Gardena Bewässerungssteuerung

« Garten wässern mit System »

Die umfangreiche Produktpalette der in über 80 Ländern vertretenden Ulmer Gartenmarke erleichtert dem passionierten Hobbygärtner die Bodenbearbeitung und die Pflege seines Rasens, der Bäume und Sträucher seit 1961. Darüber hinaus zählt auch die automatische Bewässerungssteuerung zu den Standbeinen im Gardena Programm. Welche Vorzüge die neueste Generation dieser Geräteklasse zu bieten hat, wird das Kernthema der folgenden Zeilen werden.

Gardena – Meilensteine der automatischen Gartenbewässerung

Bevor wir uns dem Select, dem Master sowie dem Bewässerungscomputer Flex detaillierter widmen, folgt zunächst ein kurzer Rückblick auf die einzelnen Entwicklungsschritte. Die von den Kaufleuten Eberhard Kastner und Werner Kress ins Leben gerufene Marke suchte zu Unternehmensbeginn mit dem Vertrieb französischer Gartengeräte ihren Markt. Der Durchbruch gelang schließlich mit der Marktreife des orangenen Gardena-Stecksystems, mit dessen Hilfe sich alle Bewässerungskomponenten vom Hahn über den Schlauch bis zum Rasensprenger ganz unkompliziert zusammenstecken und auch wieder voneinander lösen ließen. Darauf aufbauend, besann man sich darauf, die Gartenbewässerung zu automatisieren. Mit der 1985 erfolgten Einführung des Micro-Drip-Systems vollzog man letztlich den Schritt von der manuellen zur maschinellen Bewässerungssteuerung für den heimischen Garten. Somit standen technikaffinen Eigenheimbesitzer die Grundfunktionen der modernen Gardena Bewässerungssteuerung schon im 20. Jahrhundert zur Verfügung: Mit den intuitiv zu bedienenden Steuerelementen ließen sich mehrere Tage inklusive der Bewässerungsdauer einprogrammieren.

GARDENA-Bewaesserungsuhr-automatischer-Abschaltung-Dauerwasserdurchlauf-einstellbar

Allerdings benötigte das erste Gardena Bewässerungssystem seinerzeit noch zwei separate Geräte mit jeweils eigenem Stromanschluss, um den Garten und das Blumenbeet in sattem Grün erstrahlen zu lassen. Dass es seiner Zeit damals weit voraus war, zeigt aber schon allein der Umstand an, dass es erst 2007 vom wassersparenden Regner Aqua-Contour abgelöst wurde. Das im Boden verankerte Helferlein ergänzte die klassische Gardena Bewässerungssteuerung um moderne Computertechnik, sodass sich nun bis zu 50 einzelne Eckpunkte im Garten individuell ansteuern und bewässern ließen. Somit war der Weg zum modernen Bewässerungscomputer vorgezeichnet und fand seinen vorläufigen Abschluss in der sensorgestützen Technik von heute.

Der „Flex“: Spezialist für die automatische Bewässerung von Terrasse und Balkon

Das betrifft zunächst die Gardena Bewässerungssteuerung Flex, dessen Eigenschaften im Vergleich zum Micro-Dip-System und dem wassersparenden Regner noch einmal eine qualitative Steigerung erfuhren: So genügt noch immer eine einmalige Programmierung der Steuerung, damit die Bewässerung dauerhaft ohne menschlichen Einfluss durchgeführt wird. Gartenfreunde mit Technikerfahrung finden sich zudem leicht zurecht, da die Einstellungen weiterhin über außenliegende Drehelemente erfolgen, die dann mit der Bestätigungstaste dauerhaft gespeichert werden.

Das digitale Display zeigt alle Bewässerungszeiten auf einen Blick an und kann zum leichteren Handling abgenommen werden. Im Vergleich zu seinen Vorgängern belegt der Flex nämlich keinen zusätzlichen Platz im Garten, sondern wird direkt zwischen dem Wasserhahn und dem Schlauch angebracht.

