Ob „nur“ für den Kaminofen, oder sogar für die zentrale Heizungsanlage mit Scheitholzbestückung – der Einsatz von Brennholz als Brennstoff nimmt zu. Wer nicht auf die kostenintensive Lieferung von fertig zugerichtetem Feuerholz angewiesen sein möchte, der bearbeitet sein Brennholz selbst. Unabhängig davon, ob es im eigenen Wald geschlagen wurde, oder aber im kommunalen Holzverkauf als Polder erworben wurde, ofenfertig wird es erst durch das Sägen und Spalten auf das geeignete, kleinformatige Maß. Einfach und sicher gelingt diese Tätigkeit mit den richtigen Hilfsmitteln, geeigneten Werkzeugen und vor allem einer adäquaten Schutzausstattung.
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsschutz
Noch vor der Effizienz der Tätigkeiten sollten Sie sich mit dem Arbeitsschutz befassen. Was zunächst nach rein gewerblichen Aspekten klingen mag, ist auch bei der privaten Arbeit mit Brennholz unerlässlich und schafft die Basis, auf der Sie Ihr Brennholz richtig sägen können.
Das Arbeitsumfeld
Um Brennholz richtig sägen und spalten zu können, ist ein geeignetes Arbeitsumfeld unerlässlich. Für ein sicheres Arbeiten sollte der Arbeitsbereich eben und frei von Stolpergefahren sein. Obwohl man dazu neigt, oft direkt an Ort und Stelle sein Brennholz zu sägen, birgt ein unbefestigter Untergrund im Wald zahlreiche Gefahren.
Als Minimum ist es ratsam, zumindest vor Arbeitsbeginn lose Äste und herumliegende Holzstücke zu beseitigen und den Untergrund hinsichtlich seiner Rutschfestigkeit zu testen. Selbst unmittelbar vor Ort im Wald finden sich nahezu immer Bereiche, die besser oder auch schlechter geeignet sind, so dass eine gewisse Aufmerksamkeit bei der Wahl des Arbeitsbereichs bereits die Weichen für sicheres Sägen und Spalten stellt.
Die Ausrüstung
Ermöglicht der Arbeitsbereich ein sicheres Agieren und ist frei von sonstigen Gefahrenquellen, ist als nächstes eine angemessene Schutzausstattung für die geplanten Arbeiten unabdingbar. Denn ganz gleich, ob Spaltaxt, Bogensäge oder motorbetriebene Hilfsmittel – Gerätschaften, die sich zum Zerkleinern von Feuerholz eignen, stellen zwangsläufig auch für den Anwender eine gewisse Gefahr dar.
Die Grundausstattung sollte bei allen Arbeiten rund um das Brennholz aus Schutzhandschuhen und einer Schutzbrille bestehen. Denn Feuerholz jeglicher Couleur erzeugt bei der Verarbeitung Staub, Späne und Splitter, die die Haut leicht verletzen können und gerade im Bereich der Augen schnell zu bleibenden Schäden führen können.
Eine lange Hose und ein Hemd oder eine Jacke mit langen Ärmeln schützt zudem die Arme und Beine. Idealerweise sollte die Hose über den Schuhen getragen werden, so dass keine Splitter in den Schuh gelangen können. Schuhwerk muss nicht zwingend durchtrittsicher sein, ein fester Schuh mit einer Zehenschutzkappe schützt jedoch zuverlässig vor herabfallenden Holzstücken.
Wird mit einer Kettensäge gearbeitet, muss die Schutzausstattung unbedingt eine Schnittschutzhose umfassen. Sie schützt beim Abgleiten der Säge vom Feuerholz sicher vor Verletzungen und bringt die Sägekette unmittelbar zum Stillstand.
Alternativ zur Schutzbrille eignet sich ein Sägehelm mit Visier, das neben den Augen auch den Rest des Gesichts vor umherfliegenden Holzstücken schützt.
Werkzeuge und Hilfsmittel
Nachdem Sie als ausführende Person nun hinreichend geschützt sind, geht es an das eigentliche Brennholz sägen und spalten. Zunächst wollen wir uns die manuellen Gerätschaften einmal anschauen.
Meterstab, Scheitmaß und Handaxt
Eigentlich selbstverständlich sollte das Vorhandensein von geeignetem Messwerkzeug sein. Denn ohne ein Maß lässt sich das Feuerholz kaum auf die für den Kaminofen oder auch die Brennkammer der Zentralheizung nötige Maß zurichten. Ein Meterstab kann eingesetzt werden, einfacher geht die Arbeit aber mit einem so genannten Scheitmaß von der Hand.
