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« Wärmepumpen der zweiten Generation »
Die Klimakrise beherrscht nicht erst seit gestern die nationalen und internationalen Schlagzeilen. In Deutschland stieß Greta Thunbergs medienwirksam inszenierte Reise nach New York aber schon teilweise geöffnete Türen auf. So zeigen deutsche Verbraucher schon seit Jahren ein gesteigertes Umweltbewusstsein und verzichten zusehends auf konventionelle Heiztechniken. Alternative Systeme, wie etwa die Wärmepumpen von Panasonic, erobern demnach fortlaufend Marktanteile.
Enorm: Panasonics Umsatz übertrifft 7,7 Billionen
Dabei wirkt der Name „Panasonic“ in Kombination mit fortschrittlicher Heizungstechnik schon etwas befremdlich. So ist der langjährige Vertreter im Nikkei-Index hierzulande in erster Linie als Spezialist für Geräte bekannt, die im weitesten Sinne der Unterhaltungselektronik zuzuordnen sind. Ein Global Player benötigt aber zwangsläufig immer mehrere Standbeine, um nicht direkt bei der ersten konjunkturellen Schwächephase ins Wanken zu geraten. Der japanische Megakonzern bemühte sich seit Kriegsende daher darum, dass der Verbraucher im Prinzip alle Haushaltsgeräte unter dessen Dach erwerben kann: Von der Glühbirne, über den elektrischen Rasierapparat, HD-Kameras, Mähroboter, bis zum vollausgestatteten PC-System wird der gesamte urbane Lebensbereich abgedeckt.
Ab den 70ern des 20. Jahrhunderts folgten dann die Kooperation mit der japanischen Automobilindustrie und der Einstieg in den Wachstumsmarkt der nachhaltigen Heizungs- und Klimatechnik, sodass der letztjährige Konzernbericht diese drei Produktionszweige noch immer als das Fundament der Firma hervorhob. Ein recht beachtliches Fundament: 2018 verzeichnete der Gesamtkonzern einen Umsatz von 7,7 Bio. Yen (66 Mrd. Euro). Fürs laufende Geschäftsjahr kalkuliert der Vorstand weiterhin mit dem operativen Gewinn von 3,25 Mrd. Euro, was einer Steigerung von 20 Prozent entspräche.
Dass die flächendeckende Produktpalette hierzulande nur am Rande bemerkt wurde, liegt letztlich darin begründet, dass Panasonic viele seiner Geräte in den USA und Europa jahrzehntelang unter dem Markennamen „National“ vertrieb. In der Rückschau sticht somit vor allem die japanische Innovationsfreude heraus: 1977 revolutionierte man mit der VHS-Technik die Möglichkeiten im heimischen Entertainment. 1991 wurde hier der erste HD-Fernseher gefertigt, während sich 1996 der erste Kühlschrank mit Inverter-Technologie dazugesellte. Darüber hinaus fertigte man schon in den 70ern die ersten Vorgänger programmierbarer Waschmaschinen und Klimaanlagen. So war es letztlich nur eine Frage der Zeit, bis sich das Unternehmen auch regenerativen Energiequellen widmen würde. Mit der umluftbasierten Wärmepumpe hat man dabei allerdings ein sehr steiniges Terrain betreten.
Aus der Tiefe der Systemmängel…
Schließlich bemängeln deutsche Verbraucher jene Wärmequellen schon seit Jahren: Im Vergleich zu anderen regenerativen Energieträgern sind sie zu ineffizient, überteuert und obendrein nur eine Hybrid-Lösung, da sie zumindest teilweise noch mit elektrischem Strom angetrieben werden müssen. Bezüglich der ersten Generation moderner Wärmepumpen ist die Argumentation sicherlich nicht völlig unbegründet. Dabei gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass die internationale Staatengemeinschaft die Hersteller insbesondere nach Fukushima durch großzügige Subventionen dazu animierte, die noch unausgereifte Technik für den offenen Verkauf freizugeben.
