Wasser ist lebenswichtig. Ohne das unscheinbare Nass steht das Leben still. Allerdings ist nicht jede Wasserqualität gleich. Vor allem die Wasserhärte beeinflusst die tägliche Nutzung. Ob Brauch- oder Trinkwasser, je nach Härtegrad wird der Alltag einfach, oder von so mancher Erschwernis begleitet. Aber was ist das eigentlich? Und woran erkennt man hartes Wasser? Ab wann braucht man eine Wasserenthärtungsanlage? Erfahren Sie hier alles Wissenswerte rund um die Härte des Wassers.
Inhaltsverzeichnis
Die Wasserhärte – kurz erklärt
Die Wasserhärte gibt an, wie viele sogenannte Härtebildner gelöst vorhanden sind. Dabei spielen vor allem Kalzium und Magnesium eine gewichtige Rolle, da sich aus diesen beiden Verbindungen vor allem bei höheren Wassertemperaturen Kalk bildet. Jeder kennt die ungeliebten Kalkflecken in Bad und Küche. Je höher die Härte, umso mehr Kalk bildet sich. Die Gesamthärte bezieht darüber hinaus auch andere, seltenere Salze in die Betrachtung mit ein. So werden auch Strontium, Barium und alle anderen Erdalkalisalze mit berücksichtigt. Je mehr Salze gelöst sind, umso höher ist auch die Härte.
Wie definiert sich der Härtegrad?
Die Menge an innerhalb des Wasser gelösten Salzen bestimmt sich nach der Menge. Die Angabe ist meist Millimol je Liter. Diese Angabe ist für Laien allerdings nur schwer nachvollziehbar und kaum anschaulich. Deshalb existiert die Wasserhärte 1 – 4 nach Härtebereichen. 1 steht für weich, 2 für mittel, 3 für hart und 4 für sehr hart. Je höher die Wasserhärte ist, umso mehr Salze. Für eine bessere Beurteilung sind die Härtebereiche nochmals unterteilt. Oder vielmehr existiert eine exakte Umlegung der Mengen in Millimol in eine Einstufung nach Graden. Ähnlich der Temperatur in Grad Celsius existiert der Härtegrad. Die Gradskala untergliedert sich dann in die oben genannten vier Bereiche. Je niedriger die „Temperatur“, also der Gradwert, umso weicher fällt die Wasserqualität aus.
Die deutsche Wasserhärte nach Graden
Die „Wasserhärte“ ist der Fachbegriff für den Härtegrad des Wassers. Dabei handelt es sich um eine in Deutschland entwickelte und angewendete Skala, die die Menge an Calciumoxid in gelöster Form zum Maßstab nimmt. Der Härtegrad von Wasser bestimmt sich dabei nach der Menge in Millimol je Liter. 0 Gramm entspricht der Wasserhärte 0 Grad. 1,3 Millimol je Liter entspricht der Wasserhärte 7 Grad. Die bereits als extrem hart einzustufende Wasserhärte 14 beinhaltet ganze 3,8 Millimol Calciumoxid je Liter.
Welche Auswirkung hat der Härtebereich von Wasser?
Die Wasserhärte ist zunächst einmal völlig neutral zu betrachten. Sie gibt lediglich die Menge an Salzen an, die in gelöster Form enthalten sind. Calcium und Magnesium sind dabei sogar für den menschlichen Körper lebenswichtige Mineralien und auch die sonstigen Erdalkalisalze zählen als Spurenelemente zu den unverzichtbaren Stoffen. Damit hat die Härte keinerlei Bezug zur Gesundheit. Höchstens lässt sich feststellen, dass härtere Wassergrade hinsichtlich der Mineralienversorgung sogar positiver zu beurteilen sind. Allerdings wirkt sich ein höherer Salzgehalt auf technische Anwendungen, etwa Spülmaschine, Wasserkocher oder Dusche, auch negativ aus. Mehr Salz bedeutet mehr Kalkbildung. Und damit auch mehr Kalkablagerungen auf Wasserhähnen, in Waschbecken und auf Duschabtrennungen. Selbstverständlich lagern sich dieselben Beläge auch innerhalb technischer Geräte ab und können somit beispielsweise Perlatoren schneller zusetzen oder Ventile auf Dauer in ihrer Funktion einschränken.
