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« Behagliche Festbrennstoffherde liegen im Trend »
Die ständig steigenden Preise der Öl- und Gasversorger haben ihre Spuren hinterlassen. So erlebt der Festbrennstoffherd in deutschen Landen zurzeit eine Renaissance. Hier verbindet sich das behagliche Heizen mit einem weiteren praktischen Nutzen: dem Kochen. Außerdem machen sich die Herde auch optisch sehr gut.
Moderne Küche mit Nostalgie-Faktor
Zu den Zeiten unserer Großeltern war der Wohnraum ein so rares Gut, dass Herd und Heizung kombiniert wurden, um Platz zu sparen. Der Kaminofen war dementsprechend wuchtig gestaltet und dominierte den gesamten Wohnbereich.
Wer dabei an feinste Hausmannskost und gemütliche Abende im Feuerschein denkt, der vergisst, dass das Kochen und Heizen mit Holz damals oft zu einer belasteten Raumluft führte. Auch für die Lagerung des Brennstoffs war viel Platz nötig, sodass mitunter der gesamte Lagerraum im Keller damit angefüllt war.
Diese Zeiten sind vorbei, der moderne Holzherd überzeugt, weil er die Behaglichkeit und Romantik des großelterlichen Küchenherds wiederaufleben lässt. Gleichzeitig verfügen diese Modelle aber über moderne Feuerungstechnik, sodass die Qualität der Raumluft nicht maßgeblich beeinträchtigt wird. Auch müssen die Verbraucher nun nicht mehr zwangsläufig auf unbehandeltes Holz zurückgreifen.
Pellets eignen sich ebenso gut für den Festbrennstoffherd und sind in jedem Baumarkt oder beim spezialisierten Händler erhältlich. Die abschließende Herdplatte ist modernen Ceranfeldern nachempfunden und bietet reichlich Platz zum Kochen. Auch die Funktion als Heizung wurde runderneuert und zeigt sich damit als zeitgemäße Energiequelle.
Ein herausragendes Element beim Holzofen zum Kochen ist aber fraglos das klassische Design: Bei den meisten Modellen ist die Brennkammer wie im historischen Kaminofen mit einem hitzeresistenten Sichtfenster versehen, sodass der flackernde Widerschein des Feuers den Raum erhellt.
Holzherd anzünden – Schritt für Schritt
Es bedarf es schon etwas Übung, um mit Holz zu Kochen, besonders wenn man einen Gas- oder Stromherd gewöhnt ist. So muss man ein Gefühl dafür entwickeln, wieviel Holz für welche Garstufe benötigt wird. Das Ofenthermometer wird hierbei sehr nützlich sein. Für Anfänger ist demnach zunächst die mittlere Temperatur von 150 Grad anzupeilen.
Dabei ist wie folgt vorzugehen:
- Verwenden Sie zum Anzünden kleineres Scheitholz und viel Reisig. Dann ein bis zwei Grillanzünder dazugeben und abwarten, bis sich das Holz an der Oberfläche restlos schwarz verfärbt.
- Nun können die großen Scheite nachgelegt werden. Kontrollieren Sie dabei die Temperatur im Ofen.
- Die anvisierte Wärme sollte schrittweise aufgebaut und nach 20-30 Minuten erreicht werden.
- Legen Sie Scheite nach, wenn das Holz ausgebrannt ist und nur noch glimmt.
Koch- und Garzeiten sind kürzer, wenn Sie den Holzherd täglich nutzen, denn dann ist in der Brennkammer noch eine gewisse Restwärme gebunden. Ansonsten ist beim Holzofen zum Kochen darauf zu achten, dass das verwendete Kochgeschirr ausschließlich aus Emaille oder rostfreiem Stahl gefertigt wurde. Kunststoffbestandteile würden sich über dem Küchenherd mit der Zeit erheblich verformen.
Die größte Hitze entwickelt der Festbrennstoffherd direkt über der Brennkammer. Für Kochvorgänge, für die Sie große Hitze benötigen, wie das schnelle Erhitzen von Wasser oder das scharfe Anbraten von Fleisch, setzen Sie das Kochgerät also hier auf. An den Rändern der Brennkammer herrscht mäßige Wärme, die sich zum Warmhalten und schonendem Garen von Speisen eignet.
