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« Zentralstaubsauger machen es möglich »
Nur ein Prozent der Deutschen sagen über sich, dass sie gerne Staub wischen. Wenn mit dem Staubsauger elektrische Hilfe dazukommt, steigen die Zustimmungswerte um das Zehnfache. Wie das Staub entfernen mit dem Zentralstaubsauger noch leichter geht, erfahren Sie hier.
Leise rieselt der Staub
Dabei stellt sich zunächst die Frage, wieso sich jene Verunreinigungen in unseren Behausungen fortwährend anhäufen. Dringen sie von außen ein oder sind etwa die Bewohner die Quelle? Es trifft tatsächlich beides zu. Staubkörner können sich im Wohnumfeld aus folgenden Partikeln zusammensetzen:
- abgestorbene Hautzellen (von Menschen und Haustieren)
- Haare
- pflanzliche Partikel (überwiegend Pollen und Schimmelsporen)
- Chitinpanzer von verstorbenen Insekten, Spinnen und Kleinstlebewesen
- hereingewehte oder an den Schuhen haftende Sand- und Gesteinskörnchen
- flüchtige Bestandteile der Bausubstanz
- Feinstaub
Die heterogene Mischung macht es letztlich unmöglich, Staub immer zu vermeiden. Vor allem Mikroorganismen sorgen für steten Nachschub und zeichnen dafür verantwortlich, dass die Wohnung selbst in unserer Abwesenheit staubig wird. Wer das Aufkommen minimieren möchte, sollte zunächst alle Zimmerpflanzen entfernen. Danach sind sämtliche natürlichen Einrichtungsgegenstände wie Kissen, Gardinen, Teppiche und Wolldecken an der Reihe. Sie alle fungieren als Staubfänger und sind ein beliebter Tummelplatz für Milben. Dass die Methode funktioniert, kann man im eigenen Bad erkennen: Glatte Keramikflächen eignen sich nicht als Lebensraum, sodass man hier nur sehr selten Staub entfernen muss. Das Wohnumfeld wird auf diese Art jedoch beinahe klinisch rein gestaltet, was nicht jedermanns Fall ist. Also muss vielerorts regelmäßig Hand angelegt werden.
Hinfort damit!
Das ist das Stichwort für den bewährten Putzlappen: Er besteht im Idealfall aus natürlichen Pflanzenfasern wie Baumwolle, woran Hausstaub besonders gut haftet. Etwas Feuchtigkeit potenziert den Effekt. Das Tuch darf aber nicht richtig nass sein, weil sich der Staub so weniger entfernen, als vielmehr verschmieren lässt. Die in der Werbung angepriesenen Mikrofasertücher benötigen keine zusätzliche Flüssigkeit, schaden im Gegenzug aber der Umwelt. In der Waschmaschine lösen sich von ihnen nämlich Mikroplastik-Partikel ab, die in der Kläranlage alle Filtersysteme überwinden und in Form von Fisch letztlich auf unseren Tellern landen.
Wer aufgewirbelte Partikel und damit auch die umgehende Neubildung von Staub vermeiden möchte, vollführt die Hausarbeit bei geöffneten Fenstern.
Diese Methode ist im Winter freilich kontraproduktiv, wenn man die Heizkosten möglichst niedrig halten möchte.
Nicht nur aus jenem Grunde ist der Staubsauger hierzulande in fast jeder Wohnung vertreten. Er ist leistungsstark, erreicht fast jede Ecke und verkürzt den Arbeitsvorgang. Viele Modelle sind aber auch recht unhandlich und lassen sich insbesondere im fortgeschrittenen Alter nur unter Mühen bedienen. Die erste Alternative wirkt noch immer als stamme sie aus der Zukunft: Saugroboter nutzen Sensorentechnik, um Hindernisse zu umkurven und den Staub auch in der hintersten Ecke zu entfernen. Wie kleine Drohnen huschen sie über den Teppich, während sich der Hausherr genüsslich zurücklehnen kann. Beinahe unbemerkt hat sich zudem der Zentralstaubsauger als dritte Option etabliert. Was hat es damit auf sich?
Neue Lösung für ein altes Problem
Der Zentralstaubsauger nutzt dasselbe Grundprinzip wie jeder handelsübliche Staubsauger, weist aber andere Dimensionen auf: Ein Gebläse erzeugt Unterdruck im Rohrsystem und saugt alles an, was sich an dessen Austrittsstelle befindet. Die zentrale Staubsaugeranlage ist erheblich größer und leistungsstärker als transportable Geräte. Sie muss es sein, weil ihr Hauptaggregat fest in der Gebäudestruktur verankert wird. Das geschieht für gewöhnlich im Heizungskeller, von wo aus Verbindungsrohre in jeden einzelnen Raum des Hauses führen. Dort befinden sich dann Steckplätze fürs Saugrohr und verschiedene Aufsätze. Wenn man fertig gesaugt hat, steckt man den Schlauch einfach wieder aus und geht ins nächste Zimmer. Das System erinnert nicht grundlos an die hausinterne Verkabelung: Die Rohre werden unter Putz und direkt neben den Versorgungsleitungen verlegt.