Die empfohlene Wasserhärte für Trinkwasser
Einen Grenzwert zum Härtegrad von Wasser, das zum Trinken gedacht ist, existiert in der Trinkwasserverordnung nicht. Und auch aus medizinischer Sicht spricht nichts gegen den Konsum von besonders weichem oder hartem Trinkwasser. Trotzdem gibt es eine empfohlene Wasserhärte von Trinkwasser. Diese liegt zwischen 8,3 und 8,4 Grad Härte (dH). Dieser Wert ergibt sich aber nicht aus der Nutzung als Nahrungsmittel, sondern vielmehr aus der technischen Nutzung des Wassers. Das Trinkwassersystem versorgt uns Menschen ja rund um den Haushalt für vielerlei Verwendungen mit ein und demselben Produkt. Und der Wert von 8,3 bis 8,4 Grad beinhaltet eine Calciummenge, bei der für die meisten Verwendungen eine gute Nutzbarkeit gegeben ist.
Hartes Wasser als Brauchwasser – ein Problem?
Heute spielt der Härtebereich des Trinkwassers im Haushalt kaum mehr eine gewichtige Rolle. Vor allem Waschmittel wird von Haus aus mit Wasserenthärter versehen, so dass maximal der Verbrauch an Waschmittel steigt. Und auch andere technische Einrichtungen sind heute so konstruiert, dass eine Funktionseinschränkung kaum noch zu erwarten ist. Was bleibt, sind die Kalkablagerungen für harte und sogar sehr harte Wassercharakteristika. Hier besteht weiterhin der Bedarf einer regelmäßigen Entkalkung. Hinzu kommt, dass Kalk auf Dauer aggressiv wirkt und beispielsweise verchromte Armaturen angreift und sogar die Beschichtung von Kunststoffbade- und Duschwannen auflöst.
Woran erkennt man hartes Wasser?
Hartes Wasser lässt sich genau daran erkennen. An den bereits erwähnten Kalkablagerungen. Entstehen sie rasch und in großer Zahl, können Sie getrost davon ausgehen, dass der Härtegrad Ihres Wassers im oberen Bereich angesiedelt ist. Genauere Ergebnisse liefert eine Laboruntersuchung. Sie ist aber für den Hausgebrauch kaum erforderlich. Denn jeder Wasserversorger muss über die Qualität seines Leitungswassers Auskunft geben. Einen ungefähren Wert erhalten Sie daher ganz einfach auf Nachfrage.
Was tun gegen hartes Wasser?
Ist die Gesamthärte Ihres Wassers zu hoch, haben Sie einerseits die anwendungsbezogene Möglichkeit, darauf zu reagieren. Das ist beispielsweise durch die Einstellung von Waschmaschinen, Kaffeemaschinen und Co. auf den vorhandenen Wert möglich. Damit werden aber die Probleme durch zu viel Kalk nicht beseitigt. Wollen Sie eine Enthärtung insgesamt für Ihren gesamten Haushalt vornehmen, hilft eine Wasserenthärtungsanlage. Durch die Verwendung von Wasserenthärter wird das Brauchwasser lange vor der Zuführung zur jeweiligen Nutzung schon im Technikraum weicher gemacht.
Wie funktioniert eine Wasserenthärtungsanlage?
Eine Wasserenthärtungsanlage setzt direkt beim Salzgehalt im Brauchwasser an. Durch den Einsatz von speziellen Enthärtertabletten werden die freien Ionen der enthaltenen Salze gebunden und können sich so nicht mehr zum gefürchteten Kalk verbinden. Für die Verwendung als Trinkwasser bedeutet eine Wasserenthärtungsanlage keinerlei Einschränkung. Denn durch die Bindung an die Salzionen sind die verwendeten Zusatzstoffe chemisch nicht mehr aktiv und bedeuten damit keine Gefahr. Der Nachteil eines solchen Systems ist der permanente Bedarf an Enthärtertabletten. Das bedeutet, in regelmäßigen Abständen muss ein vorhandener Tank nachgefüllt werden. Das System unterliegt damit einer Wartung und bedeutet Aufwand. Allerdings liegt der Aufwand weit unter dem Aufwand für die Instandhaltung der vielen technischen Geräte im Haushalt, die durch eine zu hohe Gesamthärte nur mit erhöhtem Aufwand dauerhaft betrieben werden könnten.
Fazit – die Wasserhärte ist eine wichtige Kenngröße für Trinkwasser und Brauchwasser
Die Bereiche der Wasserhärte von 1 – 4 sind in Deutschland dazu da, den Härtegrad nochmals verständlicher zu untergliedern. Denn Wasser ist nicht immer dasselbe. Je nach gelösten Salzen spricht man von hartem oder weichem Wasser. Die Wasserhärte von ungefähr 8,3 bis 8,4 gilt als Mittelwert, der für den Haushalt gut geeignet ist. Wird Leitungswasser noch härter, empfiehlt sich eine Enthärtungsanlage. Sie bindet die freien Ionen der Salze und sorgt dafür, dass Kalk gar nicht erst ausfallen kann. Damit werden Verbraucher geschont und der Unterhaltungsaufwand für Leitungen, Armaturen und sonstige Einbauten verringert.