Bewaesserungscomputer-Gardena-Flex-fuer-Gartenbewaesserung

Aber auch die Energieversorgung entspricht nun modernen Anforderungen: Mit einer einzelnen 9 Volt-Batterie lässt sich die Bewässerungssteuerung ein ganzes Jahr lang betreiben. Sollte ihr Energiestand dennoch einmal zu gering ausfallen, um den nächsten Bewässerungsvorgang abzuschließen, verhindert Gardenas „Save-Stop-Technologie“, dass er überhaupt gestartet wird.

Um den wassersparenden Effekt des Flex abzurunden, empfiehlt es sich zudem, noch einen passenden Bodenfeuchtesensor zu erwerben. Er ist leider nicht im Preis inbegriffen, macht sich aber schnell bezahlt, da das Gardena Bewässerungssystem dank ihm nur dann anspricht, wenn der Garten auch tatsächlich eine Erfrischung benötigt.

GARDENA-Bodenfeuchtesensor-passend-zu-Bewaesserungscomputer

Die entscheidende Neuerung des Flex-Systems verbirgt sich indessen in der einstellbaren Bewässerungsdauer: Sie beträgt maximal 99 Minuten, kann aber bis auf eine Sekunde(!) heruntergeregelt werden. Der Flex hat sich somit als Spezialist für die Bewässerung kleinerer Blumenbeete auf der Terrasse und dem Balkon etabliert.

Die „Select“ und „Master“-Serie – Die Gardena Bewässerungssteuerung für den kleinen und großen Geldbeutel

Der nächste Kandidat wurde dagegen schon eher für den Einsatz in mittelgroßen Gartenanlagen konzipiert, wenngleich er erstaunlich viele technische Parallelen zum Flex aufweist: So besteht auch er im Wesentlichen aus einem Bedienmodul, das das, dem Wasserhahn und dem Schlauch zwischengeschaltete, Magnetventil bei Bedarf öffnet.

Darüber hinaus zeigen sich nur kleine Unterschiede bei der Erstprogrammierung und der anschließenden Bewässerungssteuerung.

Technikbegeisterte Gartenfreunde werden zudem erfreut zur Kenntnis nehmen, dass auch der Select mit der nützlichen Safe-Stop-Technologie ausgestattet wurde und um einen der ebenfalls steuerbaren Bodenfeuchtesensoren ergänzt werden kann. Was ihn vom Flex unterscheidet, ist indessen zunächst die einstellbare Bewässerungsdauer: So kann der Select den Rasensprenger in dem Zeitrahmen von 1 Minute bis zu 3 Stunden ansteuern.

Gardena-Bewaesserungssteuerung-Automatik-Bewaesserung-Select-fuer-Gartenbewaesserung

Abgesehen davon hat er sich aber in erster Linie in der flexiblen Gartenbewässerung bewährt. Schließlich lassen sich mit ihm bis drei voneinander unabhängige Zeitpläne einprogrammieren. Dabei sind der Start, die Bewässerungsdauer und der jeweilige Wochentag einstellbar. Diese Funktion ist besonders vorteilhaft für Gärten mit abwechslungsreicher oder sehr anspruchsvoller Flora. Für Sparfüchse dürfte zudem interessant sein, dass sich der Select auch ausschließlich über den Bodensensor und somit nur bei dringendem Wasserbedarf aktivieren lässt. Wer etwas mehr zu investieren bereit ist, darf sich dagegen auf den Meister der modernen Bewässerungssteuerung freuen.

