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« Hohe Effizienz und geringe Kosten mithilfe der Natur »
Nachhaltig heizen – was heißt das eigentlich? Um dem Bedürfnis nach Wohnwärme und dem Umweltschutz gleichermaßen gerecht zu werden ermöglichen moderne Technologien es, sich von den herkömmlichen fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen. Einige dieser Heizungssysteme betrachten wir näher.
Sind Gas und Öl noch zeitgemäß?
Ölheizung und Gasheizung sind mit modernster Brennwerttechnik zwar sehr effizient, die natürlichen Ressourcen schonen diese Heizsysteme allerdings keineswegs. Dann gäbe es noch die Elektroheizung, was allerdings im Hinblick auf die Stromerzeugung auch nicht gerade nachhaltig ist. Bewährt haben sich Anlagen mit Wärmepumpen – Luft- und Erdwärmepumpe sowie Warmwasser-Wärmepumpe. Die Erzeugung der Wärme erfolgt meist durch Temperaturdifferenzen in natürlichen Medien. Zwei Dinge sind für uns dabei wesentlich für das nachhaltige Heizen. Die Wärme gewährleistet, dass wir uns zu Hause oder auf Arbeit wohlfühlen und zusätzlich soll das Ganze zu Kosten möglich sein, die uns nicht zu sehr belasten. Sinnvoll ist ebenfalls die Kombination von Heizungssystem und Solaranlage, welche die erforderliche elektrische Energie kostengünstig bereitstellt. Ebenso dient die thermische Solaranlage der effizienten Heizungsunterstützung.
Nachhaltig heizen: Welche Energiearten kommen eigentlich in Frage
Ölheizung und Gasheizung sind jedem bekannt. Dann gibt es die Pelletheizung sowie die Heizung mit Festbrennstoffen wie Kohlen. Teilweise erfolgt eine Kombination der Energieträger, wie bei der Öl- oder Gasheizung mit einer Solaranlage im Heizungssystem. Seit die Bundesregierung die Energiewende proklamiert hat, wird langfristig gesehen der Einsatz fossiler Brennstoffe sicher zurückgehen. Eine immer größere Rolle spielen erneuerbare Energien wie die Solaranlage und Wärmepumpe. Dänemark macht es uns vor. Seit 2013 ist es dort nicht mehr erlaubt, Öl- oder Gasheizungen in Neubauten zu installieren. Hier setzt man vor allem auf Fernwärmesysteme, die meist mit Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten. Zur Erzeugung der Energie werden regenerative Quellen und die Elektroheizung als Heizungssystem eingesetzt. Nur in Kombination mit Solarthermie werden Ölheizungen und Gasheizungen in Zukunft noch eine Berechtigung bei uns in Deutschland haben. Bei der Stromversorgung kommt Windenergie im großen Maßstab zum Tragen. Diese Kombination schont eindeutig die natürlichen Vorkommen. Der Überschuss an Strom lässt sich somit durch Elektrowärmepumpen sehr sinnvoll verwerten. Im nördlichen Deutschland macht diese Strategie ebenfalls Sinn. In Süddeutschland sieht das allerdings anders aus. Hier sind die Solarstromerzeugung und Windstromerzeugung eher nicht so mit Überschüssen ausgeprägt.
Was sind Wärmepumpen und worauf beruht ihre Effizienz als nachhaltige Heizungsanlage?
Wärmepumpen nutzen die natürlich anfallende Wärme von Wasser, Erde und Luft je nach Bauart. Dies erscheint logisch, denn in einigen Metern Tiefe im Erdboden ist es immer warm. Sogar die Außenluft kann zur Lieferung von Heizenergie genutzt werden. Genutzt wird die Wärme mithilfe von einem Kältemittel, welches die Wärme der Umgebung aufnimmt und dadurch in ein Gas verdampft. Also faktisch in etwa das umgekehrte Prinzip eines Kühlschranks. Die Anlage verdichtet anschließend mithilfe elektrischer Energie das Gas in einem Verdichter. Dabei wird das Gas noch weiter aufgeheizt. Die entstehende Wärme wird anschließend mithilfe eines Wärmetauschers dem Heizkreislauf zugeführt. Bei Neubauten haben Wärmepumpen mittlerweile schon einen Marktanteil von über 30 % in Deutschland. Besonders in Ein- und Zweifamilienhäusern dienen sie als Zentralheizung mit nachhaltiger Energienutzung.
