Das Bad hat sein Schattendasein als reiner Zweckraum bereits vor Jahrzehnten verlassen. Stattdessen gewinnt es neben der Funktion für die Körperhygiene als Wohlfühl- und Entspannungsbereich zunehmend an Bedeutung. Damit wachsen auch die Ansprüche der Nutzer an diesen zentralen Raum. Ein nicht zu vernachlässigendes Thema ist die Lüftung. Denn während Aufenthaltsräume immer an Außenwänden mit Fenstern positioniert sind, müssen sich Bäder trotz gestiegener Anforderungen nach wie vor regelmäßig mit innenliegenden Positionen begnügen. Badventilatoren versprechen zwar eine Alternative zur Fensterlüftung. Allerdings taugt in der Praxis nicht jedes Lüftungsgerät, um tatsächlich einen gleichwertigen Ersatz darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Badventilatoren?
Badventilatoren sind eine einfache Form mechanischer Lüftung. Im Gegensatz zu zentralen Lüftungssystemen kommen diese Kleinraumventilatoren ohne Technikraum und große zentrale Bauteile aus. Stattdessen lassen sich die eigentlichen Gebläse unmittelbar im zugehörigen Luftkanal unterbringen. Charakteristisch für sie ist, dass sie weder über eine separate Zuluft, noch über einen Wärmetauscher verfügen, wie sie heute bei zentralen Lüftungsgeräten Gang und Gäbe sind. Stattdessen sorgen sie „nur“ dafür, dass die in den Bädern vorhandene Raumluft abgeführt und ins Freie befördert wird. Der Nachstrom frischer Luft erfolgt dann in den meisten Fällen durch den Türspalt oder besondere Nachströmöffnungen aus dem Rest der Wohnung oder des Wohnhauses.
Wofür braucht man im Badezimmer Ventilatoren?
Das Bad unterscheidet sich von allen anderen Räumen einer Wohnung durch eine ganz besondere Eigenheit: In ihm werden nahezu ausschließlich Aktivitäten ausgeführt, die mit einer großen Menge an Wasser einhergehen. Vor allem Duschen und Baden sorgt für eine extreme Luftfeuchtigkeit, die zu den bekannten Bildern beschlagener Spiegel und Duschkabinenwänden führt. Wird die Feuchtigkeit nicht abgeführt, setzt sie sich in Möbeln, Wand- und Bodenbelägen und allen vorhandenen Textilien fest. Dort finden beispielsweise Schimmelsporen aus der Raumluft oder sonstige Bakterien und Erreger optimale Entwicklungsmöglichkeiten.
Der einzige wirksame Weg zur Beseitigung dieser Luftfeuchtigkeit ist die Lüftung. Da Bäder aber regelmäßig innenliegend und ohne Fenster ausgeführt werden, müssen Badventilatoren diese Aufgabe übernehmen. Gleichzeitig sorgen die Ventilatoren auch dafür, dass der in anderen Räumen mehr oder minder zwangsläufig vorhandene Luftwechsel künstlich hergestellt und eine Mindestluftqualität gewährleistet wird.
Worauf kommt es bei der Badlüftung an?
Gerade Kleinraumventilatoren sind wegen ihrer platzsparenden Bauweise nicht unbegrenzt leistungsfähig. Deshalb sollte von vorn herein klar sein, welche Anforderungen an die Ventilatoren gestellt werden, um die Lüftung im Feuchtraum optimal zu gewährleisten. Denn durch das optimale Zusammenspiel der verschiedenen Parameter ergibt sich trotz kleiner Bauform ein System, das den Anforderungen in allen Aspekten gerecht wird.
Die Leistung des Badventilators
An erster Stelle steht normalerweise die Leistung des Ventilators oder genauer gesagt des die Lüftung antreibenden Elektromotors. Mehr Leistung bedeutet eine größere Luftmenge und somit auch mehr Feuchtigkeit, die aus dem Bad entzogen werden kann. Eng mit der eigentlichen Motorleistung verbunden sind das Flügelrad und der Kanal. Sie müssen auf den Antrieb abgestimmt sein, um im Gesamtpaket einen hohen Luftumsatz zu gewährleisten, ohne unerwünschte Strömungsgeräusche zu erzeugen. Durch ihre häufige Lage in der Nähe der Kinder- und Schlafzimmer ist eine geringe Geräuschentwicklung in Verbindung mit der notwendigen Leistung ein unbedingtes Muss, um den Luftwechsel mit dem von Wohnräumen erwarteten Komfort zu verbinden.
