© Destina - stock.adobe.com

Digitale Stromzähler

« Darum sind Smart Meter den klassischen Zählereinheiten überlegen »

Die alten Zähler gehören bald laut gesetzlichen Vorgaben der Vergangenheit an. Angestrebt wird der vollständige Ersatz aller Zähler bis 2032 gegen digitale Stromzähler. Zulässig sind dann nur noch digitale Stromzähler, die sich dahingehend unterscheiden, ob sie einen Smart Meter Gateway besitzen oder nicht.

Moderne Lösungen, die es Energieunternehmen und Verbrauchern einfach machen

Gerade in Mehrfamilienhäusern werden heutzutage schon recht oft digitale Zähler eingesetzt. Diese machen es einfach, die Verbrauchswerte an Energie in den einzelnen Wohnungen abzulesen, ohne dass der Ableser die Wohnung betreten muss. Dies erübrigt die Anwesenheit der Bewohner am Tag der Ablesung, was eine bedeutsame Erleichterung darstellt. In Deutschland sind immer noch ungefähr 50 Millionen analoge Zähler im Einsatz. Der Energiemarkt soll vollständig digitalisiert werden, um das Potenzial an erneuerbaren Energien besser auszuschöpfen. Grundlage der Ablösung von alten Zählern ist das 2016 beschlossenen Messstellenbetriebsgesetz. In diesen werden für deutsche Haushalte zum einen der digitale Zähler mit Smart Meter Gateway und die Ausführung ohne diese Vernetzbarkeit vorgeschrieben. Für eine Übertragung der Energiewerte ist das Gateway allerdings zwingend erforderlich.

Digitale Stromzähler mit Kommunikationsmodul als intelligente Wechselstromzähler oder Smart Meter

Seit 2017 ist der Einbau der Smart Meter verpflichtend für Großverbraucher mit einer Stromabnahmemenge von mehr als 10.000 kWh/Jahr und für Erzeuger von regenerativer Energie, wie Solarenergie oder Windenergie mit einer Anschlussleistung größer als 7 kW. Diese Einbaupflicht ist allerdings recht positiv für die Nutzer zu bewerten, denn ein Smart Meter bietet einen echten Nutzen. Eine Übertragung der Werte von Strommengen in Echtzeit wird möglich. Dies ermöglicht sehr leicht, versteckte Stromfresser zu identifizieren und diese in der Folge zu ersetzen oder abzuschalten. Eine Optimierung des Bedarfs an Strom ist die Folge und somit eine Senkung der Energiekosten, die den Verbraucher spürbar entlastet.

STROMZÄHLER DREHSTROM ELTAKO DSZ15D-3X80A, MID GEEICHT STROMZÄHLER DREHSTROM ELTAKO DSZ15DE-3X80A

Die digitalen Stromzähler ohne Kommunikationsmodul und Datenübertragung

Nicht jeder ist an der Lösung mit dem Smart Meter interessiert. Zulässig ist laut Gesetzgeber bis zu einer Abnahmemenge von 6.000 kWh jährlich auch der digitale Stromzähler ohne Kommunikationsmodul. Dieser digitale Zähler wird dann sicher die überwiegende Anzahl der neuen Wechselstromzähler in Haushalten sein. Bei der Entscheidung zu diesen sicher preisgünstigeren Modellen sollte allerdings beachten werden, dass dieses Ihnen nicht wirklich hilft, effizient Energie zu sparen. Meist ist dieses einfache Modul an Stellen weit entfernt vom tatsächlichen Verbrauch installiert und somit eine effiziente Kontrolle des Stromverbrauchs nicht möglich.

Wo ist der echte intelligente, digitale Stromzähler erhältlich und wer übernimmt den Einbau

Von den Energieversorgern zugelassene Ausführungen können Sie frei einkaufen. Möglicherweise bekommen Sie recht bald Post von ihren Energieversorger, der Ihnen den Austausch des Stromzählers ankündigt. Hier sollten Sie umgehend reagieren und verlangen das ein digitaler Stromzähler mit Kommunikationsmodul zum Einsatz kommt. Dadurch, das in Deutschland das Messwesen seit 2008 liberalisiert ist, können Sie selbst entscheiden. Im Detail heißt das, wenn die einzubauende Messstelle nicht den Vorstellungen entspricht können Sie den Netzbetreiber oder Energieversorger kündigen und einen unabhängigen Messstellenbetreiber mit der Installation beauftragen. Dieser sorgt dann für den Einbau und die Wartung ihres Smart Meters.

Ablesen am digitalen Stromzähler
© schulzie – stock.adobe.com

Wie viel Energiekosten lassen sich einsparen?

Wenn Sie stetig den Überblick über den Stromverbrauch behalten, macht sich das bezahlt. Es lassen sich einfach Stromfresser aufspüren und eine langfristige Beobachtung ermöglicht es, gezielt Energie einzusparen. Durch die zeitnahe Erfassung des Verbrauchs wird es einfach, Spitzenverbraucher und auch sehr ökonomische Geräte zu identifizieren. Somit ist der gezielte Einsatz von Elektrogeräten im Haushalt möglich. Bei kontinuierlicher Anwendung dieser Ratschläge lassen sich bis zu 15% Strom direkt einsparen.