Dass noch Luft nach oben bestand, war somit allen Beteiligten klar. Seit jener Zeit bemühen sich der japanische Hersteller und dessen Konkurrenz darum, den Imageschaden möglichst gering zu halten. Auf der anderen Seite gelang es hierdurch, wichtige Systemmängel zu erkennen und ihnen wirkungsvoll entgegenzuwirken.
Den Entwicklern der Panasonic Wärmepumpe Aquarea oblag somit zunächst die Kernaufgabe, die Geräte effizienter zu gestalten. Schließlich handelt es sich dabei um die größte Schwachstelle früherer Modelle: So wirkten diese zumeist nur als Unterstützung für die Heizung bzw. dessen Primärsystem, indem mittels eines Gebläses warme Luft aus der Umgebung angesaugt und dem Heizkreislauf zugeführt wurde. Die dabei entstehenden Wärmeverluste, insbesondere beim Übergang von warmer Luft zu warmem Wasser, waren immens. So immens, dass Eigenheimbesitzer die technischen Grundvoraussetzungen der ausgelobten Unterstützung mit Steuergeldern nur äußerst selten erfüllen konnten.
…entsprießen drei Wege nach Rom
Panasonics Ingenieure griffen bei der Aquarea-Serie daher auf die in Kühlschränken bewährte Inverter-Technologie zurück: Hierbei ist der primären Energiequelle (also der angesaugten Umgebungsluft) und dem Endverbraucher ein Wärmetauscher zwischengeschaltet, der die Energie speichert (ironischerweise in Form von chemisch unterstützter Kälteenergie) und nur zum benötigten Zeitpunkt wieder freigibt. Der zweite Heizkreis arbeitet wiederum ausschließlich mit erwärmtem Wasser, weshalb Techniker bei diesem Modell auch die etwas umständliche Typenbezeichnung der Luft-Wasser-Wärmepumpe verwenden.
Die Basisdaten der Aquarea-Serie sprechen da eine wesentlich verständlichere Sprache: Im Vergleich zur konventionellen Öl-, Gas- oder Elektro-Heizung reduziert sich der jährliche Energiebedarf um 35 Prozent. Das entspricht einer durchschnittlichen Einsparung von 1.200 Euro.
Dabei macht sich die Wärmepumpe Aquarea doppelt bezahlt, weil sie neben der konventionellen Heizung auch gleich noch die moderne Klimaanlage zu ersetzen weiß. Zu diesem Zweck wird der Kühlkreislauf der Luft-Wasser-Wärmepumpe einfach umgepolt, sodass er den Wohnräumen nun gut gekühlte Luftmassen zuführt.
Auf diesen Grundfunktionen aufbauend, entwarf Panasonics Entwicklungsabteilung drei verschiedene Baugruppen für die Aquarea-Serie, die die Anforderungen der meisten europäischen Klimazonen und Gebäudetypen abdecken sollten.
- Das betrifft zunächst den LT, dessen Leistungsaufnahme zwar bis zu 16 kW beträgt, der jedoch im untersten Leistungslevel am effektivsten wirken kann. Dies ist in der Systemprogrammierung begründet, die für den Leistungsbedarf von Niedrigenergiehäusern optimiert wurde. So erzielt der LT noch bei Außentemperaturen von -20 °C einen Wirkungsgrad um 80 Prozent.
- Der T-Cap ist dagegen weniger auf Energieeinsparung, denn auf perfekte Leistungsausbeute aus. Seine höchsten Effizienzwerte erzielt er somit im obersten Leistungsdrittel, weshalb er bevorzugt in kälteren Regionen zum Einsatz kommt.
- Der Aquarea HT (für Hochtemperatur) zeichnet sich wiederum durch seine maximale Vorlauftemperatur von 65 °C aus, wodurch er ohne elektrische Unterstützung sowohl in Alt- als auch in Neubauten problemlos als einziges Heizungssystem installiert werden kann.