Kondensation vorbeugen
Ein Hauptzweck von Badventilatoren ist die Ableitung der durch die Nutzung des Raumes entstehenden Luftfeuchtigkeit. Diese Aufgabe ist aus Sicht des Badezimmers zwar erledigt, sobald die feuchte Raumluft die Lüftung passiert hat. Das Problem von Schimmel- und Bakterienwachstum im feuchtwarmen Milieu ist damit aber noch nicht vom Tisch. Denn auch in den Leitungen der Abluftanlage kann die Feuchtigkeit selbstverständlich kondensieren und dieselben Voraussetzungen bereitstellen, wie sie im Feuchtraum durch die Ventilatoren gekonnt vermieden wurde. Ein wichtiger Schritt, um Kondensation in der Abluftleitung zu vermeiden, ist eine gute und vor allem durchgängige wie lückenlose Dämmung der Leitung. Bleiben die Wandungen warm, kondensiert die Feuchtigkeit erst beim Übergang aus der Leitung in die meist deutlich kühlere Außenluft. Ebenfalls vorteilhaft ist eine möglichst geradlinige Leitungsführung ohne unnötige Kurven oder Knicke. Denn diese Störstellen verwirbeln die feuchte Luft zusätzlich und begünstigen die Kondensation.
Die Steuerung des Badventilators
Obwohl Bäder immer „wichtiger“ und hochwertiger ausgeführt werden, werden sie dennoch nur temporär genutzt. Anders sieht es bei der kritischen Luftfeuchte aus, die über die Ventilatoren abgeführt werden soll. Diese entsteht zwar erst mit der Nutzung, also beispielsweise dem Duschen. Sie verbleibt jedoch weit länger im Raum, als die Nutzer. Und selbst bei einer funktionierenden Lüftung dauert es einige Zeit, bis die gesamte feuchte Raumluft abgezogen und gegen trockenere Luft ausgetauscht ist. Unerlässlich für die Badlüftung ist deshalb eine Steuerung. Diese kann entweder eigenständig aktivierbar sein, so dass beispielsweise nach einem Schalterdruck eine vordefinierte Laufzeit aktiviert wird. Weit verbreitet ist aber auch die Koppelung an den Lichtschalter. Wird das Licht eingeschaltet, wird gleichzeitig die Lüftung aktiviert.
Nachlaufzeiten durch Lüftungssteuerung
Ein wichtiger Bestandteil der Steuerung für die Badlüftung sind sogenannte Nachlaufzeiten. Wird die Lüftung beispielsweise über den Lichtschalter aktiviert, definiert dies den Startzeitpunkt. Die Zeit bis zum Verlassen des Raumes reicht jedoch nicht aus, um den Luftwechsel vollständig durchzuführen. Deshalb setzt die Steuerung in aller Regel eine Nachlaufzeit, also eine Zeitspanne fest, für die die Abluftanlage weiterläuft, nachdem die Nutzer das Badezimmer bereits wieder verlassen und das Licht gelöscht haben. Es existieren zwar technische Möglichkeiten, über eine Messung der Luftfeuchte gezielt Lüftungsanlagen anzusteuern. Der hohe Aufwand führt jedoch dazu, dass der Standard heute über Zeitschaltuhren mit Nachlaufzeiten umgesetzt wird. Durch entsprechend lang bemessene Zeitspannen wird selbst bei intensiver Nutzung die Feuchteableitung zuverlässig gewährleistet.
Wann lohnt eine Belüftung ergänzend zu den Badventilatoren?
Zu Recht wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob Badventilatoren analog zu sonstigen Raumlüftungen nicht ebenfalls mit einer Zuluft versehen werden sollten. In der Tat würde die Luftqualität innerhalb des Raumes durch den Einbau von zuführenden Ventilatoren mit entsprechenden Kanälen verbessert. Der Aufwand dafür ist aber enorm. Stattdessen reicht es bei „normalen“ Badezimmern aus, über Nachströmöffnungen oder etwas größer dimensionierte Türspalte Raumluft der angrenzenden Bereiche nachzuführen. Sinnvoll wäre eine kontrollierte Zuluft dann, wenn der Nassbereich hoch frequentiert und dauerhaft genutzt würde. Gegeben ist das beispielsweise in Hallenbädern, Wellnessbereichen oder auch Fitnessstudios. Im häuslichen Umfeld trifft man solche Gegebenheiten dagegen kaum an.
Fazit – mit Badventilatoren Schimmel und schlechter Raumluft begegnen
Badventilatoren sind aus kaum einem Bad wegzudenken. Durch eine immer platzsparendere Bauweise finden sich Bäder mehr und mehr im Inneren der Grundrissaufteilungen und damit ohne öffenbares Fenster wieder. Zuverlässig entsorgen die Kleinraumventilatoren deshalb Luftfeuchtigkeit und üble Gerüche. Damit stellen Sie eine zuverlässige Lüftung sicher und tragen wesentlich zu mehr Hygiene und Wohnkomfort im Bad bei. Obwohl die Systeme einfach aufgebaut und langjährig bewährt sind, zeigen sie sich mit der richtigen Dimensionierung optimal aufgestellt, um diese wesentliche Aufgabe zu meistern. MeinHausShop führt verschiedene Hersteller im Programm zur Badlüftung des Bads und anderer Räume.