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« Wo ist der Unterschied? »
Die Gestaltung eines Badezimmers folgt heute nicht mehr rein praktischen Aspekten, sondern soll darüber hinaus auch Annehmlichkeit und Komfort bieten. Ein Element der Badkeramik, das diesen Bestrebungen entstammt, ist das Bidet. Wer damit wenig vertraut ist, kommt bei den Unterscheidungen schnell ins Schleudern. Was liegt vor und was ist „besser“ – ein Bidet oder eine Toilette mit Duschfunktion?
Bidet oder Dusch-WC – kurz sortiert
Die Begriffe Bidet oder Dusch-WC werden im allgemeinen Sprachgebraucht vielfach für ein und dasselbe Objekt der Sanitärausstattung eingesetzt. Ganz allgemein betrachtet, handelt es sich dabei um eine Ergänzung zur Toilette, die den Gebrauch von Toilettenpapier durch die Reinigung mit fließendem Wasser ersetzt.
Die meisten Menschen dürften dabei das klassische, vom eigentlichen Klosett unabhängige Sitzwaschbecken vor Augen haben. Allerdings gibt es nicht ohne Grund zwei unterschiedliche Terminologien. Denn tatsächlich haben sich im Laufe der Zeit zwei unterschiedliche Objekte herausgebildet, die sich in ihrer Grundfunktion zwar gleichen, hinsichtlich der praktischen Umsetzung dagegen weit voneinander entfernt liegen.
Das reine Sitzwaschbecken
Das Typbild eines Sitzwaschbeckens ist das Bidet. Meistens unmittelbar neben dem Klo positioniert, ähnelt es in der Gestaltung üblicherweise dem selbigen sehr stark. Der markante Unterschied dürfte wohl der angebrachte Wasserhahn mit verstell- und verdrehbarer Düse, sowie der kleinere Ablauf sein.
Denn wo die Toilettenschüssel hinsichtlich Wassermenge und Ablaufdurchmesser auf Fäkalien und Toilettenpapier ausgelegt ist, orientiert sich das Sitzwaschbecken am normalen Waschbecken. Demnach ist die Funktion auch stark vergleichbar und dient lediglich der Reinigung und dem Abspülen, während die Fäkalien selbst im WC entsorgt werden.
Das WC mit Duschfunktion
Im Gegensatz zum Sitzwaschbecken kommt das Dusch-WC mit lediglich einem Sanitärobjekt aus. Hier werden beide Funktionen miteinander kombiniert, so dass letztlich eine Toilette mit Bidet entsteht.
Da Spülmechanismus und Waschfunktion miteinander in Einklang gebracht werden müssen, ist der technische Aufwand hier sicherlich größer als bei den jeweiligen Einzelprodukten.
Vor- und Nachteile bei Bidet oder Dusch-WC
Sowohl Vor- als auch Nachteile prägen diese beiden zugegebenermaßen nicht zum Standard gehörenden Teile der Sanitärausstattung. Während die Toilette eindeutig zum Standard jedes Badezimmers zählt, weisen die Wascheinrichtungen viele praktische Eigenschaften auf, spielen aber immer wieder auch in den Bereich der Emotionen und der persönlichen Vorlieben hinein.
Denn gerade bei der Hygiene sensibler Bereiche ist der Mensch offenkundig sehr feinfühlig und stark von seinen eigenen Überzeugungen geprägt. So gibt es klare Verfechter des Sitzwaschbeckens, während andere Personen eindeutig die Kombination aus Toilette und Waschfunktion präferieren.
Was punktet wo?
Der eindeutige Vorteil beim Dusch-WC liegt in der Platzersparnis. Da kein zusätzliches Sanitärobjekt erforderlich ist, kann die Grundfläche des Bades trotz Zunahme des Nutzungskomforts praktikabel klein bleiben. Auch der allgemeine mit einem zweiten Objekt verbundene Aufwand für die Installationsvorwand, die eigentlichen Installationen, sowie die wiederkehrende Wartung und Pflege bleibt erfreulich niedrig. Da das „Umsteigen“ von der Toilette mit Bidet auf ein separates Sitzwaschbecken entfällt, wird auch die Gefahr von Verunreinigungen durch Tropfen etc. gekonnt vermieden.
