Heizungsinspektion

« Nach dem Winter die Heizung prüfen »

Die Heizung ist eines der Basiselemente einer jeden Haustechnik. Als zentrale Wärmeerzeugung sorgt sie für ein behagliches Raumklima und gleichzeitig für erwärmtes Brauchwasser. Im Rahmen immer nachhaltigerer, energiesparender Techniken kommen dafür immer komplexere, aufwendigere Systeme zum Einsatz. Gerade deshalb kommt der Heizungsinspektion heute eine weit größere Rolle zu, als noch vor einigen Jahrzehnten. Denn bereits geringe Störungen oder Beeinträchtigungen können die filigrane Technik von den vorgegebenen Parametern abbringen und die Arbeitsweise und Effizienz nachhaltig stören.

Die Heizungsinspektion: was, wie, warum?

Zunächst einmal stellt sich die Frage, was überhaupt bei einer Heizungsinspektion geschieht und welches Ziel damit verfolgt wird. Die Antwort darauf ist vergleichsweise einfach: Es geht darum, die Heizung zu prüfen und zu kontrollieren. Verschmutzungen, Abnutzungserscheinungen oder sogar Schäden sollen erkannt und beseitigt werden. Aber auch sich lediglich andeutende Schäden der Zukunft lassen sich vielfach bereits an ersten Anzeichen erkennen und über geeignete Gegenmaßnahmen beseitigen. Das Ziel aller Maßnahmen ist es, die vollständige Funktionstüchtigkeit der Anlage so sicherzustellen, wie sie der Hersteller angedacht hat und wie das Heizsystem sie bisher in aller Regel auch erbracht hat. Je nach Technik kann die Spanne unterschiedlicher Kontrollen und Prüfungen dabei stark variieren und sich ganz auch die individuellen Komponenten konzentrieren.

Maßnahmen einer Inspektion

Ganz allgemein lässt sich eine Inspektion in verschiedene Schritte oder auch Phasen aufteilen. Zunächst einmal steht die Reinigung an. Denn erst nach Beseitigung von Schmutz, eventuell Ruß oder sonstigen Abfallprodukten lässt sich der Zustand der Heizung überhaupt umfassend beurteilen. Anschließend erfolgt eine Sichtprüfung, also eine Kontrolle mit bloßem Auge. Dabei wird auch Abnutzungsspuren, Verschleiß oder auch sichtbare Schäden, etwa Risse, Verformungen oder Ähnliches, geachtet. Ein weiterer Baustein des Programms ist – zumindest bei Heizsystemen mit Verbrennung zur Heizwärmeerzeugung – die Kontrolle der ausgeschiedenen Abgase, also der Emissionen. Werden Grenzwerte eingehalten, oder deuten stark abweichende Parameter auf eine veränderte Verbrennung hin? Zuletzt können einzelne Bauteile im Zweifelsfall demontiert und separat getestet werden. Elektrische oder elektronische Bauteile lassen vielfach mittels Diagnosegerät oder Laptop kontrollieren. Andere Teile können ausgebaut umfassend untersucht und im Zweifelsfall sogar eingeschickt werden.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Heizungsinspektion?

Grundsätzlich kann eine Heizungsinspektion zu jeder Jahreszeit durchgeführt werden. Tatsächlich richtet sich der Bedarf einer Inspektion in erster Linie nach dem individuellen Gerät. Allerdings bietet sich ein Zeitraum ganz besonders an. Am Ende des Winters oder genauer gesagt am Ende der Heizperiode ist der optimale Zeitpunkt für die Wartung und Kontrolle Ihres Systems gekommen. Warum das so ist? Ganz einfach. Selbstverständlich muss eine Zentralheizung mit Warmwasserbereitung auch außerhalb der Heizperiode in Betrieb bleiben, um Ihre Warmwasserversorgung sicher zu stellen. Allerdings stellt das vorübergehende Abschalten jetzt kein nennenswertes Problem mehr dar. Denn der vorübergehende Verzicht auf warmes Wasser wiegt selbstverständlich weit weniger schwer, als die Auskühlung Ihrer Wohnräume wegen einer inaktiven Heiztechnik. Deshalb ist der Abschaltzeitpunkt am Ende des Winters der richtige Moment für die anstehenden Inspektionsarbeiten.

Noch in Betrieb, lassen sich Abgasmessungen problemlos durchführen. Nach dem Abschalten lohnt am Ende des Winterbetriebs die umfassende Reinigung und auch ein zeitweiliger Ausfall wegen Reparaturarbeiten ist zu verschmerzen.

Wer sollte wie tätig werden?

Gerade das Internet und die immer zahlreicher verfügbaren Anleitungen, Erklärvideos und Tutorials rund um das Heimwerken führen dazu, dass immer mehr Heizungsbetreiber sich selbst an die Wartung ihrer Heizungsanlage wagen. Dabei sollte eine umfassende Heizungsinspektion nur von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden. Denn nur sie kennen alle Fallstricke rund um die komplizierte Technik und weiß, einzelne Anzeichen zu deuten und zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Selbstverständlich spricht nichts dagegen, wenn Sie den Profis über die Schulter schauen und so selbst erste Schwierigkeiten erkennen. Allerdings sollten Sie dann unbedingt Hilfe bei Fachunternehmen suchen, die mit Sachverstand und Erfahrung an die Behebung anstehender Probleme gehen.