Holzherd-Serie von Justus – behaglich, praktisch wartungsarm
Es scheint auf den ersten Blick aufwendig und kompliziert, einen Holzherd in die moderne Küche zu integrieren lässt. Denn aufgrund seiner Eigenschaften ist der Küchenherd schließlich an gewisse Standortbedingungen gebunden.
Tatsächlich kommt der Holzherd des 21. Jahrhunderts aber recht wandlungsfähig daher. Die Modelle des Traditionsunternehmens Justus machen deutlich, dass es für jeden Standort und jede Größe den passenden Küchenherd gibt.
Alle Modelle von Justus verfügen über eine Nennleistung von 7 KW. Außerdem erfüllen sie die Voraussetzungen zum Dauerbetrieb und sind mit selbstreinigenden Sichtscheiben ausgerüstet. Vor allem in der Größe unterscheiden sich die einzelnen Modelle.
Der kompakte Küchenherd Linz-81 fügt sich optisch nahtlos in die moderne Einbau-Küche ein. So weist sein Design nur wenige Gemeinsamkeiten mit dem klassischen Holzherd auf: Die einzige Sichtscheibe gewährt den Blick ins extra breite Backfach, während die Brennkammer sichtgeschützt und seitlich davon angebracht wurde.
Wer es lieber klassisch mag, der findet im Angebot des Traditionsherstellers ebenfalls entsprechende Modelle. Einsehbare Brennkammern, massives Gusseisentüren und eine klassische Formgebung sind die markanten Merkmale des Modells Rustico.
Hier ist der Name wahrlich Programm: Der robuste Herd steht in einem angenehmen Kontrast zu der gelegentlich etwas unterkühlten modernen Innenarchitektur. Er verspürt Wärme und Behaglichkeit, selbst wenn er noch nicht in Betrieb ist. Auch diesen Küchenherd gibt es in einer platzsparenden Variante – dem Rustico-50.
Es zeigt sich also erneut: wer daheim gerne mit Holz Kochen will, der braucht dafür nicht zwangsläufig viel Platz. Ein Backfach sucht man hier vergeblich, dafür macht er sowohl in der Küche als auch als Wohnraumheizung eine gute Figur.
Sein großer Bruder, der Rustico-90, weist in etwa die doppelten Ausmaße auf. Der 200-Kilo-Koloss dient mit seinem doppelten Sichtfenster, dem voluminösen Backraum und der breiten Herdplatte als optisches und funktionales Highlight in jeder Küche.
Immissions- und Brandschutz
Das Kochen mit dem Holzherd der Gegenwart scheint bis hierhin nur Vorteile in sich zu bergen. Es sind allerdings noch zwei gesetzliche Bestimmungen zu berücksichtigen, um das Flammenspiel gefahrlos genießen zu können. Das betrifft zunächst die deutsche Feuerstättenverordnung, in der festgelegt ist, dass der Herd mindestens 20 Zentimeter Abstand zu feuerfesten Wänden einhalten muss.
Zu „brennbaren“ Wänden, etwa solche die aus Holz gebaut sind, muss der Küchenherd abgeschrankt werden, indem seine Seitenflächen mit Brandschutzplatten versehen werden. Sie sind beim Hersteller meist kostengünstig erhältlich und innerhalb weniger Minuten installiert. Darüber hinaus ist noch die Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) von Belang. Hier werden Grenzwerte für Kohlenstoffmonoxid und Feinstaub aufgeführt, die ein raumluftunabhängiger Holzherd maximal ausstoßen darf. Sie basiert auf Sonderregelungen, die zunächst in den Großräumen München, Regensburg und Aachen verabschiedet wurden. 2015 trat sie bundesweit in Kraft und ist für alle neu installierten Herde verpflichtend.
Bei bereits bestehenden Anlagen greifen gestaffelte Übergangsfristen für die Nachrüstung, die spätestens im Januar 2025 abgeschlossen sein muss.
Zurück in die Zukunft
Hiermit lässt sich schon erahnen, dass der Trend zum Holzherd nicht nur auf dem Wunsch nach traditionellen Techniken beruht. So ist er Teil der Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung, in der Holz eine wichtige Rolle spielt.
Zusätzliche Gelder, um Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Holzfeuerung voranzutreiben, wurden bereits freigegeben. Vor diesem Hintergrund präsentiert sich der Holzherd als zukunftsfähige und umweltfreundliche Möglichkeit zum Heizen und Kochen.