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« Was eignet sich besser zum Entspannen? »
Dass regelmäßiges Saunieren gut für die Gesundheit ist, ist allgemein bekannt. Besonders während der kühlen Herbst- und Wintermonate verspricht ein Saunagang Wohlbefinden, Regeneration und Erholung. Allerdings vertragen Kinder, Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen und Senioren den Besuch in der Sauna häufig nicht so gut. Für diese Personengruppen stellt die Infrarotkabine eine Alternative zur klassischen Sauna dar. Sauna oder Infrarotkabine? Was ist für wen besser geeignet?
Saunieren wie die alten Römer – die klassische Sauna
Die klassische Dampfsauna blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits bei den alten Römern waren öffentliche Badeanstalten und Saunen sehr beliebt. Hier traf man sich, um zu entspannen, sich auszutauschen und gemeinsam im Caldarium zu schwitzen. Vor 2000 Jahren nutzten die Römer Holzfeuer oder vulkanische Quellen, um ihre Bäder und Saunen zu heizen. Im Gegensatz dazu benötigt die Sauna der Neuzeit einen Stromanschluss, um den leistungsstarken Ofen mit Energie zu versorgen. Üblicherweise wird die Heimsauna mit Starkstrom betrieben. Dabei erzeugt der Ofen eine Temperatur von bis zu 130 °C. Innerhalb von wenigen Minuten erhöht sich die Hauttemperatur auf über 40 Grad. Blutdruck und Puls steigen, das Herz schlägt mit bis zu 140 Schlägen pro Minute. Das sogenannte künstliche Fieber entsteht. Wie echtes Fieber erhöht es die Aktivität des Immunsystems und stärkt die Abwehr gegen Infekte. Es stellt aber auch eine echte Herausforderung für das Herz- Kreislaufsystem dar. Viele Menschen empfinden dies als unangenehm. Eine Infrarotkabine eignet sich deswegen als verträglichere Saunavariante.
Die Infrarot-Wärmekabine: eine schonende Alternative
Die erste Infrarot-Wärmekabine wurde von Harvey Kellogg, dem Erfinder der gleichnamigen Cornflakes und der Erdnussbutter, konstruiert. Ein wesentlicher Unterschied zum klassischen Schwitzbad ist, dass die Temperatur mit 35 bis 50 °C deutlich geringer ist. Auch die Art der Wärmeübertragung unterscheidet sich.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Sauna, in der die Hitze über die Luft übertragen wird, sorgen in der Wärmekabine Infrarotheizelemente oder Strahler für die richtige Temperatur. Die Strahlung bewirkt den sogenannten Tiefenwärme-Effekt, der sich ähnlich anfühlt wie ein Sonnenbad im Freien. Diese Form der Wärmeübertragung ist für das Herz weniger strapaziös. Besonders für Menschen mit Herz- Kreislaufproblemen ist die Infrarot-Wärmekabine eine Alternative zur herkömmlichen Sauna.
Zeit- und kostengünstige Heimsauna
Ein weiterer Vorteil der Infrarotkabine ist, dass sie nicht lange vorgeheizt werden muss. Selbst eine kleine Saunakabine braucht mindestens eine Stunde, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Infrarotkabine benötigt nach dem Einschalten nur wenige Minuten, um aufzuheizen. Je nachdem mit welchen Infrarotstrahlern die Kabine ausgestattet ist, ist diese Temperatur bereits nach 10 bis 25 Minuten erreicht. Im Vergleich zum herkömmlichen Schwitzbad bedeutet das eine erhebliche Zeit- und Stromersparnis. Außerdem können Sie die Kabine auch spontaner nutzen.
Saunieren etwas anders
Um sich auf einen Aufenthalt in der Infrarot-Wärmekabine vorzubereiten, gilt dasselbe wie vor einem Saunagang:
- Ausreichend trinken
- Schmuck ablegen
- Duschen
Allerdings werden nicht mehrere Gänge nacheinander absolviert. In der Infrarotkabine reicht eine einzige Anwendung. Die kann dafür ruhig länger ausfallen, als ein üblicher Saunagang. Hersteller empfehlen eine Dauer von 25 Minuten bis 40 Minuten. Nach der Bestrahlung steht auch kein Bad im Eiswasser auf dem Programm, sondern eine lauwarme Dusche, um die Haut von Schweiß zu reinigen.
Medizinischer Nutzen von Infrarot-Wärmekabine und herkömmlicher Heimsauna
Die historischen Modelle von Harvey Kellogg setzten noch die kurzwellige Infrarot A-Strahlung (IR-A) frei. Diese Form der Infrarotstrahlung reicht auch unter Schichten der Haut und führt dazu, dass sie schneller altert. Auch für die Augen kann IR-A-Strahlung schädlich sein. Allerdings kommen in der modernen Wärmekabine ausschließlich geprüfte Heizstrahler zum Einsatz, die nur in unbedenklichem Rahmen Infrarot A-Strahlen emittieren.
