Das richtige Ordnungssystem in der Garage

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Ordnung ist das halbe Leben, wie es im Volksmund so schön heißt. Die andere Hälfte sieht folglich recht chaotisch aus – und wird häufig im Keller oder der Garage sichtbar. Dabei bedarf es nur der Konzentration aufs Wesentliche und ein paar Lagerelemente, um innerhalb weniger Tage Raum zum Atmen zu schaffen.

Alle Jahre wieder…

Dennoch mühen sich die Deutschen beim Frühjahrsputz regelmäßig damit ab, ungenutzte Gegenstände von einer Rumpelkammer in die nächste zu verschieben. Der Teufelskreis begann mitunter schon in den vorangegangenen Generationen und wird gewissermaßen aus Tradition fortgeführt. So sind die in der ZDF-Show „Bares für Rares“ präsentierten Fundstücke keinesfalls fingiert: Wer die längst überfällige Entrümpelung des Kellers und der Garage in Angriff nimmt, entdeckt nicht selten solche Schätze. Dies ist nur ein weiterer Grund, um ein strukturiertes Ordnungssystem in der Garage zu installieren.

Dabei gilt es, sich zunächst Übersicht zu verschaffen: Kleinteile und Werkzeug lagern neben Farbdosen und ausrangierten Elektrogeräten. Also führt der erste Gang ins nächste Haushaltswarengeschäft, um ein Dutzend günstiger Holz- oder Kunststoffboxen zu erwerben. Sie nehmen mehr Traglast als Kartons auf, schaffen erste Ordnung in der Garage und lassen sich später im Regalsystem wiederverwenden.

Hierin kann nun alles säuberlich sortiert und hinsichtlich seines zukünftigen Nutzens begutachtet werden. Beim Abwägen hat sich die Faustformel bewährt, dass Gegenstände, die in den vergangenen fünf Jahren nicht benötigt wurden, ausgemistet werden können. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie in Zukunft zum Einsatz kommen, tendiert gegen null. Damit verschafft man sich erste Übersicht und legt den Grundstein für ein individuelles Ordnungssystem.

Erste Schritte

Danach sind Planungsspiele an der Reihe: Welche Gegenstände werden am häufigsten benötigt und müssen ständig zugänglich sein? Wohin mit sperrigen Bauteilen und wie sind Gefahrengüter zu lagern?

Um diese Dinge zu separieren, ist zunächst ein stabiles Regalsystem an einer der Längswände anzubringen. Das müssen nicht immer kostspielige Modelle aus dem Baumarkt sein: Ausrangierte Regale oder Hängeschränke aus dem Wohnbereich machen eine ebenso gute Figur und sorgen neben Ordnung auch für etwas Gemütlichkeit in der Garage.

Wenn die Option nicht zur Verfügung steht, sind Do-It-Yourself-Bausätze die beste Wahl. Sie sind in jedem Baumarkt erhältlich und bestehen aus einfachen Metallstreben, die direkt an der Wand angeschraubt werden. In deren Aussparungen finden dann vertikale Arme Platz, auf denen Bretter abgelegt werden und schon stehen die Regale.

Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass diese Bauweise für maximal 30 Kilo Traglast pro Fach ausgelegt wurde. Damit lassen sich dort aber problemlos elektrische Gartengeräte und Ersatzteile fürs KFZ und den Haushalt unterbringen. Wer in seiner Freizeit gerne am Wagen herumschraubt und auch schon mal einen Motorblock lagern möchte, muss jedoch definitiv auf spezielle Schwerlast-Regale zurückgreifen.

Übrige Rohre und Bretter aus abgeschlossenen Heimwerker-Projekten werden am besten direkt unter der Decke gelagert. Hierfür sind zwei parallel zueinander verlaufende Metallstreben horizontal anzubringen. Umweltschädliche oder giftige Chemikalien verlangen besondere Aufmerksamkeit: Sie müssen außerhalb der Reichweite kleiner Kinder untergebracht werden. Abschließbare Lagerschränke gehören somit ins Ordnungssystem jeder Garage.

Was gehört in die Werkbank?

Passionierte Hobby-Heimwerker betrachten die Garage eher als Arbeitsplatz, denn als schnöden Lagerraum. Neben dem notwendigen Ordnungssystem muss dann genügend Platz zum Basteln geschaffen werden. Die Werkbank wird daher nicht selten als Herzstück der Einrichtung wahrgenommen. Es gibt sie in allen Größen und Ausführungen, um verschiedenen Bedürfnissen gerecht zu werden: Für Holz- und Lackierarbeiten wird reichlich Platz benötigt. Die Werkbank darf dafür gerne 2 Meter Länge aufweisen, was auch gleich die Installation einer praktischen Ständerbohrmaschine ermöglicht.

