« Dübel sind ein zwingend notwendiges Element für das Setzen von Schrauben in Mauerwerk. Der wohl bekannteste Hersteller von Dübeln ist die Firma Fischer. Sie gilt als Erfinder des Universaldübels und stellt ein breites Sortiment an hochwertigen Befestigungselementen her. In diesem Artikel erklären wir, wie man für die gängigsten Aufgaben den richtigen Dübel wählt und worauf beim Setzen zu achten ist. »
Inhaltsverzeichnis
Dübel richtig setzen
Ein Dübel ermöglicht das Setzen einer Schraube in einen Werkstoff, der sie nicht selbst halten könnte – z. B. Mauerwerk. Dazu muss er sich beim Eindrehen spreizen und gegen die Bohrlochwand drücken (Kraftschluss) oder sich in Hohlräumen verhaken (Formschluss). Für sicheren Halt sind deshalb beim Setzen des Dübels einige Dinge zu beachten. Der Bohrerdurchmesser sollte gleich dem Dübeldurchmesser gewählt werden. Eine Ausnahme bilden sehr weiche Baustoffe (z. B. Porenbeton). Bei diesen kann es sinnvoll sein, je nach Durchmesser einen um bis zu 1 mm dünneren Bohrer zu wählen. Dadurch kann der Halt deutlich verbessert werden.
In solchen Baustoffen sowie in Lochziegeln sollte man außerdem ggf. ohne Schlag bohren, damit das Loch nicht zu groß gerät bzw. bei Lochziegeln die inneren Stege nicht zertrümmert werden. Das Gleiche gilt für Fliesen, wobei hier die Schlagfunktion zugeschaltet werden kann, sobald die Fliese durchbohrt ist.
Nach dem Bohren ist das Bohrloch zu säubern. Dies kann mittels eines Pinsels oder durch Absaugen bzw. Ausblasen erfolgen.
Die Schraube
Um die vollständige Spreizung zu gewährleisten, muss außerdem eine Schraube ausreichender Länge gewählt werden. Als Faustregel kann man hier die Dübellänge plus einem Schraubendurchmesser annehmen. Ebenfalls zu addieren ist die Dicke des zu befestigenden Gegenstands.
Außerdem muss die Schraube die korrekte Dicke haben. Diese ist auf der Verpackung des Dübels angegeben, oft ist die passende Schraube sogar dabei.
Ist eine Schraube mit der exakten Dicke nicht zur Hand, sollte eher eine etwas zu dicke Schraube verwendet werden, da nur so eine sichere Befestigung gewährleistet ist. Damit die Wand die auftretenden Kräfte aufnehmen kann, ohne zu reißen, muss ein bestimmter Abstand zur Kante des Bauteils (also z. B. zu den Raumecken) sowie zwischen den Dübeln eingehalten werden. Dieser entspricht in der Regel der doppelten Dübellänge zur Kante und der vierfachen Dübellänge zwischen den Dübeln.
Die passende Dübelart finden
Verschiedene Dübelarten unterscheiden sich in ihrem Funktionsprinzip teilweise grundlegend voneinander. Es ist deswegen sehr wichtig, für jeden Baustoff die korrekte Art zu wählen. Die einfachste und günstigste Ausführung ist der Spreizdübel. Er wird beim Eindrehen der Schraube gespreizt und presst sich gegen die Bohrlochwand, wodurch er sich ausschließlich für Vollbaustoffe mit ausreichender Festigkeit (z. B. Beton oder Vollziegel) eignet.
Neben der Ausführung „Fischer S“, die sich nur in zwei Richtungen spreizt, gibt es auch die in vier Richtungen spreizbare Variante SX.
Letztere ist bedingt auch für weichere Baustoffe und Lochziegel verwendbar, während die Ausführung S den Vorteil hat, dass sie bei richtiger Orientierung (Spreizung parallel zur Kante) näher an die Baustoffkante gesetzt werden kann.
Universaldübel UX und DUOPOWER
Deutlich vielseitiger sind die Universaldübel UX. In Vollbaustoffen verhalten sie sich wie Spreizdübel. In Lochziegeln oder Platten hingegen verknotet sich der Spreizteil und sorgt so für einen guten Halt.
Noch leistungsfähiger ist die Ausführung DUOPOWER. Diese besteht aus zwei Komponenten, die in Abhängigkeit vom Baustoff aktiviert werden. In Lochziegeln ist die Tragfähigkeit bei beiden Dübelarten gleich, während in Vollbaustoffen die Ausführung DUOPOWER doppelt so hoch belastbar ist.
Durchsteckmontage
Manchmal kann es Sinn machen, mit der sogenannten Durchsteckmontage zu arbeiten. Im Gegensatz zur Vorsteckmontage geht der Dübel dabei durch den zu befestigenden Gegenstand. Dadurch ist es möglich, durch die Bohrlöcher im Gegenstand direkt die Löcher in der Mauer zu bohren, ohne sie vorher anzeichnen zu müssen. Bei bestimmten Werk- und Baustoffen ist sogar das Bohren durch Gegenstand und Mauer in einem Zug möglich. Dieses Verfahren wird oft bei der Befestigung von Platten angewendet.