Gardena-Bewaesserungssteuerung-Master

So lässt das Gerät mit dem sinnigen Beinamen „Master“ tatsächlich kaum noch Wünsche offen: Da wäre zunächst die maximale Bewässerungsdauer zu erwähnen, die ganze 4 Stunden beträgt. Dass sich mit seiner Hilfe nicht nur drei, sondern gleich sechs individuelle Zeitpläne abspeichern lassen, ist auch nicht zu verachten. Außerdem kann man beim Master auf den separaten Bodenfeuchtesensor getrost verzichten, da er über eigene Wetterfühler verfügt, die die eingestellte Bewässerungsdauer bei geänderter Wetterlage automatisch anpassen. Während ausgedehnter Schlechtwetterphasen kann die Gartenbewässerung somit unter Umständen wochenlang vollständig ausgesetzt werden.

Gardena-Bewaesserungssteuerung-Master-01892-20

Der entscheidende Vorteil des Masters spricht aber vor allem Eigenheimbesitzer mit großzügig dimensionierten Gartenanlagen an: So lässt sich die Gardena Bewässerungssteuerung mit dem automatischen Wasserverteiler des Unternehmens kombinieren, wodurch bis zu sechs Rasensprenger gleichzeitig angesprochen werden können. Da scheint dem Ulmer Gartenexperten wohl tatsächlich das „Meisterstück“ gelungen zu sein. Oder etwa nicht?

Das „Smart-System“ – Konkurrent oder zukünftiger Partner für die automatische Bewässerungssteuerung?

Dieser Gedanke könnte aufkommen, da das Unternehmen 2016 das „Smart-System“ ins Leben rief, das neben der intelligenten Steuerung moderner Mähroboter und der Beleuchtungsanlagen auch die Gartenbewässerung miteinbezieht.

Garage-fuer-Gardena-Maehroboter-Sileno-city-Sileno-life

Auf den ersten Blick scheint hier der weiterentwickelte Nachfolger der konventionellen Gardena Bewässerungssteuerung konstruiert worden zu sein, weil auch der sogenannte „Smart-Sensor“ die Bodenfeuchte analysiert und ans Hauptgerät übermittelt, das zwischen Wasserhahn und Schlauch sitzt.

Garage-fuer-Gardena-Maehroboter-R40LI-R70LI-R80LI

Die entscheidende Neuerung ist somit zweifelsfrei der WLAN-Anschluss, der es dem Gartenfreund erlaubt, die Anlage auch unterwegs über mobile Endgeräte zu bedienen. Nun stellt sich fast zwangsläufig die Frage, warum die Ulmer Gartenmarke mit sich selbst konkurrieren sollte.

Lohnt das Bewässern mit System?

Hier kommen versicherungstechnische Überlegungen zum Tragen. Denn schließlich werden Gardenas Produkte nicht nur zur Bewässerungssteuerung des heimischen Gartens, sondern auch in betrieblich genutzten Gewächshäusern eingesetzt, deren Bauweise die Installation automatischer Sprinkleranlagen nicht gestattet.

An solchen Einsatzorten müssen aber letztlich bedeutend höhere Sicherheitsstandards als in heimischen Gärten eingehalten werden. Die Smart-Home-Technologie hat in diesem Punkt noch Nachholbedarf: So lässt sich die Kommunikation zwischen den einzelnen Baugruppen noch nicht sicher genug verschlüsseln, um den unautorisierten Zugriff von Dritten restlos ausschließen zu können. Dazu bedarf es noch leistungsstärkerer Arbeitsspeicher in den High-Tech-Geräten. Mittelfristig werden die automatische Bewässerungssteuerung und die Smart-Home-Technologie aber miteinander verschmelzen, was sich ansatzweise auch schon in den Funktionen der jeweiligen Systeme widerspiegelt.

GARDENA-Wassermengenzaehler

So wird schon heute bei beiden Produkten dasselbe Betriebssystem verwendet. Gardenas nächste Generation autonomer Bewässerungscomputer wird dann wohl den amtierenden Meister noch einmal deutlich in den Schatten stellen. An der Umsetzung wird zurzeit aber noch nicht gearbeitet, sodass uns die gegenwärtigen Champions noch eine ganze Weile erhalten bleiben werden.