Warum gerade im Frühjahr die Inspektion der Heizungsanlage sinnvoll ist

Wie bereits angeschnitten, lässt sich eine Heizungswartung jederzeit durchführen. Allerdings sind die Auswirkungen auf Ihren gewohnten Tagesablauf durch Stillstandzeiten nach Ende der Heizphase besonders gering. Und gerade nach Instandsetzungen hat ihre Heizung Zeit, ihre volle Funktionstüchtigkeit über den Sommer mit geringerem Betrieb für die Warmwasserbereitung zu beweisen. Ohne Hektik lassen sich so Nachbesserungen durchführen und Ihr System steht vor dem nächsten Winter in Top-Zustand für die kommende Heizphase bereit.

Gute Gründe für die Heizungswartung

Wenn Sie sich mit der Frage quälen, ob sie Ihre Heizung nun im Rahmen einer Inspektion prüfen lassen sollen, oder ob Sie doch lieber auf die Heizungswartung verzichten, dann sollten Sie sich die folgenden guten Gründe vor Augen halten, warum die Inspektion tatsächlich sinnvoll und in mancherlei Hinsicht sogar unverzichtbar ist. Denn gerade wegen der permanenten Emissionen und des hohen Energieverbrauchs redet in Sachen Heizungsinspektion neben den Technikern auch die Gesetzgeber ein gewaltiges Wörtchen mit.

Technische Probleme ohne Heizungsinspektion

Eine fehlende Heizungsinspektion kann – wohl eher die offensichtliche Folge – eine zunehmende Verschmutzung oder schleichende Schäden verschleppen, bis sie in einem schwerwiegenden Schaden oder gar einem Komplettausfall resultieren. Durch die Inspektion der Heizungsanlage werden Fehlfunktionen frühzeitig erkannt und behoben, so dass vor allem auch die Reihung voneinander abhängiger Schädigungen frühzeitig unterbrochen wird. Ein einzelner Schadensfall bleibt isoliert und führt nicht zu nachteiligen Auswirkungen auf andere Komponenten. Ganz allgemein bleibt die Heizwärmeerzeugung dauerhaft funktionstüchtig und die Gefahr eines Ausfalls wird auf ein unvermeidbares Minimum reduziert.

Rechtliche Schwierigkeiten rund um die Heizung

Neben den technischen Problemen einer unterlassenen Heizungsinspektion stehen ohne Wartung Ihrer Heizungsanlage aber auch rechtliche Probleme ins Haus. Regelmäßig sind beispielsweise Betreiber einer Feuerstätte – also einer Heizung mit Verbrennung zur Wärmeerzeugung – zur so genannten Feuerstättenschau durch den Schornsteinfeger verpflichtet. Werden Emissionswerte außerhalb der zulässigen Norm gemessen oder Schäden mit Gefahrenpotential festgestellt, wird die Instandsetzung vorgeschrieben. Andernfalls droht ein Bußgeld und – schlimmstenfalls – die Stilllegung Ihrer Anlage durch die Behörden. Bei anderen Systemen, wie etwa Wärmepumpen, kann dagegen ein Leck im Kühlmittelkreislauf zu einer Bodenverunreinigung führen, die ebenfalls rechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Für die allermeisten Systeme ist die regelmäßige Wartung daher zwingend vorgeschrieben.

Mit der Inspektion die Heizung in Top-Zustand bringen

Ohne Heizungsinspektion ist Ihre Heizung in aller Regel in der Lage, ihre Aufgabe in einem akzeptablen Rahmen zu erfüllen. Allerdings gilt das nicht unbegrenzt, da der regelmäßige Betrieb rasch zu Zuständen führt, die ein menschliches Eingreifen nötig machen. Die Inspektion ist daher das Mittel der Wahl, um den Betriebszustand zu überwachen und frühzeitig Maßnahmen zu dessen Erhaltung einzuleiten.

Gerade weil Veränderungen des Systems rasch Auswirkungen auf Emissionen und Nutzungssicherheit gleichermaßen haben, behält der Gesetzgeber über die Schornsteinfeger den Gesamtüberblick und sorgt im Zweifelsfall dafür, dass Sie dieser Aufgabe tatsächlich nachkommen. Daher sollten Sie lieber frühzeitig geplant agieren, als später im Notfall oder auf Druck der Behörden ohnehin Erhaltungsmaßnahmen kurzfristig mit deutlichem Mehraufwand in Angriff nehmen zu müssen. Zum Ende der Heizperiode erschlagen Sie außerdem gleich mehrere Aufgaben auf einmal: Die Reinigung nach der Saison, die regelmäßige Wartung und die frühzeitige Vorbereitung auf die kommende Heizphase – und das alles mit ausreichend Zeit, um entspannt und wohlüberlegt handeln zu können.