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« Diese Aufgaben stehen vor dem Winter im Garten an »
Der Sommer geht und mit dem Herbst ziehen kältere Temperaturen, eine reduzierte Sonnenscheindauer und steigende Niederschläge in unseren Alltag ein. Während wir es uns einfach auf dem Sofa oder vor dem Kamin gemütlich machen, muss unser Garten die kalte Jahreszeit an Ort und Stelle überdauern. Um ihn winterfest zu machen, wartet daher einiges an Gartenarbeit im Herbst auf ihre Erledigung. Denn nicht nur die Tiere, auch die Pflanzen wollen sicher überwintern und die Zeit bis zum nächsten Frühjahr unbeschadet überstehen.
Die Ziele der Gartenarbeit im Herbst
Natürlich unterscheidet sich die Gartenarbeit im Herbst von den Arbeiten anderer Jahreszeiten. Denn sowohl das Wetter ändert sich als auch die Vegetationsphasen der typischen Gartengewächse. Logischerweise sind nun auch die damit verbundenen Tätigkeiten auf diese Aspekte angepasst und nicht mit dem Frühjahr oder Sommer vergleichbar. So unterschiedlich die einzelnen Tätigkeiten von Gartengrundstück zu Gartengrundstück ausfallen können, so stark ähneln sich jedoch die damit verfolgten Ziele.
Pflanzen
Zu Beginn der Wachstumsphase im Frühjahr werden viele Pflanzen gesät oder aber zumindest auf die kommende Saison vorbereitet. Die Gartenarbeit im Herbst ist dagegen drauf ausgerichtet, die Gewächse nach Ende der Wachstumsphase und nach Abschluss der Ernte auf die nun anstehende Ruhephase anzupassen.
Das Ziel ist daher, die einzelnen Gewächse in einen Zustand zu versetzen, in dem sie die kalte Periode unbeschadet überstehen.
Zugleich sollte der Energieverbrauch der Pflanze optimiert werden, da im Winterhalbjahr nur vermindert oder sogar überhaupt keine Energie gewonnen werden kann. Die vorhandenen Reserven müssen daher bis zum Frühling ausreichen.
Ein zweites Augenmerk muss unbedingt der Pflege gehören, da die im Winter geschwächten Pflanzen besonders anfällig für Krankheiten sind. Zudem sind die Umgebungsbedingungen mit erhöhter Feuchtigkeit und geringer Wärme optimal für die Ausbreitung von Schimmel, Fäulnis und anderen problematischen Konstellationen. Die Gartenarbeit im Herbst mag daher zunächst gering erscheinen, zeigt sich aber im Detail erstaunlich vielfältig.
Tiere
Zwar sind nur in den wenigsten heimischen Gärten tatsächlich Tiere gezielt angesiedelt. Allerdings nutzen unzählige Lebewesen den Garten als Lebensraum. Da sie auch für den Gärtner viele Vorteile mit sich bringen, sollten die Arbeiten im Herbst auch so ausgeführt werden, dass die Tiere gute Voraussetzungen zum Überwintern vorfinden.
Bekannt ist der Laubhaufen in der Gartenecke für Igel, aber auch Insekten, Kleinsäugetiere und viele andere Lebensformen freuen sich über Unterschlupfmöglichkeiten. In den allermeisten Fällen muss dafür nicht einmal Mehraufwand betrieben werden. Aber wenn beispielsweise Baumschnitt nicht sofort beseitigt wird, sondern bis nach dem Winter im Garten verbleibt, finden dort verschiedenste Besucher einen Unterschlupf für die unwirtlichste Phase des Winters.
Mehr Vorbereitungen für den Garten im Winter
Über die eigentlichen Pflanzen hinaus beheimaten Gartengrundstücke heute unzählige weitere Elemente vom Schuppen über die großzügige Terrasse mit Grillplatz bis hin zum Gartenteich oder gar Pool.
All diese Elemente sind zwar von sich aus erst einmal dauerhaft erstellt. Auch sie können jedoch mit wenigen Handgriffen im Rahmen der Gartenarbeit zusätzlich auf den Winter vorbereitet werden. Schäden sind zwar nur selten zu befürchten, sehr oft schlägt das Winterhalbjahr mit zunehmender Verschmutzung zu Buche, so dass bei ausbleibender Einwinterung im Frühjahr besonders viel Aufwand wartet.
Den größten Aufwand bringt meist sogar die reine Inspektion dieser Elemente mit sich. Sind alle Bauteile in Ordnung? Ist Ausbesserungsbedarf vorhanden? Lediglich Elemente mit technischen Besonderheiten, wie etwa Gartenteiche und Pools mit Pumpen- und Filteranlagen bedürfen sehr spezifischer Handgriffe, um sensible Elemente ebenfalls vor Schaden zu bewahren. Dann lohnt vor allem der Blick in die Bedienungsanleitung, die ausführlich Rat erteilt, welche herbstlichen Arbeiten erforderlich sind.
Konkrete Arbeiten im September, Oktober, November
Nachdem die Ziele der Bemühungen klar sind, stellt sich nun natürlich die Frage, welche konkrete Gartenarbeit im Herbst denn nun ansteht. Auch hier muss der Fairness halber angemerkt werden, dass sich die tatsächlichen Tätigkeiten von Grundstück zu Grundstück und von Pflanzkonzept zu Pflanzkonzept stark unterscheiden können. Einige Klassiker kommen jedoch in nahezu jedem Garten vor oder sind zumindest immer wieder anzutreffen.
