest. Manche brauchen viel direkte Sonneneinstrahlung, andere zwar feuchte Wärme, jedoch ohne direkte Besonnung. Indem Sie einen Sonnenschutz einrichten, können Sie auf diese Anforderungen gezielt reagieren und idealerweise sogar für jedes Beet täglich neu entscheiden, ob und wie stark die Sonneneinstrahlung vermindert wird. Gut geeignet sind außenliegende Maßnahmen, da diese die Strahlungsenergie insgesamt abschirmen. Innenliegende Systeme erzeugen dagegen zwischen Glashütte und Beschattung eine weitgehend stehende Luftschicht, die sich erwärmt und diese Wärmeenergie dann in das Gebäude hinein abgibt. So kann gerade im Sommer rasch eine Überhitzung hervorgerufen werden, der Sie dann erneut mit anderen Maßnahmen entgegenwirken müssen.
Die Wege – Wann müssen Sie wohin gelangen können
Betreten Sie nun Ihr Gewächshaus, stellen Sie als erstes fest, dass Sie dafür Wege benötigen. Zwar wäre es auch möglich, das Einrichten völlig frei von Laufplanken oder fest errichteten Wegen vorzunehmen. Allerdings helfen Ihnen klar definierte Wege, diese so zu planen, dass Sie jeden Bereich optimal erreichen und vor allem gezielt Laufwege freihalten und damit keine Schäden an den Pflanzen hervorrufen. Ein kleinerer, aber dennoch weiterer Vorteil ist, dass dauerhaft installierte und beispielsweise gepflasterte Laufwege den Bedarf teurer Pflanzenerde reduzieren. Wo gegangen und nicht gewachsen wird, reicht unter einem möglichen Belag durchaus qualitativ minderwertige Pflanzenerde oder sogar Schotter, um die Tragfähigkeit herzustellen.
Mobiliar – Beet, Rankhilfe und Regale
Nun geht es an die Dinge, die Sie vermutlich am ehesten mit dem unmittelbaren Begriff „einrichten“ in Verbindung bringen. Legen Sie fest, wo welche Beete entstehen sollen und welche Ausstattung dafür erforderlich ist. Möglicherweise wollen Sie ein bestimmtes Beet als Hochbeet aus der Bodenebene herausheben. Darüber hinaus bieten Rankgerüste und andere Einrichtungen den einzelnen Pflanzen Unterstützung beim Wachstum. Selbst Regale sollten Sie nicht völlig außer Acht lassen, wenn beispielsweise die Anzucht von Setzlingen auf mehreren Ebenen übereinander geplant ist. Entscheiden Sie sich für bestimmte Sonderlösungen, geht es weiterhin darum, über all die nötige Pflanzenerde bevorraten zu können, so dass beispielsweise über ein Regal mit entsprechender Ausstattung tatsächlich ein nutzbarer Platzgewinn im Gewächshaus entsteht.
Die Bewässerung – ohne Wasser kein Wachstum
Auch das Thema der Bewässerung sollten Sie schon beim Einrichten Ihres Gewächshauses mit in die nähere Planung einbeziehen. Wollen Sie eine automatische Bewässerung errichten oder lediglich die Vorrichtungen für weiterhin manuelles Gießen vorsehen? Je nachdem konkurriert beispielsweise der fest zu installierende Wasserschlauch im Gewächshaus um den Platz mit Regalen, Hochbeeten und anderen Objekten.
Andererseits kann auch ein zentraler, gut platzierter Wasserhahn ausreichen, um mit einem handelsüblichen Wasserschlauch von Hand alle Bereiche gut zu bedienen. So halten Sie Ihre Pflanzenerde jederzeit so feucht wie nötig, um die erwünschten Pflanzen sprießen und später gedeihen zu lassen. Auch Zubehör zur Regenwassernutzung findet im Gewächshaus unter Umständen Platz.
Stromanschluss, -verteilung und Beleuchtung – Damit das Gewächshaus seine Stärken voll und ganz ausspielen kann
Kaum ein Gewächshaus kommt heute noch ohne einen Stromanschluss aus. Bedenken Sie beim Einrichten sowohl die Lage möglicher Steckdosen, also auch die korrekte Platzierung der Beleuchtung für den jeweiligen Einsatzbereich. Je nach Zweck soll ein bestimmtes Beet beispielsweise mit einer Wachstumslampe unterstützt, oder aber die allgemeine sichere Begehbarkeit bei Nacht hergestellt werden. Logischerweise konkurriert Ihr Stromanschluss mitsamt der Beleuchtung mit einer möglicherweise vorhandenen Wasserversorgung. Um Probleme in der Handhabung zu vermeiden, sollten etwa Wasserschlauch und Steckdose nicht in unmittelbarer Nähe platziert werden. Berücksichtigen Sie hier auch die Sicherheitsabstände, die nach VDI für bestimmte Einbausituationen vorgegeben werden und das Einrichten gut in geregelte Bahnen lenken.
Schneckenfallen, Fliegengitter und Co.
Ein Gewächshaus soll einen geschützten Bereich bilden, in dem Ihre Pflanzen umso besser gedeihen. Was für Pflanzen gilt, gilt oft auch für deren Schädlinge. Im geschützten Innenraum sind Schnecken, Käfer und verschiedenste Insekten gut vor ihren Fressfeinden geschützt und entwickeln sich ebenso prächtig. Bedenken Sie daher beim Einrichten Ihres Gewächshauses Vorkehrungen zur Abwehr eben dieser Schädlinge. Fliegengitter, Klebefallen und Schneckenfallen sind nur einige Beispiele, die besonders dann Wirkung zeigen, wenn sie von vornherein optimal platziert und berücksichtigt wurden.
So können Sie Ihr Gewächshaus einrichten und die Nutzung von vornherein auf solide Beine stellen
Wenn Sie ein Gewächshaus einrichten, gibt es also allerlei zu bedenken und zu berücksichtigen. Von der Bewässerung über die Beleuchtung bis hin zur Möblierung spielen unzählige Aspekte mit in die umfassende Funktionalität des Gewächshauses hinein. Wer frühzeitig ein Nutzungskonzept aufstellt, bereitet damit die Basis für eine „richtige“, also funktionale und zielführende Ausstattung. Denn nur dann, wenn von Anfang an Bereiche und Aufgaben klar definiert sind, hängt etwa der Wasserschlauch gut erreichbar an richtiger Stelle und die Pflanzenlampe hilft auch tatsächlich den Sprösslingen durch die erste Phase des Wachstums.