Traditionelle Sauna und Infrarotkabine punkten bei Wellness und Gesundheit
Intensives Schwitzen hat viele positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Es stärkt die körpereigene Abwehr, bringt den Kreislauf in Schwung, spült Giftstoffe aus dem Körper und wirkt trockener Haut entgegen. Die Erhöhung der Körpertemperatur führt außerdem dazu, dass das Immunsystem gestärkt wird. Auch die Nährstoffversorgung von Muskeln und Gewebe verbessert sich. Außerdem steigt die Sauerstoffsättigung, weshalb sich die Muskeln nach körperlicher Anstrengung schneller regenerieren. Ein weiterer angenehmer Effekt ist zuletzt, dass der Körper mehr Kalorien verbraucht, weil Stoffwechselprozesse angeregt werden. Infrarotbestrahlung wirkt außerdem besonders gut bei Muskelschmerzen und Verspannungen. Die Wärme der Strahlung dringt tief in den Körper ein. Speziell bei muskulären Rückenleiden ist dies sehr wohltuend und effektiv schmerzlindernd. Deswegen wird Infrarot C-Strahlung auch in vielen Rehazentren zur schonenden Schmerzbehandlung genutzt.
Flexibilität: ein großes Plus der Infrarotkabine
Eine Infrarotkabine hat den großen Vorteil, dass die meisten Modelle möglichst platzsparend konstruiert sind. Kleine Varianten kommen mit einer Stellfläche von lediglich 1m2 aus, bieten aber auch nur Platz für 1 bis 2 Personen. Für den Heimgebrauch sind auch größere Kabinen auf dem Markt. Allerdings verlängert sich mit der Größe auch die Aufheizzeit. Infrarotkabinen benötigen grundsätzlich keinen Starkstromanschluss. Die Strahler werden mit 230 V Wechselspannung betrieben, sodass bei der Installation keine speziellen Fachkenntnisse gefragt sind. Es muss nur der Stecker eingesteckt werden.
Für zusätzlichen Komfort sind in den meisten Modellen Radioempfänger und MP3-Player eingebaut. Um die Wellness-Session noch angenehmer zu gestalten, verfügen einige Wärmeschränke über zusätzliche Features wie Lesebeleuchtung oder entspannende Lichtinstallationen. Zudem sind die Sitzgelegenheiten in der Regel sehr komfortabel gestaltet und mit Leder oder antibakteriellem Kunstleder bezogen. Hierbei ist allerdings auf die Feuchtigkeits- und Säureresistenz des Materials zu achten.
Mehr Platzbedarf bei der klassischen Heimsauna
Dagegen lässt sich eine Heimsauna nicht so flexibel in jedem Raum des Hauses aufstellen. Neben dem Anschluss für Starkstrom braucht sie auch mehr Stellfläche. Selbst kompakte Modelle benötigen um die 4m2, da der Saunaofen zusätzlichen Raum beansprucht. Zusätzlich ist zu beachten, dass hier Leitungen mit besonders hitzebeständiger Isolation verwendet werden müssen.
Dagegen sind der soziale Aspekt und der Wohlfühlfaktor Pluspunkte für die klassische Sauna. Das klassische Schwitzbad ist in der Regel wesentlich geräumiger. Im Durchschnitt finden 4 bis 6 Personen Platz, mehr als in den meisten Infrarotkabinen. Je nachdem mit wem man in der Sauna sitzt, erhöht das den Spaßfaktor und die Geselligkeit. Die große Vielfalt an Saunazubehör macht das Saunieren zu einem echten Erlebnis: Aufgüsse, mit individuellen Duftnoten, sorgen zusätzlich für Wohlbefinden und Entspannung.
Sauna oder Infrarotkabine – ein Fazit:
Eine Infrarotkabine bietet viele Vorteile. Sie ist platzsparend, kostengünstig im Betrieb und kann daheim in fast jedem Raum aufgestellt werden.
Für Kinder, Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen und alten Menschen ist eine Infrarotkabine eine gute Wahl. Deswegen eignet sich eine Infrarot-Wärmekabine besonders gut als Familiensauna. Die Entscheidung zwischen Sauna und Infrarotkabine hängt aber vor allem von individuellen Bedürfnissen und persönlichem Geschmack ab.
Für Heimsauna oder Infrarot-Wärmekabine gilt gleichermaßen: Wer sich diesen Wellnessbereich in den eigenen vier Wänden gönnen möchte, sollte nicht bei der Holzqualität sparen. Schließlich produzieren die Kabinen jede Menge Hitze und Feuchtigkeit. Die meisten einheimischen Holzarten sind dafür nicht geeignet. Deswegen setzen viele Hersteller von Saunen und Infrarotkabinen auf tropische Edelhölzer oder robuste Kieferngewächse. Dabei hat sich die in Nordamerika beheimatete Hemlock-Tanne als ideal für den Saunabau erwiesen: Sie ist leicht, gut zu verarbeiten, langlebig und harzt auch bei hohen Temperaturen nur unwesentlich aus.