Man braucht dafür spezielle Langschaftdübel, z. B. den Fischer SXR. Für höhere Tragkraft in Lochziegeln empfiehlt sich der SXRL. Dieser spreizt sich in zwei Bereichen und nutzt dadurch auch die Tragkraft der Stege im Ziegel.
Gipskartondübel
Für die Befestigung von Regalen und Dekoration an Innenwänden müssen oft Dübel in Gipskartonplatten gesetzt werden. Herkömmliche Ausführungen eignen sich hierzu in der Regel nicht.
Abhilfe schaffen spezielle Gipskartondübel, z. B. der Fischer GK/GKM. Sie verfügen über ein breites, selbstschneidendes Gewinde, sodass auch in einem sehr weichen Werkstoff wie Gipskarton ein optimaler Halt erzielt wird. Dieser Dübel wird sowohl in einer Kunststoffausführung (GK) als auch als Metalldübel (GKM) angeboten.
Etwas höher belastbar ist der Plattendübel PD, der zudem sehr wenig Platz hinter der Platte benötigt und sich dadurch auch für aufgeklebte Gipskartonplatten eignet. Zudem lässt er sich in Platten aus deutlich festeren Werkstoffen (z. B. Spanplatten) setzen und ermöglicht dort die Befestigung von schwereren Gegenständen.
Spezialdübel für besondere Anwendungen
Für bestimmte Anwendungsfälle reichen herkömmliche Dübel nicht aus und es muss auf spezielle Ausführungen zurückgegriffen werden. Dies gilt zum Beispiel für die Befestigung schwerer Gegenstände an Gipskartonplatten und anderen Plattenbaustoffen.
Aufgrund der geringen Festigkeit dieser Baustoffe werden hier Spezialdübel benötigt, die die Last auf eine große Fläche verteilen – z. B. der Hohlraum-Metalldübel „Fischer HM“. Dieser verfügt über Metallarme, die sich beim Eindrehen der Schraube spreizen und gegen die Platte drücken.
Speziell für die Aufhängung an abgehängten Decken eignen sich auch die Kipp- und Federklappdübel KD. Diese sind besonders einfach zu montieren, da sie nur durch das Bohrloch gesteckt werden müssen und ihr Metallarm dann von selbst aufklappt.
Schwache Baustoffe
Ebenfalls nicht trivial ist eine tragfähige Verankerung in Porenbeton oder gerissenem Mauerwerk. Reguläre Spreizdübel finden in einem so schwach belastbaren Baustoff wenig Halt.
Abhilfe schaffen spreizfreie Injektionsmörtel-Lösungen, z. B. das „Fischer FIS V„. Bei diesen wird eine Gewindestange mit einem Spezialmörtel im Bohrloch verankert.
Eine einfachere Montage in Gasbeton bietet der Gasbetondübel GB. Er wird mit einem Hammer in das Bohrloch eingeschlagen und erreicht durch die große Oberfläche seiner Außenrippen eine hohe Tragkraft.
Dämmstoffdübel
Bei Neubauten und sanierten Häusern kann es notwendig werden, Objekte (z. B. Briefkästen) an Dämmstoffplatten zu befestigen. Deren Festigkeit ist noch geringer als die von Porenbeton und es werden besondere Dämmstoffdübel notwendig. Eine gute Wahl ist z. B. der Fischer FID, der über ein extra breites Außengewinde verfügt und dadurch auch in weichen Dämmstoffplatten sicher hält.
Für besonders schwere Aufgaben
Um sehr schwere Objekte (z. B. Treppen und Geländer) in tragfähigem Beton zu verankern, bieten sich Spezialanker an, z. B. der „Fischer FH II-I“. Dieser funktioniert ähnlich wie ein Dübel, erreicht aber durch seine spezielle Konstruktion eine definierte Tragkraft. Das Spreizen erfolgt hier dadurch, dass der Anker mit einem Sechskantschlüssel gedreht wird und dabei ein innerer Konus gegen die Spreizhülse drückt. Da sich der Anker dabei in den Beton zieht, ist das Erreichen der maximalen Tragkraft unmittelbar sichtbar.
Deutlich günstiger ist der Bolzenanker FAZ II. Seine Funktionsweise ähnelt der des Hochleistungsankers, allerdings erkennt man nur am Drehmoment, wann die volle Tragkraft erreicht ist.
Für die besonders schnelle Befestigung in Vollbaustoffen eignen sich Nageldübel, z. B. der Fischer-Dübel N. Der mitgelieferte Nagel verfügt über ein Gewinde, sodass er sich wieder entfernen lässt.
Mehr als nur gängige Lösungen
Das sehr umfangreiche Sortiment von Fischer erlaubt nur eine auszugsweise Auflistung von Dübeln für gängige Einsatzfälle. Besonders für Spezialaufgaben kann es sich lohnen, nach dem passenden Produkt zu fragen. Auf diese Weise ist es einfacher, für jede Aufgabe die optimal geeignete Lösung zu wählen. Die Experten von MeinHausShop stehen Ihnen dabei gerne zur Verfügung.