Verschiedene Netzarten und verschiedene Zählerarten im Überblick

Je nach Netzart kommen bei der elektrischen Versorgung Wechselstromzähler und/oder Drehstromzähler zum Einsatz. Drehstromzähler kommen meist im gewerblichen Bereich für Maschinen oder bei hohen Abnahmemengen an Elektroenergie in Frage. Im normalen Wohngebäude oder Einfamilienhaus wird der Drehstromzähler nur bei Notwendigkeit installiert. Beide Zählerarten für Strom gibt es in verschiedenen Bauformen. Zum einen ist die Hutschienenmontage weit verbreitet. Es lassen sich die einzelnen Komponenten auf der Hutschiene sehr schnell und sicher einrasten. Die zweite Montageart ist die direkte Wandmontage der digitalen Zähler. Die Messgeräte besitzen dabei in der Regel Anzeigen als LCD-Display zur visuellen Veranschaulichung der momentan verbrauchten Werte. Auch sind Tasten zur Schaltung verschiedener Abfragewerte vorhanden. Dies können der tägliche, wöchentliche oder monatliche Stromverbrauch sein. Zuletzt lassen sich zeitlich Spitzenverbrauchszeiten ermitteln.

WECHSELSTROMZÄHLER 460545PRO MID 230V, 5(45)A, 50HZ MIT MODBUS

Messstellenbetreiber sind die Schnittstelle zwischen Verbraucher und Energieversorger

Der Messstellenbetreiber ist ein Unternehmen, welches Ihnen die neuen digital arbeitenden Zähler einbaut, betreut und wartet. Dieses Unternehmen fungiert als Dienstleister und übermittelt ihre Verbrauchsdaten an den Stromversorger beziehungsweise Netzbetreiber digital, der somit in der Lage ist, die Rechnung zu erstellen. Das intelligente Messsystem mit dem verbreiteten Begriff Smart Meter besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen. Das sind einmal der digitale Stromzähler und zweitens das sogenannte Kommunikationsmodul. Beide Dinge sind in einem Gehäuse untergebracht. Die Datenübertragung bei diesem System kann in beide Richtungen erfolgen. So lassen sich Signale senden und auch empfangen. Über Zeitschaltuhren oder programmierbare Mikrocomputer lassen sich somit bestimmte Verbraucher zu- oder abschalten je nach zur Verfügung stehender Elektroenergie. Besitzt das Haus eine Solaranlage mit Einspeisung, ist generell eine Überschussverwertung sinnvoll, denn in Überschusszeiten lässt sich beispielsweise das Elektroauto aufladen.

Digitaler Stromzähler im Stromkasten
© sveta – stock.adobe.com

Erfordert der Einbau digitaler Zähler höhere Kosten für den Haushalt

Das Gesetz legt Obergrenzen für die Abrechnung der Messstellenbetreiber fest. Abweichend von dieser Vorschrift kann der Messstellenbetreiber nur mehr verlangen, wenn Sie sich das Messstellensystem freiwillig einbauen lassen. Auch bei der Entscheidung für einen anderen Messstellenbetreiber gelten die gesetzlichen Obergrenzen nicht generell. Weiterhin sind die Kosten generell abhängig vom verbrauchten Strom. Bei einem Viertel aller Haushalte ist ein Umbau des Zählerschrankes erforderlich. Am Ende entstehen dadurch schnell Kosten von mehreren tausend Euros, die am Ende der Verbraucher zu bezahlen hat.

Ablesen
© Proxima Studio – stock.adobe.com

Nutzen und Risiken der digitalen Stromzähler

Schon die einfache Variante der digitalen Stromzähler macht es möglich, aktuelle und vergangene Werte anzuzeigen. Das ist zwar momentan noch ziemlich umständlich realisierbar, aber durchaus möglich. Beim Smart Meter sieht das anders aus. Hier lassen sich beispielsweise alle ermittelten Messungen direkt in die Ferne zum Energieversorger oder Messstellenbetreiber übermitteln. Diese Art der Datenübermittlung steht natürlich teilweise in der Kritik von Datenschützern, da solche Kommunikationsmodule von Kriminellen angreifbar sind. Szenarien sind schon vor Jahren in der Literatur beschrieben wurden. Daher sieht das zuständige Bundesamt sehr genau hin, wie es um den Datenschutz bei der Übertragung bestellt ist. Natürlich hat die Übertragung auch große Vorteile, denn es ist möglich, ein direktes Abrechnungssystem einzuführen und von der üblichen monatlichen Abschlagsrechnung wegzukommen. Das wäre sicher abrechnungstechnisch einfacher und korrekter als die einmalige Jahresrechnung, die manchmal Überraschungen bereithält. Da es momentan keine variablen Tarife gibt, ist ein echter Nutzen in nächster Zeit nicht zu erwarten, außer dass sich das Verbraucherverhalten bewusst ändert.