Der Zentralstaubsauger eignet sich vor allem für die Installation in Neubauprojekten, wo er nur geringe Mehrkosten verursacht. Zurzeit steht er noch in Konkurrenz zum Saugroboter, was mittelfristig wohl in einer Kooperation münden wird: Beide Systeme eigenen sich für die Eingliederung ins Internet der Dinge, das ab 2025 richtig Fahrt aufnehmen wird. In Form von Smart-Home-Anwendungen wird es unseren Alltag völlig neu strukturieren. Es steigert sein Marktvolumen jährlich um 100 % und gilt als zukünftiger Konjunkturmotor des europäischen Wirtschaftsraums. Die Saugroboter übernehmen in diesem Szenario die Hauptarbeit und entfernen Staub wie bislang auch. Ihr Auffangbehälter muss dann aber nicht mehr von Hand geleert werden. Das übernimmt der vollautomatische Zentralstaubsauger mit Düsen auf der Bodenebene. Nun fehlt eigentlich nur noch eine Anwendung, die den Staubbeutel aus dem Hauptaggregat entnimmt und zur Mülltonne transportiert.
Die Vorteile der Zentralstaubsauger im Überblick
Soweit ist es freilich noch nicht. Die zentrale Staubsaugeranlage hat aber schon heute überzeugende Argumente mitgebracht. Viele stressgeplagte Deutsche wissen vor allem die bequemere Hausarbeit und das damit einhergehende Plus an Lebensqualität zu schätzen. Davon abgesehen sprechen folgende Aspekte für den Umstieg:
Allergiker sind immerzu darauf bedacht, jeden direkten Kontakt mit Staub zu vermeiden. Das ist mit herkömmlichen Geräten nicht ganz einfach, weil diese den Staub zunächst entfernen, ihn aber aufgrund der durchlässigen Filteranlage teilweise zurück in den Raum blasen. Der Zentralstaubsauger repräsentiert hingegen ein geschlossenes System, aus dem nicht einmal Feinstaubpartikel entkommen.
- Weil sich der Motor in einem anderen Raum befindet, ist die Geräuschkulisse beim Betrieb außerordentlich niedrig.
- Der Zentralstaubsauger erhöht den Wiederverkaufswert der Immobilie. Mit etwas Verhandlungsgeschick kann man die Montagekosten vollständig ausgleichen. Das gilt vor allem dann, wenn die Anlage mit weiterer Haustechnik kombiniert wurde.
- Mit einer praktischen Steckverbindung in der Garage benötigt man kein separates Gerät, um den Wagen zu saugen. Hiervon profitiert nicht zuletzt der Fußraum, wo sich die Ansammlung von Staub nicht vermeiden lässt.
- Der relativ hohe Energiebedarf belastet die Stromrechnung, geht aber auch mit gesteigerter Saugleistung einher. Im Endergebnis erhält man dann tiefengereinigte Teppichböden, in denen nicht einmal Tierhaare zurückbleiben.
- Beim Betrieb von Zentralstaubsaugern sind wenige bewegliche Teile aktiv. Das steigert die Lebensdauer der Anlagen auf durchschnittlich 30 Jahre. Der Wartungsaufwand beschränkt sich auf die obligatorischen Beutel- und Filterwechsel, lässt sich also vernachlässigen.
Ambitioniert: Zentrale Staubsaugeranlage im Altbau
Einen Haken hat die Technik dann aber doch noch: Die Nachrüstung in Bestandsbauten verschlingt sehr hohe Kosten. Schließlich muss die Wandverkleidung im gesamten Haus abgetragen und neu verputzt werden. Das ist umso bedauerlicher, weil betagte Behausungen häufig Haarrisse in den Außenwänden aufweisen. Partikel im Feinstaub-Bereich gelangen dadurch ungehindert in die Innenräume. Somit ist es hier besonders schwer, die Ansammlung von Staub zu vermeiden.
Zwar gibt es noch eine Option, mit der sich die Kosten-Nutzen-Rechnung ausgeglichen darstellt, doch kann man sie nicht erzwingen: Bei einer Kernsanierung werden das Dach, die sanitären Anlagen, alle Fenster, die Heizungsanlage und auch die Versorgungsleitungen erneuert. Das Haus wird also quasi einmal abgerissen und komplett neu errichtet. Wer im gleichen Zuge auch eine zentrale Staubsaugeranlage einbauen lässt, muss kaum mehr als die Materialkosten hinzuaddieren. Die Maßnahme rentiert sich dann schon durch den gestiegenen Immobilienwert.