Der Einsatz von Holzpellets sowie Blockheizwerke sind eher selten
Hoch propagiert aber doch wenig im Einsatz sind die Heizungsanlagen mit Holzpellets. Das Positive daran ist, dass Abfälle der holzverarbeitenden Industrie verheizt werden. Allerdings gibt es da ein Problem, denn die Menge an Holzabfällen ist leider begrenzt. Somit ist diese Heizungsart sicher nicht beliebig erweiterbar. Sollten mehr solche Anlagen installiert werden, dann würde die Nachfrage am Brennstoff steigen und somit die Preise für Holzpellets, was diese Heizungsart wiederum in der Folge ineffizient macht. Im Vergleich mit Wärmepumpen können lediglich Blockheizwerke konkurrieren. In Fernwärmenetzen mit Kraft-Wärme-Kopplung sind diese eine Alternative, wenn es darum geht viele Verbraucher mit Heizungswärme und Warmwasser zu versorgen. Das erfordert allerdings umfangreiche Leitungssysteme. Blockheizwerke sind zwar ausgesprochen effizient in der Wirkungsweise, werden aber im geringen Teil durch erneuerbare Energien angetrieben.
Heizkörper oder Fußbodenheizung oder sogar eine Kombination beider Dinge?
Ganz klar ist das Nutzungsverhalten zu beachten. Zum schnellen Heizen sind Heizkörper erste Wahl. Geht es um ein effizientes Heizungssystem, dann ist die Fußbodenheizung sicher eindeutiger Favorit. Sie ermöglicht die Wärmeerzeugung mit niedrigen Temperaturen im Kreislauf. Um beide Dinge nachhaltig zu nutzen, werden Fußbodenheizungen mit Heizkörpern kombiniert und mittels Wärmepumpe betrieben. Eine Wärmepumpe arbeitet am effizientesten mit niedrigen Vorlauftemperaturen um die 30 °C. Heizkörper wiederum benötigen Temperaturen im Vorlauf um die 60 °C. Generell verursacht die Fußbodenheizung immer 10 % weniger Heizkosten als eine Heizungsanlage nur mit Heizkörpern.
Effizienz von Heizungsanlagen durch Vermeiden von Wärmeverlusten
Wenn wir davon sprechen nachhaltig zu heizen, dann zählen dazu nicht nur effiziente, nachhaltig einsetzbare Energieträger. Auch das Vermeiden von Wärmeverlusten bedeutet eine Steigerung der Effizienz und die Schonung natürlicher Ressourcen. Daher sollte die Gebäudehülle als Ganzes betrachtet werden. Gerade Bestandsgebäude besitzen eine Vielzahl von ungewollten Wärmebrücken. Eine fachmännische Sanierung schafft hier Abhilfe. Für Neubau gibt es sogenannte Passivhäuser und Niedrigenergiehäuser. Diese sind schon in der Planungsphase und der Auswahl der Baumaterialien so errichtet, dass kaum Heizenergie verloren geht. Heizung, Lüftung und bauliche Planung greifen ineinander über.
Nachhaltig Heizen mit den Ressourcen aus Erde, Luft und Wasser
Wärmepumpen sind mittlerweile äußerst kompakt aufgebaut. Ähnelten Sie früher eher einer Tiefkühltruhe, sind die Maße mittlerweile geschrumpft und der Einbau ist auch in kleinen Räumen möglich. Zusätzliche Räume für Brennstoffe oder Gastanks sind nicht erforderlich, wenn die Energie aus der Erde, der Luft oder aus dem Wasser bezogen wird. Ein interessanter Nebeneffekt ist auf alle Fälle zu erwähnen. Moderne Ausführungen lassen sich auch zur Kühlung von Räumen einsetzten. Die am längsten auf dem Markt angebotenen Modelle sind die Grundwasser-Wärmepumpen. Mittels eines Förder- und Sickerbrunnens wird eine Temperaturdifferenz von nur wenigen Grad zur Erzeugung der Wärme genutzt. Diese Systeme gehören zu den weltweit effizientesten überhaupt. Geht es um geringste Kosten, dann sind die Luftwärmepumpen sicher führend. Es sind keine Brunnen zu erstellen. Ein gerätespezifischer Verdampfer wandelt die vorbeigeblasene Luft in Wärme um. Erdwärmepumpen wiederum nutzen die Erdwärme in einigen Metern Tiefe aus. Was im jeweiligen Anwendungsfall das passende System für Sie ist, entscheiden die örtlichen Gegebenheiten und das zur Verfügung stehende Budget.
Nachhaltig heizen vereint die Ansprüche an Wärme und Ressourcenschonung
Nachhaltiges Heizen erfordert nicht nur moderne Heizungsanlagen die diesem Anspruch Rechnung tragen, sondern auch die persönliche Bereitschaft, um etwaige Vorhaben umzusetzen. Wenn Sie sich über den eigenen Energieverbrauch bewusst werden, dann ist das schon ein wesentlicher Schritt für effizientes Heizen. Schon kleinere Maßnahmen wie die Senkung der Raumtemperatur um 1 °C ergeben eine spürbare Energieeinsparung, die den natürlichen Ressourcen zu Gute kommt.