Die Konstruktion eignet sich zudem zum Anbringen von Schraubstöcken, wodurch Säge- und Hobelarbeiten ungemein erleichtert werden. Eine kleine Tischkreissäge rundet das Paket ab. Elektrikern und anderen Feinmotorikern genügen oft schon Arbeitsflächen bis zu 1,20 m Länge. Quasi als Nebenwirkung ist damit der Vorteil verbunden, dass links und rechts davon Lagerschränke Platz finden, womit mehr Entfaltungsmöglichkeiten fürs Ordnungssystem an den Längswänden verbleiben. In allen Fällen muss für ausreichend Lichtzufuhr über der Bank gesorgt werden: 300 Lux ist das Minimum für handwerkliche Tätigkeiten.

Wer Feinarbeiten wie Gravuren und Lackierungen anfertigt, benötigt die dreifache Beleuchtungsstärke. Zum Vergleich: Doppelt ausgeführte Leuchtstoffröhren für Büroräume liefern durchschnittlich 500 Lux. Die meisten Bänke bieten unter der Arbeitsfläche noch zusätzlichen Stauraum. Hier lassen sich der Rasenmäher, die Kettensäge und ähnlich sperriges Elektro-Werkzeug aufbewahren.

Um die Ordnung auf dem Tisch aufrechtzuerhalten, haben sich Modelle mit separaten Schubladen als äußerst praktisch erwiesen.

Wie kleine Lagerschränke fassen sie regelmäßig benötigtes Werkzeug. So sind Hämmer, Schraubenzieher in allen Erscheinungsformen und Drehmoment-Schlüssel-Sets jederzeit griffbereit. Eine Schublade ist dabei jedoch auszusparen, um darin ein Ordnungssystem für Schrauben, Nägel, Muttern und andere Kleinteile einzurichten.

Werkzeugaufbewahrung und versicherungstechnische Fragen

Im Anschluss geht der Blick nach oben: Über der Arbeitsfläche wartet die blanke Wand auf ihren Bestimmungszweck. Der lautet „Werkzeug aufbewahren“ und wird durch die berühmte Lochwand realisiert. Dabei handelt es sich um ganz gewöhnliches Sperrholz, das mit einem Rastersystem versehen wurde. Mithilfe von Metallpinnen lassen sich dann die Umrisse von Bohrmaschinen, Stichsägen etc. passgenau abstecken.

Das Werkzeug wird anschließend einfach dort eingehängt und erhält damit seinen festen Platz im Ordnungssystem in der Garage. Dies trifft im Prinzip auch auf kostspielige Hilfsmittel wie etwa Messinstrumente oder spezielle Schweißgeräte zu, doch sollten jene Dinge an weniger zentralen Orten untergebracht werden. Denn wer ein Ordnungssystem in der Garage etabliert, erspart Langfingern die Suche nach den wertvollsten Werkzeugen.

Die unangenehmen Zeitgenossen sehen inzwischen von Wohnungseinbrüchen ab, um verbesserte Alarm- und Sicherungseinrichtungen zu meiden. Dafür konzentrieren sie sich nun auf vergleichsweise schlecht gesicherte Garagen und wählen gezielt Werkzeuge mit hohem Wiederverkaufswert aus. Und das kann Hausbesitzer zuweilen teuer zu stehen kommen, obwohl der durch Einbrüche entstandene Schaden von der Hausratsversicherung abgedeckt ist.

Doch ist dabei zumeist eine Eigenbeteiligung vorgesehen, sodass der Verlust nur teilweise ausgeglichen wird. Besonders wertvolle Stücke der Werkzeugsammlung sollten daher im Haus Platz finden. Alternativ dazu können aber auch robuste Lagerschränke mit speziellen Sicherheitsschlössern zur Werkzeugaufbewahrung verwendet werden.

Nicht in alte Muster verfallen

Nachdem Ordnung in der Garage geschaffen wurde, gilt es, den Zustand langfristig beizubehalten. Das ist nicht so einfach, wie es klingt, weil Eigenheimbesitzer fast täglich im Garten oder an der Fassade zu tun haben und sich die paar Meter zur Garagentür nach getaner Arbeit nur zu gerne sparen. Dann steht der Rasenmäher wieder tagelang im Garten, Handwerkszeug wird direkt am Eingang abgelegt, weil es am Folgetag ohnehin wieder benötigt wird. So scheint Ordnung immer nur ein temporärer Zustand zu sein, der die Chaos-Theorie im Mini-Format nachvollzieht.

Das muss aber nicht so sein. Die Einhaltung einfacher Vorsätze gewährleistet, dass das Ordnungssystem in der Garage intakt bleibt: Nach der täglichen Arbeit darf ruhig etwas Unordnung herrschen. Einmal pro Woche wird aufgeräumt und alles an seinen angestammten Platz zurückgebracht.

Wer sich gewissenhaft daran hält, benötigt nur wenige Minuten für den Vorgang. Wenn man den Garagenraum dann noch einmal monatlich gründlich ausfegt, gehören die Tage des Chaos endgültig der Vergangenheit an. So wird auch der nächste Frühjahrsputz wesentlich entspannter.