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« Ein erster Blick auf die Heizung der Zukunft »
Die Wärmewende ist seit einigen Jahren in aller Munde. Denn der Verbrauch an Energie für die Heizung im Speziellen und Wohnen im Allgemeinen gilt als ein großer Faktor in Sachen Treibhausgase, CO2-Emissionen und Klimawandel. Aber wie sieht das Heizen der Zukunft aus? Und reicht ein Blick auf die Heizungsanlage, um die Wärmeeffizienz zu steigern? Erfahren Sie, welche Ansatzpunkte es für eine gesamtheitliche Betrachtung der Thematik gibt und welche Stellschrauben Ihnen überhaupt zur Verfügung stehen.
Was bedeutet Wärmeeffizienz genau?
Obwohl der Begriff in aller Munde ist, erscheint bei genauerer Betrachtung nicht immer eindeutig, was genau damit gemeint ist. Denn gerade bei den Themen Nachhaltigkeit, Effizienz und Umgang mit Energie werden häufig Sachverhalte gemischt und durcheinandergeworfen, so dass im Endergebnis regelmäßig Missverständnisse entstehen, die zu falschen Annahmen und Ansichten führen.
Ganz allgemein betrachtet handelt es sich beim Kernbegriff der Wärmeeffizienz um den Umgang mit der Wärme, hier genauer mit der Heizwärme eines Gebäudes. Das bedeutet, im Fokus steht nicht der Brennstoff, der Stromzähler oder andere „Details“, sondern ganz allgemein betrachtet die Energie, die in Form von Wärme den Wohnräumen zugeführt wird. Es handelt sich also um eine sehr generalistische Sichtweise, die ein Gesamtkonzept ermöglicht, ohne dabei einzelne Aspekte unter den Teppich zu kehren.
Wärmeeffizienz versus Energieeffizienz
Oft verwechselt werden die Themen Energie- und Wärmeeffizienz, nicht zuletzt wegen einer hohen Deckung ihrer Inhalte. In aller Regel bezieht sich der Bereich effizienter Wärmenutzung auf den allgemeinen Umgang mit Wärme einschließlich Erzeugung, Nutzung und letztlich auch Verlust an die Umwelt. Beim Thema Energie liegt der Fokus dagegen in aller Regel beim Heizen selbst. Nachhaltig heizen und die Reduzierung des Primärenergiebedarfs zur Erzeugung der Heizwärme sind dabei die Kernthemen.
Grundlagen der Wärmeeffizienz
Kehren wir zurück zur Wärmeeffizienz, ergibt sich ein ganzes Paket möglicher Betrachtungsweisen für die Bilanzierung des Umgangs mit der Heizwärme. Beim Heizsystem lassen sich über Brennstoff, Verbrauch und allgemeine Effizienz Weichen stellen. Das zu beheizenden Gebäude selbst weist allerdings mit der Gebäudehülle eine wesentliche Eigenschaft auf, wenn es darum geht, möglichst wenig Wärme überhaupt zu benötigen. Beide Aspekte bieten Möglichkeiten zur Optimierung.
Maßnahmen für eine höhere Energieeffizienz
Ganz konkret ergeben sich aus dieser umfassenden Betrachtungsweise eine Fülle unterschiedlicher Möglichkeiten, die Effizienz zu steigern. Zunächst beginnen wir beim Umgang mit der eingesetzten Energie, also bei der Heizung.
Die Heizungsanlage
Ein Heizsystem weißt durch die eingesetzte Technik eine bestimmte Effizienz im Umgang mit der zugeführten Energie auf. Heute ist die Brennwerttechnik mit theoretischen Wirkungsgraden über 100 Prozent das Maß aller Dinge. Allerdings lässt sich nicht nur im klassischen Sinne in Form der Verbrennung von Brennstoffen heizen. Nachhaltige Systeme, wie Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen nutzen verstärkt regenerative bzw. sogar endlos zur Verfügung stehende Quellen, wie etwa das Sonnenlicht oder Umweltwärme aus Grundwasser, Erdreich oder Außenluft. Zwar sagt die grundlegende Technik wenig über die Leistungsfähigkeit und den Energieverbrauch aus. Da aber beispielsweise Umweltwärme aus dem Erdreich – Geothermie – aus menschlicher Sicht unendlich verfügbar ist und keine endlichen Ressourcen unter CO2-Ausstoß verbraucht, ist der ökologische Ansatz der Wärmewende definitiv auch bei geringerer Ausbeute an Heizwärme gegeben.