Panasonic Wärmepumpe Aquarea – Fortschritt an vielen Fronten
Doch warum sollten den technikbegeisterten Eigenheimbesitzer schon Fortschritte beim schonenden Umgang mit Energie interessieren? Das dürfte heutzutage als gegeben vorausgesetzt werden. Es ist doch viel spannender zu erfahren, welche neuen Funktionen bei der Panasonic Wärmepumpe der Aquarea-Serie berücksichtigt wurden. Damit kommen wir zur Aquarea Service Cloud. Sie sollte ursprünglich nur dem Fachkräftemangel entgegenwirken und den Reparatur- und Wartungsaufwand minimieren. Mit einer speziellen Zugangssoftware können Wartungstechniker hierbei auf gespeicherte Daten zugreifen, um die Fehleranalyse nicht mehr vor Ort durchführen zu müssen.
Kleinere Abweichungen in der Feinabstimmung können somit eventuell schon übers Netz korrigiert werden. Der Einsatz am Gerät erfolgt demnach nur noch beim Ausfall mechanischer Bauteile. Ein positiver Nebeneffekt dieser Strategie findet sich u.a. im Handy der deutschen Eigenheimbesitzer wieder: Die Steuerungs-App der Panasonic Wärmepumpe Aquarea lässt sich per Smartphone, Tablet, dem PC und jedem gängigen Home-Management-System starten und verwalten. Dabei handelt es sich letztlich um eine abgespeckte Version der Wartungssoftware mit eingeschränkten Zugriffsrechten. Für verbraucherfreundliche Bedienbarkeit ist somit schon mal gesorgt.
Darüber hinaus punktet die Aquarea-Serie aber auch mit folgenden Vorzügen:
- Das verwendete Kältemittel liefert optimale Speicherqualitäten bei unumschränkter Umweltverträglichkeit
- Neben der handelsüblichen Garantie von zwei Jahren aufs Hauptgerät, wird diese beim Inverter sogar für 5 Jahre ausgelobt
- Geringer Platzbedarf: Die Pumpen benötigen keinen Lagerraum für Brennstoffe und kommen inzwischen recht kompakt daher.
- Niedrige Wartungsfrequenz: Wo keine Emissionen zu verzeichnen sind, ist die jährliche Schornsteininspektion obsolet. Bis aufs Gebläse (das häufiger gereinigt werden muss), arbeiten die Pumpen somit selbst im Dauerbetrieb annähernd störungsfrei.
- Die Anbindung an Solarmodule und andere regenerative Energiequellen wurde von der Herstellerseite berücksichtigt und ist ausdrücklich erwünscht.
Ermutigend: Der erste Schritt in die Zukunft
Damit konnte Panasonics Entwicklungsabteilung den schlechten Ruf der Wärmepumpen zumindest teilweise revidieren. Zur 180-Grad-Wende fehlen allerdings noch ein paar Anpassungen. So bemängeln kritische Stimmen, dass die Pumpen konventionellen Heizungssystemen während extremer Wetterlagen noch immer deutlich unterlegen sind. Dieser Umstand ist den zurzeit noch begrenzten Speichermöglichkeiten geschuldet. Solange es sich dabei um stationäre Lösungen handelt, wird sich daran auch nicht viel ändern. Erst mit umfassenden Speicherkapazitäten in zentraler Lage und intelligenten Stromnetzen wäre der Übergang zum vollwertigen Heizungssystem vollzogen.
Für dessen Ausbau zeichnet sich aber wiederum der Staatsapparat verantwortlich, der zurzeit in der Planungsphase der Sicherheitsarchitektur und der Finanzierung jener Projekte verharrt. Bis zur Umsetzung kann es somit noch einige Zeit dauern. Auch vor diesem Hintergrund legte Panasonic bei der Entwicklung der Aquarea-Serie großen Wert auf die Lebensdauer der Anlagen, die durchschnittlich 30 Jahre betragen soll. Also wurde auch in puncto Ausdauer inzwischen Gleichstand mit herkömmlichen Heizungen erzielt. Ein erster Schritt zum umweltbewussten Heizen ist demnach gemacht worden, dem nun natürlich weitere folgen müssen.