Rasenpflege
Zunächst einmal lässt sich ein Rasen natürlich nicht vollständig winterfest machen. Allerdings kann man das flächige Grün durch eine angemessene Rasenpflege stärken und auf die kommenden Strapazen durch Kälte, Wind und Nässe vorbereiten.
Viel diskutiert, von den meisten etablierten Experten aber als sinnvoll angesehen ist das Vertikutieren als essenzielle Kernmaßnahme der Rasenpflege.
Dabei werden tote Pflanzenteile entfernt und der Boden an der Oberfläche aufgerissen und gelockert. So erhalten die Rasenpflanzen mehr Sauerstoff und Niederschlagswasser kann wieder besser absickern.
Kombiniert mit einem letzten, nicht zu kurzen Schnitt und einer Langzeitdüngung ist der gemähte Rasen so gut vorbereitet und kann im Spätsommer und den Herbstmonaten nochmals richtig Kraft tanken und sich von möglichen sommerlichen Belastungen, wie Hitze, Wassermangel und einer intensiven Bespielung erholen.
Den Teich winterfest machen
Nicht jeder verfügt über einen Teich. Sofern er vorhanden ist, sollte er aber unbedingt winterfest gemacht werden. Dazu gehört das Reinigen, also das Entfernen von eingefallenem Laub, um eine Überdüngung des Wassers zu verhindern.
Außerdem sollten Filteranlagen kontrolliert, gesäubert und gegebenenfalls ebenfalls für die kalte Jahreszeit fit gemacht werden. Sind Fische im Gewässer, benötigen diese – sofern sie im Teich verbleiben – eine eisfreie Schicht mit verbleibendem Wasser. Eine entsprechende technische Einrichtung kann helfen, eine Mindestströmung aufrechtzuerhalten und das Zufrieren zu verhindern. Außerdem kann so der nötige Sauerstoff zugeführt werden.
Alle diese Dinge müssen auf den Teich und sein Volumen abgestimmt und für den Betrieb im Winter ausgelegt sein. Sind dagegen empfindliche Pflanzen im Teich, können diese entnommen und im Eimer oder einer Wanne an einem geschützten Ort über den Winter eingelagert werden. Das Frühjahr eignet sich zur Teichreinigung!
Umgraben
Kurz und knapp lässt sich das Umgraben des Gartens beschreiben. Leere Pflanzbeete werden durch das Umgraben belüftet und die Erdbrocken zerfallen nach dem Durchfrieren zu einem lockeren, feinen Boden. Außerdem werden vorhandene Unkräuter gewendet.
In der Folge zeigen die grünen Pflanzenteile nach unten und gehen auf Grund von Luft- und Lichtmangel ein. Die Wurzeln dagegen werden exponiert und erfrieren. In der kommenden Saison ist daher mit einem deutlichen Rückgang des Unkrauts zu rechnen.
Sträucher und Bäume schneiden
Ein weiterer Klassiker der Gartenarbeit, die im Herbst erfolgen sollte, ist der Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern.
Zwar kann auch im Frühling ein geeigneter Schnittzeitpunkt sein, viele Gewächse sollten jedoch bereits vor dem Winter von nicht erwünschten Trieben befreit werden. So muss die Pflanze diese Bestandteile nicht mit zusätzlicher Energie in die kommende Saison unterhalten, sondern wird auf diesem Wege von unnötigem Ballast befreit.
Ein- und mehrjährige Pflanzen
Aber auch andere Gewächse, wie Stauden und Kleinpflanzen bedürfen einiger Arbeit. Mehrjährige Gewächse überwintern meist in einer reduzierten Form, nachdem sie ihre Blätter abgeworfen oder zumindest nicht mehr versorgt haben. Je nach Art sollten sie entweder als Frostschutz zu einer dichten Garbe gebunden werden, oder aber zur Vermeidung von Fäulnis im toten Pflanzenmaterial gänzlich entfernt werden.
Einjährige Gewächse dagegen werden das Frühjahr nicht erleben und sollten zum Saisonende entfernt werden. Ansonsten fällt im kommenden Jahr, wenn eigentlich die neue Saat oder Pflanzung erfolgen soll, zunächst einige Gartenarbeit für die Beseitigung der Altpflanzen an. Laub rechen Sie zusammen oder setzen einen bequemen Laubsauger ein. Keinesfalls sollte es auf dem Rasen oder auf Wegen verbleiben.
Terrassen, Wege und andere Bauten
Zuletzt verbleiben bauliche Objekte im Garten. Wege, Terrassen oder auch Beeteinfassungen können im Laufe der Zeit Fugen bilden, in denen sich Schmutz und Unkraut sammeln. Im Winter gelangt hier Wasser zwischen die Platten oder Betonbauteile und kann beim Gefrieren weitere Schäden nach sich ziehen.
Daher sollte zur Gartenarbeit zum Ende des Sommers und im Herbst auch das Einsanden offener Fugen gehören oder das Ausbessern von Schadstellen, Rissen, Löchern und sonstigen Schäden. Denn nur vollständig intakt sind von Menschenhand geschaffene Objekte auch vollständig winterfest.