Der Brennstoff – nachhaltig heizen
Auch das klassische Heizsystem mit Öl oder Gas lässt sich optimieren und entsprechend anpassen, um nachhaltig zu heizen. Einerseits steht hier tatsächlich die Reduzierung des Brennstoffverbrauchs in Relation zur gewonnenen Heizwärme im Vordergrund. Andererseits lässt sich durch den Griff zu Bioöl oder Biogas der eigentlich fossile Brennstoff auf eine nachhaltige Erzeugungsform umstellen und so trotz „alter“ Technik auf moderne Art und Weise heizen.
Dämmen und abdichten – Wärmeverluste minimieren
Abseits vom Heizsystem stellt die Dämmung einen wesentlichen Beitrag zu einer besseren Wärmeeffizienz dar. Neben der Reduzierung von Transmissionswärmeverlusten durch echte Dämmstoffe spielt hierbei auch die Abdichtung der Gebäude eine Rolle, da Zugluft einen ebenfalls enormen Energieverlust nach sich ziehen kann.
Die Dichtheit der Gebäudehülle
Noch vor den echten Dämmmaßnahmen sollte ein Gebäude möglichst dicht ausgeführt sein. Undichtigkeiten über Fugen, Ritzen und Löcher führen zu einem schleichenden, ungewollten Luftaustausch, der zwar für sich genommen geringe Energiemengen aus der Gebäudehülle entweichen lässt, der aber über die Kontinuität des Vorgangs einen deutlichen Energiemehrverbrauch nach sich zieht. Üblich ist im Neubau daher der Einbau von Folien und Abdichtungen in Form von Verklebungen etc., um Fugen und Ritzen zu schließen. Und auch im Bestand lassen sich zumindest große Leckagen recht gut in den Griff bekommen.
Dämmen für eine bessere Wärmespeicherung
Ergänzt werden die Bemühungen um eine dichtere Gebäudehülle um die weit bekanntere Dämmung. Hierbei geht es nicht um Wärmeverluste durch das Entweichen von warmer Luft, sondern in Form der Transmission, also der Wärmeabstrahlung des erwärmten Gebäudes. Ähnlich einem Wollpullover wird das Gebäude möglichst vollflächig „eingepackt“, wobei Kältebrücken in Form gut leitender Metall- oder Betonbauteile durch die Dämmhülle hindurch vermieden werden sollen. Typische Maßnahmen sind die Fassadendämmung, die Isolierung des Daches sowie der Griff zu hochdämmenden Fenster- und Türtypen.
Fazit – die Wärmeeffizienz von A wie Außenhaut bis Z bis zentrale Heizung verbessern
Betrachtet man die Wärmewände aus allen Blickwinkeln rund um das eigene Heim, bieten sich zahllose Ansatzpunkte für zielführendes Handeln. Ein modernes Heizsystem mit geringem Verbrauch, sowie das Heizen unter Einsatz regenerativer Energiequellen sorgen bereits im Bereich der Wärmeerzeugung für einen möglichst geringen Bedarf. Andererseits lässt sich die Wärmeeffizienz auf Verbrauchsseite optimieren, indem ein Gebäude die eingesetzte Heizwärme möglichst im inneren behält und nicht nach außen entweichen lässt. Werden beide Gesichtspunkte in Einklang gebracht, steht am Ende ein Gebäude, das einer echten nachhaltigen Lebensweise ein ganzes Stück nähergekommen ist.