Das Sitzwaschbecken dagegen überzeugt als alleinige Hygienedusche durch die strikte Trennung von Stuhlgang und Reinigung. Die Rückführung von Fäkalien über spritzendes Wasser aus dem üblicherweise 100 Millimeter breiten Abfluss wird gekonnt vermieden. Auch der Reinigungskomfort dürfte vielfach höher ausfallen, nachdem keine Rücksicht auf die Spülautomatik genommen werden muss.
Wie in vielen anderen Beispielen auch zu beobachten ist, geht die Kombination verschiedener Funktionen in einem Gerät nahezu immer mit gewissen funktionalen oder komfortbedingten Einschränkungen einher. Ein separates Sitzwaschbecken vermeidet dies und punktet durch die alleinige Ausrichtung auf den Reinigungsvorgang.
Welche Schwächen finden sich bei Bidet oder Dusch-WC?
Wo Stärken aufwarten, sind auch gewisse Schwächen nicht fern. Generell lässt sich zusammenfassend festhalten, dass die expliziten Stärken des einen Objekts zugleich eine gewisse Schwäche des Konkurrenten darstellen.
So überzeugt das Dusch-WC durch eine effektive Platznutzung, was für das Bidet zugleich einen Nachteil im Platzbedarf bedeutet. Umgekehrt punktet das reine Sitzwaschbecken auf hygienischer Seite, was für die Toiletten-Wasch-Kombination eine Schwäche in der Trennung der unsauberen und sauberen Tätigkeiten bedeutet.
Tipps für hochwertige Badkeramik
Ganz unabhängig davon, ob es sich um eine Toilette mit Bidet, also mit Duschfunktion, handelt oder ob ein reines Sitzwaschbecken gewünscht wird – eine hochwertige Ausführung der Sanitärkeramik garantiert Langlebigkeit und eine einfache Reinigung. Ob Toilette oder Hygienedusche, einige grundlegende Aspekte der Qualität lassen sich auf alle Elemente in Verbindung mit dem Toilettengang anwenden:
Der umspülte Bereich
Wichtig ist, dass alle Rückstände vom Toilettengang oder der anschließenden Reinigung gründlich entfernt werden. Das übernimmt das eingesetzte Spülwasser.
Eine gut konstruierte Badkeramik sorgt dafür, dass alle beaufschlagten Bereiche auch tatsächlich vom Wasser erreicht werden. Andernfalls können sich Rückstände und damit Keime und andere Krankheitserreger auf Dauer in der Keramik festsetzen und dort intensiv vermehren.
Die Glasur
Ebenso wichtig ist die Oberflächenbeschaffenheit. Sie sorgt dafür, dass das Spülwasser auch tatsächlich reinigend wirksam sein kann. Sanitärkeramik ist normalerweise vollflächig glasiert. Besonders günstige Produkte verzichten jedoch an nicht einsehbaren Bereichen, beispielsweise unter dem Toilettenrand, auf die Glasur.
Dort liegt die raue Oberfläche des Steinzeugs offen und bildet einen idealen Untergrund für Bakterien und Keime. Hochwertige Keramik dagegen wird in allen neuralgischen Bereichen glasiert und sorgt so für die erforderlichen Voraussetzungen für einen dauerhaft hygienischen Einsatz.
Fazit – so wählen Sie die „richtige“ Sanitärausstattung für Ihre Bedürfnisse
Ganz gleich, ob Sie ein Bidet oder ein Klosett mit Duschfunktion bevorzugen, diese Teile der Sanitärausstattung sind in der Lage, den persönlichen Komfort enorm zu steigern.
Vergewissern Sie sich vorab, dass Ihre Form der Hygienedusche Ihren persönlichen Bedürfnissen und Ansprüchen an Platz, Hygiene und Nutzbarkeit entspricht.
So wird Ihre Toilette mehr als ein absolut minimalistischer Zweckraum. Sie erhalten auch in Sachen Stuhlgang das Plus an Komfort, das im Rest des Badezimmers seit geraumer Zeit zum absoluten Standard gehört.