Ein auf die gewünschte Länge zugerichteter Holzstab, z.B. ein Aststück, kann schnell am Stamm für die Unterteilung und Markierung angelegt werden. Für das Anbringen von Markierungen am Holz eignet sich ein Handbeil. Durch die in aller Regel noch vorhandene Rinde funktionieren Bleistifte etc. nur bedingt bis gar nicht.
Sägebock und Spaltblock
Um Brennholz richtig sägen zu können, ist eine sichere Lage der einzelnen Stücke erforderlich. Für das Sägen von Feuerholz ist ein so genannter Sägebock hilfreich, in den lange Holzststücke waagerecht eingelegt werden können. In vorteilhafter, ergonomisch günstiger Position lässt sich das Holz dann effizient mit der Säge ablängen.
Um das Brennholz dagegen in einzelne Scheite aufspalten zu können, ist ein Spaltblock erforderlich. Entweder kann hier auf ein dauerhaftes, gezielt hierfür erstelltes Gerät zurückgegriffen werden, oder es kann ein Stammsegment ausreichenden Durchmessers verwendet werden. In jedem Fall muss eine ausreichende Standsicherheit gegeben sein.
Spaltaxt, Spalthammer, Keil
Zwar könnte man unter den Handwerkzeugen auch die Säge aufführen. Seit die Kettensäge jedoch klein, leistungsfähig und zugleich günstig geworden ist, ist die Handsäge zum Erstellen von Feuerholz kaum noch interessant. Sie dient höchstens noch zum Entfernen kleinerer Äste und ist damit nahezu zu vernachlässigen. Anders sieht es dagegen bei den Spaltwerkzeugen aus.
Eine Spaltaxt ist nach wie vor gängiges Mittel, um Holz in Scheite zu zerteilen. Wichtig sind hier eine handhabbare Größe, ein zu bewältigendes Gewicht und ein sicherer Sitz des Axtkopfes auf einem unbeschädigten Stiel. Ein Spalthammer erhöht das Gewicht am Kopf und steigert damit bei zunehmendem Kraftaufwand in der Handhabung die Effektivität.
Besonders hartnäckige Holzstücke lassen sich gut mit einem Stahlkeil aufspalten, der mit einem Vorschlaghammer eingeschlagen wird.
Motorbetriebene Geräte
Ob als feste Investition oder lediglich Leihgerät, haben sich zwei motorbetriebene Geräte heute fest in Sachen Feuerholz etabliert. Die Kettensäge erlaubt das Zersägen selbst großer Holzstämme in handliche Stücke mit geringem Zeit- und Kraftaufwand.
Allerdings stellt die Kettensäge auf Grund der freilaufenden Sägekette auch die größte Gefahrenquelle bei der Herstellung von Feuerholz dar. Im Wald darf sie daher nur nach Durchführung eines Sägekurses eingesetzt werden. Aber auch für den privaten Gebrauch zu Hause empfiehlt es sich, sich die erforderlichen Kenntnisse von fachkundiger Seite nahebringen zu lassen.
Ein Holzspalter macht nach dem Sägen auch das Spalten von Holz zu einer einfachen Sache. Hydraulisch angetrieben vermag er Holz zu zerteilen, bei dem so mancher Arbeiter mit der Spaltaxt an seine Grenzen stößt. Es gibt liegende und stehende Varianten dieses Geräts, wobei die liegende Variante ihre Vorteile hat. Da das Feuerholz eingelegt wird, muss es nicht gehalten werden, bis der Spaltkeil eingreift.
Gartenwerkzeug – nicht direkt für das Feuerholz, aber dennoch hilfreich
Ist das Holz erst einmal verarbeitet, gehören auch die Nacharbeiten zum Arbeitsumfang dazu. Normales Gartenwerkzeug, wie Rechen und Schaufel, eignen sich hervorragend, um Sägespäne und andere Nebenprodukte zu beseitigen.
Eine gewöhnliche Schubkarre lässt sich dagegen für die Nacharbeiten, aber auch für den eigentlichen Holztransport sehr gut einsetzen. Insgesamt sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass Brennholz richtig sägen nicht ausschließlich mit dem technischen Vorgang in Verbindung steht, sondern erst mit der Bereinigung und Wiederherstellung des Arbeitsplatzes tatsächlich abgeschlossen ist.